ATX-Trends: Kapsch mit Zahlen, FACC mit Bombardier-Auftrag (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Neue Rekordstände an Wall Street sowie das Ergebnis bei den Parlamentswahlen in Frankreich verschafften Europas Börsen zu Wochenbeginn Auftrieb. Die Partei von Präsident Emmanuel Macron setzte sich überzeugend durch; das weckte Hoffnungen, dass Macron seine geplanten Reformen durchsetzen kann. Die Abwicklung des Verfalltages der Terminmärkte am Freitag sorgte für Eindeckungskäufe in einigen Branchen. Vor allem in Banken sei dies zu spüren gewesen, hieß es im Handel. So legten CS Group um 3,4 Prozent zu, Deutsche Bank 2,5 Prozent, Societe Generale 1,4 Prozent und BNP Paribas 1,6 Prozent. Der Sektor stieg 1,4 Prozent. Auf Erholungskurs waren Rohstoffaktien und Stahlwerte nach der jüngsten Schwächephase. Arcelormittal legten 3 Prozent zu, Thyssenkrupp 2,5 Prozent. Der ATX legte gestern stärker zu (+1,6 Prozent). Gekauft wurden u.a. RHI (+4,0 Prozent), OMV (+4,0 Prozent) und Verbund (+3,0 Prozent).
     
  • Dow-Jones-Index sowie S&P-500 markierten neue Rekordhochs - im Verlauf und auf Schlusskursbasis. Angeführt wurde die Erholung von den zuletzt geschmähten Technologiewerten. Apple und Amazon gewannen 2,9 bzw. 0,8 Prozent, Facebook 1,5 Prozent. Alphabet zeigten sich 1,7 Prozent höher. Google hatte einen vierstufigen Plan zur Terrorbekämpfung im Netz vorgestellt. Der Sektor der Technologiewerte führte mit einem Aufschlag von 2,3 Prozent die Gewinnerliste an
     
  • Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles Evans, hat sich grundsätzlich für weitere Leitzinserhöhungen ausgesprochen, dabei allerdings ein behutsames Vorgehen der US-Notenbank angemahnt. Bisher seien die Zinserhöhungen angemessen gewesen, so der Notenbanker, der aktuell stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss der Federal Reserve ist, nach einer Veranstaltung an der New York University zu Journalisten. Die Fed wäre allerdings gut beraten, wenn sie sich mit ihrem nächsten Zinsschritt Zeit lassen und einen stabil nach oben deutenden Inflationstrend abwarten würde. Vergangene Woche hatte die Fed ihre Geldpolitik wie erwartet etwas gestrafft. Der Kurs schrittweiser Zinserhöhungen solle fortgesetzt werden, falls sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt, hieß es. Hauptziele der Währungshüter sind volle Beschäftigung und stabile Preise. Mit einer Arbeitslosenquote von zuletzt 4,3 Prozent hat die Fed das erste Ziel praktisch erreicht. Das zweite Ziel ist aber noch ein gutes Stück entfernt, weil die Inflation hartnäckig unter der angestrebten Marke von 2 Prozent verharrt. Nach Evans Einschätzung könnte es noch dauern, die Inflation auf diesen Zielwert zu bringen. Zudem sehe er Abwärtsrisiken für den Inflationsausblick. Der Dollar konnte gestern leicht aufwerten, EUR/USD notiert heute bei 1,1162.
     
  • Der EU-Verhandlungsführer Michel Barnier und der britische Brexit-Minister David Davis einigten sich am Montag auf die Grundsätze für die Verhandlungen und einen Zeitplan für die kommenden Monate. Als Termin für das nächste Treffen wurde der 17. Juli festgelegt. Davis kündigte an, dass Premierministerin Theresa May beim EU-Gipfel diese Woche ein Angebot zum künftigen Status der 3,2 Millionen EU-Bürger in Großbritannien machen werde. Ein detailliertes Dokument werde dann am kommenden Montag von der britischen Regierung veröffentlicht.

     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der  Makroseite ist es heute relativ ruhig. Von der Unternehmensseite meldete gestern Abend Kapsch Zahlen.
     

UNTERNEHMEN

Kapsch TrafficCom 

meldete gestern kurz vor Börseschluss die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016/17, welche eigentlich erst für heute Morgen erwartet worden waren. Der Umsatz lag dabei mit €648,5Mio. um 23,3% über dem Vorjahreswert. Dies ist vor allem auf die Konsolidierung von KTT, der ehemaligen Transportation-Sparte von Schneider Electric, zurückzuführen, die €112,8Mio. zum Umsatz beitrug. Nachdem hier jedoch gleichzeitig ein negatives EBIT von €-2,3Mio. erwirtschaftet wurde, sank das EBIT leicht ggü. dem Vorjahr auf €60,1Mio. Aufgrund der Akquisition eines Minderheitenanteils in Tschechien konnte das Nettoergebnis nach Minderheiten jedoch deutlich gesteigert werden auf €43,6Mio. nach €31,1Mio. im Vorjahr. Die Dividende soll auf €1,5/Aktie angehoben werden. Auch nach diesen Akquisitionen weist Kapsch ein Nettoguthaben in Höhe von €19,6Mio. aus, die Eigenkapitalquote ging jedoch auf 35% zurück. Für das Geschäftsjahr 2017/18 geht die Firma ebenfalls von einem Umsatzanstieg aus, die Neugeschäftspipeline wird vor allem in den USA als stark gesehen. Gleichzeitig sollen jedoch Preisreduktionen in Österreich und Tschechien sowie höhere Kosten in den USA schlagend werden. Dementsprechend dürfte das EBIT in etwa auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres liegen.

FY16-17: Umsatz: €648,5Mio. (654,7e); EBIT: €60,1Mio. (58,6e); Nettoergebnis nach Minderheiten: €43,6Mio. (37,7e)

FACC

hat mit dem kanadischen Flugzeugbauer Bombardier einen Liefervertrag über ein Auftragsvolumen von 100 Mio. Euro unterzeichnet. Die FACC AG werde künftig auch die Flügel-Rumpf-Verkleidungen für die neue Regionalflugzeugfamilie C Series von Bombardier Aerospace fertigen, teilte FACC gestern mit.



(20.06.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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