• Weiter in Deckung blieben die Anleger in Europa am Donnerstag, erst gegen Abend gab es ausgelöst durch die Erholung in den USA einen leichten Aufwärtstrend. Die gegenwärtige Reaktion wurde aber von vielen Marktteilnehmern als eine mehr als notwendige Korrektur gesehen, die noch lange keine generelle Gegenbewegung der Märkte bedeutet. Die größten Verluste mussten gestern die Lebensmittelhersteller hinnehmen, die 1,3% tiefer schlossen. In London konnte Burberry nach guten Geschäftszahlen ein Plus von fast 4,7% erzielen. Unter Druck kamen die Aktien von FiatChrysler, nachdem Berichte in Umlauf waren, nach denen das US-Justizministerium Klagen wegen falscher Emissionswerte vorbereitet. Der Autohersteller schloss 3,1% tiefer nachdem es bereits am Vortag steil nach unten gegangen war.
   
• Auch der ATX konnte sich dem europäischen Umfeld nicht entziehen und schloss mehr als 0,8% tiefer, nachdem im Tagesverlauf das Minus bereits 2,5% betragen hatte. Auch die Bankaktien konnten ihre zwischenzeitlichen Verluste noch eindämmen, so stand am Ende des Tages ein Minus von 2,0% für die Erste Group und Raiffeisen gab 1,2% ab. Deutlich nach unten ging es auch für Mayr-Melnhof , wo zwar der Umsatz leicht gesteigert werden konnte, aber der Gewinn deutlich geringer ausfiel. Der Kartonherstelle schloss 2,1% tiefer. Das Kursziel bei OMV wurde von Citigroup deutlich angehoben, nach einem äußerst volatilen Handel schloss die Aktie mit einem Plus von 1,8%.
   
• Die Börsen in den USA setzten zu einer Erholung an, nach dem Kursrutsch von Mittwoch schlossen die Indices mit einem leichten Plus. Für etwas Beruhigung sorgten die Konjunkturdaten, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wurden tiefer als erwartet gemeldet, und der Philadelphia Geschäftsklimaindex fiel mehr als doppelt so hoch wie erwartet aus. Bei den Einzelwerten stand Cisco im Fokus, schwache Geschäftszahlen und ein pessimistischer Ausblick sorgten für ein Minus von mehr als 7,0% für den Netzwerkspezialisten. Deutlich besser erging es Wal-Mart . Nach soliden Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn konnte der Handelsriese den Tag mit einem Plus von fast 3,0% beenden. Für Aufsehen sorgte auch die Börse in Brasilien, Präsident Temer soll versucht haben, in einem Korruptionsskandal einen Mitwisser mit Hilfe von Geldzahlungen zum Schweigen zu bringen. Der brasilianische Index gab 8,8% ab.
   
• Die Ölpreise konnten nach volatilem Handel den Tag  mit einem Plus beenden, Brent schloss mehr als 0,7% stärker, WTI legte knapp 0,6% zu. Gold musste nach der jüngsten kurzfristigen Rallye wieder abgeben und schloss knapp unter der Marke von USD 1.250. Der Euro kam leicht von seinen jüngsten Höchstwerten zurück und handelte gegen Abend knapp über der Marke von 1,11 gegen den US-Dollar.
   
• Vorbörslich sind die europäischen Märkte unverändert indiziert.Von der Makroseite werden heute Daten aus der Eurozone gemeldet. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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