ATX-Trends: ams, Telekom und Porr mit Zahlen - OMV mit News (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Nachdem die Frankreichwahl lange Zeit als drohender Schatten über den Märkten gelegen war, löste das Ergebnis vom Sonntag die Verspannung und die europäischen Börsen setzten zu einem wahren Kursfeuerwerk an, um liegengebliebene Zuwächse nachzuholen. Der Eurostoxx50 schloss mit einem Plus von 4,0%, am deutlichsten legte der französische Index mit einem Plus von knapp 4,2% zu. Besonders profitierten Aktien aus der Bankenbranche, der Sektorindex  schloss mit einem Plus von fast 4,8%.

     
  • Hier stach die französische Societe Generale besonders hervor, der Titel konnte knapp 9,9% zulegen. Der deutsche ifo-Index wurde über den Erwartungen auf sehr hohem Niveau gemeldet, auch das unterstützte die positive Stimmung und führte den deutschen DAX zu einem neuen Allzeithoch. Philips konnte dank solider Geschäftszahlen ebenfalls ein deutliches Plus von mehr als 3,6% erzielen.
     
  • Auch in Wien standen die Zeichen eindeutig auf Zuwachs, der ATX stieg um knapp 3,1%. Auch hier waren die Banken die größten Gewinner, Raiffeisen kletterte 8,8% nach oben und die Erste Group legte 5,0% zu. Auch andere Indexschwergewichte fanden sich weit oben auf den Einkaufslisten der Anleger. So verbesserten sich Wienerberger um 4,4% und Andritz   gewannen 3,9 %. Voestalpine   schlossen 2,3% fester. Vienna Insurance Group profitierte von einer Kaufempfehlung durch die RCB und legte 3,5% zu, Porr verbesserte sich vor den heutigen Zahlen um 2,8% - der Baukonzern erhielt von der polnischen Bahn einen Großauftrag mit einem Volumen von 114 Millionen Euro.
     
  • Positiv war auch die Stimmung an der Wall Street, wenngleich hier die Zuwächse weniger deutlich ausfielen. Der Dow Jones ging mit einem Plus von knapp mehr als 1,0% aus dem Handel, der Nasdaq legte mehr als 1,2% zu. JP Morgan legte knapp 3,7% zu und Goldman Sachs  3,4%. Der Finanzsektor profitierte zusätzlich von weiteren Schritten zum Abbau von Regulierungen, die Donald Trump eingeleitet hatte.
     
  • Öl konnte zunächst vom schwachen Dollar profitieren, gab aber im Lauf des Tages die Gewinne wieder ab, da sich das fundamentale Umfeld nicht geändert hatte. WTI verbilligte sich um 0,8% und Brent sank in gleichem Umfang. Bei Gold lösten viele Investoren die Positionen, die sie aus Sicherheitsbedenken aufgebaut hatten, wieder auf, das Edelmetall musste 0,6% abgeben und schloss bei 1.276 US-Dollar.
     
  • Die asiatischen Börsen schliessen im grünen Bereich. Die europ. Börsen sind freundlich indiziert. Von der Makroseite bleibt es heute relativ ruhig. Von der Unternehmensseite berichteten heute Morgen zahlreiche Unternehmen ihre Zahlen.

     

UNTERNEHMEN


ams AG 

Der in der Schweiz notierte Sensorhersteller aus Premstätten legte gestern nachbörslich die Ergebnisse für das erste Quartal 2017 vor. Der Umsatz lag mit €149,3Mio. um 9% über dem Vorjahreswert (+6% ohne Währungseffekte), was vor allem auf Zukäufe (Heptagon) zurückzuführen ist. Das bereinigte EBIT lag mit €4,1Mio. jedoch deutlich unter dem Vorjahreswert von €28,2Mio., da Heptagon im abgelaufenen Quartal negative Ergebnisse erzielte. Ohne Heptagon hätte die bereinigte EBIT-Marge 14% betragen, wie im Vorfeld erwartet deutlich unter dem Vorjahreswert. Das Nettoergebnis lag bei €-16,2Mio. ggü. €13,6Mio. im Vorjahr. Der Auftragsbestand war zum Quartalsende bei €195,6Mio., eine deutliche Steigerung ggü. dem Vorjahr (€126,2Mio.). Für das Q2/17E erwartet ams einen Umsatz von €174-181Mio., was deutlich über den aktuellen Analystenerwartungen (ca. €156Mio) liegt. Gleichzeitig geht das Unternehmen jedoch aufgrund der momentanen Unterauslastung von Heptagon jedoch davon aus, dass die bereinigte operative Marge im Bereich der Gewinnschwelle liegt, was unter dem aktuellen Konsensus liegt. Daneben rechnet das Unternehmen mit hochvolumigen Produktanläufen im zweiten Halbjahr im Consumer-Geschäft, aufgrund der guten Auftragslage sollen die mittelfristigen Ziele nach oben korrigiert werden.

Umsatz: €149,3Mio. (145,5e); EBIT (bereinigt): €4,1Mio. (-4,3e; jedoch möglicherweise aufgrund von Bereinigungen nicht vergleichbar); Nettoergebnis: €-16,2Mio. (-7,4e; jedoch möglicherweise aufgrund von Bereinigungen nicht vergleichbar)


Telekom Austria AG

Veröffentlichte gestern nachbörslich die Ergebnisse des Q1/17. Der Umsatz konnte ggü. dem Vorjahr um 4,1% gesteigert werden auf €1,1Mrd., während das EBITDA mit €339,5Mio. ebenfalls leicht über dem Vorjahr lag. Dabei konnten höhere Kosten für Endgeräte sowie Rückgänge im Roaming vor allem durch Einmaleffekte (insgesamt €+26,7Mio., vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen) kompensiert werden. Das Betriebsergebnis lag mit €126,4Mio. um 5,9% über dem Vorjahreswert, während das Nettoergebnis bei €96,4Mio. stand nach €81Mio. im Vorjahr. Während die Umsätze in Österreich nahezu stabil blieben, konnten im CEE Bereich vor allem in Kroatien und Weißrussland Zuwächse verzeichnet werden. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde beibehalten, die Firma geht weiterhin von einer Steigerung der Umsätze um 1% aus, die Capex soll bei ca. €725Mio. liegen.

Umsatz: €1,1Mrd. (1e); EBITDA: €339,5Mio. (335,3e); EBIT: €126,4Mio. (123,7e); Nettoergebnis: €96,4Mio. (81,2e)


PORR AG

Die heimische Baufirma veröffentlichte heute Morgen die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016. Der Umsatz lag mit €3,4Mrd.- um 8,8% über dem Vorjahreswert, während die Produktionsleistung gar um 11,4% gesteigert werden konnte auf €3,9Mrd. Dabei konnten sowohl in Österreich als auch im Ausland deutlich Zuwächse verzeichnen werden, 87% der Bauleistung entfielen auf die Heimmärkte Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen und Tschechien. Der Auftragseingang lag mit €4,2Mrd. um 2,6% über dem Vorjahreswert, während der Auftragsbestand um 4,9% gesteigert wurde auf €4,8Mrd. Das EBITDA konnte dementsprechend um 12,9% gesteigert werden auf €187,3Mio. während das EBIT auf €100,1Mio. stieg. Das Konzernergebnis stieg um 9,5% auf €66,8Mio. Aufgrund der guten Ergebnisse soll die Dividende um 10% angehoben werden ggü. dem Vorjahr auf €1,1/Aktie. Bedingt durch die gute Auftragslage geht das Unternehmen für das Jahr 2017 von einer weiteren Steigerung bei Bauleistung sowie Ergebnis aus.

Umsatz: €3,4Mrd. (1e); EBITDA: €187,3Mio. (192,3); EBIT: €100,1Mio. (106,9e); Nettoergebnis: €66,8Mio. (69,7e)


OMV

Die Nord Stream 2 AG unterzeichnete gestern Finanzierungsverträge mit Engie, OMV, Shell, Uniper und Wintershall zu einer langfristigen Finanzierung von 50 % der gesamten Projektkosten von derzeit erwarteten 9,5 Mrd. €. Jedes einzelne Unternehmen wird bis zu 950 Mio. € bereitstellen.



(25.04.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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