ATX-Trends: US-Anleger blicken voller Zuversicht der Bilanzsaison entgegen (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Nach dem verlängerten Osterwochenende starten wir in eine verkürzte Börsenwoche. Angesichts der geopolitischen Risiken war die Bereitschaft gering, vor der Osterpause neue Risiken einzugehen. Unter Druck standen Bankenwerte am Donnerstag, für die es europaweit um 1,4% nach unten ging. Insbesondere französische Titel gaben nach: Societe Generale verloren 2,6% oder BNP Paribas 1,4% . Hier warf die am 23. April stattfindende erste Runde der französischen Präsidentschaftswahlen ihren Schatten voraus. Die Marktteilnehmer sorgen sich, dass sich die Anführererin der Rechten, Marine Le Pen und der aufholende Linksparteichef Jean-Luc Melenchon für die zweite Runde qualifizieren könnten. Beide sind für ihre europakritische Haltung bekannt. Lufthansa und Air France-KLM verloren je 3,1% . Der Investor Infinite Miles platzierte nach Aussage aus dem Handel 2,5% der Lufthansa-Aktien sowie 3,4% der Titel von Air France-KLM.
     
  • An der Wall Street wurde gestern gehandelt: politische Spannungen, wie etwa der Konflikt mit Nordkorea, rückten in den Hintergrund, weil Anleger voller Zuversicht der Bilanzsaison entgegenblickten, die in dieser Woche Fahrt aufnimmt. Daneben beschäftigte eine Personalie die Börse: Klaus Kleinfeld hat sich dem Druck des aktivistischen Investors Elliott Management gebeugt und ist von seinen Ämtern als CEO und Chairman von Arconic zurückgetreten. Die Arconic-Aktie sprang anfangs um 8% nach oben, zum Schluss blieb ein Plus von gut 3% . Zusätzlich half gestern ein leicht über Erwartung liegendes BIP-Wachstum von China im ersten Quartal von 6,9% (erwartet waren 6,8%), China hat damit wieder einen soliden Wachstumskurs eingeschlagen.
     
  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Volksentscheid am Sonntag über die Stärkung seiner Macht mit 51,5 Prozent der abgegebeben Stimmen für sich entschieden. Kritik der internationalen Wahlbeobachter am Referendum wies die Regierung in Ankara als "inakzeptabel" zurück. Die Einschätzung der Beobachter spiegele eine "parteiische und befangene Herangehensweise" wider. Die Beobachtermission hatte bei einer ersten Einschätzung nicht nur die Benachteiligung der Nein-Kampagne im Wahlkampf, sondern auch die kurzfristige Änderung der Abstimmungsregeln scharf kritisiert. Der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, forderte inzwischen einen Neustart in den Beziehungen zu Ankara. An der Börse in Istanbul, wo an Ostermontag gehandelt wurde, ging es um 0,5 Prozent bergauf nach dem Sieg von Präsident Erdogan beim Verfassungsreferendum. Damit sei honoriert worden, dass die Unsicherheit nun aus dem Markt sei, hieß es. Die türkische Lira wertete zunächst gegenüber dem Dollar auf, gab aber dann die Gewinne wieder ab. Der Fokus des Marktes dürfte sich jetzt auf die politischen Herausforderungen legen, wie das Verhältnis der Türkei zu den USA, der EU und Russland sowie dem Kurden-Konflikt, hieß es weiter.
     
  • Diese Woche steht im Zeichen der US-Berichtssaison, heute berichten noch Goldman Sachs , IBM , Johnson&Johnson und Yahoo, am Mittwoch melden American Express , eBay, Morgan Stanley, am Donnerstag folgen Verizon und Visa , am Freitag berichten General Electric und Honeywell. In Europa berichten Heineken (Mittwoch), Michelin, Danone (beide Donnerstag). Von der Makroseite ist es relativ ruhig.
     
  • Vorbörslich sind die europ. Märkte leicht positiv indiziert. In Asien schließen die Märkte uneinheitlich. Von der Makroseite gibt es keine relevanten Konjunkturdaten. Von der Unternehmensseite melden diverse US-Unternehmen (siehe oben).

UNTERNEHMEN

Keine relevanten Unternehmensnachrichten



(18.04.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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