ATX-Trends: FACC mit vorläufigen Zahlen, conwert mit vorläufigem Endergebnis (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Investoren fassten gestern neuen Mut: am Donnerstag konnten die Aktienmärkte in Europa nach einer dreitägigen Verlustserie endlich wieder zulegen und vor allem am Nachmittag tendierten die wichtigsten Indices eindeutig ins Plus. Fundamental gab es eigentlich genug  Gründe für diesen Zuwachs, das Verbrauchervertrauen der Eurozone wurden gestern über Erwartungen gemeldet , die US-Immobiliendaten fielen über Erwartungen aus, weiterhin ist der US-Immobilienmarkt sehr solide, einzig die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (die allerdings sehr volatil sind) in den USA fielen schlechter als erwartet aus. Was besonders die europäische Investoren erfreuen sollte war die über Erwartungen liegende Aufnahme von neuem Geld durch die Banken beim letzten LTRO (die vierjährige Refinanzierungsfazilität der EZB). Der Aufwärtstrend bleibt intakt, und einige Investoren nutzten die Kursrückschläge zu Käufen. Aus Branchensicht waren die Papiere von Bergbau-Unternehmen mit einem Verlust von 0,6 % Schlusslicht in Europa und einziger Sektor im Minus. Die europäischen Einzelhandelswerte gehörten mit plus 1,7 %hingegen zu den attraktivsten Aktien.  Die Anteilsscheine der Credit Suisse sackten um nahezu 2,0 % ab. Die Großbank erwägt Gerüchten zufolge eine Kapitalerhöhung im Umfang von 3 Milliarden Franken, was rund 10 Prozent des Marktwertes der entspräche.
     
  • Der ATX zeigte sich ebenfalls freundlich und konnte um mehr als 0,8% zulegen. Nachdem die Geschäftszahlen bei der Vienna Insurance Group weitgehend im Rahmen der Erwartungen ausgefallen waren, konnten die Aktien um 3,6% zulegen. Noch deutlicher aufwärts ging es für CA Immo mit einem Plus von 5,8 %. Die Wertpapierexperten von Kepler Cheuvreux haben ihr Kursziel für die Aktien angehoben und empfehlen die Papiere weiterhin zum Kauf. Sehr fest tendierten außerdem erneut Lenzing , die zwischenzeitlich fast 6% im Plus lagen. Im Späthandel bröckelten die Kursgewinne jedoch noch etwas ab, schlussendlich gingen die Papiere des Faserherstellers mit einem Plus von 1,6% aus dem Handel.
     
  • In den USA stand die Abstimmung über die Abschaffung von Obamacare im Unterhaus im Mittelpunkt des Interesses. Bevor bekannt wurde, dass die Abstimmung über Trumps Gesundheitsreform verschoben wird, war an der US-Börse zwischenzeitlich der Optimismus gewachsen und die Indizes hatten ins Plus gedreht. Danach drehte die Stimmung, und zu Handelsschluss stand ein leichtes Minus vor den Tagesergebnissen. Spitzenreiter im Leitindex waren die Titel von Nike   mit einem Plus von 2,7 %. Händler sahen dabei einige Schnäppchenjäger am Werk, nachdem die Aktien am Vortag um rund 7 Prozent abgesackt waren. Der zweitgrößte US-Autobauer Ford enttäuschte die Investoren mit einer verhaltenen Gewinnprognose und schloss 0,9 % schwächer.
     
  • Volatil war der Handel bei Öl, am Ende stand ein leichtes Minus, bei Brent waren es 0,1%, bei WTI 0,5%. Der Goldpreis überwand zunächst die Marke von 1.250 US-Dollar, kam dann aber zurück und schloss bei 1.247 US-Dollar. Damit endete eine fünftägige Rally des Edelmetalls. Der Euro kämpfte mit leichten Verlusten und schenkte die 1,08er Marke wieder her, über der er am Morgen noch gelegen hatte. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,0777 Dollar und damit 0,2 Prozent weniger als am Mittwoch
    .
  • Vorbörslich sind die europ. Märkte unverändert indiziert. In Asien schließen die Märkte uneinheitlich. Von der Makroseite stehen die PMIs aus der Eurozone im Fokus, am Nachmittag werden US-Industriedaten gemeldet. Von der Unternehmensseite meldete FACC Zahlen  (Details siehe unten).
     

UNTERNEHMEN

FACC

veröffentlichte heute Morgen die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016/17. Der Umsatz konnte um ca. 20,9% gesteigert werden auf €710,2Mio., während das EBIT um 36% angehoben werden konnte auf €25,3Mio. Dies ist vor allem auf höhere Produktionsraten bei den für FACC wichtigen Flugzeugprogrammen sowie Kosteneinsparungsmaßnahmen zurückzuführen. Die Nettofinanzverbindlichkeiten stiegen aufgrund des höheren Geschäftsvolumens auf €197Mio. nach €171,9Mio. im Vorjahr.

FY16/17 (vorläufig): Umsatz: €710,2Mio. (708e); EBIT: €25,3Mio. (23,8e)

conwert

Gemäß vorläufigem Endergebnis wurden bis zum Ende der Nachfrist (gestern 17 Uhr)  mehr als 90% aller Aktien der conwert in das Angebot der Vonovia  eingeliefert. Das offizielle Endergebnis wird am Montag, den 27. März 2017, von Vonovia bekanntgegeben.



(24.03.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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