ATX-Trends: VIG will Dividende um ein Drittel erhöhen (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Investoren sind derzeit weiterhin abwartend: auch am gestrigen Tag schlossen die wichtigsten europäischen Indices im negativen Terrain, wenngleich im Tagesverlauf eine deutliche Erholung von den anfänglichen Tiefstständen zu verzeichnen war. Es dominierte nach wie vor die Sorge, ob die von Donald Trump so großspurig angekündigten Deregulierungen und Steuererleichterungen auch tatsächlich in der Realität ankommen werden. Der Terroranschlag in London wurde hingegen von den Börsen kaum beachtet und schlug sich in der Kursentwicklung nicht nieder. Von den europäischen Einzelwerten ist ING erwähnenswert, da dem Unternehmen strafrechtliche Ermittlungen bezüglich Geldwäsche und internationale Korruption drohen, sank der Aktienkurs um 4,0%. Auch die Papiere der London Stock Exchange reagierten mit einem Verlust von mehr als 2,0% auf Medienberichte, wonach die EU-Kommission ein formales Veto gegen die Fusion mit der Deutschen Börse einlegen soll. Und für Novartis ging es rund 1,4% nach unten, nachdem ein Rückschlag beim Herzmittel Serelaxin berichtet werden musste.
     
  • Der ATX zählte mit einem Minus von 0,9% zu einem der größten Verlierer in Europa. Besonders unter Druck stand die RBI mit einem kräftigen Minus von knapp 5,6% nachdem am Vortag die Abbaugesellschaft der einstigen ÖVAG 9,92 Millionen RBI-Aktien an institutionelle Anleger verkauft hatte. Lenzing gewann mehr als 2,2% nach sehr guten Unternehmenszahlen und einem Ausblick, der allgemein als positiv interpretiert wurde. Der geplante Merger der CA Immo mit der Immofinanz wird derzeit nicht vorangetrieben, die Immofinanz trennt sich zuerst von ihrem Russlandportfolio, der Zeitpunkt ist unklar. CA Immo fiel um 0,9%, Immofinanz musste 3,0% abgeben.
     
  • Auch an der Wall Street warten Investoren ab, im Blickpunkt steht derzeit die Abschaffung von "Obamacare" durch Trump. Dazu findet heute eine Abstimmung im Kongress statt.  Der Dow Jones gab weiter leicht ab. S&P 500 und Nasdaq konnten aber zulegen. Auch hier erholten sich die Kurse im Tagesverlauf deutlich von den Anfangsständen. Unter den Einzelwerten stand die Nike -Aktie unter Druck und fiel um 7,1 Prozent. Der US-Sportartikelhersteller hatte in seinem dritten Geschäftsquartal zwar den Gewinn gesteigert, doch fiel der Ausblick für das Umsatzwachstum verhalten aus. Die Fedex-Aktie legte dagegen um 2,1 Prozent zu. Starke Margen und angekündigte Investitionssenkungen ließen Anleger hoffen, dass der überzeugende Umsatz auch künftig in gute Gewinne transferiert werden könne.
     
  • Weiter nach unten ging es für Öl, Brent rutschte erstmals seit der vereinbarten Förderkürzung unter USD 50, auch WTI handelte zeitweise mit einem Abschlag von 23,5%, beide Sorten konnten sich aber wieder erholen und den Tagesverlust reduzieren. Es ist vor allem der hohe Lagerbestand in den USA, der die Preise sinken lässt. Wieder stark war Gold , das Edelmetall ist eindeutiger Profiteur der momentanen Situation und näherte sich gestern wieder der Marke von 1.250 US-Dollar. Der Euro konnte sein an den Vortagen erreichtes gestiegenes Niveau zum Dollar weitgehend halten. Nach einem zwischenzeitlichen Fall unter diese Schwelle kostete die Gemeinschaftswährung am Abend 1,0805 Dollar. Die Wochenmitte stand klar im Zeichen einer schlechteren Börsenstimmung. Am Devisenmarkt spiegelte sich dies in einer stärkeren Nachfrage nach sogenannten sicheren Anlagehäfen. Dazu zählen vor allem der japanische Yen und der Schweizer Franken. Beide Währungen waren am Mittwoch Tagessieger gegenüber dem amerikanischen Dollar.
     
  • Vorbörslich sind die europ. Märkte leicht positiv indiziert. In Asien schließen die Märkte uneinheitlich. Von der Makroseite ist es heute relativ ruhig. Von der Unternehmensseite meldete VIG Zahlen  (Details siehe unten).
     

UNTERNEHMEN

VIG

 Die heimische Versicherung legte heute Morgen die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016 sowie einen mittelfristigen Ausblick bis 2019 vor. Die verrechneten Prämien lagen mit €9,1Mrd. knapp über dem Vorjahr. Dabei wurde der Rückgang bei Einmalerlägen im Bereich Lebensversicherung durch Steigerungen in allen anderen Segmenten kompensiert. Der Gewinn vor Steuern lag mit €406,7Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von €137,7Mio., was vor allem auf Einmaleffekte im FY15 zurückzuführen ist. Dementsprechend konnte auch das Konzernergebnis verfierfacht werden auf €287,8Mio. nach €70Mio. im Vorjahr. Die Combined Ratio lag mit 97,3% auf dem Niveau des Jahres 2015. Die Dividende soll auf €0,8/Aktie erhöht werden (Vj.: €0,6/Aktie). Im Rahmen des neuen Arbeitsprogrammes „Agenda 2020“ will die VIG mit lokalen Maßnahmen in jedem Land Kosten sparen um das Geschäftsmodell „zukunftsfähig“ zu machen. Dies soll vor allem durch Wachstum in den Bereichen Krankenversicherung, Bankversicherungsgeschäft sowie Rückversicherungen und Digitalisierung passieren. Dadurch soll bis 2019 das Prämienvolumen auf €9,5Mrd. wachsen, der Vorsteuergewinn soll bei €450-470Mio. liegen und die Combined Ratio wird bei 95% gesehen.

Verrechnete Prämien: €9,1Mrd. (9,1e); Gewinn vor Steuern: €406,7Mio. (397,2e); Konzernergebnis: €287,8Mio. (275e)



(23.03.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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