ATX-Trends: Zahlen von CA Immo, Uniqa, EVN und S Immo auf einen Blick (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

• Ebenso wie in den USA warteten Anleger in Europa gestern auf die Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen am Freitag. Daher sei der Handel ziemlich impulslos verlaufen. Unter den Einzelaktien sprangen Unicredit um 8% nach oben. Der Bankenindex legte 2,4% zu. Im DAX stiegen Deutsche Bank und Commerzbank um 2,3 und 3,2% . Nach Kreiseberichten verhandelt Unicredit mit dem polnischen Versicherer PZU über einen Verkauf ihres Anteils an der Bank Pekao, um so ihre Kapitalbasis zu stärken. WPP legte für gute Geschäftszahlen vor, was die Aktie um 1,9% nach oben trieb. Die Geschäftszahlen von Glencore kamen dagegen nicht gut an, für die Aktie ging es um 3,1% nach unten. Der ATX gewann 0,8% , RHI legte um 4%, Erste Bank um 3,3%, RBI um 3,1% zu.

 
• Mit dem Näherrücken des Notenbankertreffens in Jackson Hole und der mit Spannung erwarteten Rede von Fed-Chefin Yellen am Freitag wuchs die Nervosität der Anleger. Sie nahmen vorsichtshalber Gewinne mit. Ein kräftiger Rücksetzer des Ölpreises verstärkte den Druck auf die Aktienkurse. Zudem enttäuschten die Daten zu den Verkäufen bestehender Häuser, wenngleich die Daten kaum Akzente setzten. Unter den Einzelwerten fielen Intuit um 3,5%. Das Softwareunternehmen hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen zwar übertroffen, enttäuschte aber mit dem Ausblick.
 
• Das Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft dürfte sich im August leicht aufgehellt haben. Volkswirte erwarten, dass der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts gestiegen ist. Die Verbesserung speist sich dabei gleichermaßen aus der Beurteilung der gegenwärtigen Lage und der Aussichten. Die deutsche Wirtschaft scheint derzeit etwas besser zu laufen als zuvor gedacht. Das BIP, das im ersten Quartal um erstaunliche 0,7 Prozent gestiegen war, legte im zweiten Quartal noch einmal um 0,4 Prozent zu. Erwartet worden war eigentlich nur eine Expansion um 0,2 Prozent. Dieses stramme Wachstum und die Aufwärtsrevision einiger früherer Quartale bewegte einige Ökonomen dazu, ihre Wachstumsprognosen für das laufende Jahr anzuheben. Nach der zweiten Veröffentlichung ist klar, dass das Wachstum rechnerisch vor allem von den Exporten gestützt wurde. Die Importe sanken dagegen. Zudem beruhte das Wachstum offenbar nicht auf einem Aufbau der Lagerbestände, denn diese minderten das Wachstum leicht. Optimistisch für die deutsche Konjunktur könnte zudem stimmen, dass die stets gut informierte Bundesbank ausweislich ihres jüngsten Monatsberichts mit einem weiterhin "recht kräftigen" Wachstum rechnet. Bereits in dieser Woche veröffentlichte Daten liefern allerdings nur durchwachsene Signale.
 
• Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite  steht heute der ifo-Index im Fokus, am Nachmittag werden US-Konjunkturdaten gemeldet. Von der Unternehmensseite meldeten EVN , Uniqa , CA Immo und S-Immo die Zahlen (Details siehe unten).
 
• UNTERNEHMEN

CA Immo

Der heimische Immobilienkonzern legte heute Morgen die Zahlen für das erste Halbjahr 2016 vor. Die Nettomieterlöse stiegen dabei aufgrund der Akquisition des EBRD-Minderheitenanteils um 19,2% im Jahresvergleich auf €72,1Mio. während das EBITDA um 22,2% zulegen konnte auf €61,4Mio. Aufgrund des sehr guten Marktumfelds in Deutschland konnten Aufwertungsgewinne von €113,1Mio. verbucht werden, wodurch das Periodenergebnis auf €98,9Mio stieg nach €55Mio. im Vorjahr. Der FFO I (nachhaltige Cashflow vor Steuern und Einmaleffekten) konnte auf €43,8Mio. angehoben werden nach €37,7Mio. im H1/15, der EPRA-NAV belief sich auf €25,68/Aktie. Auch im zweiten Halbjahr geht das Unternehmen von einem unverändert starken Marktumfeld aus, die Guidance für eine Erhöhung des FFO I ggü. des Vorjahres um 10% wurde bestätigt.


Nettomietergebnis: €72,1Mio. (Vj.: 60,5) EBITDA: €61,4Mio. (Vj.: 50,2); EBIT: €175,6Mio. (Vj.: 101,3); Periodenergebnis: €98,9Mio. (Vj.: 55)

UNIQA GROUP AG

veröffentlichte Zahlen für das Q2/16 die, wie bereits angekündigt, von höheren Ausgaben belastet wurden. Das Nettoprämienvolumen konnte ggü. dem Vorjahr um knapp 16% gesteigert werden auf €1,5Mrd. Gleichzeitig stiegen jedoch die Schadensfälle auf €-1,2Mrd. von €1Mrd. im Vorjahr und auch die operativen Aufwendungen waren aufgrund des bereits im Vorfeld angekündigten Investitionsprogramms höher. Dementsprechend sank das operative Ergebnis auf €83,3Mio. von €127,1Mio. Das Nettoergebnis lag bei €57,1Mio. nach €79,4Mio. im Q2/15. Die Combined Ratio für das erste Halbjahr lag bei 96,9%, eine leichte Verbesserung vom Vorjahresniveau von 97,1%. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt, die UNIQA geht weiterhin von einer Reduktion des Vorsteuergewinns um bis zu 50% aus.


Nettoprämienvolumen: €1,5Mrd. (Vj.: 1,3); Operatives Ergebnis: €83,3Mio. (Vj.: 127,1); Nettoergebnis: €57,1Mio. (Vj.: 79,4)

 
EVN

 legte heute Früh die Zahlen zu den drei Quartalen des Wirtschaftsjahrs 2015/16 vor. Die Umsatzerlöse verringerten sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 47,5 Mio. Euro bzw. 2,9 % auf 1.616,6 Mio. Euro. Gesteigerte Erlöse aus der Vermarktung des in den Kraftwerken der EVN erzeugten Stroms sowie aus dem niederösterreichischen Netzgeschäft konnten dabei geringere Erlöse aus den reduzierten Erdgashandelsaktivitäten des Konzerns sowie einen durch den milden Winter und die fortschreitende Liberalisierung beeinflussten mengenbedingten Umsatzrückgang in Südosteuropa, der durch niedrigere Preise verstärkt wurde, nicht ausgleichen.
 
Die Abschreibungen erhöhten sich bedingt durch die anhaltende Investitionstätigkeit des Konzerns um 7,6 Mio. Euro bzw. 4,0 % auf 199,3 Mio. Euro. Ebenso erhöhten sich die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen um 7,8 Mio. Euro bzw. 41,1 % auf 26,8 Mio. Euro. Der überwiegende Teil davon betraf eine Wertminderung der bulgarischen Fernwärmegesellschaft TEZ Plovdiv, die aufgrund der fortgesetzten nachteiligen Regelungen des Regulators im Wärmebereich notwendig wurde. Ungeachtet dessen lag das EBIT mit 299,3 Mio. Euro um 12,8 Mio. Euro bzw. 4,5 % über dem Vergleichswert des Vorjahres.. In Summe erhöhte sich das Konzernergebnis um 11,7 Mio. Euro bzw. 6,3 % auf 198,8 Mio. Euro.
 
Unter der Annahme von durchschnittlichen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2015/16 weitgehend stabil erwartet.


 Umsatz: € 1616,9 Mio. (Vj.: 1570); EBIT: € 299,3 Mio. (Vj.: 286); Nettoergebnis: € 198,8 Mio. (Vj.: 187,1)

S-Immo

Die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2016 verliefen für die S IMMO erfolgreich. Großen Anteil an diesem Ergebnis hatte das Bewertungsergebnis, das im ersten Halbjahr 2016 EUR 106,9 Mio. betrug. Diese Entwicklung ist vor allem auf die Dynamik am deutschen Immobilienmarkt zurückzuführen. Ernst Vejdovszky, CEO der S IMMO AG, kommentiert: ,,Der Berliner Wohnimmobilienmarkt entwickelte sich in den letzten Monaten ausgesprochen dynamisch. Wir haben uns dazu entschieden, für einen Teil unseres Portfolios die erzielten Wertsteigerungen zu realisieren und etwa 20 % der Flächen unseres deutschen Portfolios zu veräußern. Das entspricht unserer zyklusorientierten Strategie und schafft Wert für unsere Anlegerinnen und Anleger."

Ergebnisentwicklung Im ersten Halbjahr 2016 betrugen die Gesamterlöse der S IMMO EUR 95,3 Mio. (1. Hj. 2015: EUR 92,2 Mio.) und lagen damit über dem Niveau des Vorjahres. Die darin enthaltenen Mieterlöse reflektierten die seit Anfang 2015 getätigten Immobilienzukäufe und beliefen sich auf EUR 58,5 Mio. (1. Hj. 2015: EUR 54,6 Mio.).

Insgesamt lag das EBIT mit EUR 145,9 Mio. deutlich über dem Wert des Vorjahres (1. Hj. 2015: EUR 48,9 Mio.). Das EBT betrug in der Folge EUR 107,3 Mio. (1. Hj 2015: EUR 26,9 Mio.). Der Periodenüberschuss erhöhte sich auf EUR 85,5 Mio. (1. Hj 2015: EUR 20,9 Mio.). Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich erneut und betrug EUR 1,27 (1. Hj. 2015: EUR 0,30).



(25.08.2016)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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