Work oder Life – oder gibt es sie noch, die Arbeit, die uns am Leben lässt ...

Christian erzählte mir, dass er den Blogbereich von Christian Drastil & Friends in Work und Life trennen will, weil die Balance dieser beiden, wie er meint immer wichtiger wird.

Und schon stellte sich mir folgende Frage: Bedeutet eine Balance zwischen Work und Life eine Trennung der beiden, also einen Gegensatz? Entweder arbeite ich oder ich lebe? Die Herausforderung bestünde in diesem Fall darin sicherzustellen, dass ausreichend Zeit bleibt um zu leben.

Stimmt das wirklich? Der Begriff Work Life Balance erscheint mir etwas missverständlich. Wie viel Zeit bleibt für unser Leben?

Ich lebe 24 Stunden am Tag. Ob das nun ausreichend Zeit ist sei dahingestellt. Ich lebe 24 Stunden am Tag. Manchmal schlafe ich, manchmal bin ich aufmerksamer, manchmal weniger aufmerksam, manchmal fühle ich mich wohler, manchmal weniger wohl. Und einiges dieser Zeit verbringe ich - erlebe ich - in der Arbeit. 

Daher stelle ich mir die Frage: Wie sieht eine Arbeit aus, die mich am Leben lässt? Woran würde ich erkennen, dass ich auch während der Arbeit noch „lebe“ und nicht bloß „arbeite“? 

Daraus ergeben sich große Herausforderungen:

Für den Arbeitgeber bedeutet dies, Möglichkeiten für Mitarbeiter zu schaffen, Ihre Arbeit auch leben zu können. Die Rahmenbedingungen und Modalitäten müssen derart gestaltet werden, dass Mitarbeiter Ihre Potenziale entfalten können und ihre Arbeit „erleben“.

Und jede bzw. jeder von uns steht vor der Aufgabe Klarheit darüber zu erlangen, was „leben“ für sie bzw. für ihn konkret bedeutet. Das bedeutet sich Zeit zu nehmen um an einer klaren Vorstellung zu arbeiten, welche Dinge wichtig sind und ihrer bzw. seiner Identität entsprechen. Diese Erkenntnisse werden in den Arbeitskontext übertragen um zu konkretisieren mit welcher Arbeit sie bzw. er sich beschäftigen möchte, wobei die meiste Freude erlebt wird und Potenziale am besten entfaltet werden können. 

Für Sigmund Freud bestand das Glück darin „lieben und arbeiten zu können“. Er erkannte, dass der Mensch sich nur dann wohlfühlt, wenn er etwas tun kann, arbeiten kann und das Gefühl hat sinnstiftend tätig zu sein. Die Kunst liegt nun darin, das für mich richtige zu tun und auf für mich wohltuende Art und Weise.

Denn eines steht fest: Wenn sich unser Leben auf die Zeit nach der Arbeit beschränkt, verschenken wir unglaublich viel ungelebte Zeit...



(07.01.2015)

Balance, Balanceakt, Meditation, Gleichgewicht, http://www.shutterstock.com/de/pic-110665082/stock-photo-asian-man-acts-yoga-on-the-beach-standing-on-one-leg-silhouetted-against-sunlight.html , (© (www.shutterstock.com))


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Ursula Marek

Ursula Marek ist Unternehmensberaterin und systemisch, analytischer Coach in Brunn am Gebirge und Wien mit Schwerpunkten in den Bereichen Visions- und Zielarbeit, Aufbau von mentaler und Zeitmanagement Kompetenz sowie Erlernen von wirkungsvollen Vorgehensweisen im Umgang mit Stress. Davor war sie u.a Marketing Manager und Head des internationalen Marketing Teams bei Magna bzw. Leiterin von Strategieprojekten in globalen Top Unternehmen für Accenture. Ursula Marek ist Jurymitglied des Runplugged Business Athlete Award (http://www.runplugged.com/...).

>> http://www.liveyoursuccess.at


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