Ich meine: Die Gewinn-Messe bleibt das börsliche Jahreshighlight B2C

Die „Gewinn“ feiert 2015 ein Vierteljahrhundert, ist damit älter als der ATX. Das Fachheft war bei Nr. 24 dabei und hat AGs getroffen, die sich noch dem Privatanleger stellen. Die Neulinge fehlten. 
 
Am 16. und 17. Oktober fand im Congress Center der Messe Wien die „Gewinn-Messe 2014“ statt. Hier das Fazit aus Fachheft-Sicht: Gewinn-Macher Georg Wailand ist es wieder einmal gelungen, die wichtigsten börsenotierten AGs auf seinen Event zu bringen. Im Vergleich zu den Vorjahren fehlte eigentlich nur die Amag, auch Neuling FACC (leider ganz hinten im internationalen IPO-Ranking 2014) hatte die Dialog-Chance mit den Privatanlegern im IPO-Jahr ausgelassen, zu den langjährigen üblichen Verdächtigen (siehe Bilder hier bzw. photaq.com/page/index/1533) ist eigentlich nur die Porr dazugekommen. 
 

Internationale Konkurrenz

Es scheint sich insgesamt vieles auf internationale Roadshows zu verlagern, denn auch Retail-IPO-Events wie früher gibt es generell nicht mehr. Das ist schade, denn der österreichische Privatanleger ist eine treue Seele und steht einfach auf so was. Natürlich: Ein Messestand kostet Geld, daher darf man nicht von einem Muss sprechen. Das Fachheft-Team hatte seinerzeit für den Börse Express mehr als 50 Privatanleger-Roadshows veranstaltet und dabei auch gesehen, wie sich die Budgets immer mehr in Richtung internationaler Roadshows verschoben hatten. Zudem hat man das Gefühl, dass die Börsenotierten lieber unter sich bleiben. Umso mehr vor den Vorhang gehört diese 24. Ausgabe der „Gewinn“, bei der 85 Aussteller präsent waren, ein Drittel der Fläche gehörte den Börsenotierten; es wurden insgesamt 5.921 Besucher gezählt. 
 

Politprominenz vor Ort

Besonders stolz war Wailand auf sein Rahmenprogramm: Insgesamt standen 40 Seminare, Vorträge und Diskussionsrunden am Programm; die Renner waren jene zu den Themen Steuerreform, Immobilien, Gold, Investments, aber auch das Konjunkturgespräch. Auch Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Börse-Chefin Birgit Kuras, der neue Finanzminister Hans- Jörg Schelling und Sozialminister Rudolf Hundstorfer waren vor Ort. Es ist selten, dass sich die Politprominenz im Börsezusammenhang sehen lässt. 
 

Neue Gesichter fehlen

Neben dem umfangreichen Programm für die Gäste wird die Gewinn von vielen Teilnehmern als Chance für B2B-Talks gesehen. So machen wir es vom Fachheft/Börse Social Network auch Jahr für Jahr. Man hat mittlerweile das Gefühl, dass man alle Anwesenden kennt, ob Aussteller oder Gast. Und das ist sicher das grosse Problem – stets die gleichen Gesichter, es kommt einfach kaum Privatanlegerinteresse nach. Das Klima dazu hat die Bundesregierung mit ihrem doch ziemlich kapitalmarktfeindlichen Agieren geschaffen. Die Börse wird bisweilen sogar ein wenig schrullig, vom gern gezeichneten Bild des Yuppie-Investors ist hingegen Nullkommanull zu sehen. Denn es gibt ihn nicht. Zumindest nicht in 
unserem Land. 

 



(27.11.2014)

Gewinnmesse 2014, Ausblick, Durchblick, (© photaq/Martina Draper)


Nina Bergmann (finanzen.net) im runplugged shirt auf der Gewinnmesse, (© runplugged/Martina Draper)


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Christian Drastil
Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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