"Substanzwerte sollten gegenüber Wachstumstiteln auch 2023 die Nase vorn haben"

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21.12.2022, 3100 Zeichen

Kapitalmarktstratege Tilmann Galler von J.P. Morgan Asset Management erwartet im nächsten Jahr ein schwieriges makroökonomisches Umfeld. Er betont aber auch, dass dies nicht gleichbedeutend mit einem schwierigen Jahr an den Kapitalmärkten sein muss und erwartet vor allem bei Anleihen hoher Bonität gute Renditechancen.

Die Einschätzung zu Aktien: Noch haben die Aktienmärkte für 2023 mit 3 Prozent Gewinnwachstum einen gewissen Optimismus eingepreist. Aber laut Tilmann Galler ist eine weitere negative Korrektur der Gewinnprognosen zu erwarten und die negativen Revisionen und Downgrades werden für eine gewisse Volatilität an den Märkten sorgen. "Im November war viel Erleichterung an den Märkten zu bemerken, dass die Zentralbankstraffungen weniger rigide werden. Aber die zyklischen Branchen, mit erwartetem Gewinnwachstum für 2023 von 14 Prozent bei Banken oder 18 Prozent für zyklische Konsumtitel, sind sehr anfällig für weitere Korrekturen, insbesondere wenn die Gewinnerwartungen der makroökonomischen Entwicklung angepasst werden", unterstreicht Galler.

Der Stratege beobachtet zwei Dynamiken. So gingen 2022 die Margen zwar leicht nach unten. Trotzdem konnten die Unternehmen die Gewinne steigern, da sie einen großen Teil der Preissteigerungen an die Kunden weitergeben konnten. Das dürfte im nächsten Jahr schwieriger werden. Und auch wenn die Energiekosten mittelfristig sinken, bleibt der Kostendruck vor allem durch die Lohnkosten hoch. Gleichzeitig wird eine schwächere Nachfrage das Umsatzwachstum bremsen. Das wird die Margen der Unternehmen noch stärker als bisher unter Druck setzen und zu fallenden Gewinnen im nächsten Jahr führen.

Tilmann Galler erwartet, dass die Substanzwerte gegenüber Wachstumstiteln auch 2023 strukturell weiter die Nase vorn haben sollten. "Auch wenn wir in diesem Jahr schon ein sehr gutes Value-Jahr hatten, sollte sich der Trend weiter fortsetzen - jedoch weniger spektakulär. Gerade im zyklischen Konsum sind die Gewinnerwartungen weiter zu hoch, hier sehen wir weiteren Korrekturbedarf, ebenso im IT-Sektor", betont der Stratege. Vor allem zu Beginn des neuen Jahres sollte sich das Value-Segment hoher Qualität gut entwickeln, also Unternehmen mit stabilem Cashflow, hoher Rentabilität, niedriger Verschuldung und guten Ausschüttungen. Unternehmen mit Pricing-Power und solider Marktposition sind zu bevorzugen.

Im Verlauf des Jahres 2023 könne man sich aber auch darauf einstellen, dass sich an den Aktienmärkten das Umfeld für "Growth" verbessert. "Wenn die Zentralbanken pausieren, gilt es den Blick nach vorne zu richten, auf die Zeit nach der Rezession zu setzen und auf die Zykliker zu gehen", sagt Galler.

Unter dem Strich sollten aber Value- und Dividendentitel die Nase vorn haben. "Diesen traue ich mehr Gewinn- und Wachstumsstabilität zu als den Wachstumstiteln. Der Vorsprung ist nicht mehr so groß wie in diesem Jahr. Aber Wachstum ist immer noch teuer im Vergleich. Die Pandemieeuphorie wurde abgebaut, aber man ist noch nicht auf den langfristigen Durchschnittswerten angekommen. Die Fallhöhe ist also immer noch höher", weiß der Ökonom.



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1. Kapitalmarktstratege Tilmann Galler von J.P. Morgan Asset Management stellt 10 Thesen für das neue Jahr vor: Nach Korrektur der Bewertungen und dank neuem Renditepotenzial freundlichere Aussichten Credit: J.P. Morgan Asset Management , (© Aussender)   >> Öffnen auf photaq.com

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Autor
Christine Petzwinkler
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