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03.11.2021, 4222 Zeichen

Man kann den Börsen ja Vieles nachsagen, aber kaum, dass sie bei der Erfindung neuer Worte, zumeist im Bemühen komplexe und manchmal sogar umstrittene Zusammenhänge kurz und prägnant darzustellen, wenig Fantasie besitzen. Und so haben wir einen neuen Begriff die letzten Tage und Wochen ins Börsenstammbuch eingetragen bekommen der uns die nächsten Jahre, zur volkswirtschaftlichen Definition geadelt, begleiten wird, die Flaschenhalsrezession.

Was damit gemeint ist, ist kurz erklärt, und zwar das was gerade bei uns oder in Deutschland passiert: volle Auftragsbücher bei gedrosselter Produktion. Bevor man sich jetzt wegen der Annahme, dass wirklich schon alle rundherum verrückt geworden wären den Tag verdirbt und einen Hilferuf an PsychologInnen richtet, ein kurzer Versuch der Erklärung: Die vollen Auftragsbücher sind als Freiheitsschrei nach dem Öffnen der Konsum-Tore zu verstehen, die gedrosselte Produktion ein gleichzeitiger Affront bei Rohstoffen und Energie, die Beide längerfristige Beschaffungszyklen aufweisen, mit der sprunghaft angestiegenen Nachfrage nicht mitkamen und daher noch knapp, beziehungsweise teuer sind. Die Frage drängt sich dabei auf wieso man nicht die Nachfragewelle erwarten hätte können und davor sich ein paar Bergwerks-Überstunden im Voraus leisten hätte können, aber das wird wiederum mit Corona und einer dadurch schwer planbaren Arbeitszeitpolitik erklärt. Die Analogie zum Flaschenhals wird somit verständlich. Noch einfacher ausgedrückt: wenn man zu einem Fußballspiel mit internationalem Gegner ein im Voraus ausverkauftes Stadion besuchen möchte und sich in Erinnerung an alte Zeiten, 15 Minuten vor Spielbeginn ans Stadion begibt, wird man den Anpfiff definitiv verpassen, weil durchs Corona-Test-Nadelöhr nicht Alle gleichzeitig durchpassen. Ein neues Wort, in der Sportwelt diesmal, steht vor dem Start: die Corona-Viertelstunde. Wobei beim erzwungenen Bad in der Masse der wartenden Fans, der Gedanke an den kommenden Lockdown wieder frisch ins Gedächtnis springt.

Die Ingredienzien des Corona-Flaschenhalses sind uns ja bereits zur Genüge bekannt. Lieferketten reißen ab und werden grob, wenn nicht gar mühsam, über dutzend Ecken geflickt. Rohstoffe werden zwar nicht seltener, aber dafür seltener global gehandelt. Die globalen Begehrlichkeiten sind nämlich transparent und wenn schon Lieferketten nicht mehr so gut halten, dann nimmt sich jeder das, was ihm am nächsten liegt. Die eigene Versorgung wird vorgezogen. Ob Gas in Russland, seltene Erden in China, oder Lithium am amerikanischen Kontinent. Alle gleich. Und dort, wo es „global“ zugeht, beispielsweise beim Rohöl, spielt man genüsslich die Rufe nach Energie aus den produzierenden Staaten, die endlich beide zwei Striche im Vorzeichen der Konjunkturerwartungen haben und macht den schwarzen Saft gleich richtig teuer. Hinzu kommt, dass sich in diesem Punkt die meisten Käufer-Staaten gleich selbst ein finanzielles Bein stell en, denn Klimapolitik samt Energiewendepolitik sind teilweise völlig anderen Zyklen verpflichtet und der, der nach dem grünen Planeten ruft, vergisst sehr oft, dass man dafür auch funktionierende Wirtschaften braucht dies zu bezahlen. Flaschenhals tut daher noch mehr weh.

Die Frage stellt sich nun immer mehr, was denn nun aus all dem heraus entstehen kann und wann sich Belastungen wie Inflation, Job-Angst oder chauvinistisches Rohstoffgehabe endlich normalisieren werden. Die Zeichen stehen sichtbar, dass dies auf mittlere Sicht nicht passieren wird. Wir haben nämlich den Status einer konstanten Verknappung vieler Ressourcen mittlerweile erreicht. Solche sind: Seltene Erden, Grund & Boden, Wasser, (saubere) Energie, (persönliche) finanzielle Ressourcen und ein offener (gebildeter) Geist.

Die Börsen sind gut beraten, sich diesen Themen auch längerfristig zu widmen um daraus nicht nur Profit, sondern vor Allem Lösungen zu finanzieren und somit zu erarbeiten. Wir verantworten gerade unseren Planeten der Politik, die Börsen sind aber Financier der politischen Umgebung und wir InvestorInnen deren Piloten. Klingt nach wünsch Dir Was, aber bis zum Ende gedacht … hat es ja doch etwas.

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 03.11.)



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    Flaschenhalsrezession: Volle Auftragsbücher bei gedrosselter Produktion (Wolfgang Matejka)


    03.11.2021, 4222 Zeichen

    Man kann den Börsen ja Vieles nachsagen, aber kaum, dass sie bei der Erfindung neuer Worte, zumeist im Bemühen komplexe und manchmal sogar umstrittene Zusammenhänge kurz und prägnant darzustellen, wenig Fantasie besitzen. Und so haben wir einen neuen Begriff die letzten Tage und Wochen ins Börsenstammbuch eingetragen bekommen der uns die nächsten Jahre, zur volkswirtschaftlichen Definition geadelt, begleiten wird, die Flaschenhalsrezession.

    Was damit gemeint ist, ist kurz erklärt, und zwar das was gerade bei uns oder in Deutschland passiert: volle Auftragsbücher bei gedrosselter Produktion. Bevor man sich jetzt wegen der Annahme, dass wirklich schon alle rundherum verrückt geworden wären den Tag verdirbt und einen Hilferuf an PsychologInnen richtet, ein kurzer Versuch der Erklärung: Die vollen Auftragsbücher sind als Freiheitsschrei nach dem Öffnen der Konsum-Tore zu verstehen, die gedrosselte Produktion ein gleichzeitiger Affront bei Rohstoffen und Energie, die Beide längerfristige Beschaffungszyklen aufweisen, mit der sprunghaft angestiegenen Nachfrage nicht mitkamen und daher noch knapp, beziehungsweise teuer sind. Die Frage drängt sich dabei auf wieso man nicht die Nachfragewelle erwarten hätte können und davor sich ein paar Bergwerks-Überstunden im Voraus leisten hätte können, aber das wird wiederum mit Corona und einer dadurch schwer planbaren Arbeitszeitpolitik erklärt. Die Analogie zum Flaschenhals wird somit verständlich. Noch einfacher ausgedrückt: wenn man zu einem Fußballspiel mit internationalem Gegner ein im Voraus ausverkauftes Stadion besuchen möchte und sich in Erinnerung an alte Zeiten, 15 Minuten vor Spielbeginn ans Stadion begibt, wird man den Anpfiff definitiv verpassen, weil durchs Corona-Test-Nadelöhr nicht Alle gleichzeitig durchpassen. Ein neues Wort, in der Sportwelt diesmal, steht vor dem Start: die Corona-Viertelstunde. Wobei beim erzwungenen Bad in der Masse der wartenden Fans, der Gedanke an den kommenden Lockdown wieder frisch ins Gedächtnis springt.

    Die Ingredienzien des Corona-Flaschenhalses sind uns ja bereits zur Genüge bekannt. Lieferketten reißen ab und werden grob, wenn nicht gar mühsam, über dutzend Ecken geflickt. Rohstoffe werden zwar nicht seltener, aber dafür seltener global gehandelt. Die globalen Begehrlichkeiten sind nämlich transparent und wenn schon Lieferketten nicht mehr so gut halten, dann nimmt sich jeder das, was ihm am nächsten liegt. Die eigene Versorgung wird vorgezogen. Ob Gas in Russland, seltene Erden in China, oder Lithium am amerikanischen Kontinent. Alle gleich. Und dort, wo es „global“ zugeht, beispielsweise beim Rohöl, spielt man genüsslich die Rufe nach Energie aus den produzierenden Staaten, die endlich beide zwei Striche im Vorzeichen der Konjunkturerwartungen haben und macht den schwarzen Saft gleich richtig teuer. Hinzu kommt, dass sich in diesem Punkt die meisten Käufer-Staaten gleich selbst ein finanzielles Bein stell en, denn Klimapolitik samt Energiewendepolitik sind teilweise völlig anderen Zyklen verpflichtet und der, der nach dem grünen Planeten ruft, vergisst sehr oft, dass man dafür auch funktionierende Wirtschaften braucht dies zu bezahlen. Flaschenhals tut daher noch mehr weh.

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