14.01.2021, 2272 Zeichen
Die Anzahl weiblicher Vorstandsmitglieder in Österreichs börsennotierten Unternehmen (Stichtag 1. Jänner 2021) ist im Vergleich zur Jahresmitte 2020 (Stichtag 1. August 2020) um eine Frau gestiegen. Somit stehen in den im Wiener Börse Index notierten heimischen Unternehmen immer noch 15 weibliche Vorstandsmitglieder 175 männlichen gegenüber. Im Vergleich zur letzten Analyse bedeutet das einen leichten prozentuellen Anstieg von 7,4 auf 7,9 Prozent. Das sind einige der Ergebnisse des Mixed Leadership Barometers der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Dafür werden regelmäßig die Strukturen von Vorständen und Aufsichtsräten der im Wiener Börse Index gelisteten österreichischen Unternehmen analysiert.
Bereits mehr als jedes vierte Aufsichtsratsmitglied der österreichischen WBI-Unternehmen ist aktuell eine Frau: Somit ist in den Aufsichtsräten insgesamt die Anzahl der Frauen von 27,4 auf 27,8 Prozent gestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht. Gegenüber August 2020 ist die Zahl der weiblichen Aufsichtsräte zwar konstant geblieben, allerdings ist die Anzahl der Aufsichtsräte um neun gesunken. In den Aufsichtsgremien sind damit 145 Frauen (27,8 %) und 376 Männer (72,2 %) vertreten.
„Obwohl Unternehmen immer mehr den Wert und die Notwendigkeit von vielfältig zusammengestellten Teams erkennen und auch wissen, dass sie im ‚War for Talents‘ nicht auf Frauen verzichten können, scheuen sie diesen Veränderungsprozess noch in den obersten Leitungsfunktionen“, so kommentiert Helen Pelzmann, Partnerin (EY Law) und Verantwortliche für die Initiative „Women. Fast Forward“ bei EY Österreich.
„Gerade in der Coronakrise und auch davor kümmern sich Frauen nachweislich mehr um familiäre beziehungsweise haushaltsbezogene Aufgaben. Diese Doppelbelastung ist natürlich ein großes Hindernis auf dem Karrierepfad von Frauen. Hier sind einerseits die Unternehmen gefordert, durch ein flexibles Arbeitsumfeld und die Möglichkeit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Zuhause zu arbeiten, eine gute Grundlage zu schaffen, um beiden Geschlechtern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern und dadurch die Gleichstellung der Frauen voranzutreiben, andererseits sind auch die Frauen gefordert, die Männer mehr in die Pflicht zu nehmen“, sagt Pelzmann.
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