07.12.2020, 3334 Zeichen
Die Deutsche Börse plant die größte DAX-Reform seit dem Start im Jahr 1988. Der Umbau geht nicht nur mit einer Ausweitung des Index von 30 auf 40 Titel einher, auch die Zugangsregeln werden verschärft. Damit reagiert der Börsenbetreiber auch auf den Wirecard-Skandal. Weshalb die DSW die Reform kritisch beurteilt, lesen Sie hier. Hier meine Antworten auf die wichtigsten Fragen.
1) Anlass für die DAX-Reform war der Wirecard- Skandal. Wie viel „Wirecard“ steckt noch in den Anpassungen?Marc Tüngler: Den Wirecard-Skandal können wir nur bedingt in den Reformen wiedererkennen. Dass zukünftig ein Prüfungsausschuss eingerichtet werden muss, ist der richtige Weg. Allerdings zieht der Gesetzgeber gerade diesbezüglich bald nach, so dass diese Neuerung dann schon keine eigene, ergänzende Vorgabe der Börse mehr ist, sondern gesetzliche Vorgabe. Wir hätten uns mehr klare Governance-Vorgaben gewünscht, wie wir es bei der NYSE oder NASDAQ sehen. Der Deutsche Corporate Governance Kodex hätte hier viele gute und gelebte Impulse geben können.
2) 40 Titel wird der Leitindex bald zählen. Der richtige Weg?
So richtig die Entscheidung für den DAX sein mag, so negativ wirkt sie für den MDAX. Wir sehen eine merkliche Kannibalisierung des MDAX. Ob die Vorteile für den DAX den Malus für den MDAX wirklich überkompensieren, wagen wir zu bezweifeln. Der MDAX ist zugunsten des DAX geopfert worden. Eigentlich braucht man jetzt auch ein neues Konzept für den MDAX und SDAX.
3) Wird denn zumindest die Qualität spürbar erhöht?
Da haben wir deutlich mehr erwartet. So soll zum Beispiel zukünftig bei der DAX-Aufnahme mindestens ein positives EBITDA vorzuweisen sein. Das EBITDA wird aber von den Unternehmen selbst definiert. Wir hätten das EBIT oder den Jahresüberschuss klar präferiert. Und warum gilt die Maßgabe der Profitabilität nur bei der Aufnahme und nicht als Vorgabe für den Verbleib im DAX. Da hätte man mutiger sein können und müssen.
4) Was hat Sie negativ überrascht?
Wir sehen vor allem die Abkehr von einer zwin- genden Notierung der DAX-Mitglieder im Prime Standard sehr kritisch. Wir sind der Ansicht, dass ein Unternehmen nicht den DAX-Auswahlindizes angehören sollte, wenn es nicht das höchste Maß an Transparenz walten lässt und sich dazu auch entsprechend verpflichtet. Die Abkehr vom Prime Standard als Aufnahmekriterium stellt insofern für uns ein falsches Signal dar und ist unseres Erachtens nicht der gewünschte Schritt hin zu mehr Qualität, mehr Transparenz und damit auch mehr Zuverlässigkeit.
5) Was wäre Ihrer Ansicht nach der bessere Weg gewesen?
Es sollte vielmehr darüber nachgedacht werden, den Prime Standard bewusst aufzuwerten, in- dem man noch weitere Anforderungen an ihn knüpft, damit die bestehende Erwartungslücke gegenüber der Titulierung des Segments geschlossen wird. Dabei geht es um Transparenz, aber auch um Aktionärsrechte.
6) Wäre ein breiterer Index nicht die sinnvollere DAX-Alternative gewesen?
Sehr viele Anleger orientieren sich bereits am HDAX und damit an einer Art DAX100. Der deckt die ganze Breite der deutschen Wirtschaft ab und bietet damit ein umfangreicheres und valideres Spektrum als der DAX30 oder ein DAX40. Eine interessante Alternative für Anleger.
DAX ( Akt. Indikation: 13251,50 /13251,50, -0,36%)
(Der Input von Marc Tüngler für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 07.12.)
Börsepeople im Podcast S19/09: Monika Tögel
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Gegründet 1819 als die „Erste österreichische Spar-Casse“, ging die Erste Group 1997 mit der Strategie, ihr Retailgeschäft in die Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas (CEE) auszuweiten, an die Wiener Börse. Durch zahlreiche Übernahmen und organisches Wachstum hat sich die Erste Group zu einem der größten Finanzdienstleister im östlichen Teil der EU entwickelt.
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