Intelligenz. Talent. Charme. Diese Eigenschaften sind zwar toll. Aber leider nicht erlernbar. Doch keine Sorge. Sie sind nicht die Grundvoraussetzung, um wohlhabend zu werden. Das behauptet zumindest Bestsellerautor Tom Corley.
Der US-Amerikaner hat sich in den USA einen großen Namen gemacht. Entsprechend findet man auf Investopedia.com ein durchaus beeindruckendes Portrait über den Autor und Speaker, der mit seinen Inhalten schon mehr als 50 Millionen Menschen erreicht hat. Hier der Link: https://www.investopedia.com/contributors/759/
Seine Bücher findet man auf Amazon. Seinen bekanntestes Werk ist “Rich Habits” (hier der Ref-Link: https://amzn.to/3ghShdb). Es stammt aus dem Jahr 2010.
Doch es sind nicht seine Bücher, die mich auf Tom Corley aufmerksam gemacht haben. Es war ein ganz besonderer englischsprachiger Artikel. In diesem fasst er die 16 wichtigsten Gewohnheiten von reichen Menschen zusammen. Der Artikel hat mir dermaßen gut gefallen, dass ich ihn kurzerhand zu großen Teilen (und teilweise sinngemäß) ins Deutsche übersetzt und mit ein paar Kommentaren versehen habe. Hier noch der Link zum Original: https://www.success.com/16-rich-habits/
Corley zieht zahlreiche Vergleiche zwischen Reichen und Armen. Deshalb ist es wichtig, schon vorab eine ganz klare Trennlinie zu ziehen. Corley verweist bei seinen Erkenntnissen auf jahrelange Studien von Hunderten Privatpersonen, die er allesamt kategorisiert hat.
In der weiteren Folge werden wir also folgende Personengruppe als “reich” bzw. “finanziell erfolgreich” bezeichnen: Ein jährliches Bruttoeinkommen von mindestens 160.000 US-Dollar und ein liquides Netto-Vermögen von (mehr als) 3,2 Millionen US-Dollar.
Die “Armen” bzw. “finanziell nicht-erfolgreichen” verdienen laut Corley Definition weniger als 35.000 US-Dollar brutto pro Jahr und haben weniger als 5.000 US-Dollar flüssig. Alle, die sich zwischen diesen Werten bewegen, werden im Folgenden nicht berücksichtigt, sind laut Corleys Definition also weder reich noch arm.
Bevor wir nun zu den 16 einzelnen Punkten kommen, die reich machen, noch ein wichtiger Hinweis: Laut Tom Corley liegt der oben beschriebene Unterschied zwischen arm und reich vor allem in eben diesen Gewohnheiten. Unterbewusste Tätigkeiten machen laut Corley rund 40 Prozent der menschlichen Wach-Stunden aus. Das sind immerhin 2 von 5 Minuten, die wir gerade nicht schlafend verbringen. In diesen läuft sozusagen der Autopilot, der über Erfolg und Misserfolg entscheidet.
Das zuständige Hirnareal liegt übrigens im limbischen System und hat ungefähr die Größe eines Golfballs. Es dient dazu, unser Hirn zu entlasten. So viel zum medizinischen Aspekt. Schauen wir uns jetzt aber endlich die 16 reichen Gewohnheiten an.
Wohlhabende Menschen vermeiden es, zu viel Geld auszugeben. Ihre Gewohnheit: Sich selbst zuerst bezahlen. 20 Prozent vom Nettoeinkommen werden gespart. Von den restlichen 80 Prozent wird “gelebt”.
Die meisten Menschen leben heute über ihren Verhältnissen. Sie geben alles (und noch mehr) aus, was sie verdienen. Die Schulden nehmen überhand. Wer finanzielle Probleme hingegen hinter sich lassen will, muss zwei Dinge tun: Eine Gewohnheit zum Sparen festlegen (Anmerkung von mir: Transfer auf ein Direktsparkonto zum Monatsersten – oder gleich aufs Verrechnungskonto vom Wertpapierdepot) und ein festes Budget für den Rest festlegen. Wie das genau aussehen sollte, verrät Tom Corley ebenfalls.
Hier die Empfehlungen:
77 Prozent der Armen spielen jede Woche Lotto. So gut wie niemand der Reichen tut dies. Die Wohlhabenden verlassen sich in Geldangelegenheiten nicht auf Glück. Dieses wollen sie selbst kreieren. Wenn du das Spielen partout nicht lassen kannst, dann nimm das Geld aus deinem Unterhaltungsbudget.
Informationen zu lesen, die dem eigenen Geschäft oder der eigenen Karriere weiterhelfen, wird deinen Wert gegenüber Kollegen, Kunden und Klienten steigern. 88 Prozent der Wohlhabenden lesen mindestens 30 Minuten am Tag. Außerdem nutzen sie ihre Lese-Zeit sehr gut.
Der Grund, warum erfolgreiche Menschen lesen, liegt darin, dass sie sich verbessern wollen. Das bringt einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Wer mehr weiß, erkennt auch mehr Möglichkeiten, was wiederum zu mehr Geld führt. Zum Vergleich: Von den Armen liest nur einer von 50 täglich, um sich selbst weiterzubilden. Negativer Nebeneffekt: Die Armen entwickeln sich beruflich nicht weiter und sind oft die ersten, die ihren Job verlieren.
Jetzt einmal ehrlich: Wie viel Zeit verbringst du vor einem Bildschirm? Zwei Drittel der Wohlhabenden schauen weniger als eine Stunde am Tag fern. Fast genauso viele (63 Prozent) bewegen sich weniger als eine Stunde täglich im Internet, wenn es dabei nicht um die Arbeit geht.
Sie nutzen die dadurch gewonnene Zeit lieber, um sich persönlich weiterzuentwickeln, zu netzwerken, ehrenamtlichen Beschäftigungen nachzugehen, sich auf einen Neben-Job oder ein Neben-Geschäft zu konzentrieren oder schlicht, um ein Ziel zu verfolgen, das sie auf die Erfolgsstraße führt.
Bei den finanziell Un-Erfolgreichen sehen übrigens 77 Prozent mehr als eine Stunde am Tag fern. 74 Prozent verbringen mehr als eine Stunde (nicht job-bezogen) täglich im Internet.
Nicht alles, was man denkt, muss man auch sagen. Nicht jede Emotion muss man auch zum Ausdruck bringen. Wenn man immer sagt, was man denkt, riskiert man die Gefühle anderer zu verletzen. Ein “lockeres Mundwerk” ist eine Eigenschaft von 69 Prozent der Armen, während 94 Prozent der Reichen ihre Emotionen im Griff haben (Anmerkung: es würde mich interessieren, wie man das misst…). Sie haben verstanden, dass wenn man sich von seinen Emotionen leiten lässt, Beziehungen in der Arbeit und zu Hause in die Brüche gehen können. Besser: Warten, bis man sich beruhigt hat und einen objektiven Blick auf die Dinge hat.
Angst ist übrigens die wichtigste negative Emotion, die es zu kontrollieren gilt. Jede Veränderung, selbst positive wie die Ehe oder eine Beförderung, können Angstgefühle auslösen. Reiche Menschen haben sich konditioniert, diese Gedanken zu bewältigen. Die Armen lassen sich hingegen von ihrer Angst leiten und lähmen.
Der Schlüssel für diese Fähigkeit liegt im Selbstvertrauen. An diesem gilt es mit Nachdruck zu arbeiten.
Dabei kann man wertvolle Beziehungen knüpfen, was wiederum zu mehr Kunden oder Klienten oder besseren Jobs führen kann. Sich in seiner Gemeinschaft zu engagieren, kann sehr vorteilhaft sein. Immerhin engagieren sich fast drei Viertel der Wohlhabenden mindestens fünf Stunden im Monat ehrenamtlich oder sind am Netzwerken. Bei den finanziell weniger Erfolgreichen ist es nur einer von zehn.
Komitees und Vorstände wohltätiger Vereine setzen sich oft aus sehr erfolgreichen Personen zusammen. Diese Menschen kennenzulernen, kann sich lohnen.
Anmerkung von mir: Dieser Punkt ist sehr “amerikanisch” und entsprechend mit Vorsicht zu genießen, also nicht so einfach auf Europa umzumünzen.
Weniger erfolgreiche Menschen haben das sogenannte “das steht nicht in meiner Job-Beschreibung Syndrom”. Dementsprechend wird ihnen niemals mehr Verantwortung übertragen. Ihre Gehälter steigen von Jahr zu Jahr nur leicht an, wenn sie ihre Jobs überhaupt behalten.
Wohlhabende Menschen machen sich für ihre Arbeitgeber und Kunden unverzichtbar, schreiben Fachartikel über ihren Bereich, halten Vorträge auf Branchen-Veranstaltungen und netzwerken eifrig. Erfolgreiche Menschen arbeiten hart, um die Ziele ihrer Arbeitgeber zu erreichen.
Man kann das Ergebnis eines Wunsches nicht kontrollieren. Bei einem Ziel ist das jedoch anders.
Jedes Jahr setzen sich 70 Prozent aller Reichen zumindest ein großes Ziel. Nur 3 Prozent der weniger erfolgreichen tun dies.
Dinge aufzuschieben, ist erfolgreichen Menschen ein Dorn im Auge. Prokrastination führt zu unzufriedenen Mitarbeitern, Kunden und Klienten. Auch nicht-geschäftliche Angelegenheiten leiden darunter. Hier sind fünf Tipps, um dieses Problem in den Griff zu bekommen:
Ein Verhältnis von 5 zu 1 ist gut. Höre anderen fünf Minuten zu, dann darfst du eine Minute reden. Wohlhabende Menschen sind gut im Kommunizieren weil sie gute Zuhörer sind. Sie verstehen, dass man nur lernen kann, wenn man hört, was andere zu sagen haben.
Man ist nur so erfolgreich, wie die Menschen um einen herum. Wohlhabende, erfolgreiche Menschen umgeben sich zu 86 Prozent mit anderen erfolgreichen Menschen. Bei den finanziell un-erfolgreichen Menschen sind es nur 4 Prozent.
Wenn man seine finanziellen Probleme wirklich in den Griff bekommen will, dann muss man unterscheiden: Befinde ich mich in einer reichen Beziehung (mit jemanden, der mir weiterhilft) oder in einer armen Beziehung (jemand, der mich zurückhält)? Verbringe schrittweise immer mehr Zeit mit reichen Beziehungen und entsprechend weniger mit armen Beziehungen. Reiche Beziehungen können dabei helfen, einen besseren Job zu finden, das eigen Business zu erweitern oder andere Möglichkeiten eröffnen.
Die Erfolgreichen haben drei Dinge gemeinsam: Fokus, Hartnäckigkeit und Geduld. Sie kennen kein Aufgeben, wenn es darum geht, ihr großes Ziel zu erreichen. Die weniger Erfolgreichen geben schnell auf.
Wenn du finanziell nicht erfolgreich bist, dann hast du dir vermutlich selbst einige der folgenden Unwahrheiten erzählt: Arme Menschen können nicht reich werden. Reiche Menschen haben Glück, arme Menschen haben Pech. Ich bin nicht schlau. Ich kann nichts richtig machen. Ich scheitere bei allem, was ich tue.
All diese selbst-limitierenden Glaubenssätze beeinflussen das eigene Verhalten negativ. Fast vier Fünftel der wohlhabenden Menschen führen ihren Erfolg auf ihre Glaubenssätze zurück. Ändere deine negativen Überzeugungen in positive Affirmationen. Empfehlung vom Tom Corley: Napoleon Hill, Dale Carnegie und Jim Rohn.
(Anmerkung: Hier zwei absolute Lese-Empfehlungen von mir: Napoleon Hill -> https://amzn.to/2X5eeoh / Dale Carnegie -> https://amzn.to/3cXx0TQ / Bücher von Jim Rohn habe ich bisher leider noch nicht gelesen)
93 Prozent aller finanziell erfolgreichen Menschen, machen dafür einen Mentor verantwortlich. Mentoren nehmen regelmäßig und aktiv an deinem Wachstum teil, indem sie dir beibringen, was du tun solltest und was nicht. Solch einen Lehrer zu finden, ist einer der besten und am wenigsten schmerzhaften Möglichkeiten reich zu werden.
Wenn du deine Ziele kennst, dann finde jemanden, der sie bereits erreicht hat. Du wirst überrascht sein, wie viele Menschen bereit sind, dir zu helfen.
Anmerkung: Halte ich auch für sehr “amerikanisch”. Nur die wenigsten Menschen im deutschsprachigen Raum lassen sich in finanziellen Angelegenheiten gerne in die Karten schauen.
Die finanziell nicht-erfolgreichen Menschen schaffen es Pech in ihrem Leben zu kreieren. Es ist ein Abfallprodukt ihrer Gewohnheiten. Armuts-Gewohnheiten sind wie Schneeflocken auf einem Berg. Mit der Zeit wird aus diesen Schneeflocken unweigerlich eine Lawine. Ein vermeidbares gesundheitliches Problem, eine verlorener Job, eine in die Brüche gegangene Ehe, Probleme mit dem Geschäftspartner und die finanzielle Pleite.
Anders sieht es bei den finanziell Erfolgreichen aus. Sie schaffen ihr eigenes, einzigartiges Glück. Ihre positiven Gewohnheiten führen zu Möglichkeiten, wie Beförderungen, Boni, neue Geschäfte und gute Gesundheit.
Es ist der letzte Punkt, aber vielleicht sogar der wichtigste, wenn es darum geht reich zu werden. Jene Menschen, die ihren Traum leben oder ihren Zweck im Leben gefunden haben, sind mit Abstand die reichsten und glücklichsten unter uns. Sie lieben ihre Arbeit. Sie sind sogar glücklich dabei immer mehr Zeit in das Erreichen ihres Ziels zu investieren.
Wenn du in deinem Job zu wenig Geld verdienst, liegt es wahrscheinlich daran, dass du ihn nicht wirklich magst. Wenn du hingegen etwas gefunden hast, dass dir genug Geld einbringt und du auch noch genießt, dann hast du deinen Zweck im Leben gefunden.
Den eigenen Zweck im Leben im zu finden, ist gar nicht so schwer.
Wie man sehen kann, sind die Unterschiede zwischen reichen und armen Menschen einfach. Manchmal sind sie intuitiv – aber sie sind immer signifikant. Dein Ziel muss jetzt darin bestehen, alle 16 dieser Gewohnheiten anzunehmen. Dann steht einem besseren Finanzleben nichts mehr im Wege.
Wie bereit eingangs erwähnt, habe ich mich dazu entschlossen, diesen Artikel zu übersetzen. So etwas mache ich eigentlich sehr selten (bis gar nicht). Doch der Zeitpunkt war für mich der richtige. Warum? Als mir der Artikel letzte Woche aufgefallen ist, habe ich gerade ein Buch über Gewohnheiten gelesen. Dieses hat mich tief beeindruckt (ich bin mittlerweile durch und plane eine ausführliche Buchbesprechung zu veröffentlichen). Um es kurz zu machen: Ich denke, dass wir in sehr vielen Lebensbereichen genau das produzieren, was unsere Gewohnheiten uns erlauben.
Und da passte dieser Artikel wie die Faust aufs Auge. Zwar fehlen ihm meiner Meinung nach einige wichtige Aspekte. Zum Beispiel WIE man investieren sollte. Aber okay, das kann man ja an anderer Stelle nachlesen. Und ja, der Beitrag von Tom Corley ist auch ziemlich US-lastig. Das ändert aber nichts daran, dass ich die Grundaussagen in vielen Bereichen uneingeschränkt teilen kann.
Ich hoffe, dass der Artikel für euch genauso aufschlussreich war, wie für mich. Vielleicht habt ihr im einen oder anderen Punkt ja tatsächlich Handlungsbedarf ausgemacht. Falls ja, dann viel Erfolg mit euren neuen „reichen“ Gewohnheiten!
Der Beitrag Wie wird man reich? Mit diesen 16 Gewohnheiten erschien zuerst auf Michael Plos - Finanzbildung, Sparen und Investieren.
Im Original hier erschienen: Wie wird man reich? Mit diesen 16 Gewohnheiten
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