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09.10.2019, 4585 Zeichen

voestalpine-Umweltmanager über Wasserstoff. Acht Stunden "Dekarbonisierung in der Industrie" am 8.10.19 waren sehr anstrengend, aber auch sehr interessant. Ich sage es gleich: Gefühlte 75% der Veranstaltung drehten sich um die voestalpine AG. Offenbar ist die voestalpine AG das Paradebeispiel für "Industrie in Österreich". Und wenn ich mich an den Ratschlag einer Klimaforscherin vor einiger Zeit erinnere, die zur Lösung des Klimaproblems die Schließung der voestalpine vorgeschlagen hat, kann ich nachempfinden, was die Öffentlichkeit sich unter "Industrie" vorstellt. Lassen wir im ersten Vortrag einmal Johann Prammer, den Leiter des Strategischen Umweltmanagements der voestalpine AG, zu Wort kommen:

Mehr an CO2-Einsparung gehe nicht mit den bestehenden Technologien, wir würden neue Technologien brauchen, für die großtechnische Anwendung. Die voestalpine wolle CO2 direkt vermeiden, durch Wasserstoff bzw. synthetisches Gas. Es sei technisch nicht möglich, in einen Hochofen einfach Wasserstoff reinzuschmeißen. Die Technologie sei noch nicht ausgereift, wir hätten noch nicht auf alle Fragen Antworten. Beim ETS-Emissionshandel bekämen wir als Stahlindustrie Gratiszertifikate, aber für ca. 1/3 unserer CO2-Emissionen müssten wir Zertifikate zukaufen. Es sei eine Größenordnung von ca. 100 Mio. Euro pro Jahr, die dem ETS-Handelssystem zufließen würden. Das seien Finanzmittel, die uns fehlen, um Low-Carbon-Investitionen zu finanzieren. Die Belastung hätten wir jetzt schon, nicht erst 2021. Über die Jahre seien es 1 Mrd. Euro, die uns fehlen.

Die Strompreiskompensation sei ein Wettbewerbsnachteil in der EU. Die CO2-Besteuerung führe dazu, dass Strom teurer werde. Der Umstieg auf Wasserstoff werde somit immer unwirtschaftlicher. In 11 Mitgliedsstaaten sei eine Regelung umgesetzt worden, einen Teil der CO2-Ausgaben zu refundieren, in Österreich noch nicht. Wir seien zuversichtlich, dass die neue Regierung versuchen werde, einen Ausgleich dieser Ungleichheiten zu geben. Derzeit sei die kosteneffiziente Herstellung von Wasserstoff in Österreich nicht gesichert. Andere Sektoren würden auch die Elektrifizierung wollen, das sei eine europäische Frage. Es sollte nicht in verschiedenen Regionen Europas verschiedene Preise geben. Von der Lage her sei Norddeutschland besser bedient. Ein europäischer Energie-Masterplan sei notwendig. Es sei Faktor 4 oder 5, um den im Norden der Strom billiger sei als im Süden. Es sei nicht nur eine Frage des Wettbewerbs des Energiesektors, sondern des Verbrauchs. Wir hätten ein paar Mitbewerber, die seien im Norden Deutschlands.

Würde Wasserstoff heute schon wirtschaftlich sein, hätten wir es schon gemacht. In einem EU-Fonds stünden für solche Investitionen rund 10 Mrd. Euro zur Verfügung. Wir würden kein Stranded Investment machen wollen, es müsse sich alles rechnen. In Australien plane man sehr große Flächen für die Photovoltaik, für die Wasserstofferzeugung, um im globalen Konkurrenzkampf überleben zu können.

Man brauche nicht auf die Ökologisierung des Steuersystems warten, das Geld sei da, durch die ETS-Versteigerungen. Die voestalpine beschäftige 50.000 Mitarbeiter, habe 13,6 Mrd. Euro Umsatz, 22.000 Leute seien in Österreich beschäftigt. Plan sei, dass wir im Jahr 2050 CO2-neutral sind. Ziel sei eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um mehr als 80%. Kohlenstoff ließe sich nicht 100%ig vermeiden, aus technologischen Gründen. Im Projekt "H for future" versuche man, gemeinsam mit dem Verbund Wasserstoff günstig zu erzeugen. Ziel sei eine Elektroroute (?) bis 2026, um Hochöfen stilllegen zu können, so könne man 1/3 des CO2 einsparen, das seien 3 Mio. Tonnen CO2. Wir würden uns eine nationale Rückführung dieser 100 Mio. Euro pro Jahr wünschen. Aus eigener Kraft würden wir das nicht finanzieren können, wir würden bereits den Ausbau der Stromversorgung machen.

In der Fragerunde bekräftigte Prammer, es sei nicht Core Business der voestalpine, als Stahlindustrie eine Technologie zu entwickeln, die Wasserstoff erzeugt. Wir würden 2,2 Terawattstunden netto brauchen. Von der APG (Anm: Verbund-Tochter) werde die Leitung gelegt. Das UVP-Verfahren sei im Laufen. 600 MW wären damit gewährleistet. Das sei auch der Grund, dass wir erst 2026 etwas machen können, weil vorher sei die Leitung nicht da.

Soviel über Umwelt zu schreiben, das macht mir auch keine Freude, aber es geht bei den Umweltinvestitionen bzw. bei den Zertifikaten auch um viel Geld, daher muss es leider sein.
voestalpine ( Akt. Indikation:  20,30 /20,33, -0,32%)

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 09.10.)



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1. voestalpine, Forschung, Labor, Credit: voestalpine , (© Aussender)   >> Öffnen auf photaq.com

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    voestalpine: Umweltmanager über Wasserstoff, Klimaforscher würden das Unternehmen ja am liebsten schliessen (Günter Luntsch)


    09.10.2019, 4585 Zeichen

    voestalpine-Umweltmanager über Wasserstoff. Acht Stunden "Dekarbonisierung in der Industrie" am 8.10.19 waren sehr anstrengend, aber auch sehr interessant. Ich sage es gleich: Gefühlte 75% der Veranstaltung drehten sich um die voestalpine AG. Offenbar ist die voestalpine AG das Paradebeispiel für "Industrie in Österreich". Und wenn ich mich an den Ratschlag einer Klimaforscherin vor einiger Zeit erinnere, die zur Lösung des Klimaproblems die Schließung der voestalpine vorgeschlagen hat, kann ich nachempfinden, was die Öffentlichkeit sich unter "Industrie" vorstellt. Lassen wir im ersten Vortrag einmal Johann Prammer, den Leiter des Strategischen Umweltmanagements der voestalpine AG, zu Wort kommen:

    Mehr an CO2-Einsparung gehe nicht mit den bestehenden Technologien, wir würden neue Technologien brauchen, für die großtechnische Anwendung. Die voestalpine wolle CO2 direkt vermeiden, durch Wasserstoff bzw. synthetisches Gas. Es sei technisch nicht möglich, in einen Hochofen einfach Wasserstoff reinzuschmeißen. Die Technologie sei noch nicht ausgereift, wir hätten noch nicht auf alle Fragen Antworten. Beim ETS-Emissionshandel bekämen wir als Stahlindustrie Gratiszertifikate, aber für ca. 1/3 unserer CO2-Emissionen müssten wir Zertifikate zukaufen. Es sei eine Größenordnung von ca. 100 Mio. Euro pro Jahr, die dem ETS-Handelssystem zufließen würden. Das seien Finanzmittel, die uns fehlen, um Low-Carbon-Investitionen zu finanzieren. Die Belastung hätten wir jetzt schon, nicht erst 2021. Über die Jahre seien es 1 Mrd. Euro, die uns fehlen.

    Die Strompreiskompensation sei ein Wettbewerbsnachteil in der EU. Die CO2-Besteuerung führe dazu, dass Strom teurer werde. Der Umstieg auf Wasserstoff werde somit immer unwirtschaftlicher. In 11 Mitgliedsstaaten sei eine Regelung umgesetzt worden, einen Teil der CO2-Ausgaben zu refundieren, in Österreich noch nicht. Wir seien zuversichtlich, dass die neue Regierung versuchen werde, einen Ausgleich dieser Ungleichheiten zu geben. Derzeit sei die kosteneffiziente Herstellung von Wasserstoff in Österreich nicht gesichert. Andere Sektoren würden auch die Elektrifizierung wollen, das sei eine europäische Frage. Es sollte nicht in verschiedenen Regionen Europas verschiedene Preise geben. Von der Lage her sei Norddeutschland besser bedient. Ein europäischer Energie-Masterplan sei notwendig. Es sei Faktor 4 oder 5, um den im Norden der Strom billiger sei als im Süden. Es sei nicht nur eine Frage des Wettbewerbs des Energiesektors, sondern des Verbrauchs. Wir hätten ein paar Mitbewerber, die seien im Norden Deutschlands.

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