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Klimafreundliche Landwirtschaft? Bekanntschaft mit Lea Paulovics von Fridays for Future (Günter Luntsch)

Magazine aktuell


#gabb aktuell



14.08.2019, 8248 Zeichen



Klimafreundliche Landwirtschaft? Die von Greenpeace organisierte Pressekonferenz am 13.8.19 trug den eher sperrigen Titel "Initiative Klimafreundliche Landwirtschaft präsentiert Forderungen für mehr Klima- und Artenschutz in der Landwirtschaft". Namhafte Organisationen nahmen teil, die Fakten wurden von der BOKU sehr gründlich aufbereitet, alleine die Quellenangaben für die Studie machen vier Seiten aus, die ausgehändigte Studie selbst ist auf knapp über neun Seiten zusammengefasst. Da das Papier lediglich an die anwesenden etwa 20 Medienvertreter ausgehändigt worden ist, sehe ich den ökologischen Fußabdruck als vernachlässigbar. Fakten müssen korrekt dargestellt werden, das ist wichtig, und hier vertraue ich Greenpeace, sie machen es sich nie leicht, wenn sie Behauptungen aufstellen. Aktuell ist uns allen ja der Disput zwischen Asfinag und Greenpeace bekannt, wo man unterschiedlich an die Berechnung der zusätzlichen CO2-Emissionen bei Tempo 140 herangegangen ist, ich finde die Berechnung von Greenpeace objektiver: https://www.kleinezeitung.at/oesterreich/5670095/Kreativ-berechnet_Greenpeace-widerspricht-Asfinag-zu-Tempo-140 Ja, der Hut brennt, und über die bis zu 3,6% höheren CO2-Emissionen auf der Teststrecke dürfen wir nicht großzügig hinwegsehen, es drohen uns bekanntlich hohe Strafzahlungen, weil wir bei den CO2-Einsparungen so weit nachhinken. Komfortabel an die Schulter der Deutschen anlehnen, weil die auch in Verzug sind, sollten wir uns jedenfalls nicht, die wachen nämlich schön langsam auf und fragen sich, wo sie das viele Geld für die Strafzahlungen hernehmen sollen. In der Pressekonferenz ging es allerdings nicht nur um das CO2, sondern um die gesamten Treibhausgase, die von der Landwirtschaft (bzw. der darauffolgenden Lebensmittelindustrie) verursacht werden, also incl. Lachgas und Methan, wir können aus der Vermeidung von Methan also nichts für unsere CO2-Bilanz gewinnen. Umso mehr ärgert man sich, dass diese Klimaziele samt Strafzahlungen exakt an den CO2-Emissionen festgemacht worden sind, obwohl andere Treibhausgase nicht minder schädlich sind. Schauen wir dieses Mal einmal über den Tellerrand hinaus und reden nicht nur über CO2, sondern über Treibhausgase generell.

Die fünf vorgetragenen Forderungen sind: Umschichtung der Agrarförderungen, sodass 50% der Gesamtmittel für "Klima-, Biodiversitäts-, Umwelt- und Tierschutz" zur Verfügung stehen; Verankerung eines Bio-Anteils von 35% der landwirtschaftlichen Fläche; Förderung der Biodiversität auf allen Bauernhöfen; 60%iger Bio-Anteil für die Verpflegung in öffentlichen Einrichtungen; Förderung von klimafreundlicher Tierhaltung und Tierwohl.

Wir erfuhren, dass es momentan in Österreich nicht möglich ist, auf geförderte Biolandwirtschaft umzusteigen, weil die Fördermittel schon verplant sind, kurz: für weitere Biobauern ist kein Geld da. Das Problem gibt es natürlich, dass immer mehr Bauern auf Bioproduktion umsteigen wollen, selbst nach so vielen Jahren konventioneller Landwirtschaft noch, weil es für Bio doch etwas mehr Geld beim Verkauf der Produkte und als Förderung gibt. Aber das Geld ist beschränkt, d.h. auch die Bio-Anbauflächen müssen aktuell beschränkt bleiben, weil die Investitionen niemand zahlt, die es natürlich zu stemmen gilt. Man denke nur an die Tierhaltung, Stallumgestaltung mit allen baulichen Maßnahmen kann durchaus ein Vermögen kosten.

Dass Billigfleisch nicht bio sein kann, leuchtet ein. Da es aber für Schlachttiere nie ein Happy End gibt, auch für die sogenannten "glücklichen Schweine" oder "glücklichen Kühe" nicht, wird letztendlich die Reduktion des Fleischkonsums der einzige gangbare Weg sein, um sowohl Tierleid zu vermeiden als auch den Treibhausgasausstoß zu verringern, ganz zu schweigen davon, dass für die Produktion des beliebten Gensojas aus Brasilien, der in riesigen Mengen als Futtermittel nach Europa importiert wird, die Reste des Amazonasregenwalds immer schneller abgeholzt werden. Was im Amazonasgebiet passiert, das wird sich nicht mehr rückgängig machen lassen, wir spüren die Auswirkungen immer mehr. Es gibt das Label "Donau-Soja", hierbei handelt es sich um gentechnikfreien Soja, der in den Donauländern angebaut wird, incl. Bosnien, Serbien, Ukraine und Moldawien. Ich verweise darüber hinaus auf einen guten Artikel über den steigenden Sojaanbau in Österreich, aus dem hervor geht, dass Soja in Österreich nach Mais, Weizen und Gerste bereits die viertgrößte Anbaufläche hat: https://kurier.at/wirtschaft/der-siegeszug-der-sojabohne-in-oesterreich/400470967 Die Reduktion des Fleischkonsums dürfte nicht allzu schwer sein, da wir in Österreich laut AMA 63,4 kg Fleisch pro Person und Jahr verzehren, während die WHO 22 kg empfiehlt. Wir essen also (im Durchschnitt) mehr Fleisch, als gesund ist. Das Thema Fleischsteuer als Lenkungseffekt wurde nur kurz angesprochen, nicht gefordert. Vielleicht schaffen wir die Reduktion auch, ohne dass man uns über die Steuer lenken muss. Extrawurst wäre von so einer Fleischsteuer kaum betroffen, so wenig von Fleisch schmeckt man da. Wir kennen den Schenkelklopfer, der uns auch nach wiederholtem Vortragen noch erheitert, wo der Lehrling zum Fleischhauermeister sagt: "Masta, wann des aussakummt, wos do einekummt, daunn kummans eine und laung nimma ausse!" Ist natürlich nur ein Witz.

Das Thema regionale Ernährung wurde angesprochen. Diese ist für unsere Klimabilanz natürlich sinnvoll. Wenn halt die Marillen aus Österreich um 4,99 nur pro forma neben denen aus Spanien oder Italien um einen Bruchteil dieses Preises in der Obstabteilung des Supermarkts stehen, kann man kaum mit dem Finger auf den Konsumenten zeigen und sagen, er sei schuld, er habe ja eh die Wahl. Irgendwas läuft da falsch, aber das kann ich kleiner Konsument nicht klären, da müssen sich andere den Kopf zerbrechen, wie man diese Diskrepanz aus der Welt schafft. Dass weitgereistes Obst billiger als regionales ist. Man versteht das einfach nicht. Aber wenn im eigenen Land einmal keine Lebensmittel mehr produziert werden, sind wir auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen. Vielleicht wird der Transport einmal so teuer sein, dass eingeführte Lebensmittel massiv teurer werden? Oder es gibt Missernten im Ausland, und die anderen Länder brauchen die Nahrungsmittel zuerst einmal für ihre eigene Bevölkerung? Wird Zeit, dass ich mir "Josef in Ägypten" wieder einmal anschaue, dieser Geschäftsmann hat darauf geschaut, dass sein Volk auch in schlechten Zeiten noch etwas zu essen hat. Apropos Bibel, die "ARGE Schöpfungsverantwortung" war auch anwesend, dieser ökosozialen Bewegung geht es um unsere Ressourcen, die sie als "Schöpfung" bezeichnen, die wir nicht missbrauchen sollen: Artenvielfalt, Gentechnik, Regenwald, Atomkraft. Ihre Homepage vermittelt glaubhaft, dass sie es wirklich ernst meinen. Und ich denke mir immer: Was wäre Bier, wenn es das Reinheitsgebot nicht gäbe und die Stamag das Malz nicht auf Insektizid- und Herbizidrückstände untersuchen würde? So nachlässig wir bei anderen Produkten sind, die wir zu uns nehmen, beim Bier hört sich der Spass auf. Auch die Agrana kommt mir in den Sinn, die lieber die Rüsselkäfer aufklauben lässt, anstatt ihnen mit massivem Chemieeinsatz den Garaus zu machen.

Mit den vielen schönen Zahlen, die ich mitgeschrieben habe, möchte ich niemanden quälen. Vielmehr möchte ich ein paar Worte von Johannes Gutmann von Sonnentor übermitteln, die er auf dieser Veranstaltung getätigt hat: Wenn er seinen Bio-Betrieb vor 31 Jahren nicht gegründet hätte, würde er heute noch als Arbeitsloser im Waldviertel herumgehen und sich fragen: "Warum braucht mi kana?" Johannes Gutmann ist sichtlich überzeugt von dem, was er tut, und das tut auch seinem Unternehmen gut, denn mit Kompromissen hätte er kaum so etwas Einzigartiges auf die Beine stellen können. Hiezu wieder eine gute Geschichte aus dem Kurier: https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/sonnentor-chef-gutmann-am-anfang-gings-ums-hemd/311.119.698 Sehr angenehm war für mich weiters, neben anderen die Bekanntschaft mit Lea Paulovics von Fridays for Future zu machen. Zu sehen, was die heutige Jugend verändern will, lässt mich mit Optimismus in die Zukunft blicken.

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 14.08.)



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    Klimafreundliche Landwirtschaft? Die von Greenpeace organisierte Pressekonferenz am 13.8.19 trug den eher sperrigen Titel "Initiative Klimafreundliche Landwirtschaft präsentiert Forderungen für mehr Klima- und Artenschutz in der Landwirtschaft". Namhafte Organisationen nahmen teil, die Fakten wurden von der BOKU sehr gründlich aufbereitet, alleine die Quellenangaben für die Studie machen vier Seiten aus, die ausgehändigte Studie selbst ist auf knapp über neun Seiten zusammengefasst. Da das Papier lediglich an die anwesenden etwa 20 Medienvertreter ausgehändigt worden ist, sehe ich den ökologischen Fußabdruck als vernachlässigbar. Fakten müssen korrekt dargestellt werden, das ist wichtig, und hier vertraue ich Greenpeace, sie machen es sich nie leicht, wenn sie Behauptungen aufstellen. Aktuell ist uns allen ja der Disput zwischen Asfinag und Greenpeace bekannt, wo man unterschiedlich an die Berechnung der zusätzlichen CO2-Emissionen bei Tempo 140 herangegangen ist, ich finde die Berechnung von Greenpeace objektiver: https://www.kleinezeitung.at/oesterreich/5670095/Kreativ-berechnet_Greenpeace-widerspricht-Asfinag-zu-Tempo-140 Ja, der Hut brennt, und über die bis zu 3,6% höheren CO2-Emissionen auf der Teststrecke dürfen wir nicht großzügig hinwegsehen, es drohen uns bekanntlich hohe Strafzahlungen, weil wir bei den CO2-Einsparungen so weit nachhinken. Komfortabel an die Schulter der Deutschen anlehnen, weil die auch in Verzug sind, sollten wir uns jedenfalls nicht, die wachen nämlich schön langsam auf und fragen sich, wo sie das viele Geld für die Strafzahlungen hernehmen sollen. In der Pressekonferenz ging es allerdings nicht nur um das CO2, sondern um die gesamten Treibhausgase, die von der Landwirtschaft (bzw. der darauffolgenden Lebensmittelindustrie) verursacht werden, also incl. Lachgas und Methan, wir können aus der Vermeidung von Methan also nichts für unsere CO2-Bilanz gewinnen. Umso mehr ärgert man sich, dass diese Klimaziele samt Strafzahlungen exakt an den CO2-Emissionen festgemacht worden sind, obwohl andere Treibhausgase nicht minder schädlich sind. Schauen wir dieses Mal einmal über den Tellerrand hinaus und reden nicht nur über CO2, sondern über Treibhausgase generell.

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