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28.06.2019, 10030 Zeichen

Ottakringer-HV (2) und Ende - geringe Biermarge. Um 12:20 h, also nach 1 Stunde und 20 Minuten Präsentation, begann die Generaldebatte. Rupert-Heinrich Staller bekräftigte, für immer Ottakringer-Aktionär bleiben zu wollen. Er freue sich jedes Jahr am meisten auf die Ottakringer-HV. Da wir nun schon ein teures Schwimmbad hätten, regte er an, die HV im Schwimmbad abzuhalten, das wäre werbewirksam. Das Wort "Familienunternehmen" auf Seite 3 im Geschäftsbericht beanstandete er, wir seien kein Familienunternehmen, sonst müssten wir alle adoptiert werden, wir seien ein "börsenotiertes Familienunternehmen". Ansonsten sei der GB "state-of-the-art". Er hoffe sehr, dass wir nächstes Jahr die 100 Mio. Umsatz schaffen. Er fragte, was das heiße Wetter für uns (umsatzmäßig) bedeute. Gerne hätte er auch Ältere und Männer in der Werbung, nicht nur junge Popsängerinnen (wenn ich das Wort richtig verstanden habe), das sei auf die Dauer langweilig. Dem Unternehmen wünschte er "ruhige Jahre", in denen sich die BDO ihr Geld leicht verdienen möge. Er meinte, beim Bad müssten wir bei den Schulden (Ende 2017 angeblich 8,5 Mio. Euro, er hatte sich die Bilanz des Bades besorgt, die aus 2018 sei noch nicht hinterlegt) runterkommen, mit dem Bad würden wir gar nichts verdienen. Vöslauer dagegen liefere 10 Mio. Dividende ab und habe null Euro Schulden. Zu dieser (vergangenen, Hudler war Vöslauer-Vorstand) Leistung gratulierte er Hudler. Er fragte, ob wir beim Bad je etwas verdienen würden. Staller fragte weiters, ob bekannt sei, dass Spar eine sehr große Abfüllanlage für die Eigenmarke in Tirol plane, und wie uns das treffen werde (derzeitiger Umsatz mit Spar). Meine Einschätzung: Ich denke, die meisten Menschen kaufen Mineralwasser nicht nach dem Preis, die Marke zählt, die Inhaltsstoffe zählen, der Geschmack zählt. Sonst könnte man gleich das Leitungswasser trinken. Ich glaube also nicht an Einbußen beim Marktanteil, gegenüber den Handelsmarken.

Staller kritisierte die von 4,7 % auf 4,3 % gesunkene Marge bei Bier, das sei "inferior" und "eine Katastrophe", er erwarte sich mindestens 8 %. Im Vergleich zu Mineralwasser mit 11,7 %. Zum geschrumpften Eigenkapital sagte er, dass wir bisher nie Schulden gehabt hätten, seit er investiert sei. 31,5 Mio. Euro Nettofinanzschulden seien es nun, wovon mehr als 46 % fix verzinst seien, er fragte nach der Höhe des Zinssatzes bei Banken und bei der Familienholding. Zu Frau Prof. Kalss als neuer Aufsichtsrätin in der Holding bemerkte er, dass sie bisher "immer auf der anderen Seite" (bei Abfindungsverfahren) gewesen sei, es hätte sicher profundere Kandidaten gegeben. Anmerkung: Ich teile die leise Kritik an "Gutachtenkäufern" und ihren Lieferanten in Österreich, über das Kalss-Gutachten zur Änderung der Satzung der Ökostrom-AG haben im Vorjahr viele den Kopf geschüttelt, Inhalt in Kürze: Ökostrom-Investoren sei es wurscht, ob ihr Unternehmen Ökostrom oder konventionelles Gas verkaufe, Hauptsache Energie. Da unser Unternehmen in der Holding konsolidiert werde, dürfe er nach den Beweggründen für ihre Bestellung in der Muttergesellschaft fragen. Er fragte, wie sich die 771.000 Euro für Abfertigung und Urlaubsersatzleistung an Siegfried Menz genau zusammensetzen. Er regte erneut eine Zusammenlegung von Vorzugs- und Stammaktien an, die Familie habe ohnehin die meisten Vorzugsaktien. Diese beiden Aktienkategorien brauche man nicht mehr, das sei ein Anachronismus. Wie ich schon im Vorjahr erwähnt habe: auf diese Zusammenlegung könnte man spekulieren. Ottakringers Mühlen mahlen langsam, aber immerhin haben sie schon die dritte Kategorie beseitigt, die "Ottakringer KAS", an die sich die meisten Leser bestimmt noch erinnern können, ich halte die Zusammenlegung von Stamm- und Vorzugsaktien für sinnvoll. Die gemeinsame Kategorie brächte auch mehr Liquidät, bei geringeren Kosten. Die Führung aus der Hand geben zu müssen, das braucht bei Ottakringer niemand zu fürchten, angesichts von bescheidenen 13.510 bei der HV anwesenden Vorzugsaktien, verglichen mit 2,211.187 Stammaktien.

Staller sprach das noch fehlende Mitarbeiterbeteiligungsprogramm an, jeder Mitarbeiter solle sich am Unternehmen beteiligen können. Kopfschütteln bei dem einen oder anderen Aktionär wies darauf hin, dass das nicht jeder so sieht. Man teilt nicht gerne mit weiteren Aktionären, sonst haben wir bald keinen Platz mehr auf der HV. Meine persönliche Meinung: Es bleibt jedem überlassen, was er mit seinem Geld macht, und jedem Mitarbeiter steht es frei, sich am Markt mit Aktien einzudecken, um seine Position im Unternehmen zu stärken. Ich täte es, wenn ich bei Ottakringer arbeiten würde, ganz ohne Förderung. Dem scheidenden Wirtschaftsprüfer, mit dem er sich damals gezankt habe, überreichte er ein persönliches Abschiedsgeschenk, eine Flasche ... über den Wert will ich nicht reden, um nicht kleinliche Anfütterungskontrollore eventuell auf den Plan zu rufen, für mich schmeckt eh jede Flasche ähnlich, ich bin da nicht der Experte. Ich fragte, ob wir mit den 0,33-Liter-Wegwerfflaschen (im Supermarkt schon um 0,49 gesehen) noch etwas verdienen, wenn wir die Spanne des Handels und die Kosten der Flasche abziehen, die Milchwirtschaft habe z.B. von 0,40 Verpackungskosten pro 1-Liter-Wegwerfflasche gesprochen (und beim Lagerhaus kann man für die eigene Hobbybrauerei 0,5-Liter-Flaschen um knapp 1 Euro pro Stück kaufen). Ein Aktionär danach fragte, wie hoch der Umfang des Naturalsponsorings sei, und er gratulierte Hudler zu seinem runden Geburtstag.

Zur neuen Aufsichtsrätin in der Muttergesellschaft erfuhren wir, dass sie sympathisch usw. sei. Über die Mitarbeiterbeteiligung denke man nach. Leider habe "Sigi" wenig Urlaub genommen. 365.000 Euro betrage die Abfertigung, 405.000 die Urlaubsersatzleistung. Zur Werbung mit jungen Frauen sagte Hudler, dass die Hauptzielgruppe für Vöslauer Frauen seien, man wolle ihnen eine möglichst gute Identifikationsfläche bieten. Der genaue Umsatz mit Spar werde nicht genannt, Spar sei aber der zweitgrößte Kunde von Vöslauer. Wegen der Abfüllanlage von Spar seien wir nicht besorgt, vorher habe "DeSpar" nicht alles in Österreich produziert, es handle sich um eine reine Verlagerung. Grundsätzlich sei das Wetter perfekt, alles über 30 Grad sei perfekt für Vöslauer. Auch Bier gehe zur Zeit besser als im Mai. Beim Vöslauer Bad sei das Betriebsergebnis schon im letzten Jahr positiv gewesen, ein positives Ergebnis vor Steuern sei sich knapp nicht ausgegangen. Viele Leute würden in das Bad strömen. Wir hätten sechs Banken mit durchschnittlich 1,5 % Verzinsung, die Verzinsung der Schulden von 9,5 Mio. Euro bei der Ottakringer Holding betrage 0,75 %. Nach IFRS müssten Listinggebühren ab 2018 mit dem Umsatz saldiert werden, um diesen Betrag hätte sich der Werbeaufwand vermindert, daher sehe es aus, als ob man weniger Werbekosten gehabt habe, tatsächlich liege der Werbeaufwand auf dem Niveau des Vorjahres. Es gebe praktisch keine Naturalsponsorings. Im Handel müssten wir auf die Konkurrenzprodukte reagieren. Unsere Philosophie sei, dass wir dem Konsumenten Wahlmöglichkeit geben wollen, für jede Konsumgelegenheit. Wir seien sehr stark im Eventbereich, wo Einweg von den Veranstaltern gewünscht werde. Die gute Nachricht: Die Sammelmoral in Österreich sei hoch, so bleibe ein großer Teil der Wegwerfflaschen im Kreislauf. Durch eine Eigeninitiative am Novarock gäbe es für eine gewisse Anzahl gesammelter Flaschen ein Gratisbier. Meine Meinung: Lobenswert, allerdings finde ich das Sammeln und Einschmelzen suboptimal, wie auch der Konsumentenschutz öfters ausführt, Einwegflaschen seien vom ökologischen Fußabdruck her schlimmer als Plastik. Vom ökonomischen wohl auch, die Frage nach den Kosten einer Einwegflasche wurde nicht beantwortet.

Berthold Berger pries den Nachhaltigkeitsbericht und präsentierte eine interessante Erkenntnis: Im Alkoholbereich des Unternehmens sei der Frauenanteil niedriger als bei den nichtalkoholischen Getränken. Dazu mein Wissensstand: an der Liebe von Männern zum Alkohol kann es nicht liegen, ich habe mit Brauereimitarbeitern gesprochen, es darf während des Dienstes kein Alkohol konsumiert werden, das frühere Deputat bestünde in Biergutscheinen. Der Brauereimitarbeiter darf also erst nach Dienst sein Gratisseiderl konsumieren. Für echte Alkoholliebhaber wäre ein Arbeitsplatz bei Ottakringer also eine sehr trockene Angelegenheit, das ist sicher kein Traumjob. Berger hatte Fragen zu Kindergetränken, Radler, Photovoltaik und Elektrofahrzeugen und lobte das Kulturprogramm. Für die Halbliterflasche Bier wünschte er sich einen Schraubverschluss. Er fragte nach der Laufzeit des Vertrags mit der englischen Schauspielerin und nach der Besucherzahl im Bad. Es seien letztes Jahr mit 145.000 Besuchern um 11 % mehr Besucher gekommen, erfuhren wir in der Beantwortung. Ein Shuttlebus zum Bad sei angedacht worden, aber da die Badegäste aus unterschiedlichen Richtungen aus der Region und auch zu unterschiedlichen Zeiten kämen, sei das nicht sinnvoll, der ÖBB-Bahnhof sei zwei Minuten vom Bad entfernt. Man habe 6 elektrische Pkw und 4 elektrische Nutzfahrzeuge, insgesamt also 10 elektrische Fahrzeuge. In der Grillgasse habe man nun die zweite Photovoltaikanlage. Radler sei ein Saisongetränk und werde vor allem im Sommer getrunken, man müsse schauen, dass es im Winter keine Überbestände gebe, die man vernichten müsse. Der Vertrag mit Alexa Chung laufe zwei Jahre. Für Kinder habe man die spaßigen Pickerl auf den Mineralwasserflascherln. Extra Zuckergetränke für Kinder wolle man nicht anbieten. Johann Marihart im Publikum musste das mitanhören, aber das ist eben der Trend, viele Eltern wollen ihren Kindern möglichst wenig Zucker erlauben. Nach Ende der Veranstaltung hatten wir bei Tisch noch Gelegenheit, mit Vorstand und Aufsichtsrat zu sprechen, als Wegzehrung bekamen wir sechs Seiderlflaschen mit auf den Heimweg. Es war mir zu heiß für Bier, ich habe meine Flaschen ungeöffnet heimgebracht.

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 28.06.)



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    Ottakringer-HV: Über Bäder, Biere, junge Frauen und was Johann Marihart im Publikum mitanhören musste (Günter Luntsch)


    28.06.2019, 10030 Zeichen

    Ottakringer-HV (2) und Ende - geringe Biermarge. Um 12:20 h, also nach 1 Stunde und 20 Minuten Präsentation, begann die Generaldebatte. Rupert-Heinrich Staller bekräftigte, für immer Ottakringer-Aktionär bleiben zu wollen. Er freue sich jedes Jahr am meisten auf die Ottakringer-HV. Da wir nun schon ein teures Schwimmbad hätten, regte er an, die HV im Schwimmbad abzuhalten, das wäre werbewirksam. Das Wort "Familienunternehmen" auf Seite 3 im Geschäftsbericht beanstandete er, wir seien kein Familienunternehmen, sonst müssten wir alle adoptiert werden, wir seien ein "börsenotiertes Familienunternehmen". Ansonsten sei der GB "state-of-the-art". Er hoffe sehr, dass wir nächstes Jahr die 100 Mio. Umsatz schaffen. Er fragte, was das heiße Wetter für uns (umsatzmäßig) bedeute. Gerne hätte er auch Ältere und Männer in der Werbung, nicht nur junge Popsängerinnen (wenn ich das Wort richtig verstanden habe), das sei auf die Dauer langweilig. Dem Unternehmen wünschte er "ruhige Jahre", in denen sich die BDO ihr Geld leicht verdienen möge. Er meinte, beim Bad müssten wir bei den Schulden (Ende 2017 angeblich 8,5 Mio. Euro, er hatte sich die Bilanz des Bades besorgt, die aus 2018 sei noch nicht hinterlegt) runterkommen, mit dem Bad würden wir gar nichts verdienen. Vöslauer dagegen liefere 10 Mio. Dividende ab und habe null Euro Schulden. Zu dieser (vergangenen, Hudler war Vöslauer-Vorstand) Leistung gratulierte er Hudler. Er fragte, ob wir beim Bad je etwas verdienen würden. Staller fragte weiters, ob bekannt sei, dass Spar eine sehr große Abfüllanlage für die Eigenmarke in Tirol plane, und wie uns das treffen werde (derzeitiger Umsatz mit Spar). Meine Einschätzung: Ich denke, die meisten Menschen kaufen Mineralwasser nicht nach dem Preis, die Marke zählt, die Inhaltsstoffe zählen, der Geschmack zählt. Sonst könnte man gleich das Leitungswasser trinken. Ich glaube also nicht an Einbußen beim Marktanteil, gegenüber den Handelsmarken.

    Staller kritisierte die von 4,7 % auf 4,3 % gesunkene Marge bei Bier, das sei "inferior" und "eine Katastrophe", er erwarte sich mindestens 8 %. Im Vergleich zu Mineralwasser mit 11,7 %. Zum geschrumpften Eigenkapital sagte er, dass wir bisher nie Schulden gehabt hätten, seit er investiert sei. 31,5 Mio. Euro Nettofinanzschulden seien es nun, wovon mehr als 46 % fix verzinst seien, er fragte nach der Höhe des Zinssatzes bei Banken und bei der Familienholding. Zu Frau Prof. Kalss als neuer Aufsichtsrätin in der Holding bemerkte er, dass sie bisher "immer auf der anderen Seite" (bei Abfindungsverfahren) gewesen sei, es hätte sicher profundere Kandidaten gegeben. Anmerkung: Ich teile die leise Kritik an "Gutachtenkäufern" und ihren Lieferanten in Österreich, über das Kalss-Gutachten zur Änderung der Satzung der Ökostrom-AG haben im Vorjahr viele den Kopf geschüttelt, Inhalt in Kürze: Ökostrom-Investoren sei es wurscht, ob ihr Unternehmen Ökostrom oder konventionelles Gas verkaufe, Hauptsache Energie. Da unser Unternehmen in der Holding konsolidiert werde, dürfe er nach den Beweggründen für ihre Bestellung in der Muttergesellschaft fragen. Er fragte, wie sich die 771.000 Euro für Abfertigung und Urlaubsersatzleistung an Siegfried Menz genau zusammensetzen. Er regte erneut eine Zusammenlegung von Vorzugs- und Stammaktien an, die Familie habe ohnehin die meisten Vorzugsaktien. Diese beiden Aktienkategorien brauche man nicht mehr, das sei ein Anachronismus. Wie ich schon im Vorjahr erwähnt habe: auf diese Zusammenlegung könnte man spekulieren. Ottakringers Mühlen mahlen langsam, aber immerhin haben sie schon die dritte Kategorie beseitigt, die "Ottakringer KAS", an die sich die meisten Leser bestimmt noch erinnern können, ich halte die Zusammenlegung von Stamm- und Vorzugsaktien für sinnvoll. Die gemeinsame Kategorie brächte auch mehr Liquidät, bei geringeren Kosten. Die Führung aus der Hand geben zu müssen, das braucht bei Ottakringer niemand zu fürchten, angesichts von bescheidenen 13.510 bei der HV anwesenden Vorzugsaktien, verglichen mit 2,211.187 Stammaktien.

    Staller sprach das noch fehlende Mitarbeiterbeteiligungsprogramm an, jeder Mitarbeiter solle sich am Unternehmen beteiligen können. Kopfschütteln bei dem einen oder anderen Aktionär wies darauf hin, dass das nicht jeder so sieht. Man teilt nicht gerne mit weiteren Aktionären, sonst haben wir bald keinen Platz mehr auf der HV. Meine persönliche Meinung: Es bleibt jedem überlassen, was er mit seinem Geld macht, und jedem Mitarbeiter steht es frei, sich am Markt mit Aktien einzudecken, um seine Position im Unternehmen zu stärken. Ich täte es, wenn ich bei Ottakringer arbeiten würde, ganz ohne Förderung. Dem scheidenden Wirtschaftsprüfer, mit dem er sich damals gezankt habe, überreichte er ein persönliches Abschiedsgeschenk, eine Flasche ... über den Wert will ich nicht reden, um nicht kleinliche Anfütterungskontrollore eventuell auf den Plan zu rufen, für mich schmeckt eh jede Flasche ähnlich, ich bin da nicht der Experte. Ich fragte, ob wir mit den 0,33-Liter-Wegwerfflaschen (im Supermarkt schon um 0,49 gesehen) noch etwas verdienen, wenn wir die Spanne des Handels und die Kosten der Flasche abziehen, die Milchwirtschaft habe z.B. von 0,40 Verpackungskosten pro 1-Liter-Wegwerfflasche gesprochen (und beim Lagerhaus kann man für die eigene Hobbybrauerei 0,5-Liter-Flaschen um knapp 1 Euro pro Stück kaufen). Ein Aktionär danach fragte, wie hoch der Umfang des Naturalsponsorings sei, und er gratulierte Hudler zu seinem runden Geburtstag.

    Zur neuen Aufsichtsrätin in der Muttergesellschaft erfuhren wir, dass sie sympathisch usw. sei. Über die Mitarbeiterbeteiligung denke man nach. Leider habe "Sigi" wenig Urlaub genommen. 365.000 Euro betrage die Abfertigung, 405.000 die Urlaubsersatzleistung. Zur Werbung mit jungen Frauen sagte Hudler, dass die Hauptzielgruppe für Vöslauer Frauen seien, man wolle ihnen eine möglichst gute Identifikationsfläche bieten. Der genaue Umsatz mit Spar werde nicht genannt, Spar sei aber der zweitgrößte Kunde von Vöslauer. Wegen der Abfüllanlage von Spar seien wir nicht besorgt, vorher habe "DeSpar" nicht alles in Österreich produziert, es handle sich um eine reine Verlagerung. Grundsätzlich sei das Wetter perfekt, alles über 30 Grad sei perfekt für Vöslauer. Auch Bier gehe zur Zeit besser als im Mai. Beim Vöslauer Bad sei das Betriebsergebnis schon im letzten Jahr positiv gewesen, ein positives Ergebnis vor Steuern sei sich knapp nicht ausgegangen. Viele Leute würden in das Bad strömen. Wir hätten sechs Banken mit durchschnittlich 1,5 % Verzinsung, die Verzinsung der Schulden von 9,5 Mio. Euro bei der Ottakringer Holding betrage 0,75 %. Nach IFRS müssten Listinggebühren ab 2018 mit dem Umsatz saldiert werden, um diesen Betrag hätte sich der Werbeaufwand vermindert, daher sehe es aus, als ob man weniger Werbekosten gehabt habe, tatsächlich liege der Werbeaufwand auf dem Niveau des Vorjahres. Es gebe praktisch keine Naturalsponsorings. Im Handel müssten wir auf die Konkurrenzprodukte reagieren. Unsere Philosophie sei, dass wir dem Konsumenten Wahlmöglichkeit geben wollen, für jede Konsumgelegenheit. Wir seien sehr stark im Eventbereich, wo Einweg von den Veranstaltern gewünscht werde. Die gute Nachricht: Die Sammelmoral in Österreich sei hoch, so bleibe ein großer Teil der Wegwerfflaschen im Kreislauf. Durch eine Eigeninitiative am Novarock gäbe es für eine gewisse Anzahl gesammelter Flaschen ein Gratisbier. Meine Meinung: Lobenswert, allerdings finde ich das Sammeln und Einschmelzen suboptimal, wie auch der Konsumentenschutz öfters ausführt, Einwegflaschen seien vom ökologischen Fußabdruck her schlimmer als Plastik. Vom ökonomischen wohl auch, die Frage nach den Kosten einer Einwegflasche wurde nicht beantwortet.

    Berthold Berger pries den Nachhaltigkeitsbericht und präsentierte eine interessante Erkenntnis: Im Alkoholbereich des Unternehmens sei der Frauenanteil niedriger als bei den nichtalkoholischen Getränken. Dazu mein Wissensstand: an der Liebe von Männern zum Alkohol kann es nicht liegen, ich habe mit Brauereimitarbeitern gesprochen, es darf während des Dienstes kein Alkohol konsumiert werden, das frühere Deputat bestünde in Biergutscheinen. Der Brauereimitarbeiter darf also erst nach Dienst sein Gratisseiderl konsumieren. Für echte Alkoholliebhaber wäre ein Arbeitsplatz bei Ottakringer also eine sehr trockene Angelegenheit, das ist sicher kein Traumjob. Berger hatte Fragen zu Kindergetränken, Radler, Photovoltaik und Elektrofahrzeugen und lobte das Kulturprogramm. Für die Halbliterflasche Bier wünschte er sich einen Schraubverschluss. Er fragte nach der Laufzeit des Vertrags mit der englischen Schauspielerin und nach der Besucherzahl im Bad. Es seien letztes Jahr mit 145.000 Besuchern um 11 % mehr Besucher gekommen, erfuhren wir in der Beantwortung. Ein Shuttlebus zum Bad sei angedacht worden, aber da die Badegäste aus unterschiedlichen Richtungen aus der Region und auch zu unterschiedlichen Zeiten kämen, sei das nicht sinnvoll, der ÖBB-Bahnhof sei zwei Minuten vom Bad entfernt. Man habe 6 elektrische Pkw und 4 elektrische Nutzfahrzeuge, insgesamt also 10 elektrische Fahrzeuge. In der Grillgasse habe man nun die zweite Photovoltaikanlage. Radler sei ein Saisongetränk und werde vor allem im Sommer getrunken, man müsse schauen, dass es im Winter keine Überbestände gebe, die man vernichten müsse. Der Vertrag mit Alexa Chung laufe zwei Jahre. Für Kinder habe man die spaßigen Pickerl auf den Mineralwasserflascherln. Extra Zuckergetränke für Kinder wolle man nicht anbieten. Johann Marihart im Publikum musste das mitanhören, aber das ist eben der Trend, viele Eltern wollen ihren Kindern möglichst wenig Zucker erlauben. Nach Ende der Veranstaltung hatten wir bei Tisch noch Gelegenheit, mit Vorstand und Aufsichtsrat zu sprechen, als Wegzehrung bekamen wir sechs Seiderlflaschen mit auf den Heimweg. Es war mir zu heiß für Bier, ich habe meine Flaschen ungeöffnet heimgebracht.

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