"Digitalsteuern zahlen de facto die Startups" (Günter Luntsch)

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21.03.2019, 2949 Zeichen



Digitalsteuern (2). Löger meinte, online solle das gleich wie für Print verlangt werden. Das sei der erste Ansatz im Sinne einer Gewinnbesteuerung. "Wenn ich erkenne, ich habe ein Loch in den Socken, warte ich dann bis zum Sommer?" brachte er als einleuchtendes Gleichnis. Löger meinte, er vertrete nicht die Meinung, dass das der Weisheit letzter Schluss sei, aber ein Schritt in die richtige Richtung, noch nicht gesamtheitlich. Er wolle nicht weiter zuwarten, denn es könne nicht sein, "dass wir keine Steuern aus dem Bereich der Wirtschaft lukrieren". "Woher soll ma´s nemma?"

Oliver Holle, Gründer und CEO von Speedinvest, meinte, dass de facto die Startups die Steuern bezahlen würden, denn die Steuer an Google weiterzuverrechnen werde nicht möglich sein, die Marktmacht von Google sei zu groß. Die Monopolisierungstendenzen würden ihm persönlich wirklich Sorgen machen. Aber im Bereich Finanzierung stünde in Österreich nur 1/10 des Kapitals der Schweiz und 1/30 des Kapitals Deutschlands zur Verfügung, das sei ein enormes Gap, das es schwierig mache, eine größere Firma zu bauen. Er frage sich, ob da eine Digitalsteuer als Signal richtig sei.

Weber fragte Pölzl, ob er glaube, dass Shöpping von Amazon gekauft werden könnte, weil es so ein gutes Geschäft sei. Pölzl tat dieser Scherz sichtlich weh. Er meinte, bei der Post habe sich sehr viel in Richtung Digitalisierung verändert, aber das alles aufzuzählen, wäre abendfüllend. Die Steuer sollte jedenfalls auf internationaler Ebene kommen, nicht in Österreich alleine. Er habe aber gesagt, die Steuer werde die Post nicht umbringen, er könnte sich über ganz andere Steuern ärgern. Weber stichelte: "Den 55%-Steuersatz?" Pölzl erwiderte, das sei ein persönliches Thema, über das er sich auch ärgere. Weiters aber, dass ab einem gewissen Einkommen, das extrem erfolgreiche Mitarbeiter bezahlt bekämen, das Einkommen aus dem versteuerten Gewinn des Unternehmens bezahlt werden müsse, er halte das für eine "schräge Lösung". Da kann ich als Aktionär nur hoffen, dass nicht gar viele Postler als extrem erfolgreich gelten und über diesem gewissen Einkommen verdienen.

Löger sprach über die Notwendigkeit, Schlupflöcher zu stopfen, denn es gäbe auffällig viele Sendungen mit einem angegebenen Warenwert von knapp unter 22 Euro, mit denen "wir" (die Finanz) uns abmühen würden, denn beim Öffnen sehe man dann Produkte von deutlich höherem Wert in den Sendungen. Er sei auch dafür, dass die Vermittlungsplattformen ihrer Informationspflicht nachkommen, "wir" würden die Plattform dann in die Pflicht nehmen. Venturekapitalmäßig sei Österreich relativ gut aufgestellt, in Folge könnten leider nicht alle bei der Stange gehalten werden, im Sinne einer österreichischen Lösung. Er sei auch für globales Agieren. Steuern seien notwendig, denn Google und Amazon würden Österreichs Infrastruktur nicht finanzieren.

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 21.03.)



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