Science-Brunch mit Wortspenden von Cleen Energy und OMV (Günter Luntsch)

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#gabb aktuell



14.03.2019, 4741 Zeichen



Science-Brunch: Wärmewende Österreich. Der etwa fünfstündige "Science-Brunch" des Klima- und Energiefonds am 11.3.19 im TechGate zum Thema "Urbane Wärmewende" war eine gelungene Veranstaltung. Wie praktisch immer, wenn Techniker unter sich sind, verließ kaum jemand vorzeitig die Veranstaltung, es war ja spannend bis zum Schluss. In den sechs Vorträgen ging es um Regenerationswärme für Erdsondenfelder in urbanen Wohngebieten, Fernwärme, kalte Fernwärme (nicht lachen, das ist eine ernste Sache, das hat Zukunft!), Großheißwasserspeicher, Tiefe Geothermie. Den Inhalt der gesamten Veranstaltung in diesem Beitrag übermitteln zu wollen, würde den Rahmen sprengen, ich konzentriere mich auf ein paar Highlights. Einiges davon mag für den Börsianer generell interessant sein. Ohne technische Details.

Der Begriff "Fernwärme" ist vielleicht nicht ganz korrekt. Fernwärme wird nicht in ferne Gegenden geschickt, die Wärmeverluste wären zu hoch. Das Internetlexikon sieht das ähnlich und erklärt: "Wegen des auch bei sehr guter Wärmedämmung nicht zu vermeidenden Wärmeverlustes über längere Strecken und des hohen Investitionsaufwandes für das Leitungssystem eignet sich Fernwärme häufig nur bei dichter Bebauung. Fernwärmenetze weisen üblicherweise sternförmige Verteilstrukturen mit maximalen Leitungslängen im Bereich einiger 10 km auf. Die längste Fernwärmeleitung in Österreich mit 31 km befindet sich zwischen dem Kraftwerk Dürnrohr und der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten. In Deutschland wird bei normaler Vorortbebauung das Wort „fernwärmeversorgungsunwürdig“ benutzt, wenn eine Fernwärmeversorgung unrentabel erscheint." Anmerkung: Das Kraftwerk Theiß und die Müllverbrennung Dürnrohr gehören der EVN, das Kraftwerk Dürnrohr gehört teils dem Verbund, teils der EVN, der Verbund-Teil ist offenbar bereits geschlossen, Dampf aus der Müllverbrennung geht teils an die Agrana-Bioethanolanlage in Pischelsdorf, teils nach St.Pölten.

Wir erfuhren von einem kleinen Fernwärmeprojekt in Neusiedl/See. Das sei eine Windregion. Sommergewitter seien am schwierigsten zu prognostizieren. Wenn die Anlagen aus der OeMAG-Bilanzgruppe fallen, können die Strompreise sogar negativ werden, wenn zuviel Strom da ist, z.B. minus 315 Euro/MWh. Das könne durchaus Tausende Euro an einem Tag kosten. Eine Lösung seien Nah- und Fernwärmenetze. Förderungen würden auslaufen, Kraft-Wärme-Kopplungen seien aber ohne Förderungen nicht wirtschaftlich zu betreiben. Power-to-heat wurde genannt. Über das Projekt hören wir vielleicht morgen auf der Burgenland-Holding-HV mehr.

In anderen Städten Österreichs müsse die Temperatur der Fernwärme höher sein als in Wien, es sei schwieriger, die Fernwärme auf so hohe Temperaturen zu bringen. In Feldbach in der Steiermark plane man einen Erdbeckenspeicher für die erforderliche Temperatur von 85 Grad, 28.400 m2 solle das Solarkollektorfeld betragen, man wolle die Energie Steiermark als Partner. Bauen solle diesen Großwasserspeicher unter anderem die Porr. Es wird einen Deckel drauf geben. Wie das ausschauen soll, ist auch dem Laien leicht kommunizierbar: wie ein großer Druckkochtopf. Regelmäßig 100 Grad heißes Wasser im Speicher ist geplant.

Interessant war dann noch der Vortrag über Geothermiebohrungen der Wien-Energie mithilfe der OMV. Die OMV verfüge wegen früherer Bohrungen über sehr gute Daten. In Aspern habe man das Heißwasser halt nicht erwischt, da es tiefer liege als vermutet. Die OMV habe kein Interesse am Heißwasser, sie helfe nur. Schade. Damit wäre die OMV ein Stückerl grüner geworden, wie ja doch einige Aktionäre regelmäßig auf der HV fordern.

Als eigentliches Highlight möchte ich die Experten aus dem Publikum erwähnen, die sich mit ihrer Firma (ob in offizieller Mission oder aus privatem Interesse anwesend, weiss man nicht immer, beides finde ich aber lobenswert) vorstellen, wenn sie sich zu Wort melden und etwas zur Diskussion beitragen. Wenn Mitarbeiter dieser oder jener Firma sinnvolle Wortspenden abgeben, ist das jedes Mal auch ein Aushängeschild für ihren Arbeitgeber. Zu Wort gemeldet haben sich neben Mitarbeitern unbekannterer Firmen Mitarbeiter von Siemens (DE0007236101), Cleen Energy (AT0000A1PY49), OMV. Diesen Gesellschaften sowie EVN, Verbund, Agrana, Burgenland Holding, Porr, Macquarie (als 25%-Eigentümer der Energie Steiermark) sei dieser Artikel gewidmet, sie alle haben sichtlich ein Interesse an möglichst grüner Energie der Zukunft.
OMV ( Akt. Indikation:  47,41 /47,45, 2,66%)
EVN ( Akt. Indikation:  13,03 /13,13, 0,77%)
Verbund ( Akt. Indikation:  41,80 /41,85, -0,23%)
Agrana ( Akt. Indikation:  17,74 /17,84, 0,62%)
Porr ( Akt. Indikation:  19,07 /19,19, -0,48%)

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 14.03.)



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    Der Begriff "Fernwärme" ist vielleicht nicht ganz korrekt. Fernwärme wird nicht in ferne Gegenden geschickt, die Wärmeverluste wären zu hoch. Das Internetlexikon sieht das ähnlich und erklärt: "Wegen des auch bei sehr guter Wärmedämmung nicht zu vermeidenden Wärmeverlustes über längere Strecken und des hohen Investitionsaufwandes für das Leitungssystem eignet sich Fernwärme häufig nur bei dichter Bebauung. Fernwärmenetze weisen üblicherweise sternförmige Verteilstrukturen mit maximalen Leitungslängen im Bereich einiger 10 km auf. Die längste Fernwärmeleitung in Österreich mit 31 km befindet sich zwischen dem Kraftwerk Dürnrohr und der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten. In Deutschland wird bei normaler Vorortbebauung das Wort „fernwärmeversorgungsunwürdig“ benutzt, wenn eine Fernwärmeversorgung unrentabel erscheint." Anmerkung: Das Kraftwerk Theiß und die Müllverbrennung Dürnrohr gehören der EVN, das Kraftwerk Dürnrohr gehört teils dem Verbund, teils der EVN, der Verbund-Teil ist offenbar bereits geschlossen, Dampf aus der Müllverbrennung geht teils an die Agrana-Bioethanolanlage in Pischelsdorf, teils nach St.Pölten.

    Wir erfuhren von einem kleinen Fernwärmeprojekt in Neusiedl/See. Das sei eine Windregion. Sommergewitter seien am schwierigsten zu prognostizieren. Wenn die Anlagen aus der OeMAG-Bilanzgruppe fallen, können die Strompreise sogar negativ werden, wenn zuviel Strom da ist, z.B. minus 315 Euro/MWh. Das könne durchaus Tausende Euro an einem Tag kosten. Eine Lösung seien Nah- und Fernwärmenetze. Förderungen würden auslaufen, Kraft-Wärme-Kopplungen seien aber ohne Förderungen nicht wirtschaftlich zu betreiben. Power-to-heat wurde genannt. Über das Projekt hören wir vielleicht morgen auf der Burgenland-Holding-HV mehr.

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