25.02.2019, 6515 Zeichen
EAG-HV für 2017/18 (3 und Ende). Zu Bergers Frage nach zusätzlicher Photovoltaik im unteren Bereich des Windrads meinte Fries, dass er davon nichts halte, viel lieber wäre es ihm, wenn man in der Lage wäre, den Windstrom zu speichern. 0,2% vom Umsatz würden die Blochbergers für die laufende Betreuung aller Anlagen bekommen, auch die Vergütung des Aufsichtsrats sei mit 3.000 Euro bescheiden. Er lachte und meinte: Wenn er das mit anderen Gesellschaften vergleiche. Berger stimmte zu: "Echt ein Wahnsinn!" (bei manchen anderen?).
Ein Aktionär fragte, wann auf Vestas 150 umgestellt werde. Blochberger sagte, das werde derzeit genehmigt. Derzeit sei dort Enercon, Vestas 150 sei die präferierte Anlage. Mehr würden wir am Jahresende wissen. Derzeit laufe eine Ausschreibung, die Leistung sei in etwa die gleiche. Weiters fragte der Aktionär, wann man den Kredit zurück zahle. Laut Fries "laufend". Den Aktionär interessierte, warum man das Geld nicht ganz zurück zahle, wenn man es eh erst in zwei Jahren brauche, man könne dann ja einen neuen Kredit nehmen. Laut Fries liege das Geld derzeit "in der Kassa". Es sei absehbar, dass es benötigt wird, in der Bauphase gebe es Anzahlungen, und der Kredit sei sehr günstig, man wolle nicht in zwei Jahren noch einmal verhandeln, im übrigen bringe das Geld Zinsen. Laut Fries hebe sich das in etwa auf (Anmerkung: Habenzinsen nahezu so hoch wie Sollzinsen). Die EAG refinanziere sich weiters billiger, als sie an smart energy verleihe.
Zur Frage, wie lange der Windkraftanlagenausbau noch so weitergehen könne, antwortete Fries, dass Windkraft in einigen Gemeinden willkommen sei, in anderen nicht. Die Regierung, also die Öffentliche Hand, würde den Ausbau wollen, für 2030 sei die Autarkie aus erneuerbarer Energie angestrebt.
Auf die Frage, ob es zu einem Squeeze Out kommen werde, meinte Fries: "Wenn wir Sie ausquetschen wollten, hätten wir das schon längst getan." Es gebe Unternehmen, die bei 10% Streubesitz schon einen Squeeze Out machen würden. Anmerkung: Ja, leider, ich kann Lieder davon singen, die Squeeze-Out-Grenze sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall von 90% auf 95% wie in Deutschland erhöht werden, immer diese Extrawürste für den österreichischen Kapitalmarkt, der sich eh zu 99% an der deutschen Gesetzgebung und Rechtsprechung orientiert, außer wo es um Minderheitenschutz geht.
Jemand fragte, wer garantiere, dass die EVN unseren Strom abnehmen werde. Fries antwortete, dass die OeMAG sie derzeit verpflichte, den Strom abzunehmen. Derzeit gebe es eine Abnahmeverpflichtung, in Zukunft werde das wohl nicht mehr so locker sein. Beim geselligen Beisammensein nach der HV fragte ich zur Sicherheit noch einmal nach, weil ich wenige Tage zuvor in einem Windpark kein einziges Windrad gesehen hatte, das sich dreht: Wenn die EVN aus Netzstabilisierungsgründen die Abschaltung der Windräder erbittet oder veranlasst, muss sie trotzdem für den nicht gelieferten Strom zahlen? Fries: "So ist es." Also derzeit, so wird es wohl nicht bleiben.
Es kam zu einer lustigen Konversation, ein Aktionär fragte: "Wenn wir ein Windrad nicht bauen, ersparen wir uns 6 Millionen?" Fries: "Wir wollen sie ja." Aktionär: "Sie sind also auf Expansionskurs?" Sicher, sind wir.
Zur Frage der Auslastung meinte Fries, dass übers Gesamtjahr gerechnet die Windausbeute genau den Prognosen entsprochen hätte. Eine Prognose werde gemacht, bevor man ein Windrad baue. 108 Mio kWh seien prognostiziert und 111 Mio produziert worden. Unterm Jahr sei der Wind unterschiedlich, mal 40% unter Plan, danach 60% über Plan. Vestas habe garantiert, dass die Windräder zu 80% verfügbar sind, darum müssten sich deren Teams kümmern. Ein Windrad werde bei uns über 20 Jahre abgeschrieben. Ein Aktionär fragte, ob beabsichtigt sei, einen Vertreter der Kleinaktionäre in den Aufsichtsrat zu wählen, Fries antwortete kurz und klar: "Nein." Die Kosten der HV bezifferte Cech mit "4 1/2 bis 5 Tausend." Darin seien Saalmiete, Schaltung in der Zeitung und Catering schon enthalten. Ob die HV einmal in Baden statt finden werde? Fries meinte, es seien 20 bis 30 Aktionäre gekommen, Wien werde bleiben.
Ein Aktionär sprach den Letztkurs der EAG-Aktie an der Wiener Börse von 6 Cent (14 Stück) an. Mit diesem Kurs sei die Ausbuchung der EAG-Aktien dann von der Bank abgerechnet worden, was sich steuerlich sehr vorteilhaft für ihn auswirke. Ein Herr aus der ersten Reihe (Abschlussprüfer?) meinte, das sei aus steuerlicher Sicht richtig, allerdings hätten die Namensaktien nun einen niedrigeren Einstandspreis, daher werde er Steuern zahlen müssen, sobald er die Aktien verkauft.
Die Abstimmungen? Nicht einmal symbolische Revolten, alle Punkte wurden mit 100% der Stimmen beschlossen. Bei der Entlastung des Aufsichtsrats musste sich niemand enthalten. Um 11:30h war die HV zu Ende, wir wurden zu Brötchen von Eurest eingeladen. Tramezzini sollten eigentlich dreieckig sein, ich weiß nicht, wie man die rechteckigen nennt, die ansonsten genauso ausschauen. Sie sind nicht meine bevorzugte Beute, da sie meiner Erfahrung nach normalerweise pappig schmecken. Aber diese hier waren ein Gaumenschmaus, ein lukullischer Genuss, der mir länger in Erinnerung bleiben wird: Käse, Schinken, Wurst vom Feinsten. Es wurde ausreichend aufgetischt, das ist eine schöne Geste. Wenn durch meine Eingangsworte (dass ich keine Gastkarte bekommen konnte) der Eindruck entstanden sein sollte, dass ich die EAG nicht mag: Das Gegenteil ist der Fall, ich mag sie sehr, und deshalb wollte ich unbedingt auch heuer dabei sein! Einsteigen wird man in die EAG schwer können, aber aussteigen sollte man eher nur, wenn man das Geld wirklich braucht, es ist eine nette kleine "Glitschn". Möglicherweise zahlt Fries noch ein bisserl mehr als die 3,50, aber jeden Preis wird er für die restlichen Aktien nicht zahlen, denn alle kann er auf diesem Weg sowieso nicht bekommen. Die von Unbekannt gehaltenen Aktien würde er nur über einen Squeeze-Out los. Und wenn er das einmal durchziehen möchte, dann hätte er auch keine Veranlassung, denjenigen mehr als zuletzt zu zahlen, die freiwillig verkaufen möchten. Im Gegenteil, so freiwillige Höherzahlungen würden auch den Squeeze-Out-Preis erhöhen, das wird er kaum wollen. Man kann schwer einen fundamental gerechtfertigten höheren Preis argumentieren, die Assets der EAG sind Fries, Blochbergers und die Verlustvorträge, und wenn eine der Zutaten fehlt, geht es nimmer so schön weiter wie bisher.
(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 25.02.)
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