ATX-Trends: Flughafen Wien, Mayr-Melnhof, Strabag, Valneva, voestalpine ...

Unter den Investoren in Europa war auch gestern weiter Vorsicht angesagt. Die vorsichtige Erholung vor dem Wochenende war nicht beständig und die wichtigsten Indices schlossen allesamt mit Abgaben. Die anhaltende Unsicherheit über einen geordneten Brexit war einer der Hauptgründe für die Zurückhaltung. Die für Dienstagabend angesetzte Abstimmung im britischen Parlament wurde verschoben, Theresa May will nun wieder mit den Spitzen der Europäischen Union nachverhandeln, wozu allerdings kein Spielraum von Seiten der EU gesehen wird. In den Raum wurde auch die Möglichkeit eines einseitigen Rückzugs des Austrittsantrags von Seiten Großbritanniens gestellt. Bei den Sektoren gab es nur Verlierer, am stärksten traf es die Reise- und Freizeitbranche mit einem Minus von rund 3,0%. Am besten hielten sich noch die Technologieunternehmen mit einem Abschlag von 1,0%. Centrica in London verzeichnete ein Minus von gut 4,5%, nachdem Zweifel laut geworden waren, ob der Versorger seine Dividendenpolitik auch in Zukunft beibehalten könne. Stark unter Druck kamen auch die Banken, die Deutsche Bank beispielsweise knickte um 5,6% ein. BASF erlitt nach einer Gewinnwarnung ein Minus von 3,8%. Vergleichsweise gut halten konnte sich Linde , nachdem der Gasehersteller ein rund 1 Milliarde Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm angekündigt hatte, drehte der Titel ins Plus und rettete einen Aufschlag von 0,1% in den Schluss. Fresenius , das zuletzt nach zwei Gewinnwarnungen stark unter Druck geraten war, wurde von Mainfirst von „Neutral“ auf „Outperform“ hochgestuft und durfte sich über einen Zuwachs von 2,3% freuen.

Auch die Börse in Wien konnte sich der allgemeinen Risikoaversion nicht entziehen und ging mit einem deutlichen Minus aus dem Handel. Die Meldungslage bei den heimischen Unternehmen verblieb den ganzen Tag über sehr dünn, die schlechte Stimmung unter den Investoren in Europa, die auf einem Vierjahrestief gemeldet wurde, trug zur allgemeinen Verunsicherung bei. Viele Titel mussten kräftige Verluste hinnehmen, FACC rutschte beispielsweise 7,3% ab. Auch die Bauwerte erlitten Einbußen, Porr schloss 5,4% tiefer, bei Strabag betrug das Minus 5,6%. Da die Ölpreise wieder nach unten korrigierten, kam es auch bei den heimischen Öltiteln zu schwächeren Kursen. Voestalpine litt unter dem schwachen europäischen Rohstoffsektor und korrigierte 6,1% nach unten. Auch bei den Bankenwerten kam es zu Abgaben, die aber deutlich geringer ausfielen als beispielsweise bei den deutschen Branchenkollegen. Einzig Valneva konnte sich in diesem Umfeld behaupten und den Tag mit einem Plus von 1,1% beenden. Mit zum Vortag unveränderten Notierungen gingen Mayr-Melnhof und der Flughafen Wien aus dem Handel.

Auch in den USA kam es zunächst zu deutlichen Verkäufen, ehe viele Investoren die tiefen Kurse und niedrigen Bewertungen als Chance sahen und wieder zu kaufen begannen. Nachdem die Technologiewerte schon früher in positives Territorium gedreht hatten, schafften es in einem Schlussspurt auch die Standardwerte. Schlussendlich endete der Dow Jones mit einem Plus von 0,1%, der S&P 500 konnte 0,2% zulegen, und der Nasdaq 100 beendete den Tag mit einem Aufschlag von 1,1%. Vore allem bei zuletzt stark gebeutelten Aktien griffen die Anleger zu, so konnte Facebook ein Plus von 3,2% erzielen, Microsoft legte 2,6% zu. Stark war auch Intel mit einem Zuwachs von 2,1%. Bei Apple belastete unter anderem ein Bericht, wonach der Zulieferer Japan Display seine Displayproduktion für das neue iPhone deutlich kürzen will, und Aussagen des Chipkonzerns QUALCOMM, der im Patentstreit mit Apple Verkaufsverbote für einige iPhone-Modelle in China erwirkt haben will, nicht dauerhaft. Die Apple-Aktien drehten ins Plus und gewannen am Ende 0,7%. Bei ExxonMobil ging es angesichts wieder nachgebender Ölpreise 1,4% nach unten.

Deutliche Rückschläge gab es nach den Anstiegen am Freitag wieder für die Ölpreise, Brent schloss 2,8% schwächer, WTI musste einen Abschlag von 3,1% hinnehmen. Gold musste leicht abgeben und erreichte gegen Abend einen Kurs von rund 1.244 US-Dollar für die Feinunze. Der Euro büßte gegen Ende des Handels leicht gegen den US-Dollar an Stärke ein, das Währungspaar beendete den Tag bei einem Kurs von rund 1,136.

Die europ. Börsen sind leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich Von der Unternehmensseite als auch Makroseite ist es relativ ruhig.



(11.12.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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