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Magazine aktuell


#gabb aktuell



28.11.2018, 22762 Zeichen

Während der ATX sich nach wie vor von der 3000er-Marke inspiriert fühlt, liefern wir heute das avisierte Interview mit den CEOs dreier börsenotierter Unternehmen, deren Aktien wir allesamt im wikifolio long haben. Mit Porr und Bundeskanzleramt supportete das Börse Social Magazine ja ein Symposion der Biennale in Venedig. Porr-CEO Karl-Heinz Strauss traf seine Kollegen Thomas Birtel (Strabag) und Thomas Winkler (UBM) im Nachklang zum Architektur-Talk beim Magazine. Letztendlich landete ich immer wieder bei Aktien und Börse. Und beim Thema „dringend benötigte Fachkräfte“. Das Interview fand vor etwas mehr als einem Monat statt, der ATX ist immer noch knapp über 3000 ...
Porr ( Akt. Indikation:  22,00 /22,22, 0,27%)
Strabag ( Akt. Indikation:  30,50 /30,89, -0,01%)
UBM ( Akt. Indikation:  35,86 /36,49, 0,49%)

Mehr Fotos (c) Michaela Mejta zum Talk unter photaq.com/page/index/3554

Wir treffen uns am Tag vor dem Nationalfeiertag im Magazine-Office zum Roundtable. Der ATX steht nur noch knapp über 3000 Punkten. Wie geht es Ihnen aktuell, mehr Arbeit für Vorstand & IR oder ist das alles sowieso nur Gesamtmarkt?

Karl-Heinz Strauss: Momentan ist der Markt in der Tat nicht sehr positiv. Ich war aber auf Roadshow, habe mit Kunden und Investoren gesprochen, da ist niemand beunruhigt. Die Richtung ist ja querbeet runtergegangen, nicht nur die Baubranche. Ich gehe davon aus, dass es vereinzelt Gewinnwarnungen geben wird, das hat man schon gesehen. Ich bin aber nach wie vor für das Bausegment positiv. Wir werden momentan lediglich mit dem Markt abgestraft, die Bauindustrie punktet mit vollen Auftragsbüchern, unsere sind sogar übervoll. Wir sind beim Cherry Picking, wo wir was bauen wollen. Insgesamt ist die Korrektur des Marktes übertrieben. Alles, was hinuntergeht, geht auch wieder hinauf, wenn die fundamentale Basis stimmt. Das wird auch für die Porr gelten. Wichtig ist, dass noch keine generellen Abverkauf-Orders großer Portfolios draußen sind. Wenn das passiert, haben wir ein nachhaltiges Problem. Aktuell sehe ich das aber wie gesagt nicht.

ETFs hatten schon zuletzt Aktien Europa verkauft, da ist aber nicht viel Österreich drin.

Strauss: Genau. ETFs können Brandbeschleuniger nach unten und ein Verstärker nach oben sein.

Gibt es spezielle Fragen Institutioneller, die aufgetaucht sind?

Strauss: Ich höre Zuversicht aus den Fragen, obwohl der Druck auf die Margen da ist und Fachkräfte zu finden, wirklich ein Problem wurde. Und: Manche Rohstoffpreise steigen durch Knappheit sehr schnell. Das kann man nicht immer umgehend weitergeben. Aber wir merken in unseren Heimatmärkten, dass die Kunden beginnen, steigende Preise zu akzeptieren.

… kleiner Sidestep, auch wir ziehen mit dem Börse Social Network unsere Preise etwas hoch. Ich lade Sie ein, mitzuziehen.

(alle lachen, aber wohlwollend).

Herr Birtel, Sie sind mit der Strabag 2007 an die Börse, da ging‘s gerade noch. Sie feierten gerade in diesen wilden Tagen Ihren 11. Börsegeburtstag.

Thomas Birtel: Ja, das Problem war, dass wir in der allerletzten noch glücklichen Phase an die Börse gegangen sind und einen sehr hohen Emissionskurs erzielen konnten, den wir leider nicht wieder erreicht haben. Ich sehe die aktuellen Verwerfungen auch nicht auf uns bezogen, bei uns kommt in solchen Phasen der geringe Free Float dazu. Die Gespräche, die ich dieser Tage mit Investoren und Analysten geführt habe, laufen aber allesamt sehr entspannt. Ich sehe niemanden, der nervös wäre. Und das, obwohl wir beide (blickt auf Strauss) nicht müde werden zu betonen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. In unseren Kernmärkten sieht es aber nach wie vor zufriedenstellend aus, die Auftragslage ist gut. Das Problem sind die Kosten: Das beginnt bei den Personalkosten, es geht weiter bei den Baustoffkosten, hat aber auch den Vorteil, dass es kein relativer Nachteil für irgendeinen Player in der Branche ist, es betrifft ja alle gleich.

Herr Winkler, Sie sind dieser Tage mit einem spannenden Bond sogar am Primärmarkt tätig …

Thomas Winkler: Was in diesem Zusammenhang interessant ist: Die aktuelle Verunsicherung bezieht sich hauptsächlich auf die Aktienmärkte, wir sehen an den Bondmärkten hohe Stabilität. Wenn als Hauptargument die Zinsangst angeführt wird, dann erscheint das für mich unlogisch. Wenn man sich die Sekundärmarktrenditen der bestehenden UBM-Bonds ansieht, so gab es da kaum Effekte. Die aktuelle Emission ist zudem auch ein Umtausch. Wir haben, glaube ich, einen attraktiven Kupon. Ich bin zuversichtlich. Bei der Aktie sehen wir das Spiel zwischen Gier und Angst, aktuell gibt es wieder mehr Angst. Wichtig für uns operative CEOs ist, dass wir uns nicht anstecken und verunsichern lassen. Wir drei profitieren vom längsten Boom, den es je gegeben hat und der auch aktuell nicht zu Ende gehen scheint.

Die Märkte haben alle Ihre Zyklen, zicken hie und da herum. bei Immobilien in Wien kennt man hingegen eigentlich nur eine Richtung, oder?

Strauss: Ganz teile ich Ihre Einschätzung nicht. Hier muss man zyklisch denken. Natürlich hat man bei Immobilien den Vorteil, dass nicht endgültig etwas weg, wenn Liquidität dabei ist. Die Probleme waren hohe Leverages, sonst teile ich Ihre Aussage schon.

Nochmal zu Ihnen, Herr Winkler, wo wird Sie die Bond-Roadshow hinführen?

Winkler: Wir konzentrieren uns auf den deutschsprachigen Raum, zudem treffen wir Investoren in Luxemburg und Polen. Wir fangen heute - wie es sich gehört - in Wien an.

Für die, die auf der Gewinn-Messe waren: Was haben die Privatanleger gefragt?

Strauss: Auch die Privaten zeigen Zuversicht, das konnte ich von der Gewinn-Messe definitiv mitnehmen. Da kommen dann eher Fragen, ob es etwas gibt, das beunruhigen könnte. Die Leute sind optimistisch gestimmt.

Gut, Ich habe hier den Porr-Chart vorbereitet, 5 Jahre; Porr vs. ATX. Was fällt Ihnen im Rückblick spontan dazu ein? Was waren die Highlights?

Strauss: Für die Porr war zu Beginn dieser Periode die Frage „Börse ja / nein“ im Zentrum. Wir haben uns entschieden, zu bleiben und stärker zu werden. Und jetzt feiern wir als ältestes, an der Wiener Börse notiertes Unternehmen in Kürze unser 150-jähriges Börsenjubiläum.

Knapp vor der Wienerberger an die Börse gegangen ...

Strauss: Um zwei Monate, zuerst muss es ja Baufirmen geben, damit jemand Ziegel braucht (lacht).

Schön, dass 2019 zwei Unternehmen ihren 150er feiern. 1818 war ja die Nationalbank die erste Aktie in Wien überhaupt, aber die ist schon ewig nicht mehr notiert.

Strauss: Was man bei uns in den vergangenen fünf Jahren, auf die sich Eurer Chart bezieht, sieht: Erst das Bekenntnis zur Börse, dann Professionalisierung der Investor Relations. Sie ziehen den Highfly, dann eine gewisse Korrektur rauf/runter. Fakt ist: Wir sind ein stabiler Dividendenzahler. Ich sage immer: Luftholen für den nächsten Schwung. Porr 2025. Wenn wir in fünf Jahren da wieder sitzen, kann es wieder so einen Chart geben.

Als nächstes blicken wir auf den Strabag-Chart, ebenfalls die 5-Jahres-Sicht. Da sieht man den ATX stärker, weil in den 5 Jahren anders als bei Porr und UBM kein Aufwertungseffekt drin war aus einer Phase der lebenden Leiche.

Birtel: Eine Sonderentwicklung gab es auch bei uns. Der Streubesitz hat sich durch den Erwerb eigener Aktien verändert (zeigt auf die Spitze). Hier wusste jeder, dass das Aktionärssyndikat nun am Zug war, es gab Spekulationen auf größeren Freefloat, die Spekulation ist dann im Sommer 2017 enttäuscht worden, das hat man gesehen, denn die Daten des Unternehmens sind erfreulicherweise durchgängig positiv gewesen. Sowohl die Top-Line als auch die Bottom-Line, dazu stabile Dividenden. Die kleine Korrektur kam aus der enttäuschten Hoffnung auf mehr Free-Float, da sind sich alle, mit denen ich spreche, einig, dass ein höherer Free Float wünschenswert ist.

Ihr Blick in die nächsten 5 Jahre …

Birtel: Ich vertraue auf die Analysten, die sagen, der Durchschnittskurs ist mindestens 40.

Auch UBM schaut in der 5-Jahressicht sehr gut aus.

Winkler: Alle drei Charts beweisen, dass die Börsenkurse wie das wirkliche Leben sind. Es geht mal nach oben und auch mal nach unten. Man sieht, dass die UBM vergleichsweise jung ist, nur 145 Jahre an der Börse (lacht). Wir wurden lange als Tochtergesellschaft gesehen, im März/April 2015 hat sich das durch eine Neubewertung mit Anstieg des Free Float geändert. Man sieht auch, dass es die Börse liebt, zu übertreiben. Da war kurz der Himmel das Limit, dann musste man in die Realität zurückkehren. Die Trendlinie stimmt aber, die Richtung nach oben ebenfalls. Wir sehen ab Juli 2016 einen vernünftigen Aufwärtstrend, der aber nicht künstlich ist, immer wieder führten einzelne Ereignisse zu vehementen Ausschlägen nach oben, aber auch Korrekturen. So etwas haben wir gerade wieder. Unsere gemeinsame Vision in der UBM lautet: one goal, one team, one company. Als unser one goal haben wir die Steigerung des Unternehmenswerts – gemessen am Aktienkurs – definiert. Da ist heuer leider nichts weitergegangen, obwohl es operativ sehr gut läuft. Das ist aber eine Momentaufnahme. Wir haben ein Executive Committee mit 20 Managern, die Landesgesellschaften führen oder Schlüsselfunktionen in der Holding bekleiden, und 5 Mio. Euro in die UBM investiert haben. Vor unserem 2017 einführten Aktienoptionsprogramm hatte kaum einer Aktien.

Und der Blick nach vorne?

Winkler: Die Projekte, die wir haben, will ich nicht kleinreden. Wir können im Moment Überrenditen erzielen.

Ein großer Schwerpunkt ist aufgrund unseres Biennale-Abstechers mit der Porr auch „Bauen und Architektur“. Wir fragen immer nach EGT, Ausblick oder ATX-Chancen. Wie wichtig ist die Architektur?

Strauss: Das ist ein doppelter Blick. Der 1. Blick ist, dass wir bauen, was unsere Kunden gerne haben. Natürlich haben wir großen Respekt vor Architektur, die nicht alltäglich ist. Aber wir wissen im 2. Blick, dass gewisse Architektur manchmal nicht leistbar ist. Prestigeprojekte gehen oft daneben.

Stichwort Waagner Biro …

Strauss: Ja. Prestigeobjekte, obwohl mit Leidenschaft angegangen, gehen sich leider oft nicht aus. Man hat meist nicht den benötigten Planungszeitraum und unterschätzt auch die öffentliche Sicht auf das Projekt. Natürlich baut die Porr lieber schöne Objekte. Architektur ist etwas Besonderes. Wir leben in der Architektur, die wir uns geben. Etwas, das wir heute bauen, verschwindet morgen nicht wieder, das bleibt 30, 40, 50 und mehr Jahre. In der Zeit, in der wir leben, spielt Architektur eine immer größere Rolle. Sie beeinflusst das tägliche Leben. Die Porr ist mit Porr Design & Engineering in der Lage, Dinge von A-Z umzusetzen. Wir haben mehr als 300 Planer und Ingenieure in der PDE. Wir wickeln die komplette Statik, die komplette Haustechnik, ab. Die Architektur bestimmt der Kunde, die öffentliche Hand bei Wettbewerben. Wir müssen das zur Kenntnis nehmen, wir bringen uns aber gut ein.

Bieten Sie da kompletter an als früher?

Strauss: Ich glaube, wir Österreicher sind als Generalunternehmer wirklich gut. In der Porr gehen wir den Weg nicht nur mit externen Partnern, sondern auch verstärkt mit internen Leuten. Unser Ansatz BIM, Lean Design und Lean Construction hilft uns, Projekte in der Zeit, im Budget und mit einer sehr guten Qualität umzusetzen

Haben Sie ein Lieblingsprojekt, ein Trophy Objekt?

Strauss: Nein, ich mag alle Objekte. Alle Baustellen, die wir haben. Ich weiß, welcher Einsatz und welcher Pioniergeist in jeder Baustelle stecken, auf der wir tätig sind. Von der Gartenmauer bis zu komplexen Großprojekten. Wenn man dabei sein kann, wenn zum Beispiel Brücken verschoben werden, ist das schon ein beeindruckendes Erlebnis.

Und wie sieht es bei Ihnen mit Architektur aus, Herr Birtel?

Birtel: Ich bin weitgehend bei Herrn Strauss, wir bauen grundsätzlich, was bestellt wird, gestalten aber eigene Projekte im Konzern selbst, haben vielleicht eine etwas längere Wertschöpfungskette als die meisten Konkurrenten. Wir haben eine hohe Architekturkompetenz, wir wollen früh ins Projekt reinkommen, um es baubarer zu machen. Oft gibt es Widersprüche zwischen den architektonischen Ansprüchen eines Kunden und dem Budget - hier bringen wir unser Know-how in Form von Value Engineering ein, ohne dabei die Architektur zu sehr einschränken zu wollen. Im Konzern haben wir außerdem eine nennenswerte eigene Projektentwicklung mit der Strabag Real Estate und durch die Komplettübernahme von Raiffeisen Evolution machen wir in Österreich Wohnbauprojekte nicht mehr nur über die Mischek und nicht nur in Wien.

Ihr Lieblingsprojekt?

Birtel: Wenn ich eines nennen würde, wären 12.499 andere beleidigt. Ich bin Kaufmann, wie Sie wissen. Ich ziehe jene Projekte vor, mit denen wir gutes Geld verdienen, unabhängig von der ästhetischen Qualität des Projekts.

Winkler: Von mir drei Anekdoten dazu: Wir bei der UBM hatten vor wenigen Monaten Besuch von Foster Architekten. Denen ist aufgefallen, dass wir die größten Hoteldeveloper in Europa sind. Sie sagten, dass sie gerne mit uns bauen würden. Ich war vollkommen hingerissen. Am Ende zählt aber auch bei hochwertiger Architektur, was unter dem Strich herauskommt. Die zweite Geschichte: Als Salzburger hat mich die riesige Architektur-Debatte, die wir in Salzburg mit der Riedenburgkaserne ausgelöst haben, fasziniert. Jetzt sponsern wir ein Architektur-Forum in Salzburg. Was mir als dritter Punkt noch einfällt und gerade, wenn man im Hoteldevelopment tätig ist: Man muss manchmal auch bedenken, dass der Kunde viel nicht sieht und oft auf das, was er sieht, zu wenig Wert gelegt wird. Wir machen in unserem neuen Büro gerne Führungen. Wir haben in unserer Bürowelt auch ein wenig „Showarchitektur“ geschaffen, die oft in einem Hotel notwendig ist. Das versuchen wir auch bei Projekten in anderen Asset-Klassen stärker zu nützen.

Und Ihr Lieblingsprojekt?

Winkler: Schrecklich, dass ich ein in der Wolle gefärbter Kaufmann bin. Das liebste ist da natürlich auch bei mir das, wo wir am meisten verdienen. Aber es gibt schon Projekte, wie das Quartier Belvedere Central am Hauptbahnhof, das ein Wurf ist, auf den wir sehr stolz sind. Das ist ein gelungenes Ensemble und es hat trotzdem auch Rendite abgeworfen.

Stichwort Fachkräfte, Ausbildung jüngere Leute vs. ältere Leute, Digitalisierung. Welchen Stellenwert hat das für den CEO?

Birtel: Einen hohen Stellenwert. Aus meiner Sicht haben wir es mit Ambidextrie zu tun: Man hat zwei rechte Hände, mit denen man gleich gut arbeiten kann. Dass wir junge Leute nur noch über moderne Technologien begeistern können, ist klar, mehr als 50 Prozent der Mitarbeiter sind aber über 40 Jahre alt, die wollen wir auch einsetzen, zu ihrer Zufriedenheit und zu unserer. Die Zukunft ist digital, dem tragen wir Rechnung, hier investieren wir, wir sehen das als interdisziplinäre Projekte. Früher hatten wir viele reine IT-Projekte. Heute gilt es Brücken zu schaffen. Wir haben 2017 unser erstes Virtual Reality Center in Stuttgart eröffnet, um Mitarbeiter heranführen zu können. Wir zeigen hier aber auch Kunden und Geschäftspartnern, was wir inzwischen können. Die Entwicklung beschleunigt sich ständig, wir haben vor 14 Tagen beschlossen, eine Weiterentwicklung in Wien zu implementieren, das Digital Learning Center. Der Fortschritt wird nie wieder so langsam sein wie heute. Die Strabag wird mit der Spitze der Branche mithalten.

Winkler: Wir haben weniger Probleme mit Nachwuchs-Leuten, weil Immobilien-Development attraktiv ist. Wir haben eher das Problem, die Fluktuation möglichst niedrig zu halten, weil natürlich immer eine Abwerbegefahr da ist.

Wer ist der typische Abwerber? Konkurrent oder Selbstständigkeit?

Winkler: Eher der Konkurrent, weil man für Selbstständigkeit doch einen gewissen finanziellen Hintergrund braucht und bereits sein muss, das unternehmerische Risiko zu nehmen. Wir schauen, dass wir unseren Mitarbeitern gute Möglichkeiten bieten können. Wir sind immer wieder offen für neue Leute, wildern (lacht) gerne auch bei Baufirmen. Die UBM hat einen guten Ruf bei der Umsetzung, das ist für Mitarbeiter aus der „Bau-Ecke“ attraktiv. Ich glaube, da heben wir uns deutlich ab.

Herr Strauss, Sie haben unlängst den Grundstein für einen eigenen Campus gelegt …

Strauss: Wie schon erwähnt, haben wir momentan das große Thema, junge, aber auch Leute mittleren Alters für die Bauindustrie zu gewinnen. Wenn Magna etwas Neues tut, sagen viele, gehen wir mal dort hin. Da haben wir große Konkurrenz. Unser Mitarbeiter sind bei uns im Mittelpunkt, die papierlose Baustelle ist bei uns jener Begriff, der mir besser gefällt als Digitalisierung. Die Personalentwicklung ist für die Porr 2025 sehr wichtig. Die Automatisierung bringt viele neue Schritte. Unsere PORRianerinnen und PORRianer sollen sich laufend mit neuen Tools vertraut machen. Vieles wird in Zukunft völlig anders laufen, zum Beispiel Hackathons. Da muss man schauen, was realistisch ist und etwas bringt. Österreich hat das triale Ausbildungssystem mit Schule / Job / Bauakademie. Darum beneiden uns viele Länder. Das tut auch der österreichischen Bauindustrie gut. In der Porr ergänzen wird dieses Ausbildungsangebot jetzt aber trotzdem nochmal und sind da eine Spur schneller, als die anderen. Und machen. Wir setzen nicht nur auf zusätzliche Ausbildung für Lehrlinge, sondern auch auf Weiterbildung für alle Etablierten. Wir setzen laufend neue Technologien und Programme ein, und da braucht es laufende Schulung. Die Kalkulation im Hochbau passiert zum Beispiel heute schon ohne Papier. Da waren einige Ältere skeptisch. Einen vor kurzem pensionierten Kalkulationsleiter haben wir als Testpiloten genommen. Mit seiner Begeisterung wurde vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Angst genommen und die Frage jung oder alt war kein Thema mehr. Oder die Kommunikation M2M - mit den Maschinen - ein Thema, bei dem wir, glaube ich, ebenfalls Spitzenreiter sind, das aber natürlich auch Fachwissen erfordert. Aus all den Gründen bauen wir den Porr Campus. Unser Ansatz ist natürlich länderübergreifend. Wir müssen den Kolleginnen und Kollegen die Scheu vor neuen Entwicklungen nehmen. Unser Ziel ist es, dass unsere Leute gruppenweit auf einem gleichen, hohen Level agieren. Dann können wir sie bei Bedarf auch international einsetzen, wie wir das beispielsweise aktuell sehr erfolgreich bei unseren polnischen Expertinnen und Experten tun. Ich sehe aber auch die Bauindustrie generell auf einem guten Weg, obwohl wir noch aufzuholen haben. Wir liegen hinter der Automobilindustrie. Da gibt es Prototypen, die es bei uns in der Bauindus­trie nicht geben kann. Jede Baustelle ist anders. Aber wir können Prozesse optimieren und Qualitäten sichern. Wir wollen unsere PORRianerinnen und PORRianer empowern, damit sie dann bessere Entscheidungen treffen können.

Herr Winkler, was steht bei der UBM in den kommenden Monaten auf der Agenda?

Winkler: Für uns wird es wichtig, dass wir in der aktuellen Phase zu einer konsistenten Einschätzung kommen, wie es weiter geht. Wir haben erhebliche liquide Mittel gehortet, wir haben die Bilanz konsolidiert. Für uns wäre es fast egal, wenn es zu einer Korrektur am Immobilienmarkt kommen würde, aber danach schaut es nicht aus. Wir können aber durch Zuwarten nicht gewinnen, wir müssen etwas tun. Wir haben eine Reihe neuer Dinge, zB gleich hier in der Nähe …

… vielleicht die ehemalige conwert-Zentrale nebenan, die ja gefühlt fast schon leer steht?

(alle lachen)

Winkler. … nein, ich meine das A1 Gebäude, mit allem, was dazugehört, auf der Oberen Donaustraße. Wir trauen uns auch etwas. Auf einer Grundstücksfläche von 23.000m2 wird Hotel und Wohnbau entstehen – ein Nachfolgeprojekt für das Quartier Belvedere Central, sowohl hinsichtlich Größe als auch Qualität. Wir wollen ein kalkuliertes Risiko eingehen. Wir halten es für beherrschbar, weil wir in unserem Konjunkturszenario nicht davon ausgehen, dass es zu Zinsanstiegen kommt, die uns wehtun. Die US-Erhöhungen sind eingepreist. Im November mit den 9-Monatszahlen werden wir nochmals beweisen müssen, dass wir auf Rekordkurs sind. Der Blick nach vorne ist das Entscheidende. Weil wir unsere Projekte forward verkaufen, können wir auf einer Zweieinhalb-Jahres-Perspektive planen. Was die Börse betrifft: Wir leiden unter MiFID II, das hat genau das Gegenteil gebracht von dem, was es bringen hätte sollen. Das tut jemanden mit 300 Mio. Marktkapitalisierung weh. Im Jänner werden wir auf der Kepler-Konferenz in Frankfurt sein, die den Reigen der Investment-Konferenzen eröffnet. Kontinuität ist auch hier wichtig. Bei den Fundamentaldaten gelingt uns das ja sehr gut.

Birtel: Die Markteinschätzung ist parallel, wir sehen keinerlei Abschwächungstendenzen in den Kernmärkten: Österreich, Deutschland und auch Osteuropa. Die Kosten müssen beobachtet werden, also eine noch striktere Selektion der Projekte. Es ist ein Umsteuern: Wir brauchen nicht mehr jedes Projekt. Selektion nach Ertrag und Ressourcen ist das Thema. Wir sind wahrscheinlich vor Abschluss eines erneuten Rekordjahres. Da gewöhnt sich das Umfeld daran, es ist jedoch unrealistisch, dass das in alle Ewigkeit so weitergeht, aber es ist Aufgabe des Managements, dass das möglichst lange so bleibt. Was die Roadshows betrifft: Auch der geringe Free Float hat uns nicht von Roadshows abgehalten und wir besuchen natürlich auch die großen Konferenzen wie Kepler/Frankfurt, RCB/Zürs. Allerdings bedienen wir nicht mehr den Anleihenmarkt, das ist in der gegenwärtigen Situation sinnlos. Wir schwimmen ja im Geld.

Schuldscheindarlehen haben Sie gemacht. die sind billiger …

Birtel: Und schon zurückgezahlt. Natürlich legen wir großen Wert darauf, dass wir das Investment Grade Rating von Standard & Poors halten und stabilisieren, obwohl Rechtfertigung für Anleihen oder Schuldscheindarlehen nicht mehr gegeben ist.

Strauss: Ich schließe mich Herrn Birtel an, Abschwächung gibt es keine. Wir sehen selektiv Änderung in den Kundensegmenten. Roadshowmäßig sind wir sehr gut vertreten. Die nächste in London, dann Kepler in Frankfurt. Die Coverage passt auch. Ich glaube auch, dass man vorsichtig sein muss, welche Aufträge man hineinnimmt. In manchen Märkten, wie Deutschland, wird man hingegen in den nächsten 10 Jahren keine Probleme haben, wenn man unser Profil hat. Auch in Osteuropa gibt es noch genug Mittel aus dem Kohäsionsfonds. Da verzichtet man sicher nicht freiwillig drauf. Aber es gibt großen Fachkräftemangel und teilweise Knappheit an Rohstoffen. Früher hatte man 2/3 eigene Leute und 1/3 holte man sich vom Markt. Das kann man heute vergessen. Ich glaube, da sind wir in den kommenden Monaten alle sehr beschäftigt und müssen sehr vorsichtig sein. Die richtige Vorgangsweise ist, einen Schritt nach dem anderen zu setzen.

Aus dem "Börse Social Magazine #22" - 1 Jahr, 12 Augaben, 77 Euro. Ca. 100 Seiten im Monat, ca. 1200 Seiten Print A4

(Der Input von Christian Drastil für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 28.11.)



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S12/12: Klaus Rainer Kirchhoff




 

Bildnachweis

1. Thomas Winkler (UBM), Christian Drastil (BSN), Karl-Heinz Strauss (Porr), Thomas Birtel (Strabag) , (© Michaela Mejta/photaq.com)   >> Öffnen auf photaq.com

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    Porr, Strabag und UBM: CEOs erklären ihre Aktiencharts (Christian Drastil)


    28.11.2018, 22762 Zeichen

    Während der ATX sich nach wie vor von der 3000er-Marke inspiriert fühlt, liefern wir heute das avisierte Interview mit den CEOs dreier börsenotierter Unternehmen, deren Aktien wir allesamt im wikifolio long haben. Mit Porr und Bundeskanzleramt supportete das Börse Social Magazine ja ein Symposion der Biennale in Venedig. Porr-CEO Karl-Heinz Strauss traf seine Kollegen Thomas Birtel (Strabag) und Thomas Winkler (UBM) im Nachklang zum Architektur-Talk beim Magazine. Letztendlich landete ich immer wieder bei Aktien und Börse. Und beim Thema „dringend benötigte Fachkräfte“. Das Interview fand vor etwas mehr als einem Monat statt, der ATX ist immer noch knapp über 3000 ...
    Porr ( Akt. Indikation:  22,00 /22,22, 0,27%)
    Strabag ( Akt. Indikation:  30,50 /30,89, -0,01%)
    UBM ( Akt. Indikation:  35,86 /36,49, 0,49%)

    Mehr Fotos (c) Michaela Mejta zum Talk unter photaq.com/page/index/3554

    Wir treffen uns am Tag vor dem Nationalfeiertag im Magazine-Office zum Roundtable. Der ATX steht nur noch knapp über 3000 Punkten. Wie geht es Ihnen aktuell, mehr Arbeit für Vorstand & IR oder ist das alles sowieso nur Gesamtmarkt?

    Karl-Heinz Strauss: Momentan ist der Markt in der Tat nicht sehr positiv. Ich war aber auf Roadshow, habe mit Kunden und Investoren gesprochen, da ist niemand beunruhigt. Die Richtung ist ja querbeet runtergegangen, nicht nur die Baubranche. Ich gehe davon aus, dass es vereinzelt Gewinnwarnungen geben wird, das hat man schon gesehen. Ich bin aber nach wie vor für das Bausegment positiv. Wir werden momentan lediglich mit dem Markt abgestraft, die Bauindustrie punktet mit vollen Auftragsbüchern, unsere sind sogar übervoll. Wir sind beim Cherry Picking, wo wir was bauen wollen. Insgesamt ist die Korrektur des Marktes übertrieben. Alles, was hinuntergeht, geht auch wieder hinauf, wenn die fundamentale Basis stimmt. Das wird auch für die Porr gelten. Wichtig ist, dass noch keine generellen Abverkauf-Orders großer Portfolios draußen sind. Wenn das passiert, haben wir ein nachhaltiges Problem. Aktuell sehe ich das aber wie gesagt nicht.

    ETFs hatten schon zuletzt Aktien Europa verkauft, da ist aber nicht viel Österreich drin.

    Strauss: Genau. ETFs können Brandbeschleuniger nach unten und ein Verstärker nach oben sein.

    Gibt es spezielle Fragen Institutioneller, die aufgetaucht sind?

    Strauss: Ich höre Zuversicht aus den Fragen, obwohl der Druck auf die Margen da ist und Fachkräfte zu finden, wirklich ein Problem wurde. Und: Manche Rohstoffpreise steigen durch Knappheit sehr schnell. Das kann man nicht immer umgehend weitergeben. Aber wir merken in unseren Heimatmärkten, dass die Kunden beginnen, steigende Preise zu akzeptieren.

    … kleiner Sidestep, auch wir ziehen mit dem Börse Social Network unsere Preise etwas hoch. Ich lade Sie ein, mitzuziehen.

    (alle lachen, aber wohlwollend).

    Herr Birtel, Sie sind mit der Strabag 2007 an die Börse, da ging‘s gerade noch. Sie feierten gerade in diesen wilden Tagen Ihren 11. Börsegeburtstag.

    Thomas Birtel: Ja, das Problem war, dass wir in der allerletzten noch glücklichen Phase an die Börse gegangen sind und einen sehr hohen Emissionskurs erzielen konnten, den wir leider nicht wieder erreicht haben. Ich sehe die aktuellen Verwerfungen auch nicht auf uns bezogen, bei uns kommt in solchen Phasen der geringe Free Float dazu. Die Gespräche, die ich dieser Tage mit Investoren und Analysten geführt habe, laufen aber allesamt sehr entspannt. Ich sehe niemanden, der nervös wäre. Und das, obwohl wir beide (blickt auf Strauss) nicht müde werden zu betonen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. In unseren Kernmärkten sieht es aber nach wie vor zufriedenstellend aus, die Auftragslage ist gut. Das Problem sind die Kosten: Das beginnt bei den Personalkosten, es geht weiter bei den Baustoffkosten, hat aber auch den Vorteil, dass es kein relativer Nachteil für irgendeinen Player in der Branche ist, es betrifft ja alle gleich.

    Herr Winkler, Sie sind dieser Tage mit einem spannenden Bond sogar am Primärmarkt tätig …

    Thomas Winkler: Was in diesem Zusammenhang interessant ist: Die aktuelle Verunsicherung bezieht sich hauptsächlich auf die Aktienmärkte, wir sehen an den Bondmärkten hohe Stabilität. Wenn als Hauptargument die Zinsangst angeführt wird, dann erscheint das für mich unlogisch. Wenn man sich die Sekundärmarktrenditen der bestehenden UBM-Bonds ansieht, so gab es da kaum Effekte. Die aktuelle Emission ist zudem auch ein Umtausch. Wir haben, glaube ich, einen attraktiven Kupon. Ich bin zuversichtlich. Bei der Aktie sehen wir das Spiel zwischen Gier und Angst, aktuell gibt es wieder mehr Angst. Wichtig für uns operative CEOs ist, dass wir uns nicht anstecken und verunsichern lassen. Wir drei profitieren vom längsten Boom, den es je gegeben hat und der auch aktuell nicht zu Ende gehen scheint.

    Die Märkte haben alle Ihre Zyklen, zicken hie und da herum. bei Immobilien in Wien kennt man hingegen eigentlich nur eine Richtung, oder?

    Strauss: Ganz teile ich Ihre Einschätzung nicht. Hier muss man zyklisch denken. Natürlich hat man bei Immobilien den Vorteil, dass nicht endgültig etwas weg, wenn Liquidität dabei ist. Die Probleme waren hohe Leverages, sonst teile ich Ihre Aussage schon.

    Nochmal zu Ihnen, Herr Winkler, wo wird Sie die Bond-Roadshow hinführen?

    Winkler: Wir konzentrieren uns auf den deutschsprachigen Raum, zudem treffen wir Investoren in Luxemburg und Polen. Wir fangen heute - wie es sich gehört - in Wien an.

    Für die, die auf der Gewinn-Messe waren: Was haben die Privatanleger gefragt?

    Strauss: Auch die Privaten zeigen Zuversicht, das konnte ich von der Gewinn-Messe definitiv mitnehmen. Da kommen dann eher Fragen, ob es etwas gibt, das beunruhigen könnte. Die Leute sind optimistisch gestimmt.

    Gut, Ich habe hier den Porr-Chart vorbereitet, 5 Jahre; Porr vs. ATX. Was fällt Ihnen im Rückblick spontan dazu ein? Was waren die Highlights?

    Strauss: Für die Porr war zu Beginn dieser Periode die Frage „Börse ja / nein“ im Zentrum. Wir haben uns entschieden, zu bleiben und stärker zu werden. Und jetzt feiern wir als ältestes, an der Wiener Börse notiertes Unternehmen in Kürze unser 150-jähriges Börsenjubiläum.

    Knapp vor der Wienerberger an die Börse gegangen ...

    Strauss: Um zwei Monate, zuerst muss es ja Baufirmen geben, damit jemand Ziegel braucht (lacht).

    Schön, dass 2019 zwei Unternehmen ihren 150er feiern. 1818 war ja die Nationalbank die erste Aktie in Wien überhaupt, aber die ist schon ewig nicht mehr notiert.

    Strauss: Was man bei uns in den vergangenen fünf Jahren, auf die sich Eurer Chart bezieht, sieht: Erst das Bekenntnis zur Börse, dann Professionalisierung der Investor Relations. Sie ziehen den Highfly, dann eine gewisse Korrektur rauf/runter. Fakt ist: Wir sind ein stabiler Dividendenzahler. Ich sage immer: Luftholen für den nächsten Schwung. Porr 2025. Wenn wir in fünf Jahren da wieder sitzen, kann es wieder so einen Chart geben.

    Als nächstes blicken wir auf den Strabag-Chart, ebenfalls die 5-Jahres-Sicht. Da sieht man den ATX stärker, weil in den 5 Jahren anders als bei Porr und UBM kein Aufwertungseffekt drin war aus einer Phase der lebenden Leiche.

    Birtel: Eine Sonderentwicklung gab es auch bei uns. Der Streubesitz hat sich durch den Erwerb eigener Aktien verändert (zeigt auf die Spitze). Hier wusste jeder, dass das Aktionärssyndikat nun am Zug war, es gab Spekulationen auf größeren Freefloat, die Spekulation ist dann im Sommer 2017 enttäuscht worden, das hat man gesehen, denn die Daten des Unternehmens sind erfreulicherweise durchgängig positiv gewesen. Sowohl die Top-Line als auch die Bottom-Line, dazu stabile Dividenden. Die kleine Korrektur kam aus der enttäuschten Hoffnung auf mehr Free-Float, da sind sich alle, mit denen ich spreche, einig, dass ein höherer Free Float wünschenswert ist.

    Ihr Blick in die nächsten 5 Jahre …

    Birtel: Ich vertraue auf die Analysten, die sagen, der Durchschnittskurs ist mindestens 40.

    Auch UBM schaut in der 5-Jahressicht sehr gut aus.

    Winkler: Alle drei Charts beweisen, dass die Börsenkurse wie das wirkliche Leben sind. Es geht mal nach oben und auch mal nach unten. Man sieht, dass die UBM vergleichsweise jung ist, nur 145 Jahre an der Börse (lacht). Wir wurden lange als Tochtergesellschaft gesehen, im März/April 2015 hat sich das durch eine Neubewertung mit Anstieg des Free Float geändert. Man sieht auch, dass es die Börse liebt, zu übertreiben. Da war kurz der Himmel das Limit, dann musste man in die Realität zurückkehren. Die Trendlinie stimmt aber, die Richtung nach oben ebenfalls. Wir sehen ab Juli 2016 einen vernünftigen Aufwärtstrend, der aber nicht künstlich ist, immer wieder führten einzelne Ereignisse zu vehementen Ausschlägen nach oben, aber auch Korrekturen. So etwas haben wir gerade wieder. Unsere gemeinsame Vision in der UBM lautet: one goal, one team, one company. Als unser one goal haben wir die Steigerung des Unternehmenswerts – gemessen am Aktienkurs – definiert. Da ist heuer leider nichts weitergegangen, obwohl es operativ sehr gut läuft. Das ist aber eine Momentaufnahme. Wir haben ein Executive Committee mit 20 Managern, die Landesgesellschaften führen oder Schlüsselfunktionen in der Holding bekleiden, und 5 Mio. Euro in die UBM investiert haben. Vor unserem 2017 einführten Aktienoptionsprogramm hatte kaum einer Aktien.

    Und der Blick nach vorne?

    Winkler: Die Projekte, die wir haben, will ich nicht kleinreden. Wir können im Moment Überrenditen erzielen.

    Ein großer Schwerpunkt ist aufgrund unseres Biennale-Abstechers mit der Porr auch „Bauen und Architektur“. Wir fragen immer nach EGT, Ausblick oder ATX-Chancen. Wie wichtig ist die Architektur?

    Strauss: Das ist ein doppelter Blick. Der 1. Blick ist, dass wir bauen, was unsere Kunden gerne haben. Natürlich haben wir großen Respekt vor Architektur, die nicht alltäglich ist. Aber wir wissen im 2. Blick, dass gewisse Architektur manchmal nicht leistbar ist. Prestigeprojekte gehen oft daneben.

    Stichwort Waagner Biro …

    Strauss: Ja. Prestigeobjekte, obwohl mit Leidenschaft angegangen, gehen sich leider oft nicht aus. Man hat meist nicht den benötigten Planungszeitraum und unterschätzt auch die öffentliche Sicht auf das Projekt. Natürlich baut die Porr lieber schöne Objekte. Architektur ist etwas Besonderes. Wir leben in der Architektur, die wir uns geben. Etwas, das wir heute bauen, verschwindet morgen nicht wieder, das bleibt 30, 40, 50 und mehr Jahre. In der Zeit, in der wir leben, spielt Architektur eine immer größere Rolle. Sie beeinflusst das tägliche Leben. Die Porr ist mit Porr Design & Engineering in der Lage, Dinge von A-Z umzusetzen. Wir haben mehr als 300 Planer und Ingenieure in der PDE. Wir wickeln die komplette Statik, die komplette Haustechnik, ab. Die Architektur bestimmt der Kunde, die öffentliche Hand bei Wettbewerben. Wir müssen das zur Kenntnis nehmen, wir bringen uns aber gut ein.

    Bieten Sie da kompletter an als früher?

    Strauss: Ich glaube, wir Österreicher sind als Generalunternehmer wirklich gut. In der Porr gehen wir den Weg nicht nur mit externen Partnern, sondern auch verstärkt mit internen Leuten. Unser Ansatz BIM, Lean Design und Lean Construction hilft uns, Projekte in der Zeit, im Budget und mit einer sehr guten Qualität umzusetzen

    Haben Sie ein Lieblingsprojekt, ein Trophy Objekt?

    Strauss: Nein, ich mag alle Objekte. Alle Baustellen, die wir haben. Ich weiß, welcher Einsatz und welcher Pioniergeist in jeder Baustelle stecken, auf der wir tätig sind. Von der Gartenmauer bis zu komplexen Großprojekten. Wenn man dabei sein kann, wenn zum Beispiel Brücken verschoben werden, ist das schon ein beeindruckendes Erlebnis.

    Und wie sieht es bei Ihnen mit Architektur aus, Herr Birtel?

    Birtel: Ich bin weitgehend bei Herrn Strauss, wir bauen grundsätzlich, was bestellt wird, gestalten aber eigene Projekte im Konzern selbst, haben vielleicht eine etwas längere Wertschöpfungskette als die meisten Konkurrenten. Wir haben eine hohe Architekturkompetenz, wir wollen früh ins Projekt reinkommen, um es baubarer zu machen. Oft gibt es Widersprüche zwischen den architektonischen Ansprüchen eines Kunden und dem Budget - hier bringen wir unser Know-how in Form von Value Engineering ein, ohne dabei die Architektur zu sehr einschränken zu wollen. Im Konzern haben wir außerdem eine nennenswerte eigene Projektentwicklung mit der Strabag Real Estate und durch die Komplettübernahme von Raiffeisen Evolution machen wir in Österreich Wohnbauprojekte nicht mehr nur über die Mischek und nicht nur in Wien.

    Ihr Lieblingsprojekt?

    Birtel: Wenn ich eines nennen würde, wären 12.499 andere beleidigt. Ich bin Kaufmann, wie Sie wissen. Ich ziehe jene Projekte vor, mit denen wir gutes Geld verdienen, unabhängig von der ästhetischen Qualität des Projekts.

    Winkler: Von mir drei Anekdoten dazu: Wir bei der UBM hatten vor wenigen Monaten Besuch von Foster Architekten. Denen ist aufgefallen, dass wir die größten Hoteldeveloper in Europa sind. Sie sagten, dass sie gerne mit uns bauen würden. Ich war vollkommen hingerissen. Am Ende zählt aber auch bei hochwertiger Architektur, was unter dem Strich herauskommt. Die zweite Geschichte: Als Salzburger hat mich die riesige Architektur-Debatte, die wir in Salzburg mit der Riedenburgkaserne ausgelöst haben, fasziniert. Jetzt sponsern wir ein Architektur-Forum in Salzburg. Was mir als dritter Punkt noch einfällt und gerade, wenn man im Hoteldevelopment tätig ist: Man muss manchmal auch bedenken, dass der Kunde viel nicht sieht und oft auf das, was er sieht, zu wenig Wert gelegt wird. Wir machen in unserem neuen Büro gerne Führungen. Wir haben in unserer Bürowelt auch ein wenig „Showarchitektur“ geschaffen, die oft in einem Hotel notwendig ist. Das versuchen wir auch bei Projekten in anderen Asset-Klassen stärker zu nützen.

    Und Ihr Lieblingsprojekt?

    Winkler: Schrecklich, dass ich ein in der Wolle gefärbter Kaufmann bin. Das liebste ist da natürlich auch bei mir das, wo wir am meisten verdienen. Aber es gibt schon Projekte, wie das Quartier Belvedere Central am Hauptbahnhof, das ein Wurf ist, auf den wir sehr stolz sind. Das ist ein gelungenes Ensemble und es hat trotzdem auch Rendite abgeworfen.

    Stichwort Fachkräfte, Ausbildung jüngere Leute vs. ältere Leute, Digitalisierung. Welchen Stellenwert hat das für den CEO?

    Birtel: Einen hohen Stellenwert. Aus meiner Sicht haben wir es mit Ambidextrie zu tun: Man hat zwei rechte Hände, mit denen man gleich gut arbeiten kann. Dass wir junge Leute nur noch über moderne Technologien begeistern können, ist klar, mehr als 50 Prozent der Mitarbeiter sind aber über 40 Jahre alt, die wollen wir auch einsetzen, zu ihrer Zufriedenheit und zu unserer. Die Zukunft ist digital, dem tragen wir Rechnung, hier investieren wir, wir sehen das als interdisziplinäre Projekte. Früher hatten wir viele reine IT-Projekte. Heute gilt es Brücken zu schaffen. Wir haben 2017 unser erstes Virtual Reality Center in Stuttgart eröffnet, um Mitarbeiter heranführen zu können. Wir zeigen hier aber auch Kunden und Geschäftspartnern, was wir inzwischen können. Die Entwicklung beschleunigt sich ständig, wir haben vor 14 Tagen beschlossen, eine Weiterentwicklung in Wien zu implementieren, das Digital Learning Center. Der Fortschritt wird nie wieder so langsam sein wie heute. Die Strabag wird mit der Spitze der Branche mithalten.

    Winkler: Wir haben weniger Probleme mit Nachwuchs-Leuten, weil Immobilien-Development attraktiv ist. Wir haben eher das Problem, die Fluktuation möglichst niedrig zu halten, weil natürlich immer eine Abwerbegefahr da ist.

    Wer ist der typische Abwerber? Konkurrent oder Selbstständigkeit?

    Winkler: Eher der Konkurrent, weil man für Selbstständigkeit doch einen gewissen finanziellen Hintergrund braucht und bereits sein muss, das unternehmerische Risiko zu nehmen. Wir schauen, dass wir unseren Mitarbeitern gute Möglichkeiten bieten können. Wir sind immer wieder offen für neue Leute, wildern (lacht) gerne auch bei Baufirmen. Die UBM hat einen guten Ruf bei der Umsetzung, das ist für Mitarbeiter aus der „Bau-Ecke“ attraktiv. Ich glaube, da heben wir uns deutlich ab.

    Herr Strauss, Sie haben unlängst den Grundstein für einen eigenen Campus gelegt …

    Strauss: Wie schon erwähnt, haben wir momentan das große Thema, junge, aber auch Leute mittleren Alters für die Bauindustrie zu gewinnen. Wenn Magna etwas Neues tut, sagen viele, gehen wir mal dort hin. Da haben wir große Konkurrenz. Unser Mitarbeiter sind bei uns im Mittelpunkt, die papierlose Baustelle ist bei uns jener Begriff, der mir besser gefällt als Digitalisierung. Die Personalentwicklung ist für die Porr 2025 sehr wichtig. Die Automatisierung bringt viele neue Schritte. Unsere PORRianerinnen und PORRianer sollen sich laufend mit neuen Tools vertraut machen. Vieles wird in Zukunft völlig anders laufen, zum Beispiel Hackathons. Da muss man schauen, was realistisch ist und etwas bringt. Österreich hat das triale Ausbildungssystem mit Schule / Job / Bauakademie. Darum beneiden uns viele Länder. Das tut auch der österreichischen Bauindustrie gut. In der Porr ergänzen wird dieses Ausbildungsangebot jetzt aber trotzdem nochmal und sind da eine Spur schneller, als die anderen. Und machen. Wir setzen nicht nur auf zusätzliche Ausbildung für Lehrlinge, sondern auch auf Weiterbildung für alle Etablierten. Wir setzen laufend neue Technologien und Programme ein, und da braucht es laufende Schulung. Die Kalkulation im Hochbau passiert zum Beispiel heute schon ohne Papier. Da waren einige Ältere skeptisch. Einen vor kurzem pensionierten Kalkulationsleiter haben wir als Testpiloten genommen. Mit seiner Begeisterung wurde vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Angst genommen und die Frage jung oder alt war kein Thema mehr. Oder die Kommunikation M2M - mit den Maschinen - ein Thema, bei dem wir, glaube ich, ebenfalls Spitzenreiter sind, das aber natürlich auch Fachwissen erfordert. Aus all den Gründen bauen wir den Porr Campus. Unser Ansatz ist natürlich länderübergreifend. Wir müssen den Kolleginnen und Kollegen die Scheu vor neuen Entwicklungen nehmen. Unser Ziel ist es, dass unsere Leute gruppenweit auf einem gleichen, hohen Level agieren. Dann können wir sie bei Bedarf auch international einsetzen, wie wir das beispielsweise aktuell sehr erfolgreich bei unseren polnischen Expertinnen und Experten tun. Ich sehe aber auch die Bauindustrie generell auf einem guten Weg, obwohl wir noch aufzuholen haben. Wir liegen hinter der Automobilindustrie. Da gibt es Prototypen, die es bei uns in der Bauindus­trie nicht geben kann. Jede Baustelle ist anders. Aber wir können Prozesse optimieren und Qualitäten sichern. Wir wollen unsere PORRianerinnen und PORRianer empowern, damit sie dann bessere Entscheidungen treffen können.

    Herr Winkler, was steht bei der UBM in den kommenden Monaten auf der Agenda?

    Winkler: Für uns wird es wichtig, dass wir in der aktuellen Phase zu einer konsistenten Einschätzung kommen, wie es weiter geht. Wir haben erhebliche liquide Mittel gehortet, wir haben die Bilanz konsolidiert. Für uns wäre es fast egal, wenn es zu einer Korrektur am Immobilienmarkt kommen würde, aber danach schaut es nicht aus. Wir können aber durch Zuwarten nicht gewinnen, wir müssen etwas tun. Wir haben eine Reihe neuer Dinge, zB gleich hier in der Nähe …

    … vielleicht die ehemalige conwert-Zentrale nebenan, die ja gefühlt fast schon leer steht?

    (alle lachen)

    Winkler. … nein, ich meine das A1 Gebäude, mit allem, was dazugehört, auf der Oberen Donaustraße. Wir trauen uns auch etwas. Auf einer Grundstücksfläche von 23.000m2 wird Hotel und Wohnbau entstehen – ein Nachfolgeprojekt für das Quartier Belvedere Central, sowohl hinsichtlich Größe als auch Qualität. Wir wollen ein kalkuliertes Risiko eingehen. Wir halten es für beherrschbar, weil wir in unserem Konjunkturszenario nicht davon ausgehen, dass es zu Zinsanstiegen kommt, die uns wehtun. Die US-Erhöhungen sind eingepreist. Im November mit den 9-Monatszahlen werden wir nochmals beweisen müssen, dass wir auf Rekordkurs sind. Der Blick nach vorne ist das Entscheidende. Weil wir unsere Projekte forward verkaufen, können wir auf einer Zweieinhalb-Jahres-Perspektive planen. Was die Börse betrifft: Wir leiden unter MiFID II, das hat genau das Gegenteil gebracht von dem, was es bringen hätte sollen. Das tut jemanden mit 300 Mio. Marktkapitalisierung weh. Im Jänner werden wir auf der Kepler-Konferenz in Frankfurt sein, die den Reigen der Investment-Konferenzen eröffnet. Kontinuität ist auch hier wichtig. Bei den Fundamentaldaten gelingt uns das ja sehr gut.

    Birtel: Die Markteinschätzung ist parallel, wir sehen keinerlei Abschwächungstendenzen in den Kernmärkten: Österreich, Deutschland und auch Osteuropa. Die Kosten müssen beobachtet werden, also eine noch striktere Selektion der Projekte. Es ist ein Umsteuern: Wir brauchen nicht mehr jedes Projekt. Selektion nach Ertrag und Ressourcen ist das Thema. Wir sind wahrscheinlich vor Abschluss eines erneuten Rekordjahres. Da gewöhnt sich das Umfeld daran, es ist jedoch unrealistisch, dass das in alle Ewigkeit so weitergeht, aber es ist Aufgabe des Managements, dass das möglichst lange so bleibt. Was die Roadshows betrifft: Auch der geringe Free Float hat uns nicht von Roadshows abgehalten und wir besuchen natürlich auch die großen Konferenzen wie Kepler/Frankfurt, RCB/Zürs. Allerdings bedienen wir nicht mehr den Anleihenmarkt, das ist in der gegenwärtigen Situation sinnlos. Wir schwimmen ja im Geld.

    Schuldscheindarlehen haben Sie gemacht. die sind billiger …

    Birtel: Und schon zurückgezahlt. Natürlich legen wir großen Wert darauf, dass wir das Investment Grade Rating von Standard & Poors halten und stabilisieren, obwohl Rechtfertigung für Anleihen oder Schuldscheindarlehen nicht mehr gegeben ist.

    Strauss: Ich schließe mich Herrn Birtel an, Abschwächung gibt es keine. Wir sehen selektiv Änderung in den Kundensegmenten. Roadshowmäßig sind wir sehr gut vertreten. Die nächste in London, dann Kepler in Frankfurt. Die Coverage passt auch. Ich glaube auch, dass man vorsichtig sein muss, welche Aufträge man hineinnimmt. In manchen Märkten, wie Deutschland, wird man hingegen in den nächsten 10 Jahren keine Probleme haben, wenn man unser Profil hat. Auch in Osteuropa gibt es noch genug Mittel aus dem Kohäsionsfonds. Da verzichtet man sicher nicht freiwillig drauf. Aber es gibt großen Fachkräftemangel und teilweise Knappheit an Rohstoffen. Früher hatte man 2/3 eigene Leute und 1/3 holte man sich vom Markt. Das kann man heute vergessen. Ich glaube, da sind wir in den kommenden Monaten alle sehr beschäftigt und müssen sehr vorsichtig sein. Die richtige Vorgangsweise ist, einen Schritt nach dem anderen zu setzen.

    Aus dem "Börse Social Magazine #22" - 1 Jahr, 12 Augaben, 77 Euro. Ca. 100 Seiten im Monat, ca. 1200 Seiten Print A4

    (Der Input von Christian Drastil für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 28.11.)



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    Bildnachweis

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