ATX-Trends: CA Immo, FACC, Kapsch, Semperit, Uniqa, voestalpine ...

Investoren sind weiterhin vorsichtig: die Ausverkaufsstimmung im Technologiesektor habe die Börsen weltweit nach unten gezogen, hieß es. Der Stoxx-Index der Technologiewerte verlor im Abwärtssog des US-Sektors weitere 2,0 Prozent. Noch getoppt wurde das Minus der Technologiewerte von den Chemietiteln. Ihr Branchenbarometer brach um 2,6 Prozent ein. Covestro sackten indes um 15,6 Prozent ab. Nachdem Covestro noch vor gut drei Wochen den Ausblick bestätigt hatte, ging der Chemiekonzern nun unter anderem von einem fallenden Cashflow aus. Die Societe Generale muss wegen Sanktionsverstößen eine Milliardenstrafe in den USA zahlen. Die Aktie handelte 2,1 Prozent im Minus. Dem negativen Trend entziehen konnten sich lediglich ausgewählte so genannte defensive Titel. In Europa legten die Aktien der Versorger leicht zu. Pharmatitel und Papiere der Nahrungsmittelkonzerne konnten sich mehr oder weniger behaupten.  Im ATX verloren FACC (-3,6%), DO&CO (-3,3%) und voestalpine (-3,0%). Fundamentale Nachrichten gab es keine.

Das DAX markierte im Verlauf den tiefsten Stand seit knapp zwei Jahren, die psychologisch wichtige 11.000er Marke hielt dem Verkaufsdruck aber Stand. Veranlasst wurde der Rückgang des DAX von den schwachen Vorlagen der US-Börsen. Im Sog des Covestro-Absturzes weiteten BASF das Minus auf 4,1 Prozent aus. Der Konzern strebt ein Wachstum des EBITDA vor Sondereinflüssen von jährlich 3 bis 5 Prozent an. Das EBITDA-Wachstumsziel liege trotz der geplanten Kosteneinsparungen deutlich unter den Erwartungen, hieß es. Technologiewerte gerieten erneut in den Abwärtssog der US-Branche. Wirecard fielen um 5,8 Prozent - trotz lobender Worte der Analysten. Nemetschek sanken um 7,7 Prozent. Deutsche Bank verloren 4,8 Prozent. Zeitweise hatte sie den tiefsten Stand aller Zeiten markiert. Händler verwiesen auf den Geldwäscheskandal der Danske Bank, in den die Bank verwickelt sein könnte.

Am Dienstag waren es drastisch fallende Ölpreise, die den Aktienmarkt in den USA auf Talfahrt schickten. Der Energiesektor war mit durchschnittlichen Abgaben von 3,29 Prozent zweitschwächster Sektor. Nur Transportwerte verloren mit 3,3 Prozent noch etwas mehr. Dagegen fielen Technologiewerte dieses Mal "nur" 2,1 Prozent. Auf dem Sektor lasteten erneut Zweifel am iPhone-Absatz von Apple , deren Kurs um 4,8 Prozent fiel. Der breite Markt wurde noch von erneut schwachen Daten aus dem Immobiliensektor belastet: Die Zahl der Baubeginne im Oktober hatte enttäuscht. Die US-Bilanzsaison ist eigentlich schon beendet, doch legten noch einige Nachzügler Zahlen vor. Gut kamen dabei die Quartalsausweise von Analog Devices (+4,1 Prozent) und Pure Storage (+1,1 Prozent) an. Auch Intuit hatte überraschend gute Zahlen vorgelegt, die Aktie konnte sich der negativen Tendenz aber nicht entziehen und verlor 2 Prozent. Die Aktien des Discounters Target brachen um 11,3 Prozent ein. Das Unternehmen hat im dritten Quartal weniger verdient und umgesetzt als erwartet. Bei Kohl's (-9,2 Prozent) bemängeln Beobachter, dass der Einzelhändler die Erwartungen der Analysten nur dank niedrigerer Steuern übertroffen hat. Best Buy stiegen nach Vorlage überraschend guter Zahlen um 2,1 Prozent. Auch Urban Outfitters (+2,9 Prozent) hatte positiv überrascht. L Brands verbilligten sich dagegen um fast 18 Prozent. Die Muttergesellschaft von Victoria's Secret, Bed & Body Works und anderen Einzelhandelsmarken hat im Rahmen der Prognosen liegende Geschäftszahlen vorgelegt, zugleich aber eine Dividendenkürzung angekündigt. Die Aktienverluste und die gestiegene Risikoaversion trieben Anleger in den vermeintlich sicheren Rentenhafen. Die Zehnjahresrendite sank um 1 Basispunkt auf 3,06 Prozent.

Die europ. Börsen starten leicht positiv. Die asiatischen Märkte schliessen mehrheitlich im Plus. Von der Unternehmensseite berichten in Österreich CA Immo, Uniqa , Kapsch und Semperit (Details siehe unten). Von der Makroseite ist es auch relativ ruhig. Wir entschuldigen uns für den verspäteten Versand des Morning Letters aufgrund technischer Probleme!

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Semperit

Das heimische Unternehmen der Gummiindustrie Semperit veröffentlichte heute seine Zahlen zum dritten Quartal 2018. Die Umsatzerlöse konnten im Q3/18 im Vorjahresvergleich um 6,4% auf €221,7 Mio. gesteigert werden. Hierfür war insbesondere das Segment Industrie verantwortlich, welches sich positiv entwickelte. Das EBITDA, kommend von einem äußerst niedrigen Vorjahresniveau, konnte um mehr als 2500% erhöht werden. Das Ergebnis vor Steuern fiel mit €-5,5 Mio. wieder negativ aus, konnte jedoch im Vergleich zum Vorjahr deutlich um €10,9 Mio. verbessert werden. Im weiteren Verlauf des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses will der Vorstand in weiterer Folge entscheiden, ob es Änderungen im Portfolio der bestehenden Segmente sowie weitere Anpassungen im Produktionsfootprint geben wird. Für das Jahr 2018 sind keine weitere erhebliche Einmalbelastungen zu erwarten, für das Jahr 2019 können diese jedoch nicht ausgeschlossen werden. Aus diesen Gründen sind die Jahre 2018 und 2019 weiterhin als Übergangsjahr zu betrachten. Für das Geschäftsjahr 2018 sind Investitionsausgaben von rund €80 Mio. vorgesehen, für 2019 zwischen €50 und €60 Mio.

Q3/18: Umsatz €221,7 Mio. (Vj. 208,4), EBITDA: €13,1 Mio. (Vj. 0,5), EBIT: €4,3 Mio. (Vj. -8,2), Ergebnis nach Steuern: -€5,5 Mio. (Vj. -16,4)

CA Immo

Das heimische Immobilienunternehmen CA Immo hat gestern seine Q3/18 Zahlen veröffentlicht. Das Nettomietergebnis konnte im Q3/18 im Vergleich zum Vorjahr um 4,5% auf €43,7 Mio. erhöht werden. Das EBITDA fiel hingegen aufgrund von deutlich niedrigeren Ergebnissen aus Immobilienhandel und Bauleistungen, sowie aus Verkauf von langfristigem Immobilienvermögen mit 34,1 Mio. um 47,8% schwächer als im Vorjahr aus. Das Neubewertungsergebnis von €43,8 Mio. resultierte im Wesentlichen aus Aufwertungen aus dem Segment Deutschland und hat zur Folge, dass das EBIT wiederum um 34,8% höher als im Vorjahr ausfiel. Das Gesamtergebnis der Periode konnte um 14,6% auf €57,4 Mio. gesteigert werden. Die Jahreszielsetzung einer Steigerung des FFO I gegenüber dem Vorjahreswert von €106,8 Mio. auf über €115 Mio. wurde bestätigt (Q1-Q3: €93,7 Mio.).

Nettomietergebnis: €43,7 Mio. (Vj. 41,8); EBITDA: €34,1 Mio. (Vj. 50,4); EBIT: €74,3 Mio. (Vj. 55,1); Gesamtergebnis der Periode: €57,4 (Vj. 50,1)

UNIQA

Das heimische Versicherungsunternehmen UNIQA berichtete heute seine Q3/18 Zahlen, die im Bereich der Erwartungen lagen. Auch im 3. Quartal blieb das Unternehmen weitgehend von größeren Schadenbelastungen im Zusammenhang mit Wetterereignissen verschont, bei steigenden Prämien. Trotzdem fiel das operative Ergebnis im dritten Quartal, vor allem aufgrund gestiegener sonstiger Aufwendungen mit €86,1 Mio. um 14,8% niedriger als im Vorjahr aus. Folglich mussten sowohl das Ergebnis vor Steuern mit €71,6 Mio. (-16,6% YoY) und das Periodenergebnis mit €56,7 Mio. (-22,5% YoY) Einbußen hinnehmen, blieben jedoch im Rahmen der Erwartungen. Zusätzlich konnte die combined ratio in den ersten 9 Monaten von 97,1% auf 96,6% verbessert werden. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2018 wurde unverändert gelassen. Es wird weiterhin von einem im Vergleich zum Vorjahr besseren Ergebnis vor Steuern ausgegangen. Des Weiteren wird im Rahmen der progressiven Dividendenpolitik die Ausschüttung pro Aktie weiter erhöht werden.

Q3/18: Operatives Ergebnis: €86,1 Mio. (86e); Ergebnis vor Steuern: €71,6 Mio. (70,8e); Periodenergebnis: €56,7 Mio. (55,9e)

Kapsch TrafficCom

Der heimische Mautsystemproduzent Kapsch präsentierte heute seine Q2/18-19 Ergebnisse, die leicht über dem Bloomberg Konsens in Bezug auf Umsatz und Großteils im Rahmen der Erwartungen in Bezug auf EBIT lagen. Während der Umsatz ggü. dem Vorjahr im Q2 um 1,2% auf €177,6 Mio. gesteigert werden konnte, ging das EBIT um 21,1% auf €10,7 Mio. zurück. Die EBIT-Marge sank von 7,7% auf 6,0%. Die Ergebnisse vom Q2 wurden wie auch das Q1 noch von zeitlichen Verschiebungen innerhalb bestehender Errichtungsprojekte im ETC-Segment beeinflusst, obwohl das zweite Quartal im ETC-Segment deutlich besser als Q1 erschien,  mit einem Umsatzplus von 19,3% (vs Q1). Im IMS-Segment sank der Umsatz um 9,3% ggü. Q1 und außerdem musste Kapsch einen operativen Verlust von €7,1 Mio. hinnehmen. Für das laufende Wirtschaftsjahr erwartet das Management sowohl beim Umsatz als auch beim EBIT das Vorjahresniveau zu erreichen.

Q2/18-19: Umsatz €177,6 Mio. (169,4e), EBIT: €10,7 Mio. (10,5e), Periodenergebnis: €5,9 Mio. (Vj. 7,5)



(21.11.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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