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So wirkt die Trump-Politik auf globale Anlageklassen

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25.10.2018, 7389 Zeichen

Die Politik von Donald Trump hat sich bereits erheblich auf die globalen Vermögenswerte ausgewirkt. Die Hausse am US-Aktienmarkt hat während seiner Amtszeit an Fahrt aufgenommen und wurde durch seine Steuerreform und zusätzlich angekündigte Konjunkturimpulse weiter beflügelt. Zum einen nimmt nun die strukturelle Volatilität durch die allmählich reduzierte massive Zentralbankunterstützung wieder zu, welche die Marktbewegungen lange im Zaum gehalten hatte. Zum anderen sorgen die unvorhersehbaren Ankündigungen des US-Präsidenten zur Handels- und Wirtschaftspolitik für Kursschwankungen in zahlreichen Sektoren.

Im Folgenden legen vier Fondsmanager von Aviva Investors dar, wie sie die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf globale Anlageklassen beurteilen.

James McAlevey, Head of Rates, Portfoliomanager AIMS Fixed Income, bei Aviva Investors:

„Die hohe Staatsverschuldung in den USA ist ein anhaltendes und tief verwurzeltes strukturelles Problem, das Trump durch seine Konjunkturanreize noch verschärft hat. Die sozialstaatlichen Programme der USA sind sehr teuer und werden im Zuge der demografischen Entwicklung noch höhere Kosten verursachen. Prognosen des Congressional Budget Office zufolge wird die Verschuldung in den USA bis zum Ende des Jahrzehnts auf 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und bis zum Jahr 2048 auf 152 Prozent ansteigen. Solange die Regierung und die Bundesbehörden die finanzpolitischen Rahmenbedingungen nicht grundlegend ändern, wird das enorme US-Defizit fortbestehen.

Die USA profitieren ungemein von dem Privileg, dass der Dollar als globale Reservewährung dient. Allerdings erkennen wir in diesem Zusammenhang auch einen großen Widerspruch bei Trumps Ambitionen: nämlich Schuldtitel zu begeben und gleichzeitig genau die Länder zu provozieren, die das US-Defizit überwiegend finanzieren. Wir erwarten zwar keinen massiven Ausverkauf von US-Staatsanleihen durch die asiatischen Zentralbanken, doch die Mittelflüsse in US-Staatsanleihen lassen verglichen zu der Zeit unmittelbar nach der Finanzkrise deutlich nach. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach staatlichen US-Schuldtiteln aus dem Land selbst kommen muss. Hier erscheint die Nachfrage allerdings relativ gesättigt: Der US-Markt besitzt bereits mehr US-Treasuries als zu irgendeinem Zeitpunkt seit den 1960er-Jahren. Wir erwarten, dass es zu einer Markträumung kommen wird, jedoch müssen die Treasury-Renditen möglicherweise erheblich ansteigen.“

Josh Lohmeier, Head of North American Investment Grade Credit, bei Aviva Investors:

„Aus der Perspektive von Unternehmensanleihe-Investoren kamen Trumps Maßnahmen den US-Risikoanlagen kurzfristig zugute. Der wichtigste Impulsgeber war die Senkung der Körperschaftsteuer. Maßnahmen, die direkt die Ergebnisse und Cashflows der Unternehmen stärken, beflügeln automatisch die Kurse dieser Vermögenswerte. Auf kurze Sicht hat die US-Steuerreform wahrscheinlich den Konjunkturzyklus sowie die Rallye von US-Vermögenswerten verlängert.

Schwieriger festzustellen ist das Ausmaß, in dem Trumps handelspolitische Rhetorik und ein potenzieller Handelskrieg die globale Wirtschaft beeinflussen werden. Zunächst einmal wird dadurch das Vertrauen geschwächt, da das breite Spektrum der möglichen Auswirkungen für große Unsicherheit sorgt. Einen weiteren Sorgenfaktor stellen die langfristigen Folgen der Konjunkturanreize für das US-Staatsdefizit dar.

Hinsichtlich der künftigen Ausgestaltung der Handelspolitik und des Ausmaßes des Defizits gibt es derzeit mehr Fragen als Antworten. Der Markt konzentriert sich daher aktuell auf die kurzfristigen positiven Wachstumsimpulse in den USA und behält die zahlreichen möglichen Szenarien angesichts der übrigen Faktoren im Auge. So wiegen die kurzfristigen positiven Impulsgeber derzeit stärker, wobei die steuerbedingten Gewinnsteigerungen der Unternehmen die längerfristige Furcht vor Handelskriegen mehr als wettmachen.“

Richard Saldanha, Fondsmanager Global Equities bei Aviva Investors:

„Die Steuersenkung in den USA hat zu einem ‚Halo-Effekt‘ bei US-Aktien geführt. US-Unternehmen verzeichnen Gewinnanstiege von mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr und die Steuersenkung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Nicht vergessen sollten wir allerdings die Rückführung von im Ausland erzielten Gewinnen. Wenn Unternehmen Barmittel wieder ins Inland holen, können sie diese effizienter verwenden. Ein Teil dieses Kapitals wird in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an die Aktionäre zurückfließen. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass mehr Mittel für Investitionen sowie M&A-Aktivitäten aufgewendet werden. Langfristig wird die erhöhte Investitionstätigkeit der Unternehmen vorteilhaft sein.

Andererseits haben durch Trump jedoch auch die Tail-Risiken zugenommen. Seine Twitter-Nachrichten können bei den von Trump ins Visier genommenen Unternehmen Volatilitätsschübe auslösen, beispielsweise bei der Pharma- und Technologiebranche. Die größte langfristige Sorge dreht sich um seine handelspolitische Haltung. Ein richtiger Handelskrieg würde nicht nur US-Aktien, sondern die Aktienmärkte allgemein ebenso wie andere Anlageklassen belasten, da Protektionismus und Zölle das Wachstum beeinträchtigen. Für Anleger ist diese Situation frustrierend, denn es gibt nur einen Weg, um mit dieser Unsicherheit umzugehen: indem man einen breiten Bewertungsabschlag anwendet, selbst wenn man als Basisszenario nicht von einem richtigen Handelskrieg ausgeht. Dies mag nur ein geringer Prozentsatz sein, es ist und bleibt aber ein Abschlag.“

Alistair Way, Head of Emerging Market Equities bei Aviva Investors:

„Schwellenländeraktien haben im bisherigen Jahresverlauf enttäuscht und konnten nicht mit ihren Pendants aus den Industrieländern mithalten. Vom Beginn des Jahres bis zum 28. September sind die Renditen des MSCI Emerging Markets Index um nahezu 10 Prozent gesunken, während der MSCI World Index ein Plus von 3,83 Prozent verzeichnet hat. Neben dem starken US-Dollar und dem Straffungszyklus in den USA sind dafür länderspezifische Schwierigkeiten wie in der Türkei und Argentinien verantwortlich. Doch auch die protektionistische Rhetorik der Trump-Regierung spielt hierbei eine wesentliche Rolle.

Schauen wir uns die Indizes genauer an, wird deutlich, dass Small-Cap-Aktien aus den Schwellenländern eine Underperformance verzeichnet haben, die teils auf die höhere Gewichtung von Exportunternehmen im Small-Cap-Segment zurückzuführen ist. Diese Unternehmen sind für eine Abkühlung des globalen Handels besonders anfällig. Auch chinesische Aktien haben überdurchschnittlich stark gelitten. Das deutet darauf hin, dass Trumps gezielte Angriffe auf China wirksam sind.

Es ist schwierig zu sagen, ob es sich dabei um ein längerfristiges Problem handelt. Die zunehmende Handelsaktivität war einer der wichtigsten Wachstumstreiber für die Volkswirtschaften der Schwellenländer und ausschlaggebend für die Annäherung der Schwellenländer an die Industriestaaten in den vergangenen Jahrzehnten. Daher geht von einem verstärkten Protektionismus ein hohes Risiko aus. Aufgrund der engen globalen Handelsverflechtungen beschränkt sich dieses Problem jedoch nicht allein auf die Schwellenländer. Einige der extremeren Ideen von Donald Trump, wie die Verlagerung der iPhone-Produktion von China in die USA, würden weltweit vielerlei Konsequenzen für die Lieferketten und Warenkosten für Verbraucher und Unternehmen mit sich bringen.“



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Richard Saldanha, Fondsmanager Global Equities bei Aviva Investors, Credit: Aviva


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Christine Petzwinkler
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    Die USA profitieren ungemein von dem Privileg, dass der Dollar als globale Reservewährung dient. Allerdings erkennen wir in diesem Zusammenhang auch einen großen Widerspruch bei Trumps Ambitionen: nämlich Schuldtitel zu begeben und gleichzeitig genau die Länder zu provozieren, die das US-Defizit überwiegend finanzieren. Wir erwarten zwar keinen massiven Ausverkauf von US-Staatsanleihen durch die asiatischen Zentralbanken, doch die Mittelflüsse in US-Staatsanleihen lassen verglichen zu der Zeit unmittelbar nach der Finanzkrise deutlich nach. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach staatlichen US-Schuldtiteln aus dem Land selbst kommen muss. Hier erscheint die Nachfrage allerdings relativ gesättigt: Der US-Markt besitzt bereits mehr US-Treasuries als zu irgendeinem Zeitpunkt seit den 1960er-Jahren. Wir erwarten, dass es zu einer Markträumung kommen wird, jedoch müssen die Treasury-Renditen möglicherweise erheblich ansteigen.“

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