ATX-Trends: Andritz, Buwog, CA Immo, Immofinanz, S Immo, OMV, voestalpine, Zumtobel ... (Wiener Privatbank)

  • Der Beschluss Chinas, Strafzölle auf gewisse amerikanische Produkte zu verhängen, konnte die europäischen Börsen nur vorübergehend eintrüben, die wichtigen Indices kamen von den Tagestiefstständen eindrucksvoll zurück und schlossen nur mit einem kleinen Minus. Am besten schlugen sich in Europa die Konsumgüterwerte, der Sektor erreichte gestern ein Plus von 0,8%. Wieder einmal waren die Rohstoffwerte die am schlechtesten performende Branche, gestern gab es hier ein Minus von 2,4%. Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren auch gestern nur spärlich vorhanden, Swiss Re litt unter der Meldung, dass sich die japanische Softbank geringer als erwartet am Schweizer Rückversicherer beteiligen will, das brachte einen Abschlag von 3,8%. Der Tabakabsatz in den USA hat in den letzten vier Wochen stark zugenommen, davon profitierten Imperial Brands mit einem Plus von 2,6% sowie BAT mit 1,5% Zuwachs. Schwach war gestern weiter Infineon , der Chiphersteller fiel um rund 3,0%. Merck profitierte von einer bestätigten Kaufempfehlung durch UBS und konnte 1,0% zulegen. Weiter in der Erholungsphase befindet sich der Windturbinenhersteller Nordex , auch gestern gab es ein Plus von 7,2%.
     
  • Auch in Wien ging der Handelstag mit einem leichten Abschlag zu Ende, die gleichen weltwirtschaftlichen Bedenken wie im übrigen Europa waren der Hintergrund für diese Kursschwäche. Zumtobel bleibt weiter ausgesprochen volatil, gestern gab es wieder einen Kursverlust von 3,9% nachdem die Erste Group das Kursziel reduziert und die Verkaufsempfehlung bestätigt hatte. Sehr schwach waren auch Wienerberger und AT&S, beide mit einem Tagesminus von mehr als 4,0%. Umgekehrt das Bild bei FACC , nach dem Vortagesverlust konnte der Luftfahrtzulieferer sich gestern gegen den Trend stemmen und ein Plus von 3,8% erreichen. Die vorgelegten Zahlen waren im Rahmen der hochgesteckten Erwartungen, das Betriebsergebnis hatte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr fast verdoppelt. Unter den Schwergewichten büßte Andritz 1,6% ein, Raiffeisen verbilligte sich leicht um 0,4%, Voestalpine schwächte sich in gleichem Ausmaß ab. Leichte Kursgewinne gab es für OMV mit einem Plus von 0,1% und die Erste Group, die 0,2% höher schliessen konnte. Im Vorfeld der Zahlenpräsentation konnte s Immo ein Tagesplus von 1,5% erreichen.
     
  • Nach einem äußerst schwachen Beginn konnten die US-Börsen im Handelsverlauf drehen und den Tag noch deutlich im Plus beenden. Ausgelöst wurde dieser Umschwung von Aussagen des Wirtschaftsberaters des Präsidenten, Larry Kudlow, der meinte, dass Donald Trump ein Anhänger des freien Handels sei und dass eventuell die Strafzölle gar nicht erst in Kraft treten würden. Vor diesem Hintergrund wurde anderen Daten wie zum Beispiel dem deutlich besser ausgefallenen ADP-Arbeitsmarktbericht nur wenig Beachtung geschenkt. Zuvor hatten vor allem Aktien aus den von den chinesischen Strafzöllen betroffenen Branchen deutliche Verluste erlitten, die meisten konnten sich aber wieder weitgehend erholen. Boeing beispielsweise war zeitweilig um fast 6 Prozent abgesackt, schlussendlich gab es ein Tagesminus von 1,0%. Ähnlich war der Handelsverlauf auch bei Caterpillar und John Deere. Alcoa profitierte von steigenden Aluminiumpreisen und konnte den Tag mit einem Plus von 3,5% beenden.
     
  • Leichte Abgaben gab es gestern für die Ölpreise, sowohl Brent als auch WTI schlossen rund 0,2% tiefer. Gold konnte im Zuge der Schwäche der Börsen zwischenzeitlich kräftig zulegen, musste dann aber die Zuwächse wieder abgeben und beendete den Handel mit nahezu unveränderten Notierungen. Der Handel zwischen Euro und US-Dollar verlief relativ volatil, gegen Ende des Tages blieb ein leichter Zugewinn für den Euro, das Währungspaar handelte bei einer Marke von rund 1,228.
     
  • Vorbörslich sind die europ. Börsen stark positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite werden diverse Daten gemeldet. Von der Unternehmensseite meldete Immofinanz gestern nachbörslich und heute Früh die S-Immo Ergebnisse (Details siehe unten).

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Immofinanz AG

legte gestern nachbörslich die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2017 vor, die erwartungsgemäß stark von Einmaleffekten geprägt wurden. Die Mieterlöse stiegen demnach um 0,5% auf €234,5Mio. Dabei wurden höhere organische Mietsteigerungen (+4,5% YoY) nahezu kompensiert durch Verkäufe nichtstrategischer Objekte. Das Ergebnis aus Immobilienverkäufen lag bei €26Mio. nach €-18,9Mio. im Vorjahr. Da auch das Ergebnis aus Asset Management gesteigert werden konnte lag das operative Ergebnis bei €107,6Mio. nach €74,5Mio. im Vorjahr. Das Finanzergebnis stieg deutlich auf €88,8Mio. nach €-107,6Mio., was vor allem auf den Ergebnisbeitrag der CA Immo (61,5Mio.) sowie Aufwertungen der CA Immo Aktien (€91,9Mio.) sowie diverser Effekte in Zusammenhang mit den Aktien der BUWOG zurückzuführen ist. Dementsprechend lag das Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen mit €181Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von €-147,4Mio. Das Nettoergebnis wurde jedoch von negativen Effekten aus dem Verkauf des Russlandgeschäftes belastet, wodurch es auf €537,1Mio. schrumpfte nach €421,8Mio. Der FFO I (inklusive CA Immo) lag bei €71,4Mio. nach €53,2Mio. im Vorjahr während der EPRA NAV bei €2,86/Aktie lag. Die Dividende soll wie bereits vorab angekündigt bei €0,07/Aktie liegen. Daneben wurde die mittelfristige Guidance bestätigt: der FFO I soll auf über €134,4Mio. wachsen, wobei €34,4Mio. auf die CA Immo entfallen, während der FFO der „Kern Immofinanz“ bei über €100Mio. gesehen wird.

FY 17: Mieterlöse: €234,5 (Vj.: 233,4); Operatives Ergebnis: €107,6Mio. (Vj.: 74,5); Konzernergebnis: €-537,1 (Vj.: -421,8); FFO I: €71,4Mio. (Vj.: 53,2); EPRA NAV/Aktie: €2,86 (Vj.: 3,12)

S IMMO AG

veröffentlichte heute Morgen die Zahlen des Geschäftsjahres 2017. Die Mieterlöse lagen dabei aufgrund von Verkäufen mit €191,4Mio. leicht unter dem Vorjahreswert von €198,8Mio. Dementsprechend sank das EBITDA leicht auf €89,6Mio. Das Ergebnis aus der Immobilienbewertung lag mit €127,6Mio. erwartungsgemäß ebenfalls unter dem hohen Wert des Vorjahres. Dadurch sank das EBIT um knapp 25% auf €208,1Mio., während der Jahresüberschuss um 35% zurückging auf €133,5Mio. Der FFO I als wichtige operative Kennzahl bei Immobilienfirmen konnte jedoch um 6% verbessert werden auf €42,7Mio., während der EPRA NAV auf €17,6/Aktie stieg. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2017 soll €0,4/Aktie betragen. Beim Ausblick bleibt das Unternehmen wie üblich recht vage, man will jedoch weiterhin vom hohen Preisniveau auf den Immobilienmärkten und dem Niedrigzinsumfeld profitieren. Zukäufe sind vor allem in deutschen Städten wie Leipzig, Rostock und Kiel geplant, während im Osteuropa der Fokus auf Projektentwicklungen liegt.

FY 17: Mieterlöse: €191,4 (Vj.: 198,8); EBITDA: €89,6Mio. (Vj.: 92,5); EBIT: €208,1Mio. (Vj.: 278,7); Jahresüberschuss: €133,5Mio. (Vj.: 204,3); FFO I: €42,7Mio. (Vj.: 40,1); EPRA NAV/Aktie: 17,63 (Vj.: 14,62)



(05.04.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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