ATX-Trends: CA Immo, Immofinanz, VIG, EVN, voestalpine, Zumtobel ... (Wiener Privatbank)

Vorsicht dominierte gestern den Handel in Europa angesichts der bevorstehenden Zinsentscheidung in den USA. Nach anfänglichen Kursgewinnen drehten die wichtigsten Indices leicht in negatives Territorium. Rohstoffkonzerne waren die Gewinner am gestrigen Handelstag, der Sektor beendete den Handel mit einem Zuwachs von 1,7%. Nahrungsmittel- und Getränkehersteller waren hingegen die Verlierer mit einem Tagesminus von 1,1%. Der Baumarktkonzern Kingfisher war eine der negativsten Erscheinungen unter den Einzeltitel, nachdem die Tochter B&Q die Umsatzerwartungen des Marktes verfehlt hatte, musste die Aktie ein Minus von 10,7% hinnehmen. Der Luxusgüterhändler Hermes konnte hingegen ein Plus von 2,4% erzielen und stieg auf ein Mehrjahreshoch, nachdem der französische Konzern eine Sonderdividende von 5 Euro je Aktie angekündigt hatte. Vivendi verkaufte eine Beteiligung an Ubisoft und erzielte ein Plus von 0,7%, Ubisoft konnte von dieser Transaktion deutlich mehr profitieren und schloss 3,8% höher. Negative Nachrichten zum ohnehin unter Druck stehenden Kapitalmarktgeschäft belasteten den Kurs der Deutschen Bank und resultierten in einem Abschlag von 5,2%. So gut wie keinen Niederschlag im Aktienkurs von Bayer fand die unter strengen Auflagen gegebene Genehmigung der EU-Wettbewerbshüter zur Übernahme von Monsanto, es gab lediglich einen Zuwachs von 0,2%.

Weiter angehalten hat der Aufwärtstrend beim ATX , auch gestern gab es trotz des nachgebenden europäischen Umfeldes einen Gewinn von knapp 0,4%. Die Zahlen von Schoeller- Bleckmann wurden positiv aufgenommen, nachdem der Ölkonzern den Umsatz deutlich steigern konnte und auch in die operative Gewinnzone zurückgekehrt war, stieg der Aktienkurs um 3,9% nach oben. Vor der Präsentation der Gesamtjahreszahlen konnte auch die Vienna Insurance Group ein leichtes Plus von 0,8% erzielen. Gesucht war zudem voestalpine , der Stahlkonzern konnte den Tag mit einer 1,6% höheren Notierung beenden. Schwach waren die Finanztitel, die Bawag musste 1,5% abgeben, auch die Erste Group notierte 0,6% schwächer, lediglich für Raiffeisen reichte es zu einem marginalen Plus von 0,1%. Zumtobel bleibt weiterhin sehr volatil, gestern gab es eine Erholungsbewegung und der Titel legte 3,1% zu. Gemischt waren die Versorger, während der Verbund ein Plus von 1,8% erzielen konnte musste EVN deutliche Abstriche hinnehmen und schloss 2,1% tiefer.

Der Handel in den USA verlief über weite Strecken des Tages relativ volatil, schlussendlich reagierten die Märkte mit leichten Abgaben auf das Ergebnis der Fed-Sitzung. Wie erwartet wurde der Leitzins um 0,25% angehoben, zugleich wurde signalisiert, den Straffungskurs unverändert fortzuführen, was drei Zinsanhebungen in diesem Jahr bedeuten würde. Insgesamt scheint die Fed die Entwicklung der Wirtschaft etwas zuversichtlicher zu beurteilen. Bei den Einzeltiteln konnten vor allem die Ölwerte von den zuletzt gestiegenen Rohölpreisen profitieren, Chevron legte 2,2% zu, ExxonMobil verteuerte sich um 1,4%. Auch ConocoPhilips, Haliburton und Schlumberger verzeichneten Zuwächse zwischen 3,3% und 4,3%. Facebook setzte die Talfahrt der letzten Tage im frühen Handel zwar fort, dann kam es aber zu einer Erholung und der Titel endete mit einem Zuwachs von 0,7%. Nach einer Gewinnwarnung auf Grund höherer Transport- und Rohstoffkosten büßte General Mills 8,9% ein. Tesla -Gründer Elon Musk legte den Aktionären einen Vergütungsplan vor, dem sie ihre Zustimmung gaben. Sollte das Unternehmen die ehrgeizigen Ziele in den nächsten zehn Jahren erreichen, könnte das dem Unternehmer mehr als 50 Milliarden Dollar Verdienst bringen. Gestern legte der Titel 1,9% zu.

Öl ist weiter in einem kräftigen Aufwärtstrend, auch gestern gab es deutliche Zuwächse, Brent schloss 3,0% höher, bei WTI betrug das Plus 2,8%. Gold profitierte vom nach der Fed-Sitzung deutlich nachgebenden Dollar und kletterte im späten Handel auf eine Marke von rund 1.330 US-Dollar. Der Euro zeigte einen ganz ähnlichen Handelsverlauf, auch hier kam es im späten Handel zu deutlichen Zuwächsen und die Gemeinschaftswährung wurde gegen den US-Dollar bei einem Wert von rund 1,234 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite wird heute der ifo-Index, PMIs (Eurozone), die BOE Leitzinsentscheidung veröffentlicht. In Österreich berichtete VIG Ergebnisse (Details siehe unten).

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Vienna Insurance Group AG
 
veröffentlichte heute Morgen die vorläufigen Ergebnisse  für das Geschäftsjahr 2017. Die verrechneten Prämien konnten demnach um 3,7% gesteigert werden im Jahresverlauf auf €9,4Mrd. Der Gewinn vor Steuern konnte um 8,8% angehoben werden auf €442,5Mio., während das Konzernergebnis mit €297,6Mio. um 3,4% über dem Vorjahreswert lag. Die Combined Ratio verbesserte sich ebenfalls auf 96,7% nach 97,3% im Vorjahr. Die Dividende soll dementsprechend auf €0,9/Aktie erhöht werden, nachdem 2016 noch €0,8/Aktie bezahlt wurden. Daneben gab die Firma auch kurz- sowie mittelfristige Ziele bekannt. Für 2018 wird demnach ein Prämienvolumen von €9,5Mrd. angepeilt sowie ein Gewinn vor Steuern von €450-470Mio. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Osteuropa geht das Unternehmen auch mittelfristig von Wachstum aus. Bis 2020 wird daher ein Prämienvolumen von über €10Mrd. angepeilt, der Gewinn vor Steuern soll demnach €500-520Mio. betragen, die Combined Ratio soll bei rund 95% liegen.
 
FY17: Verrechnete Prämien: €9,4Mrd. (Vj.: 9,1); Gewinn vor Steuern: €442,5Mio. (Vj.: 406,7); Konzernergebnis: €297,6Mio. (Vj.: 287,8)
 
Immofinanz /CA Immo
 
Gestern nachbörslich gab der US-Investor Starwood Capital bekannt jeweils ein Angebot für Aktien von CA Immo und Immofinanz zu legen. Die beiden Angebote sollen unabhängig voneinander unterbreitet werden. Dabei will eine luxemburgische Tochter von Starwood 26% an CA Immo zu einem Preis von €27,5/Aktie erwerben sowie 5% der Immofinanz Aktien zu einem Preis von €2,1/Aktie. Laut der Aussendung ist keine Komplettübernahme der Gesellschaften geplant, beide Firmen sollen weiterhin an der Börse notiert bleiben.
 



(22.03.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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