ATX-Trends: OMV, Wolford, Semperit ... (Wiener Privatbank)

Fortsetzen konnten die wichtigsten europäischen Börsen ihre Erholung am Freitag und beendeten den Tag mit klaren Zuwächsen. Gute Wirtschaftsdaten aus den USA verschafften dabei zusätzliches Momentum. Aus Branchensicht waren Öl- und Gaskonzerne die deutlichsten Gewinner, der Sektor verteuerte sich um 1,4%. Eni war hier mit einem Plus von 1,8% der Spitzenreiter, die Italiener wollen in den kommenden Jahren die Förderung steigern und auch die Dividende soll erhöht werden. Schlusslicht bei den Sektoren waren die Chemiewerte mit einem Minus von 0,6%. Philips profitiere von einer positiven Studie durch die UBS und erzielte ein Tagesplus von 3,5%. Zusätzliche Unterstützung kam vom gelungenen Börsendebüt von Siemens Healthineers. Nach einem verspäteten Handelsstart durch Softwareprobleme beim Handelssystem Xetra konnte der Börsenneuling den Handelstag bei 30,2 Euro beenden, 7,9% über dem Ausgabekurs von 28 Euro. Von einer positiven Analystenmeinung profitieren konnte Unicredit, die italienische Bank zog um 1,3% an. Der Stahlrohrhersteller Vallourec, der in letzter Zeit deutlich Federn lassen musste, meldete sich mit einem Tageszuwachs von 6,2% eindrucksvoll zurück, getrieben auch durch den Umstand dass das Papier von UBS zum Kauf empfohlen wurde. Berkeley will angesichts der gestiegenen Immobilienpreise, die neue Wohnungen teilweise bereits unerschwingliche machen, die Produktion neuer Wohneinheiten nicht erhöhen und wurde dafür mit einem Minus von 5,4% abgestraft.

An makroökonomischen Daten steht wird heute die Industrieproduktion in Italien veröffentlicht, morgen folgen der ZEW-Index in Deutschland und in der Eurozone sowie das Konsumentenvertrauen in der Eurozone und am Donnerstag Einkaufsmanagerindices aus der Eurozone, Deutschland und Frankreich sowie der deutsche Ifo-Index. Fast alle Unternehmen haben schon Zahlen vorgelegt, diese Woche berichten nur am Mittwoch Capita sowie am Donnerstag Areva, Accenture und Enel.

Volatil verlief der Handel in Wien, nach einigem Auf und Ab konnte der ATX aber deutlich befestigt ins Wochenende gehen. Zu diesem Zuwachs konnte OMV entscheidend beitragen, der Öl-Konzern will einen großen Zukauf in Neuseeland tätigen, das liess den Aktienkurs um 4,3% ansteigen. Die Zahlen von Semperit fielen gemischt aus, nach der im Vorfeld ausgesprochenen Gewinnwarnung brachten sie aber einen Tagesgewinn von 2,2% für den Gummihersteller. Wolford berichtete dank einer gut verlaufenden Umstrukturierung einen geringeren Verlust und konnte um 1,4% anziehen. Gemischt verlief der Tag für die Banken, während die Erste Group knapp 0,7% abgeben musste, konnten Bawag und Raiffeisen deutlich zulegen, und zwar um 1,5% beziehungsweise 1,7%. Zahlen werden morgen von Mayr Melnhof, am Mittwoch von Schoeller-Bleckmann sowie am Donnerstag von der Vienna Insurance Group und von Valneva vorgelegt. 

Knapp befestigt präsentierten sich die Börsen in den USA, die drei wichtigen Indices konnten knapp stärker den Handel beenden. Diese Fortsetzung der Erholung war durch gute Konjunkturdaten begründet, die Industrieproduktion hatte unerwartet stark zugelegt und die Verbraucherstimmung stieg auf den höchsten Stand seit 14 Jahren. Wal-Mart konnte 1,9% zulegen, da Investoren die unternommenen Bemühungen in der Auseinandersetzung mit Amazon positiv bewerteten. Nike musste fast 1,0% abgeben, nachdem der Vizechef und Markenpräsident unerwartet seinen Rücktritt angekündigt hatte. Adobe konnte dank höherer Nutzerzahlen Umsatz und Gewinn deutlich steigern, die Aktie gewann rund 3,4%. Ebenso präsentierte Eastman Kodak deutlich bessere Ergebnisse als angenommen und verzeichnete ein Plus von 13,1%. Tiffany hingegen verfehlte die Erwartungen und musste rund 5,1% abgeben. Nachdem die Übernahme von Qualcomm endgültig abgeblasen wurde, verlängerte der Chipkonzern nun seinerseits das Angebot für den Mitbewerber NXP und gewann rund 1,2% dazu. Broadcom sackte als Schlusslicht im Nasdaq 100 um 4,8% ab.

Einblicke in die Verfassung der US-Wirtschaft wird diese Woche durch die Zahl der verkauften Eigenheime am Mittwoch, durch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Donnerstag sowie durch den Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und die Aufträge für langfristige Wirtschaftsgüter am Freitag und die Zahl der verkauften neuen Eigenheime gegeben. Am Mittwoch wird die Fed ihre Zinsentscheidung bekanntgegeben, es wird mit einer Anhebung des Leitzinssatzes um 0,25% gerechnet. Unternehmensergebnisse werden heute von Oracle, morgen von FedEx, am Mittwoch von General Mills und am Donnerstag von Micron Technologies und Nike vorgelegt.

Deutlich befestigt präsentierten sich die Ölpreise, Brent gewann 1,7% dazu, für WTI ging es gleich 1,9% nach oben. Gold musste nach einem relativ volatilen Handel im späten Tagesverlauf abgeben, gegen Abend wurde ein Preis bei rund 1.314 US-Dollar gefunden. Der Euro musste der wiedergefundenen Dollarstärke Tribut zollen, nach den guten Konjunkturdaten konnte der Greenback deutlich zulegen, gegen Abend wurde das Währungspaar bei einer Marke von rund 1,229 gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite als auch Unternehmensseite ist es relativ ruhig.



(19.03.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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