Inbox: Bei neuen Storys zu Aktien nicht überstürzt handeln


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09.01.2018

Zugemailt von / gefunden bei: Jupiter (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)

In den kommenden Wochen ziehen die Kapitalmarktexperten von Jupiter Asset Management ein Resümee aus den vergangenen zwölf Monaten und wagen einen Ausblick auf das Investmentjahr 2018. Hier der Ausblick von James Clunie, Head of Strategy, Absolute Return:

Eine wichtige Frage, die uns zum Jahreswechsel beschäftigt, lautet: Wie lange wird das derzeitige Marktregime noch anhalten? Leider lassen sich Veränderungen des Marktregimes häufig erst im Nachhinein bestätigen – wenn wir alles schon ganz bestimmt wüssten, dann könnten wir auf volles Risiko gehen. Dennoch hat der Markt in den letzten Monaten einige interessante Signale ausgesendet. Zumindest wäre es daher unklug, dem, was als nächstes folgen könnte, selbstgefällig gegenüberzustehen.  

Märkte ungewöhnlich stabil

Etliche Aktienindizes haben zuletzt Rekordhöchststände erreicht, wobei die Volatilität dieser Indizes über weite Strecken des zurückliegenden Jahres ungewöhnlich niedrig war. Die innere Dynamik des Marktes erzählt allerdings eine andere Geschichte. So notieren beispielsweise die State Street Turbulence Indizes mittlerweile auf einem extrem hohen Niveau (1). Dies deutet darauf hin, dass sich die Vermögenswerte derzeit untereinander in einer Weise bewegen, die im Vergleich zu historischen Verhaltensmustern ungewöhnlich ist. Wie aus relevanten Daten hervorgeht, fallen Phasen übermäßiger Turbulenzen oft mit „übertriebener Risikoaversion, Illiquidität und einem Wertverlust riskanter Anlagen“ zusammen (2). Wenn dieser Indikator einen hohen Wert anzeigt, wäre es für Anleger somit vielfach sinnvoll zu überlegen, weniger Risiko einzugehen.

Eine weitere Dynamik, die wir derzeit genau verfolgen, ist der Bewertungsunterschied zwischen „Growth“ und „Value“. Wachstumsaktien haben sich als wichtigster Treiber der jüngsten Marktperformance erwiesen, während Substanzwerte das Nachsehen hatten. Inzwischen gibt es erste Anzeichen für eine Umkehr dieses Trends. Dies könnte insofern von Bedeutung sein, als die Aktienmarktrotation von Wachstum zu Substanz im Vorfeld von bereits mehreren Finanzkrisen zu beobachten war (zum Beispiel in den letzten Phasen der Dotcom-Blase, als die Aktien von Technologieunternehmen extrem hoch bewertet wurden).

Gier vs. Not

Es gibt noch andere Hinweise darauf, dass sich in den Märkten Risiken aufbauen könnten: die spekulative Leidenschaft für die Internetwährung Bitcoin zum Beispiel oder die jüngsten Exzesse am Kunstmarkt, wo ein Gemälde, von dem man nicht genau weiß, ob es von Leonardo da Vinci stammt, 450 Millionen US-Dollar erzielte.

Das Besondere an dieser spätzyklischen Phase ist jedoch, dass die „Gier“ nur eine untergeordnete Rolle gegenüber einem Phänomen spielt, das durch jahrelange üppige Notenbankliquidität erzeugt wurde: die „Not“. Seit Jahren sind Pensionsfonds gezwungen, anleiheähnliche Vermögenswerte zu finden, durch die sie ihre langfristigen Verbindlichkeiten abdecken können. Auch ETFs und Indexfonds sind unfreiwillig – und unabhängig vom Preis – zu Assetkäufern mutiert, da sich die Anleger zuletzt scharenweise auf diese Fonds gestürzt haben. In meinen Augen ist es die Not, die das Marktverhalten inzwischen über weite Strecken bestimmt. Anders als die Gier, die mit einer Anlageentscheidung verbunden ist, mündet die Not immer in einer Transaktion. Für mich liegt darin die eigentliche Ursache für die derzeit anfällige Marktlage. Nun, da sich die US-Fed und die Notenbanken in Großbritannien und Europa nach Jahren der quantitativen Lockerung und Niedrigzinsen langsam von ihren Stützungsmaßnahmen zurückziehen, scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis einige dieser Schwächen offen hervortreten.

Kommt ein neues Marktregime?

Auch wenn wir einen Wechsel des Marktregimes nicht vorhersagen können, so halten wir es doch für wichtig, der Möglichkeit, dass eine solche Veränderung anstehen könnte, offen gegenüberzustehen. Gegen einen spätzyklischen Markt zu wetten, ist grundsätzlich schmerzhaft, da oft Exzesse enstehen und die Aktienkurse dabei möglicherweise völlig unrealistische Erwartungen widerspiegeln. Unsere Strategie besteht deshalb darin, sich gegen die vorherrschende Tendenz der Märkte „aufzulehnen“ und moderate Positionsgrößen zu wählen sowie in Bezug auf neue Informationen und Storys zu Aktien mit Bedacht und nicht überstürzt zu handeln.

Unserer Meinung nach kann uns dies dabei helfen, Unter- und Überreaktionen auf Veränderungen zu vermeiden. Es bedeutet außerdem, dass wir unsere ursprünglichen Ansichten zu einer Position ständig überprüfen sowie den Wert neuer und alter Informationen vorsichtig abwägen. Wir gehen davon aus, dass unsere Strategie davon profitieren dürfte, wenn andere Marktteilnehmer ein größeres Risikobewusstsein entwickeln würden.

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(BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)

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    Eine wichtige Frage, die uns zum Jahreswechsel beschäftigt, lautet: Wie lange wird das derzeitige Marktregime noch anhalten? Leider lassen sich Veränderungen des Marktregimes häufig erst im Nachhinein bestätigen – wenn wir alles schon ganz bestimmt wüssten, dann könnten wir auf volles Risiko gehen. Dennoch hat der Markt in den letzten Monaten einige interessante Signale ausgesendet. Zumindest wäre es daher unklug, dem, was als nächstes folgen könnte, selbstgefällig gegenüberzustehen.  

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    Etliche Aktienindizes haben zuletzt Rekordhöchststände erreicht, wobei die Volatilität dieser Indizes über weite Strecken des zurückliegenden Jahres ungewöhnlich niedrig war. Die innere Dynamik des Marktes erzählt allerdings eine andere Geschichte. So notieren beispielsweise die State Street Turbulence Indizes mittlerweile auf einem extrem hohen Niveau (1). Dies deutet darauf hin, dass sich die Vermögenswerte derzeit untereinander in einer Weise bewegen, die im Vergleich zu historischen Verhaltensmustern ungewöhnlich ist. Wie aus relevanten Daten hervorgeht, fallen Phasen übermäßiger Turbulenzen oft mit „übertriebener Risikoaversion, Illiquidität und einem Wertverlust riskanter Anlagen“ zusammen (2). Wenn dieser Indikator einen hohen Wert anzeigt, wäre es für Anleger somit vielfach sinnvoll zu überlegen, weniger Risiko einzugehen.

    Eine weitere Dynamik, die wir derzeit genau verfolgen, ist der Bewertungsunterschied zwischen „Growth“ und „Value“. Wachstumsaktien haben sich als wichtigster Treiber der jüngsten Marktperformance erwiesen, während Substanzwerte das Nachsehen hatten. Inzwischen gibt es erste Anzeichen für eine Umkehr dieses Trends. Dies könnte insofern von Bedeutung sein, als die Aktienmarktrotation von Wachstum zu Substanz im Vorfeld von bereits mehreren Finanzkrisen zu beobachten war (zum Beispiel in den letzten Phasen der Dotcom-Blase, als die Aktien von Technologieunternehmen extrem hoch bewertet wurden).

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    Es gibt noch andere Hinweise darauf, dass sich in den Märkten Risiken aufbauen könnten: die spekulative Leidenschaft für die Internetwährung Bitcoin zum Beispiel oder die jüngsten Exzesse am Kunstmarkt, wo ein Gemälde, von dem man nicht genau weiß, ob es von Leonardo da Vinci stammt, 450 Millionen US-Dollar erzielte.

    Das Besondere an dieser spätzyklischen Phase ist jedoch, dass die „Gier“ nur eine untergeordnete Rolle gegenüber einem Phänomen spielt, das durch jahrelange üppige Notenbankliquidität erzeugt wurde: die „Not“. Seit Jahren sind Pensionsfonds gezwungen, anleiheähnliche Vermögenswerte zu finden, durch die sie ihre langfristigen Verbindlichkeiten abdecken können. Auch ETFs und Indexfonds sind unfreiwillig – und unabhängig vom Preis – zu Assetkäufern mutiert, da sich die Anleger zuletzt scharenweise auf diese Fonds gestürzt haben. In meinen Augen ist es die Not, die das Marktverhalten inzwischen über weite Strecken bestimmt. Anders als die Gier, die mit einer Anlageentscheidung verbunden ist, mündet die Not immer in einer Transaktion. Für mich liegt darin die eigentliche Ursache für die derzeit anfällige Marktlage. Nun, da sich die US-Fed und die Notenbanken in Großbritannien und Europa nach Jahren der quantitativen Lockerung und Niedrigzinsen langsam von ihren Stützungsmaßnahmen zurückziehen, scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis einige dieser Schwächen offen hervortreten.

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