Versichern Sie Ihr Geld gegen fallende Kurse (Nicolai Tietze, Christoph Scherbaum)

Derivate, sogenannte „Alleskönner“, bieten die Chance an steigenden (Call) oder gar fallenden (Put) Kursen zu profitieren. Wie das geht? Nicolai Tietze, Director Global Investment Solutions bei der Deutschen Bank gibt marktEINBLICKE.

Heutzutage erhöhen viele externe Einflussfaktoren die Volatilität der Märkte. Unter anderem wurde der deutsche Leitindex DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) in der Vergangenheit durch das Brexit-Votum, die Frankreich-Wahlen, Volksabstimmungen und Notenbanksitzungen maßgebend beeinflusst. Nach einem Allzeithoch im Juni 2017 nahe der 13.000 Punkte-Marke, verlor der DAX innerhalb eines Monats zwischenzeitlich bis zu 800 Punkte. Als Folge dessen mussten viele Anleger Verluste hinnehmen, da sie ihr Depot nicht gegen fallende Kurse abgesichert hatten. Wobei eine Versicherung den Anleger genau für solche Fälle vorbereiten soll.

Menschen sind heutzutage gegen sämtliche Risiken des Alltags abgesichert, Lebensversicherungen, Hausratsversicherungen, Unfallversicherungen – die Liste lässt sich ewig fortführen. Was allerdings nur wenige Anleger wissen ist, dass dieses alltägliche Prinzip der Versicherung auch auf das Depot übertragbar ist. Falls die Stimmung an den Börsen kippt, sollte man abgesichert sein. Man erspart sich jahrelanges Aussitzen von Verlusten verbunden mit der Ungewissheit ob der Einstandskurs je wieder erreicht wird.

Wie funktioniert die persönliche Absicherung? Derivate, sogenannte „Alleskönner“, bieten die Chance an steigenden (Call) oder gar fallenden (Put) Kursen zu profitieren. Viele Anleger haben von diesen Hebelprodukten schon einmal gehört oder sogar selber gehandelt. Die meisten Anleger nutzen diese Produkte, um mit einem gewissen Hebel und kleinerem Kapitaleinsatz als bei einem Direktinvestment, in einen Basiswert kurz-bis mittelfristig engagiert zu sein. Diese Instrumente, speziell klassische Optionsscheine, sind jedoch auch hervorragend zur Depotabsicherung verwendbar.

Wie eine „Vollkasko-Versicherung“ (statischer Hedge) aussieht, ist von der individuellen Zusammensetzung des Depots abhängig. Im Gegensatz zu einem Stop-Loss bleibt der Anleger bei einer Versicherungsstrategie mit Put-Optionsscheinen weiterhin im Markt investiert, sofern es größere Schwankungen geben sollte. Mit Put-Optionsscheinen partizipieren Anleger an fallenden Kursen des Basiswertes. Die Idee – der statische Hedge, welcher eine Absicherung zum Laufzeitende gewährleistet, generiert einen inneren Wert, wenn der Kurs des Basiswertes fällt und unterhalb des Basispreises notiert.

Effektiv gestalten! Um die Absicherung effektiv zu gestalten, werden Titel entsprechend deren Anteile im Depot ausgewählt. Es gilt je höher der Anteil, desto geeigneter der Titel zur Absicherung. Wird der statische Hedge am Geld gewählt, partizipieren Anleger direkt an Kursverlusten des Basiswertes.

Vor der Absicherung sollten Anleger den gewünschten Zeithorizont wählen, denn die genaue Absicherung ist beim statischen Hedge nur zum Laufzeitende gegeben. So sind Absicherungen über einen längeren Zeitraum wie etwa ein bis zwei Jahre teurer als Absicherungen für die nächsten sechs Monate. Dies ist auf den Zeitwert der Optionsscheine, welcher nah am  Laufzeitende gegen Null läuft, zurückzuführen.

So sieht die Praxis aus. Um herauszufinden, wie eine solche Absicherung bei dem eigenen DAX-Depot in der Praxis aussehen muss, gilt es lediglich zwei Schritte zu beachten. Als erstes bestimmt man die Anzahl der Put-Optionsscheine, indem man den Depotwert durch den gewünschten Absicherungsstand des DAX®, sprich dem Basispreis des Puts, teilt.  Das im ersten Schritt bestimmte Depotverhältnis wird dann durch das Bezugsverhältnis des Puts geteilt (sprich: (Depotwert/DAX-Stand) / 0,01).

Bei einem Depotwert von 10.000 Euro und einem DAX® Stand von 12.300 Punkten würden somit 81 Put-Optionsscheine ausreichen, um ein DAX® Depot zum Laufzeitende des Optionsscheines abzusichern. Jetzt gilt es für den Anleger nur noch die Laufzeit zu bestimmen. Ein 12.300 DAX-Put mit einer Laufzeit bis Februar 2018 kostet zum Beispiel aktuell 5,31 Euro. Somit würde eine statische Absicherung des Depots 431 Euro betragen bzw. 4,31 Prozent des Depotwertes.

Nun kann manchem Anleger eine Depotabsicherung in dieser Höhe einfach zu teuer sein. Eine Alternative hierzu wäre zum Beispiel eine Teilkaskoversicherung, ähnlich wie wir diese bei der KFZ-Versicherung kennen. Hierbei übernimmt der Anleger zum Beispiel die ersten 10 Prozent Verlust seines Depots und ist nur gegen sehr stark fallende Kurse abgesichert. In diesem Fall wäre der Anleger erst ab einem DAX-Stand unter 11.050 Punkte abgesichert und die Versicherung würde nur noch 1,66 Prozent des Depotwertes kosten.

Dieser Wert kann als Versicherungsprämie interpretiert werden, denn wie bei der Versicherung des Hauses oder des Autos, kostet auch die Depotversicherung Geld.

Mit Hilfe des Depotabsicherungsrechners, welcher auf der Webseite der Deutschen Bank X-markets zu finden ist, lassen sich die unterschiedlichen Szenarien der Depotabsicherung simulieren. Anleger haben dort die Möglichkeit die Anzahl der benötigten Put-Optionen für die Absicherung zu berechnen und sich einen Überblick über die möglichen, anfallenden Kosten zu verschaffen.


TIPP:

Weitere Informationen sowie maßgebliche Prospekte erhalten Sie unter www.xmarkets.de.

 

Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Direktor db x-markets

© Deutsche Bank AG 2017
Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um eine Werbemitteilung.

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Weitere, ausführlichere Angaben zu den Wertpapieren einschließlich der Risiken sind den jeweiligen Basisprospekten, nebst etwaiger Nachträge („Basisprospekte“) sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen zu entnehmen. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Anleger können die Basisprospekte nebst den jeweiligen Endgültigen Bedingungen bei der Deutsche Bank AG, Mainzer Landstraße 11-17, 60329 Frankfurt am Main (Deutschland) kostenlos in Papierform und deutscher Sprache erhalten und unter www.xmarkets.de herunterladen.

Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung der Deutsche Bank AG wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann.

 

Dieser Beitrag ist ein Stück aus marktEINBLICKE – dem Quartals-Magazin der Börsenblogger-Redaktion für Geldanlage und Lebensart. Erhältlich am Kiosk, als Online-Ausgabe oder im Abo. www.markteinblicke.de



(23.12.2017)

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Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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