DAX-Chartanalyse: Weiter "auf Schienen" (Andreas Mueller, Christoph Scherbaum)

Der DAX zeigte in der Vorwoche deutlich mehr Bewegung als in der Vorwoche. Auch wenn die Handelswoche zuerst sehr müde begann, zeigte sie am Ende dann doch neue Rekorde auf. Diesmal nicht nur in den USA, sondern auch bei uns. Zeit wurde es für das „Nachholen“ eines Allzeithochs. Im Wochenvergleich ergab dies eine Performance von 1,75 Prozent. Schauen wir uns dies im Verlauf nun noch einmal genauer an bevor wir zur Aussicht auf die kommende Handelswoche in der DAX-Chartanalyse zu Pfingsten übergehen.

Ausbruch aus Dreieck erfolgt

Im DAX machte sich zum Wochenstart Unentschlossenheit breit. Eine recht enge Range dominierte den Markt und fesselte ihn im Bereich um 12.600 Punkte. Davon konnten letztlich nur Daytrader profitieren, die intraday und mit kurzem Zeithorizont agierten. Ein Beispiel dazu hatte ich am Montag hier vermerkt:

 

DAX-Chartanalyse zu Pfingsten: Rückblick
Range-Trading im DAX

 

Deutlich mehr Bewegung gab es im Euro-Dollar, der sich am Dienstag anschickte, zu neuer Stärke aufzulaufen. Im ersten Akkord musste er jedoch den Widerstand im Stundenchart überwinden, welcher noch eine Woche zuvor Unterstützung bot. Auch hierzu hatte ich einen Trading-Plan und einen entsprechenden Chart publiziert:

DAX-Chartanalyse zu Pfingsten: Blick auf Euro
Blick auf Euro mit mehr Volatilität

 

Als der DAX sich am Mittwoch anschickte, die Range und den in der Vorwoche gezeigten Abwärtstrend zu überwinden, spielten im ersten Impuls die Amerikaner nicht mit. Während der DAX bereits über 12.700 notierte, drehte der Dow Jones komplett ab und riss sogar die 21.000er-Marke. Wenige Stunden später stellte sich dies jedoch als V-Reversal heraus, ein durchaus typischer intraday-Verlauf in jüngster Zeit:

DAX-Chartanalyse zu Pfingsten: Blick auf Dow Jones
Blick auf Dow Jones

 

Das Hauptaugenmerk der Börsianer lag letztlich auf dem Freitag und den US-Arbeitsmarktdaten. Letztlich dominierten die Bullen nach dem positiven US-Arbeitsmarktbericht. Dabei sank die Arbeitslosenquote in den USA auf das niedrigste Niveau seit 2001. Die Daten verhalfen dem DAX zu einem neuen Allzeithoch bei 12.878 Punkten. Der Dow Jones markierte ebenfalls einen neuen Rekord mit 21.225 Punkten und der Nasdaq mit 5.881 ebenso. Positive Vorzeichen für die kommende Woche!

Wochenausblick DAX-Chartanalyse zu Pfingsten

Mit etwas Anlaufschwierigkeiten und Mühe konnte der DAX somit sein Dreieck verlassen. Dies skizzierte ich vor einer Woche mit diesem Chartbild HIER (vor richtungsweisender Woche):

DAX-Chartanalyse zu Pfingsten: Vorwoche
DAX-Chartanalyse der Vorwoche

Der Ausbruch fand statt und setzte den Impuls nach einer kurzen Bedenkzeit dann bis zum Ende der Handelswoche mit einem GAP noch einmal eindrucksvoll fort:

DAX-Chartanalyse zu Pfingsten: Ausbruch
DAX Ausbruch Dreieck

Dabei markierte der DAX am Freitag ein neues Allzeithoch im Handelsverlauf, blieb beim Schlusskurs jedoch noch einmal unter dem ehemaligen Allzeithoch im Chartbild.

DAX-Chartanalyse zu Pfingsten: Allzeithochh
DAX vor ehemaligem High

 

Dies muss pauschal in der DAX-Chartanalyse zu Pfingsten kein negatives Zeichen sein, denn die US-Märkte schlossen ebenfalls nicht auf Allzeithoch. Doch es ist eine interessante Ausgangslage für die kommende Woche. Denn hier sind nach einem Zoom in den Stundenchart hinein zwei Marken für mich relevant. Das GAP vom Freitag und das ehemalige Allzeithoch:

DAX-Chartanalyse zu Pfingsten: GAP
DAX mit Blick auf GAP

Konkret ist ein Rücklauf zum GAP und ggf. auch das GAP-close mein bärisches Szenario. Dazu muss Marke von 12.790 als Konsolidierungstief vom Freitag brechen. Mit den aktuellen Vorfällen in London kann dies in einer ersten Reaktion durchaus geschehen. Auch aus Sicht der Korrelation heraus, denn der Goldpreis ist am Freitag bis knapp 1.280 angestiegen und der Euro-Dollar (um noch einmal auf das Bild vom Eingang der Analyse zurück zu kommen) überwand seinen Widerstand und steht nun am Hochpunkt aus November 2016:

DAX-Chartanalyse zu Pfingsten: Euro
EUR/USD im großen Bild

Dieses bärische Szenario für den DAX ist somit als roter Pfeil visualisiert.

Bullisch bleibt es, wenn wir über das ehemalige Allzeithoch im XETRA-Handel tendieren und damit auch das neue Allzeithoch in Angriff nehmen. Denn bis zur runden Marke von 13.000 Punkten sind es nur noch rund 1 Prozent Entfernung. Und diese lockt rein psychologisch…

DAX-Chartanalyse zu Pfingsten: Szenarien
DAX Szenarien

Da sich beide Pfeile hier im Stundenchart einfügen lassen, entstehen daraus konkrete Trading-Ideen eher intraday und in tieferen Zeiteinheiten. Doch Montag findet im DAX kein Handel statt. Impulsgeber dürfte damit der weitere Verlauf an der Wall Street sein. Und richtungsweisend könnte erst die EZB-Sitzung am Donnerstag sein, doch bis dahin gibt es natürlich auch kurzfristigere Trading-Chancen nach den DAX-Chartanalyse zu Pfingsten.

Gerne halte ich Sie darüber auf dem Laufenden,

viel Erfolg von Bernecker1977 – Andreas Mueller

Ein Beitrag von Andreas Mueller

Andreas Mueller ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen u.a. auf wallstreet-online seit dem Jahr 2005 in den „Tages-Trading-Chancen“ ein und ist dort Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen. Auf dieboersenblogger.de analysiert er den DAX mit Hilfe der Charttechnik. Weitere Informationen erhalten Sie in seinem Facebook-Kanal und auf seinem Blog www.bernecker1977.de

 



(06.06.2017)

Was noch interessant sein dürfte:

DAX – Bleibt es so ruhig? (Deutsche Bank Morning Daily) (Charttechnik)

DAX – Das Dreieck gibt die Richtung vor (Deutsche Bank Morning Daily) (Charttechnik)

DAX – Alles nur eine Finte? (Deutsche Bank Morning Daily) (Charttechnik)



Schiene, Steine


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Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

>> http://dieboersenblogger.de


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