Im ersten Teil ging ich bereits auf die „Ist Situtation“ ein. Nun folgt der Ausblick der meine Kernthese stützt: Der DAX könnte sich halbieren!
Wenn wir bei dem Thema „Zukunft“ sind, stellt sich doch die Frage, ob es für die Börsianer auch Anhaltspunkte gibt, ein düsteres Bild zu malen? Und ja, so verrückt es klingt: Die Inflation wird langsam zu einem Problem für die Märkte!
Hier können sie die Inflation im Blick behalten.
Immerhin war es in den vergangenen Jahrzehnten noch völlig normal, dass die Inflationsrate und die Zinsen in Korrelation standen. Kein Anleger bei Verstand leiht einer Institution über 10 Jahre Geld für unter einem Prozent, wenn die Inflationsrate bei über zwei Prozent steht, es sei denn, er erwartet einen heftigen deflationären Schock, den dieser spezielle Emittent überstehen würde. Sollte es zu diesem Schock kommen, sind steigende Aktienkurse sehr unwahrscheinlich und der Investor tat gut daran, sein Geld für unter einem Prozent zu verleihen. Auf der anderen Seite wäre es allerdings ebenfalls denkbar, dass die Renditen wieder mit der Inflationsrate korrelieren. Aktuell hält nur die rege Nachfrage der Europäischen Zentralbank diese Korrelation auf. Sollte diese nicht mehr dauerhaft intervenieren, wären „sichere“ Renditen von über 2 % im 10 jährigen Bereich mehr als nur wahrscheinlich.
Im Zuge dessen würden sich die Verbindlichkeiten der Konzerne deutlich verteuern. Natürlich würde auch das nicht über Nacht geschehen, aber auch hier gilt: An der Börse wird die erwartete Zukunft gehandelt.
Sicherlich würde es auch Profiteure auf der Passivseite der Bilanz geben. So würden Pensionsverpflichtungen auf die Dauer entlastet werden. Allerdings bleiben wir bei der „Milchmädchenbetrachtung“, denn hier geht es nur um das Prinzip an sich. Ein Renditeanstieg von nur einem Prozent würde so zu einer kalkulativen zukünftigen Belastung von mehr als 10 Milliarden Euro führen. Je nach Schuldenstand für 2017 wären auch deutlich höhere Werte möglich. Wie wir es drehen und wenden, der DAX ist zu teuer, jedenfalls wenn die Inflation weiter steigt. Im Jahr 2016 war der Jahresüberschuss der DAX Konzerne ex Finanz bei circa 65 Milliarden. Man könnte also durchaus eine deutliche Verschlechterung der Finanzlage erwarten. Diese würde sich zusätzlich auf die Spreads zwischen Staatsanleihe und Coporate Bonds auswirken.
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