Dividendenaristokraten – Für alle Börsenphasen eine gute Strategie (Marc Schmidt)

Es kann nie zu früh sein, sich als Anleger für die Hauptversammlungs- und Dividendensaison zu wappnen. Dabei wird auch ein sich möglicherweise veränderndes Zinsumfeld nichts an der seit Jahrzehnten bewährten Attraktivität von klassischen Dividendenwerten ändern. Dividendenaristokraten können in jeder Konjunktur- und Börsenphase mit guten Renditeaussichten punkten.

Dividenden-Champions überzeugen seit jeher

Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld können klassische Dividendenwerte ihre Stärken ganz besonders ausspielen. So richtig einleuchtend wird dies bei einem Blick auf die für Anleger erzielbaren Renditen. Klassische Sparprodukte wie Lebensversicherungen, Tages- und Festgeldkonten oder Sparbücher haben in den vergangenen Jahren deutlich an Attraktivität eingebüßt, nachdem wichtige Notenbanken wie die US-Notenbank Fed, Europäische Zentralbank (EZB) oder Bank of Japan die Märkte mit Liquidität geflutet haben. Was in Zeiten einer Finanz- oder Euro-Krise stabilisierend wirkte, stellte Sparer vor ganz neue Herausforderungen. Während die Renditen zinsgebundener Investments immer weiter abrutschten und häufig nicht einmal mehr die Inflation ausgleichen konnten, sahen die Dividendenrenditen mit 3, 4, 5 Prozent oder sogar noch deutlich höher wesentlich attraktiver aus. Andererseits zahlen die bekannten Dividenden-Champions bereits seit Jahrzehnten kontinuierlich Dividenden an ihre Anteilseigner aus. Selbst in Krisenzeiten schaffen sie es häufig die Ausschüttungen nicht zu senken oder sogar weiter zu erhöhen. Kein Wunder, dass sie viele Marktteilnehmer schon als Ersatz für festverzinsliche Wertpapiere sehen.

Sorgen, dass klassische Dividendenwerte bei steigenden Zinsen an Attraktivität verlieren dürften übertrieben sein

Unbegründete Sorgen

Einige Marktteilnehmer sehen nun aber die Gefahr, dass klassische Dividendenwerte bei steigenden Zinsen an Attraktivität verlieren könnten. Diese Sorgen dürften jedoch übertrieben sein. Zunächst einmal sind wir immer noch weit entfernt von einer Phase, in der die weltweiten Zinsen drohen, auszuufern. Insbesondre die EZB setzt weiterhin auf eine extrem lockere Geldpolitik. Auf der anderen Seite hat die Dividendenstrategie ihre Überlegenheit bereits in der Vergangenheit unter Beweis gestellt – selbst in Zeiten hoher Zinsen. Nicht umsonst machen Ausschüttungen an die Anteilseigner rund die Hälfte der langfristigen Rendite am Aktienmarkt aus. daher steht der traditionell als Performanceindex dargestellte Deutsche Aktienindex (DAX ) auch doppelt so hoch als der DAX Kursindex, in dem Dividenden der deutschen Blue Chips unberücksichtigt bleiben. Darüber hinaus gibt es weitere Gründe, warum Dividendenfans auch weiterhin nicht enttäuscht werden sollten. In den vergangenen Jahren konnte ein zunehmender Trend beobachtet werden, im Zuge dessen Unternehmen ihre Anteileigner damit zufriedenstellen wollen, indem sie immer mehr Gewinne an sie zurückgeben. In einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld wird, statt eine unsichere Investition zu tätigen, lieber einmal etwas mehr Geld ausgeschüttet.

Jetzt geht’s erst richtig los

Außerdem gibt es genügend einflussreiche Großanleger, die mit Dividenden und Aktienrückkaufprogrammen glücklich gemacht werden wollen. Man denke nur an den US-Starinvestor Carl Icahn. Lange Zeit waren Dividendenzahlungen beim iPhone-Hersteller Apple undenkbar. Icahn hat es jedoch mit viel Überzeugungsarbeit und Druck geschafft, Konzernchef Tim Cook dazu zu bewegen, Apple zu einem attraktiven Dividendenwert aufzubauen, nachdem das Unternehmen als Wachstumswert angesichts zwischenzeitlich rückläufiger Smartphone-Verkäufe und sinkender Umsatzerlöse etwas an Attraktivität verloren hatte. Daneben gibt es weitere Gründe, als Anleger in Bezug auf die Dividendenstrategie optimistisch zu bleiben. In den vergangenen Jahren haben sich die Dividendenaristokraten selbst übertroffen und neue Rekorde bei den Ausschüttungen aufgestellt. Die kommende Dividendensaison dürfte dabei ganz besonders interessant sein. Die 30 DAX-Konzerne dürften sich sehr großzügig zeigen. Laut „Euro am Sonntag“-Berechnungen sollen allein in der ersten deutschen Börsenliga im Frühjahr 2017 rund 31,4 Mrd. Euro ausgeschüttet werden. Dies wäre ein Anstieg um 7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert. Zur Berechnung der erwarteten Ausschüttungen wurden unter anderem die Geschäftszahlen der Unternehmen im bisherigen Jahresverlauf, Analystenschätzungen, die Dividendenhistorie und die Dividendenpolitik der jeweiligen Konzerne in den vergangenen Jahren herangezogen.

Die Serie wird ausgebaut

Während Unternehmen wie Daimler , Allianz , Siemens oder die Deutsche Telekom in Bezug auf die insgesamt ausgeschüttete Summe weit vorne zu finden sein sollten, ist der Blick auf den Bad Homburger Gesundheitskonzern Fresenius aus einem anderen Grund interessant. Das hessische Unternehmen hat für das Geschäftsjahr 2015 eine Dividendenerhöhung um 25 Prozent vorgenommen. Von 0,44 Euro in 2014 ging es auf 0,55 Euro je Aktie. Es war bereits der 23. Dividendenanstieg in Serie. Weitere sollen folgen. Schließlich bietet Fresenius als Gesundheitskonzern weltweit Produkte und Dienstleistungen für die Dialyse, das Krankenhaus und die ambulante medizinische Versorgung von Patienten an und profitiert damit von wichtigen Megatrends. Während der medizinische Fortschritt immer weiter voranschreitet, werden die Menschen älter. Außerdem steigt der Wohlstand in den aufstrebenden Schwellenländern. Mit 25 Dividendenerhöhungen in Serie zählt man auch international zu den so genannten Dividendenaristokraten. Noch beeindruckender ist der Blick auf einige US-Konzerne. Unternehmen wie Coca-Cola , Procter & Gamble , Johnson & Johnson oder Colgate-Palmolive haben ihre Ausschüttungen nun schon mindestens 50 Mal hintereinander angehoben. Eli Lilly, Procter & Gamble , Colgate-Palmolive oder General Electric (GE) können wiederum von sich behaupten, seit mehr als 100 Jahren ununterbrochen Dividenden auszuschütten.

Im Frühjahr 2017, wenn hierzulande die Hauptversammlungs- und Dividendensaison stattfindet, dürfte die Allianz erneut zu den großzügigsten DAX-Unternehmen zählen

Allianz: Trotz Gegenwind sehr großzügig

Im Frühjahr 2017, wenn hierzulande die Hauptversammlungs- und Dividendensaison stattfindet, dürfte die Allianz (WKN: 840400 / ISIN: DE0008404005) erneut zu den großzügigsten DAX-Unternehmen zählen. Besonders beeindruckend fällt diese Leistung bei Europas größtem Versicherungskonzern und Asset Manager angesichts des Umfeldes aus, in dem sich die Münchner bewegen. Genauso wie die gesamte Versicherungsbranche kämpft die Allianz mit niedrigen Zinsen. Diese haben der traditionellen Lebensversicherung einen harten Schlag versetzt. Außerdem legt die Allianz, häufig regulatorisch bedingt, die ihr überlassenen Kundengelder vor allem in Anleihen an. Dabei sind gerade die Verzinsungen bei Anleihen von Schuldnern mit einer hohen Bonität deutlich zurückgegangen. In genau diese muss die Allianz das Geld stecken. Schließlich hat man nicht einfach die Möglichkeit, unbegrenzt in riskantere Hochzinsanleihen, Aktien oder Immobilien umzuschichten. Darüber hinaus bereiteten die anhaltenden Mittelabflüsse bei der US-Fondstochter PIMCO dem DAX-Konzern lange Zeit Schwierigkeiten. Diese wurden durch den Abgang von Bill Gross, einer US-Investorenlegende im Anleihen-Bereich (Stichwort: „bond king“) ausgelöst, andererseits stimmte die Performance beim Anleihen-Spezialisten nicht immer.

Nachhaltiges profitables Wachstum

Während man auf Konzernebene trotz dieser Nebengeräusche große Erfolge verbuchen und sich gegenüber den Anteilseignern weiterhin großzügig zeigen konnte, zeichnet sich selbst bei PIMCO eine Wende ab. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2016 verzeichnete PIMCO erste positive Nettomittelflüsse seit über drei Jahren. Mit 4,7 Mrd. Euro waren es netto die ersten neuen Kundengelder seit dem zweiten Quartal 2013. Außerdem bleibt im Bereich Asset Management der aufstrebende Geschäftsteil Allianz Global Investors. Dieser konnte in vierzehn der vergangenen fünfzehn Quartale positive Nettomittelflüsse vorweisen. Auch in den anderen Bereichen Schaden- und Unfallversicherung sowie Lebens- und Krankenversicherung kann sich die Performance sehen lassen, so dass sich Anleger erneut auf üppige Ausschüttungen freuen können. Konzernweit wurde der Umsatz in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 um 3,2 Prozent auf 92,4 Mrd. Euro gesteigert, während sich das operative Ergebnis trotz teilweise hoher Schäden aus Naturkatastrophen lediglich um 1,7 Prozent auf 8,0 Mrd. Euro verringerte. Insgesamt lag der auf Anteilseigner entfallende Periodenüberschuss in Höhe von 5,1 Mrd. Euro 1,1 Prozent unter dem Wert der ersten neun Monate 2015. Noch wichtiger: Bei der Allianz sieht man weiterhin ein nachhaltiges profitables Wachstum in vielen Geschäftsbereichen.

Mit die höchste geschätzte Dividendenrendite für das Geschäftsjahr 2016 im MDAX hat der Modekonzern Hugo Boss

Hugo Boss : Doppelte Anlagestrategie

Wenn man in Deutschland auf der Suche nach attraktiven Dividendenwerten ist, muss man sich nicht auf den DAX beschränken. In der zweiten deutschen Börsenliga sind ebenfalls interessante Dividendentitel zu finden. Mit die höchste geschätzte Dividendenrendite für das Geschäftsjahr 2016 im MDAX hat der Modekonzern Hugo Boss (WKN: A1PHFF / ISIN: DE000A1PHFF7). Dabei kann man als Anleger gleich zwei Investment-Strategien fahren. Neben der Aussicht auf eine attraktive Dividendenrendite ist Hugo Boss auch für Turnaround-Trader interessant. Seitdem die Aktie im Frühjahr 2015 neue Rekordstände erklommen hatte, ging es stetig bergab. Zuletzt trat zumindest eine Stabilisierung ein. Jetzt hoffen Anleger und das Management gemeinsam darauf, dass sich die Restrukturierungsmaßnahmen auszahlen und man wieder für erfreulichere Nachrichten sorgen kann. Bei diesem Vorhaben dürfte der Umstand geholfen haben, dass Hugo Boss nach neun Monaten im Geschäftsjahr 2016 die selbst gesteckten Einsparziele übertroffen hatte. Auch langfristig hat das Hugo-Boss-Management genaue Vorstellungen, wie das Unternehmen auf einen nachhaltigen profitablen Wachstumskurs zurückkehren soll.

Es wird kräftig gespart

Ähnlich wie viele andere Unternehmen hatte auch Hugo Boss auf einen Boom in China gesetzt. Eine schwächere Nachfrage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt und Rabattschlachten in den USA hatten die Ergebnisse zwischendurch belastet. Auch deshalb musste Konzernchef Claus-Dietrich Lahrs das Unternehmen verlassen. Daraufhin stellte der Konzern seine Kostenstrukturen und geplante Investitionen auf den Prüfstand. Bereits 2016 wurden verschiedene Maßnahmen in Reaktion auf das schwierige Marktumfeld eingeleitet. Dazu zählen Kosteneinsparungen von rund 65 Mio. Euro bereits in 2016, die Schließung von defizitären Filialen, die Anpassung der Vertriebsstruktur im US-Markt sowie deutliche Preissenkungen in China. Gleichzeitig soll 2017 ein Jahr der Stabilisierung werden, in dem der Konzern insbesondere die Großhandelsdistribution im US-Markt weiter bereinigt. Außerdem wird Hugo Boss die operative Umsetzung der neuen Konzernstrategie vorantreiben. Der Großteil der strategischen Veränderungen wird im Jahr 2018 wirksam werden. Hugo Boss wird daher voraussichtlich 2018 auf den Wachstumspfad zurückkehren. Eine Dividendenrendite im Bereich von 5 Prozent kann sich allerdings schon heute sehen lassen.

Novartis : Krisensicheres Geschäft

Klassische Dividenden-Champions sind sehr häufig in den Bereichen Konsum, Gesundheit oder in der Nahrungsmittelindustrie zu finden. Dieser Umstand lässt sich ganz einfach erklären. Um zu den absoluten Dividendenaristokraten zu gehören, muss man auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Investoren attraktive Ausschüttungen bieten und diese trotzdem anheben oder wenigstens nicht senken. Dabei können Unternehmen, die Gesundheitsprodukte, Lebensmittel oder Konsumgüter des täglichen Bedarfs anbieten, in der Regel sehr gut mit einer schwächeren Konjunktur fertig werden. Schließlich müssen die Menschen selbst in wirtschaftlich schwierigen Phasen an ihre tägliche Hygiene denken, Nahrung zu sich nehmen oder Medikamente schlucken. Kein Wunder also, dass mit Novartis (WKN: 904278 / ISIN: CH0012005267) der weltweit größte Pharmakonzern zu den europäischen Dividenden-Champions gehört. Noch stehen die Basler bei 19 Dividendenerhöhungen in Serie. Damit sind sie aber auch auf einem guten Weg, selbst nach US-amerikanischem Maßstab zu einem Dividendenaristokraten zu werden. Novartis kommen die bekannten Megatrends in den Bereichen Demografie und Medizin zugute.

Investitionen in die Zukunft

Die Menschen werden immer älter. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die medizinische Versorgung im hohen Alter. Außerdem profitiert auch Novartis vom wachsenden Wohlstand in den Schwellenländern und der verbesserten medizinischen Versorgung sowie vom wissenschaftlichen Fortschritt. Allerdings haben es die traditionellen Pharmariesen nicht immer ganz einfach, vor allem, wenn Patente ihrer wichtigsten Gewinnbringer auslaufen. Novartis ist jedoch abgesichert. Mit der Generika-Sparte Sandoz sind die Schweizer selbst am Geschäft mit Nachahmermedikamenten beteiligt. Außerdem helfen Zukäufe kleinerer, sehr innovativer Unternehmen, neues Wachstum zu generieren. Zuletzt zog Novartis die Kaufoption für die Biotechnologiefirma Selexys Pharmaceuticals Corporation aus den USA. Der SMI-Konzern lässt sich den Spezialisten für Blutkrankheiten zusammen mit seinem Antikörper SelG1 bis zu 665 Mio. US-Dollar kosten. Die endgültige Summe setzt sich aus Vorab-, Meilenstein- und Zukaufkosten zusammen. Allerdings forscht Novartis selbst derzeit an einigen interessanten Medikamenten, so dass sich Anteilseigner auch in Zukunft auf üppige Dividenden einstellen können. Darüber hinaus hält Novartis rund ein Drittel der Genussscheine am Pharmakonkurrenten Roche und profitiert daher auch vom Erfolg des Basler Nachbarn.

Die gute Nachricht für Dividendenfans ist, dass die Ölkonzerne an dieser Stelle nur sehr ungern sparen

Chevron : Dividendenfans können mit Ölwerten glücklich werden

Mitte 2014 wurden sämtliche Marktteilnehmer von dem deutlichen Ölpreisrutscht überrascht. Mehr als zwei Jahre haben sich die Notierungen für wichtige Sorten wie WTI aus den USA oder die Nordseesorte Brent nicht nachhaltig erholen können. Dabei hat es nicht an Versuchen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) gemangelt, die Rohölpriese zu stabilisieren und sogar wieder zu einem Anstieg zu bewegen. Was die Autofahrer an den Tanksäulen freut, ist auf der anderen Seite bei den großen Ölkonzernen dieser Welt wie Royal Dutch Shell , ExxonMobil, BP, Total oder Chevron (WKN: 852552 / ISIN: US1667641005) ein großes Ärgernis. Sie mussten in den vergangenen Jahren deutlich schrumpfende Gewinne mitansehen. Als Reaktion auf die Ergebnisrückgänge und die anhaltend niedrigen Ölpreise wurden Investitionen und sonstige Ausgaben radikal zusammengestrichen. Viele der lange Zeit geplanten und groß angelegten Projekte rentieren sich bei Ölpreise von 50 US-Dollar je Fass oder sogar noch weniger einfach nicht. Die gute Nachricht für Dividendenfans ist jedoch, dass die Ölkonzerne an einer Stelle nur sehr ungern sparen wollten und immer noch wollen. Den Ausschüttungen an die Anteilseigner.

Zurück in der Gewinnzone

Nicht umsonst können die beiden großen US-Ölkonzerne im Dow Jones Industrial Average ExxonMobil und Chevron mit die höchsten geschätzten Dividendenrenditen für das Geschäftsjahr 2016 vorweisen. Dabei sollte man annehmen, dass gerade sie bei den Ausschüttungen sparen müssten. Allerdings haben Chevron & Co inzwischen gelernt, mit niedrigeren Ölpreisen zu leben. Genauso wie in der Vergangenheit ging der Anpassungsprozess schmerzhaft, aber schnell vonstatten. So konnte Chevron seinen Anteilseignern zuletzt einen Anstieg der Quartalsdividende auf 1,08 US-Dollar je Aktie bieten. Insgesamt hat Chevron die Dividende nun schon 29. Mal in Folge angehoben und gehört somit zu den US-Dividendenaristokraten. Die erneute Großzügigkeit kann man sich auch deshalb leisten, weil Chevron nach drei Verlustquartalen infolge der niedrigen Ölpreise und teuren Restrukturierungsmaßnahmen im dritten Quartal 2016 wieder in die Gewinnzone (+1,3 Mrd. US-Dollar) zurückkehren konnte. Das Unternehmen hat die Investitionen und sonstige Ausgaben in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 gegenüber dem Vorjahr um 10 Mrd. US-Dollar gesenkt. Weitere Kostensenkungen dürften folgen. Schließlich will sich Chevron für niedrige Ölpreise wappnen und den Anteilseignern attraktive Dividenden bieten.

Konsumiert wird nicht nur in den Innenstädten, sonder überall

Procter & Gamble schüttet seit 1890 Dividenden aus

Auf der Internetseite des US-Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble (WKN: 852062 / ISIN: US7427181091) heißt es: „Wir sehen großes Potenzial in den kleinen Momenten des Lebens. Dem Zähneputzen. Haarewaschen. Duschen. Rasieren. Bei der Babypflege. Hausputz. Dem Geschirrspülen und Wäschewaschen. Wir stellen die Produkte her, die Ihnen diese Momente ein bisschen erleichtern.“ Mehr als nur erleichtert können Anteilseigner Jahr für Jahr auf die Ausschüttungen blicken, die das Unternehmen aus Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio vornimmt. Mit inzwischen 60 Dividendenerhöhungen gehört das 1837 gegründete Unternehmen gemeinsam mit attraktiven Dividendenzahlern wie Coca-Cola , Johnson & Johnson oder Colgate-Palmolive zu den absoluten Spitzenreitern in dieser Kategorie. Darüber hinaus gehört Procter & Gamble auch zu den Konzernen, die seit mindestens 100 Jahren ununterbrochen eine Ausschüttung vorgenommen haben. 1890 hat alles angefangen. Genauso wie viele andere Konsumgüter- oder Nahrungsmittelkonzerne profitiert auch Procter & Gamble von den neuen Wachstumsmärkten in den Schwellenländern. Die Menschen in den Emerging Marktes kopieren Ess- und Konsumgewohnheiten aus den Industriestaaten, was Procter & Gamble, Coca-Cola, McDonald’s, Nestlé & Co zugutekommt.

Wieder auf Wachstumskurs

In den vergangenen Jahren ist Procter & Gamble die Schwellenländer-Expansion etwas zu schnell angegangen. Gleichzeitig ist die Wachstumsdynamik in einigen der aufstrebenden Volkswirtschaften zurückgegangen. Aus diesem Grund musste das Management ein wenig auf die Bremse treten. Inzwischen will man sich vornehmlich auf die wichtigsten Marken konzentrieren und nicht mehr um jeden Preis überall und mit sämtlichen möglichen Angeboten aus dem eigenen Haus vertreten sein. Auch deshalb konnte das für Marken wie always, Ariel, Gillette oder Pampers bekannte Unternehmen in seinem ersten Quartal des Fiskaljahres 2016/17 (Juli bis September) einige wichtige Erfolge feiern. Trotz eines infolge einer schwierigen Konjunktur herausfordernden Marktumfelds konnten die Umsatzerlöse auf organischer Basis gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent auf 16,5 Mrd. US-Dollar gesteigert werden. Der Nettogewinn kletterte um 4 Prozent auf 2,7 Mrd. US-Dollar. Zur Freude von Dividendenfans hat das Management von Procter & Gamble für das im Juni 2017 zu Ende gehende laufende Geschäftsjahr deutliche Ergebnisverbesserungen versprochen, so dass einiges für einen 61. Dividendenanstieg übrigbleiben sollte.

db x-trackers STOXX® Global Select Dividend 100
Der db x-trackers STOXX® Global Select Dividend 100 der Deutschen Bank bildet die Wertentwicklung des STOXX® Global Select Dividend 100 ab. Der Index enthält die 100 dividendenstärksten Titel aus Nord- und Südamerika (40 Aktien), Europa (30) und Asien (30). Die Indexbestandteile werden nach der jährlichen Netto-Dividendenrendite gewichtet. Die Anzahl der Indexunternehmen ist festgelegt und ein Gewichtungslimit garantiert eine hinreichende Diversifizierung im Index. Auch mit dem db x-trackers STOXX® Global Select Dividend 100 profitieren Anleger von den Vorteilen von ETFs. Sie können wie Aktien an der Börse fortlaufend gehandelt werden. Beim Börsenhandel fallen wiederum keine Ausgabe- oder Rücknahmeaufschläge an, lediglich die üblichen Transaktionsgebühren wie beim Kauf einer Aktie. Zudem sind sie transparent und flexibel einsetzbar.

DWS Top Dividende
Neben ETFs können Investoren aber auch mit Hilfe aktiv gemangter Fonds in ausgewählte Dividendenpapiere investieren. Wenn es darum geht auf eine Dividendenstrategie zu setzen, steht den Anlegern mit dem DWS Top Dividende ein wahrer Riese der aktiv verwalteten Publikumsfonds in Deutschland zur Verfügung. Dabei investiert der im April 2003 aufgelegte Fonds weltweit in Aktien, die eine bessere Ausschüttung versprechen als der Marktdurchschnitt. Auch in Zukunft bleibt eine Dividendenrendite von mindestens 4 Prozent das Ziel des Fondsmanagements. Zusätzlich müssen die aufgenommenen Aktien ein prognostiziertes Dividendenwachstum und eine angemessene Ausschüttungsquote aufweisen. Regional liegt der Schwerpunkt der Anlagen in etwa zu gleichen Teilen in Nordamerika und in Europa. Bei der Aktienauswahl werden defensive Werte bevorzugt, die auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten eine nachhaltige Dividendenpolitik fahren.

Dieser Beitrag ist ein Stück aus EINBLICKE – dem neuen Magazin von dieboersenblogger.de. Unter markteinblicke.de finden Sie das gesamte Magazin. Dort können Sie in der Ausgabe blättern oder Sie laden es sich als PDF herunter. Künftig wird EINBLICKE einmal im Quartal erscheinen.

 



(29.12.2016)

Erste Campus grün, (© photaq.com)


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Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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