Evonik: Eine Frage des Preises (Michael Vaupel, Marc Schmidt)

Für die Evonik -Aktionäre war die letzte Woche recht gut: Der Aktienkurs legte schließlich knapp 2 Euro zu und ging mit rund 28,10 Euro aus der Handelswoche.

Evonik-Chart: finanztreff.de

Auf Jahressicht liegt die Aktie aber immer noch im Minus (aktuell rund 6,9%), wie der Chart zeigt. Zuletzt setzte das Evonik-Management offensichtlich darauf, durch Übernahmen zu expandieren. So vermeldete der Chemiekonzern am Freitag, dass man das „Silica-Geschäft“ des US-Unternehmens JM Huber übernehmen werde. Der Kaufpreis soll demnach bei 630 Mio. Dollar liegen. Die neu übernommene Tochter soll demnach in den Evonik-Bereich mit dem altdeutschen Namen „Ressource Effiency“ eingegliedert werden. Das Silica-Geschäft sieht nach einem soliden Geschäftsfeld aus: Wachstumsraten von 4-6% pro Jahr, laut Evonik (WKN: EVNK01 / ISIN: DE000EVNK013) „wenig zyklisch“ und profitabel.

Die Silica-Tochter von JM Huber soll laut Evonik im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 300 Mio. Dollar erzielen, das Ebitda (Ebitda = Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) soll bei rund 60 Mio. Dollar liegen. Die Ebitda-Marge liegt demnach bei rund 20%. Da kann man nicht meckern. Die Frage ist nur, ob der Kaufpreis stimmt. Denn dieser liegt bei mehr als dem 10fachen des geschätzten Ebitda 2016. Grundsätzlich ist das nicht besonders günstig. Allerdings müsste ich für eine genauere Einschätzung das Silica-Geschäft sowie die Bewertungen im Branchenvergleich bewerten. Und das habe ich nicht getan.

Und hier noch das Zitat zum Tag:

„Das Ende ist nicht von Beginn an sichtbar.“ – Herodot

Ein Beitrag von Michael Vaupel

Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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(12.12.2016)

Evonik, 360b / Shutterstock.com , 360b / Shutterstock.com, (© www.shutterstock.com)


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Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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