download laufapp   -   runletter anmelden   -   on twitter   -   tracklist   -   running stocks   -   runplugged baa   -   runkit   -   charity

13.05.2016

Kenias Läufer müssen um Olympia-Teilnahme bangen (Vienna City Marathon)


Welt-Anti-Doping-Agentur erklärt die Gesetzgebung in Kenia als „nicht konform“ mit den Richtlinien 

Kenias Läufer-Stars müssen um ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio im August bangen. Wie die World Anti-Doping-Agency (WADA) am 12. Mai bekannt gab, wurde Kenias neue Anti-Doping-Gesetzgebung als „nicht konform gehend“ mit den Richtlinien der WADA eingestuft. Diese Einschätzung kam überraschend, nachdem die Kenianer quasi in letzter Minute vor kurzem ein hartes Anti-Doping-Gesetz im Parlament verabschiedet hatten. Demnach drohen zukünftig gedopten Athleten aber auch Beteiligten aus dem Umfeld sogar Gefängnisstrafen. Es wird vermutet, dass es jedoch bei der neu aufgestellten nationalen Anti-Doping-Agentur Kenias Bereiche gibt, die nicht mit dem WADA-Code konform gehen. Details sind bisher nicht bekannt. 

Jetzt ist Kenia am Zug, IOC und IAAF können sperren 

Die kommenden Schritte und Termine sind im Moment noch unklar. Die Entscheidung, ob Kenias Leichtathleten bei den Olympischen Spielen an den Start gehen dürfen, liegt nun einerseits beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und andererseits beim Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF). Beide Verbände können auch unabhängig voneinander Sperren aussprechen. Kommt es zu einer Sperre durch die IAAF droht den Kenianern auch das Aus bei den kommenden Leichtathletik-Meetings im Sommer und bei den großen Straßenläufen im Herbst. 

Wie die internationale Nachrichtenagentur AFP berichtet, gibt es Hoffnung für die Kenianer. Demnach antwortete WADA-Präsident Craig Reedie auf die Frage, ob Kenia noch rechtzeitig vor Olympia entsprechende Veränderungen umsetzen könnte, um dem WADA-Code zu entsprechen: „Ja, es ist die Frage, wie schnell sie reagieren … sie sind jetzt am Zug.“ 

„Haben uns zurückgelehnt und zugeschaut“ 

Der frühere Olympiasieger Kipchoge Keino, heute Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees von Kenia, machte die Regierung für die Situation verantwortlich. Gegenüber der Zeitung „Daily Nation“ erklärte er, er sei nicht überrascht von der WADA-Einstufung. „Das Sportministerium hat nicht gehandelt - ich habe schon vor langer Zeit gesagt, dass wir uns in Gefahr befinden“, erklärte Keino. Auch der 3.000-m-Hindernis-Olympiasieger Ezekiel Kemboi beschuldigte in der Zeitung den Sportminister. „Ich gebe dem Minister die Schuld für all das. Das Anti-Doping-Gesetz hätte schon lange vorher verabschiedet werden müssen. Warum wurde das verzögert? … Der Minister hat versagt in seiner Verantwortung. Wenn dein Haus anfängt zu brennen, dann sitzt du doch auch nicht da und schaust zu - du löschst das Feuer! Aber was haben wir gemacht? Wir haben uns zurückgelehnt und zugeschaut.“ 

Kenias Doping-Krise: Wie es so weit gekommen ist 

Die dominierende Laufnation Kenia ist in den letzten Jahren immer stärker wegen Doping- und Korruptionsvorwürfen in Kritik geraten. Bei den Olympischen Spielen in London 2012 gewannen kenianische Athleten zwölf Medaillen. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 in Beijing war Kenia mit siebenmal Gold die erfolgreichste Nation. Seit 2011 wurden jedoch 40 kenianische Athleten positiv auf Doping getestet. Prominentester Dopingfall war Rita Jeptoo, u.a. Siegerin des Boston Marathons 2014 in 2:18:57 Stunden, die im November 2014 positiv auf EPO getestet worden war. Ende 2015 sagte der ehemalige WADA-Chef Dick Pound, es sei „ziemlich klar, dass in Kenia eine Menge leistungssteigernder Mittel verwendet“ würden. Im Februar 2016 wurde bekannt, dass Kenia eine Frist zur Verbesserung der Anti-Doping-Aktivitäten verstreichen hat lassen. Die WADA setzte Kenia daraufhin auf die „watch list“ jener Nationen, die den Welt-Anti-Doping-Code nicht erfüllen und setzte eine weitere Frist bis 5. April. IAAF-Präsident Sebastian Coe drohte Kenia mit einer Sperre, falls keine Taten folgen würden. Viele kenianische Läufer meldeten sich zu Wort und übten Druck auf den Verband und die Politik aus, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Kenia ließ auch den 5. April verstreichen und erhielt eine weitere Chance bis 12. Mai. Das in der Zwischenzeit verabschiedete Anti-Doping-Gesetz wird aber nun von der WADA – überraschend – als nicht ausreichend gesehen. Unabhängig von der Gesetzgebung bleibt die Frage offen, wie ein effektives System an Trainingskontrollen aufgebaut werden kann, da in Afrika derzeit kein akkreditiertes Doping-Kontroll-Labor existiert. 

Harte Linie der WADA 

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zeigt mit mehreren Schritten, dass sie bereit ist, scharfe Maßnahmen zu setzen. Vergangene Woche hat sie wegen Mängeln den Doping-Kontroll-Labors in Moskau, Peking, Lissabon und Bloemfontein (Südafrika) die Zulassung entzogen. Diese Woche wurde eine Untersuchung gegen Russland eingeleitet, wegen Anschuldigungen, es habe bei den Olympischen Winterspielen in Sotchi 2014 massive Manipulationen gegeben. 

Folgt auf Russland-Frage die Kenia-Frage? 

Nach Beweisen für systematisches, staatlich unterstütztes Doping ist Russland derzeit in der Leichtathletik für alle internationalen Wettkämpfe gesperrt. Am 17. Juni fällt bei einem Council-Meeting des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF in Wien die Entscheidung, ob Russland wieder zugelassen wird und damit bei den Olympischen Spielen in Rio startberechtigt ist, oder nicht. Möglicherweise stellt sich bald auch für Kenia diese Frage. Die Art des Dopingproblems im ostafrikanischen Läuferland ist jedoch anders gelagert als in Russland. Kenner gehen nicht von einer straff organisierten Dopingkultur aus, die von oben gesteuert ist. Der Laufsport ist in Kenia dezentral organisiert. Es gibt viele Trainingsgruppen, in denen unterschiedliche Personen Einfluss ausüben. Entsprechend dürfte auch die Dopingproblematik gelagert sein. 

VCM News. Text: JW, AM | race-news-service.com

Im Original hier erschienen: Kenias Läufer müssen um Olympia-Teilnahme bangen


Random Partner

Bundesministerium für öffentlichen Dienst und Sport
Die Aufgaben des Bundesministeriums für öffentlichen Dienst und Sport (BMÖDS) sind die Sicherstellung einer modernen Verwaltungssteuerung sowie die Förderung der gesellschafts-, sozial- und gesundheitspolitischen Funktion des Sports.

>> Besuchen Sie 2 weitere Partner auf runplugged.com/partner

Kilimanjaro, Kenia, Afrika, Elefant, Berg, Steppe, http://www.shutterstock.com/de/pic-200161715/stock-photo-kilimanjaro-elephants-in-amboseli-national-park-kenya.html, (© teilweise www.shutterstock.com)




Runplugged App

runplugged.com/app


Weitere Aktivitäten

Facebook https://www.facebook.com/runplugged.social.laufapp
Runplugged Business Athlete Award: http://runplugged.com/baa

13.05.2016

Kenias Läufer müssen um Olympia-Teilnahme bangen (Vienna City Marathon)


Welt-Anti-Doping-Agentur erklärt die Gesetzgebung in Kenia als „nicht konform“ mit den Richtlinien 

Kenias Läufer-Stars müssen um ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio im August bangen. Wie die World Anti-Doping-Agency (WADA) am 12. Mai bekannt gab, wurde Kenias neue Anti-Doping-Gesetzgebung als „nicht konform gehend“ mit den Richtlinien der WADA eingestuft. Diese Einschätzung kam überraschend, nachdem die Kenianer quasi in letzter Minute vor kurzem ein hartes Anti-Doping-Gesetz im Parlament verabschiedet hatten. Demnach drohen zukünftig gedopten Athleten aber auch Beteiligten aus dem Umfeld sogar Gefängnisstrafen. Es wird vermutet, dass es jedoch bei der neu aufgestellten nationalen Anti-Doping-Agentur Kenias Bereiche gibt, die nicht mit dem WADA-Code konform gehen. Details sind bisher nicht bekannt. 

Jetzt ist Kenia am Zug, IOC und IAAF können sperren 

Die kommenden Schritte und Termine sind im Moment noch unklar. Die Entscheidung, ob Kenias Leichtathleten bei den Olympischen Spielen an den Start gehen dürfen, liegt nun einerseits beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und andererseits beim Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF). Beide Verbände können auch unabhängig voneinander Sperren aussprechen. Kommt es zu einer Sperre durch die IAAF droht den Kenianern auch das Aus bei den kommenden Leichtathletik-Meetings im Sommer und bei den großen Straßenläufen im Herbst. 

Wie die internationale Nachrichtenagentur AFP berichtet, gibt es Hoffnung für die Kenianer. Demnach antwortete WADA-Präsident Craig Reedie auf die Frage, ob Kenia noch rechtzeitig vor Olympia entsprechende Veränderungen umsetzen könnte, um dem WADA-Code zu entsprechen: „Ja, es ist die Frage, wie schnell sie reagieren … sie sind jetzt am Zug.“ 

„Haben uns zurückgelehnt und zugeschaut“ 

Der frühere Olympiasieger Kipchoge Keino, heute Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees von Kenia, machte die Regierung für die Situation verantwortlich. Gegenüber der Zeitung „Daily Nation“ erklärte er, er sei nicht überrascht von der WADA-Einstufung. „Das Sportministerium hat nicht gehandelt - ich habe schon vor langer Zeit gesagt, dass wir uns in Gefahr befinden“, erklärte Keino. Auch der 3.000-m-Hindernis-Olympiasieger Ezekiel Kemboi beschuldigte in der Zeitung den Sportminister. „Ich gebe dem Minister die Schuld für all das. Das Anti-Doping-Gesetz hätte schon lange vorher verabschiedet werden müssen. Warum wurde das verzögert? … Der Minister hat versagt in seiner Verantwortung. Wenn dein Haus anfängt zu brennen, dann sitzt du doch auch nicht da und schaust zu - du löschst das Feuer! Aber was haben wir gemacht? Wir haben uns zurückgelehnt und zugeschaut.“ 

Kenias Doping-Krise: Wie es so weit gekommen ist 

Die dominierende Laufnation Kenia ist in den letzten Jahren immer stärker wegen Doping- und Korruptionsvorwürfen in Kritik geraten. Bei den Olympischen Spielen in London 2012 gewannen kenianische Athleten zwölf Medaillen. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 in Beijing war Kenia mit siebenmal Gold die erfolgreichste Nation. Seit 2011 wurden jedoch 40 kenianische Athleten positiv auf Doping getestet. Prominentester Dopingfall war Rita Jeptoo, u.a. Siegerin des Boston Marathons 2014 in 2:18:57 Stunden, die im November 2014 positiv auf EPO getestet worden war. Ende 2015 sagte der ehemalige WADA-Chef Dick Pound, es sei „ziemlich klar, dass in Kenia eine Menge leistungssteigernder Mittel verwendet“ würden. Im Februar 2016 wurde bekannt, dass Kenia eine Frist zur Verbesserung der Anti-Doping-Aktivitäten verstreichen hat lassen. Die WADA setzte Kenia daraufhin auf die „watch list“ jener Nationen, die den Welt-Anti-Doping-Code nicht erfüllen und setzte eine weitere Frist bis 5. April. IAAF-Präsident Sebastian Coe drohte Kenia mit einer Sperre, falls keine Taten folgen würden. Viele kenianische Läufer meldeten sich zu Wort und übten Druck auf den Verband und die Politik aus, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Kenia ließ auch den 5. April verstreichen und erhielt eine weitere Chance bis 12. Mai. Das in der Zwischenzeit verabschiedete Anti-Doping-Gesetz wird aber nun von der WADA – überraschend – als nicht ausreichend gesehen. Unabhängig von der Gesetzgebung bleibt die Frage offen, wie ein effektives System an Trainingskontrollen aufgebaut werden kann, da in Afrika derzeit kein akkreditiertes Doping-Kontroll-Labor existiert. 

Harte Linie der WADA 

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zeigt mit mehreren Schritten, dass sie bereit ist, scharfe Maßnahmen zu setzen. Vergangene Woche hat sie wegen Mängeln den Doping-Kontroll-Labors in Moskau, Peking, Lissabon und Bloemfontein (Südafrika) die Zulassung entzogen. Diese Woche wurde eine Untersuchung gegen Russland eingeleitet, wegen Anschuldigungen, es habe bei den Olympischen Winterspielen in Sotchi 2014 massive Manipulationen gegeben. 

Folgt auf Russland-Frage die Kenia-Frage? 

Nach Beweisen für systematisches, staatlich unterstütztes Doping ist Russland derzeit in der Leichtathletik für alle internationalen Wettkämpfe gesperrt. Am 17. Juni fällt bei einem Council-Meeting des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF in Wien die Entscheidung, ob Russland wieder zugelassen wird und damit bei den Olympischen Spielen in Rio startberechtigt ist, oder nicht. Möglicherweise stellt sich bald auch für Kenia diese Frage. Die Art des Dopingproblems im ostafrikanischen Läuferland ist jedoch anders gelagert als in Russland. Kenner gehen nicht von einer straff organisierten Dopingkultur aus, die von oben gesteuert ist. Der Laufsport ist in Kenia dezentral organisiert. Es gibt viele Trainingsgruppen, in denen unterschiedliche Personen Einfluss ausüben. Entsprechend dürfte auch die Dopingproblematik gelagert sein. 

VCM News. Text: JW, AM | race-news-service.com

Im Original hier erschienen: Kenias Läufer müssen um Olympia-Teilnahme bangen


Random Partner

Bundesministerium für öffentlichen Dienst und Sport
Die Aufgaben des Bundesministeriums für öffentlichen Dienst und Sport (BMÖDS) sind die Sicherstellung einer modernen Verwaltungssteuerung sowie die Förderung der gesellschafts-, sozial- und gesundheitspolitischen Funktion des Sports.

>> Besuchen Sie 2 weitere Partner auf runplugged.com/partner

Kilimanjaro, Kenia, Afrika, Elefant, Berg, Steppe, http://www.shutterstock.com/de/pic-200161715/stock-photo-kilimanjaro-elephants-in-amboseli-national-park-kenya.html, (© teilweise www.shutterstock.com)




Runplugged App

runplugged.com/app


Weitere Aktivitäten

Facebook https://www.facebook.com/runplugged.social.laufapp
Runplugged Business Athlete Award: http://runplugged.com/baa



Blog Vienna City Marathon

News von/über Österreichs grössten Laufevent.

>> http://www.vienna-marathon.com