Deutsche Bank: Jetzt werden die Ärmel hochgekrempelt (Stefano Angioni, Marc Schmidt)

Bei der Deutschen Bank (WKN 514000) tut sich derzeit einiges. Die größte Bank in Deutschland will wieder zu alter Stärke finden. Dafür scheut man sich auch nicht vor ungewöhnlichen Maßnahmen. Für Investoren dürfte ein Engagement spannend werden.

Zunächst waren es milliardenschwere Abschreibungen, die zu einem Rekordverlust im dritten Quartal führten. Jetzt bekommt die Deutsche Bank eine grundlegende Veränderung des Konzernaufbaus und der Führungsstruktur verpasst. Der neue Co-Chef des Instituts, der Brite John Cryan, räumt rigoros auf. Im Mittelpunkt steht die „Strategie 2020“, deren Einzelheiten am 29. Oktober vorgestellt werden. Sie sollen die Deutsche Bank insgesamt schlanker und damit flexibler machen. Zudem will man sich noch stärker als in der Vergangenheit an den Bedürfnissen der Kunden und Regulierungsbehörden orientieren. Letzteres wird gar nicht so einfach. Schließlich sind seit der Finanzkrise viele neue und vor allem schärfere Regeln auf die Banken zugekommen.

Auch wenn Details der neuen Strategie noch folgen, wurden viele grundlegende Entscheidungen bereits getroffen. Der Bereich Corporate Banking & Securities (CB&S) wird zum 1. Januar 2016 in zwei Bereiche aufgeteilt. Dabei wird Corporate Finance mit dem bisherigen Bereich Global Transaction Banking (GTB) verschmolzen. Der zweite Bereich aus der Aufteilung von CB&S, Global Markets, umfasst die Handelsaktivitäten der Bank. Die Vermögensverwaltung wird zum 1. Januar 2016 aus dem Bereich Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) herausgetrennt. Die Vermögensverwaltung wird dann in einer eigenen Einheit im Bereich Privatkundengeschäft (PBC) fortgeführt. Der Bereich Deutsche Asset Management konzentriert sich nach der Heraustrennung damit auf das Geschäft mit institutionellen Kunden und Fonds.

Mit dem Konzernumbau sind zukünftig alle vier Bereiche direkt im Vorstand vertreten. Insgesamt wird sich der Vorstand von derzeit 8 auf 10 Personen erweitern. Vier Vorstandsmitglieder scheiden aus, sechs kommen hinzu. Das Group Executive Commitee, welches unterhalb des Vorstandes angesiedelt ist, sowie 10 der derzeit 16 Vorstandausschüsse werden darüber hinaus aufgelöst. Unsere DZ BANK Analysten begrüßen den Konzernumbau sowie die Vereinfachung der Führungsstruktur im Rahmen der neuen „Strategie 2020“. Insgesamt stellt sich die Deutsche Bank aus Analystensicht deutlich agiler und effizienter auf.

Neben den Einzelheiten des Konzernumbaus beschäftigen Anleger derzeit insbesondere die Fragen nach einer weiteren Kapitalerhöhung, die notwendig werden könnte. In der DZ BANK Researchabteilung rechnet man jedoch nicht mit einer weiteren Kapitalerhöhung. Daher wird aufgrund der attraktiven Bewertung der Deutsche-Bank-Aktie, vor allem auf Basis des Kurs-Buchwert-Verhältnisses (KBV), trotz des in der Vorwoche angekündigten hohen Quartalsverlustes das Anlageurteil „Kaufen“ bestätigt. Der faire Wert wird immer noch bei 31,00 Euro gesehen.

Quelle: Guidants

Quelle: Guidants

Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung und die fundamentale Analyse des Unternehmens Deutsche Bank, könnte sich zum Beispiel ein Discount-Call-Optionsschein der DZ BANK (WKN: DG4PE2) auf die Aktie des DAX-Konzerns anbieten. Der Strike (Ausübungskurs) dieses Discount-Optionsscheins, der am 29.03.2016 fällig wird (Fälligkeitstag), liegt bei 22,00 Euro, während das Papier mit einem Cap von 25,00 Euro und einem Bezugsverhältnis von 1,0 (1:1) ausgestattet ist. Notiert die Deutsche-Bank-Aktie am 18.03.2016 (Bewertungstag) auf oder über dem Cap, kommt es zu der maximalen Auszahlung des Discount-Call-Optionsscheins von 3,00 Euro. In diesem Fall hat der Discount-Optionsschein bei einem aktuellen Kaufkurs von 2,37 Euro seine maximale Rendite von 26,50 Prozent erreicht.
Solange die Deutsche-Bank-Aktie am Laufzeitende über 24,37 Euro notiert (aktuell 26,41 Euro), würde der Käufer des Discount-Optionsscheins bei einem derzeitigen Verkaufskurs von 2,37 Euro eine positive Rendite erzielen. Notiert die Aktie jedoch unterhalb des Strikes von 22,00 Euro, kommt es zu einem Totalausfall des eingesetzten Kapitals. Andernfalls beträgt die Rückzahlung, sofern der Aktienkurs zwischen Cap (25,00 Euro) und Strike (22,00 Euro) liegt: (Kurs Basiswert in Euro – Strike in Euro)*1,0.
Ein Beispiel: Bei einem Kurs der Deutsche Bank-Aktie am Bewertungstag von 24,50 Euro beträgt die Rückzahlung je Discount-Optionsschein 2,50 Euro.

Stand 21.10.2015/ Ein Gastkommentar von Stefano Angioni, eniteo
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Bildquelle: dieboersenblogger.de



(23.10.2015)

Deutsche Bank, Logo Bocman1973 / Shutterstock.com , (© www.shutterstock.com)


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Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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