Wochenrückblick KW42: Auf und Ab im DAX, Daimler läutet die nächste Runde ein (Marc Schmidt)

In der vergangenen Börsenwoche ging das Auf und Ab im DAX weiter. Nach einem starken Wochenauftakt rutschte das wichtigste deutsche Börsenbarometer zur Wochenmitte unter die 10.000er-Punkte-Marke, nur um dann am Donnerstag wieder durchzustarten. Abhängig von den US-Konjunkturdaten freuten sich Anleger am deutschen Aktienmarkt entweder auf eine anhaltende Nullzinspolitik der Notenbank Fed oder waren enttäuscht, wenn erfreuliche US-Daten eine Zinswende noch in diesem Jahr signalisierten. Die Schaukelbörsen werden uns also mindestens bis zur nächsten Fed-Sitzung Ende Oktober erhalten bleiben.
Nachdem in den USA einige Unternehmen ihre Zahlen für das dritte Geschäftsquartal bereits vorgelegt hatten, ging es nun auch mit der DAX-Berichtssaison los. Dabei konnte Europas größter Softwarekonzern SAP (WKN 716460) mit überraschend deutlichen Ergebniszuwächsen punkten.
Am kommenden Donnerstag geht es rasant weiter. Daimler (WKN 710000) wird über das dritte Quartal berichten. Angesichts des Abgas-Skandals bei Volkswagen (WKN 766403) dürften viele Anleger der Zahlenbekanntgabe der Schwaben nun sogar ein Stück mehr entgegenfiebern.

Deutschland

In nur wenigen Wochen konnte die Lufthansa-Aktie (WKN 823212) Kurszuwächse von rund 30 Prozent verbuchen. Damit hatte sich die Marktstimmung rund um die Kranich-Airline radikal verändert. Nun gilt es aber, diesen Schwung mitzunehmen. Mehr dazu hier.
Die RWE-Aktie (WKN 703712) profitierte kurzfristig vom bestandenen Atom-Stresstest. Allerdings bleibt das Marktumfeld für die Versorger schwierig, so dass Anleger eine gewisse Absicherung nicht außer Acht lassen sollten. Mehr dazu hier.
Am Ende wurde es dann doch nichts mit einer Übernahme von K+S (WKN KSAG88) durch Potash (WKN 878149). Das löste bei der K+S-Aktie deutliche Kursverluste aus. Trotzdem bleibt der DAX-Wert für Anleger interessant. Unsere Einschätzung dazu hier.
Nach einem kleinen Durchhänger konnte die Wirecard-Aktie (WKN 747206) zuletzt die gute Umsatz- und Ergebnisdynamik sowie die Wachstumsaussichten beim Zahlungsabwickler zu einer neuerlichen Rallye nutzen. Dabei sprang für den TecDAX-Wert sogar ein neues Allzeithoch bei 44,80 Euro heraus. Jetzt gilt es, auf die neuerliche Rekordjagd zu warten. Mehr dazu hier.
Die Konsolidierung am deutschen Immobilienmarkt ist im vollen Gange. Schließlich können durch Zusammenschlüsse Kosten optimiert werden. Jetzt will es das neueste DAX-Mitglied Vonovia (WKN A1ML7J) mit einer geplanten Übernahme der Nummer zwei am Markt, Deutsche Wohnen (WKN A0HN5C), die ganze Sache mit der Konsolidierung an die Spitze treiben. Unsere Einschätzung dazu hier.

International

Im ersten Halbjahr kam der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé (WKN A0Q4DC) mit Belastungen wie dem Rückruf von Fertignudeln in Indien, dem starken Franken und einem insgesamt schwierigen Marktumfeld noch ganz gut zurecht. Doch im dritten Quartal war es damit vorbei. Nun musste der SMI-Konzern sogar etwas für ihn radikales tun. Mehr dazu hier.
Vor gar nicht allzu langer Zeit sah es so aus, als würde der Goldpreis sogar unter die Marke von 1.000 US-Dollar pro Feinunze rutschen. Inzwischen haben sich die Notierungen für das gelbe Edelmetall jedoch deutlich erholt. Jetzt ist die Marke von 1.200 US-Dollar gar nicht mehr weit. Von dieser Preiserholung profitieren natürlich auch Minenbetreiber wie Barrick Gold (WKN 870450). Mehr dazu hier.
So etwas war man zuletzt von Netflix (WKN 552484) nicht gewohnt. Schließlich konnte der Video-on-Demand-Anbieter einige Male mit beeindruckenden Wachstumszahlen bei den Neukunden aufwarten. Doch im dritten Quartal war das anders, zumindest auf dem Heimatmarkt. Allerdings ist gerade das US-Geschäft profitabel, während das Unternehmen für die internationale Expansion Verluste auf den Auslandsmärkten in Kauf nimmt. Unsere Einschätzung dazu hier.
Neben dem 20-jährigen Börsenjubiläum durfte man sich beim österreichischen Stahlunternehmen voestalpine (WKN 897200) auch darüber freuen, dass Konzernchef Wolfgang Eder für ein weiteres Jahr Präsident des Weltstahlverbandes „World Steel Association“ bleiben soll. Darüber hinaus gab es nun einen positiven Analystenkommentar. Ein kleiner Überblick.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

In Sachen Quartalszahlen nimmt die neue Berichtssaison Fahrt auf. In der kommenden Woche stehen u.a. die Zahlen von Halliburton, IBM, Morgan Stanley (Montag); United Technologies, Verizon, Villeroy & Boch, Yahoo (Dienstag); ABB, American Express, Coca-Cola, eBay, General Motors, Texas Instruments, zooplus (Mittwoch); Alphabet, Amazon, AT&T, Caterpillar, comdirect, Daimler, Dow Chemical, Eli Lilly, McDonald’s, Microsoft (Donnerstag); LyondellBasell (Freitag).

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

Montag
16:00 US NAHB Wohnungsmarktindex (Oktober)

Dienstag
08:00 DE Erzeugerpreise (September)
10:00 EU Leistungsbilanzsaldo (August)
14:30 US Baubeginne (September)
14:30 US Baugenehmigungen (September)

Donnerstag
10:00 EU EZB Wirtschaftsbericht
13:45 EU EZB Zinsentscheid
14:30 US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
15:00 US FHFA Hauspreisindex (August)
16:00 US Frühindikatoren (September)
16:00 US Verkauf bestehender Häuser (September)

Freitag
09:30 DE Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Oktober)
09:30 DE Einkaufsmanagerindex Dienste (Oktober)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Oktober)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex Dienste (Oktober)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex Gesamt (Oktober)

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Bildquelle: dieboersenblogger.de



(17.10.2015)

Daimler, 360b / Shutterstock.com , 360b / Shutterstock.com, (© www.shutterstock.com)


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Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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