Wachstumsunternehmen bewerten – Ein Vergleich: Apple, Amazon, Bristol-Myers, Chipotle, Expedia, Kuka, Wirecard (Michael Gredenberg)

Oft ist es schwierig die Bewertung von Aktien zu vergleichen: Die bekannteste Kennzahl, das KGV kann bei stark wachsenden Unternehmen sehr hoch sein – und dennoch können diese Unternehmen günstiger sein als solche mit niedrigem KGV und keinem Wachstum.

Ein guter Anhaltspunkt für die Bewertung solcher Unternehmen ist die DCF-Analyse (Discounted Cashflow). Ich habe das Verfahren im Financeblog bereits hier vorgestellt, und werde es heute praktisch anwenden um zu zeigen wie man damit implizites Wachstum (=vom Markt erwartetes Wachstum) berechnen kann.  Dadurch kann man sich dann selbst eine Meinung bilden, ob ein Unternehmen dieses Wachstum welches der Markt erwartet auch in Zukunft erreichen kann.

WachstumWachstum

 

Wachstum greifbar machen

Es ist logisch, dass die Aktien einer wachsenden Firma “teurer” sein müssen (in Bezug auf Bewertungskennzahlen wie z.B. KGV) als die einer Firma welche keine Aussichten mehr hat sich zu vergrössern. Die Aussicht auf steigende Gewinne lässt die Bewertung von Aktien oft stark ansteigen, da bei Erfüllung dieser Aussichten die heutige Bewertung auch günstig sein kann.

Doch wie stellt man einfach fest, wie hoch eigentlich die eingereisten Erwartungen sind? Dazu zeige ich nun eine Möglichkeit dieses erwartete – und in den Aktienpreis bereits enthaltene Wachstum – festzustellen.

So kann sich jeder eine Meinung bilden ob das eingepreiste Wachstum gerechtfertigt ist, oder nicht.

Was sind die Stärken und Schwächen der DCF-Methode?

Das Ziel des DCF-Verfahrens ist es, ein Unternehmen anhand seiner Cashflows zu bewerten. Der hierfür verwendete “Free-Cashflow” ist der Geldfluss, der Aktionären und Gläubigern nach Bedienung aller Aufwendungen, Investitionen etc. zur Verfügung steht.  Quasi das Geld, welches für Kredittilgung, Zinsendienst und Dividenden verwendet werden kann.

Als Aktionär interessiert einem natürlich nur der Wert des Eigenkapitals eines Unternehmens, deshalb wird vom Ergebnis der DCF-Rechnung (Wert aller zukünftigen Free-Cashflows) das Fremdkapital einfach abgezogen.

Bei der DCF-Bewertung werden also Annahmen über die zukünftige Entwicklung dieser Cashflows über viele Jahre gemacht – die erste Unbekannte in der Berechnung.

Außerdem werden die Cashflows in den zukünftigen Jahren natürlich abgezinst, da sie ja nicht heute sondern erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen. Der Abzinsungsfaktor ist etwa damit zu vergleichen: Wie viel Geld müsste man heute zu einem bestimmten Zinssatz anlegen um z.B. in 2 Jahren auf den Cashflow des untersuchten Unternehmens zu kommen. Ein Cashflow in 2 Jahren ist also weniger wert als einer heute. Ein Cashflow in 3 Jahren ist noch weniger wert etc. Man spricht hier auch von Opportunitätskosten: Man könnte das Geld ja zu einem bestimmten Zinssatz anlegen, anstatt dessen investiert man es aber in ein Unternehmen, welches erst in einiger Zeit entsprechende Erträge bringt.

Hier ist also die zweite Unbekannte: Der Abzinsungsfaktor, also der Zinssatz mit welchem die zukünftigen Cashflows abgezinst werden.

DCF – Eine Gleichung mit zwei Unbekannten.

Wie wir aus dem Mathematikunterricht wissen gibt es für eine Gleichung mit zwei Unbekannten nur dann eine eindeutige Lösung, wenn es sich um ein Gleichungssystem mit mindestens 2 Gleichungen handelt. Das ist bei DCF nicht der Fall. Deshalb stellt jeder der beiden Unbekannten eine Stellschraube dar, die das Ergebnis entsprechend verändern kann:

– Ist das angenommene Wachstum höher, so sind automatisch die für die Berechnung angenommenen zukünftigen Cashflows höher und das Unternehmen ist automatisch mehr wird.

– Ist der Abzinsungsfaktor höher, so werden die zukünftigen Cashflows weniger wert und der Wert des Unternehmens sinkt. Bei höherem Abzinsungsfaktor allerdings erhöht sich der Unternehmenswert entsprechend.

DCF ist also ein guter Anhaltspunkt für die Bewertung von Unternehmen, allerdings ist es nicht der heilige Gral, da niemand wissen kann wie genau das Wachstum in der Zukunft aussieht, und welche Verzinsung der Markt in der Zukunft auf Eigenkapital hergibt.

Wie verwende ich DCF?

Ich persönlich versuche die DCF-Methode herzunehmen um das vom Markt erwartete Wachstum auszurechnen: Dazu muss ich eine der beiden Unbekannten eliminieren. Wenn es in der Gleichung nur noch eine Unbekannte – nämlich den erwarteten Wachstum der Cashflows gibt – dann kann man diese ausrechnen und sehen welches Wachstum der Markt bei der derzeitigen Bewertung einer Firma erwartet.

 Wie eliminiert man nun also die Unbekannte des Abzinsungsfaktors?
Möglich ist das natürlich auch nur über Erfahrungswerte. Hierfür dient das sogenannte CAPM (Capital Asset Pricing Model) Vereinfacht dargestellt: Es wird angenommen, dass der Markt in Zukunft eine ähnliche Entwicklung erwartet wie in der Vergangenheit: Wenn eine Aktie also in den letzten 10 Jahren im Schnitt pro Jahr 8% zugelegt hat, so wird das auch für die Zukunft erwartet.

Ich schließe mich also diesen Erwartungen in meinen Berechnungen an und rechne aus, wie viel Wachstum der Markt bei der derzeitigen Bewertung einer Firma erwartet.

Diese Vorgehensweise zeige ich nun:

Der Vergleich:

Ich habe für diesen Vergleich einige Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen hergenommen die in den letzten Jahren ein Gewinnwachstum von mehr als 10% pro Jahr ausgewiesen haben und/oder für die nächsten Jahre ein (von diversen Analysten) erwartetes Gewinnwachstum von mehr als 10% pro Jahr haben.

Apple ist natürlich mit dabei – das Gewinnwachstum der letzten Jahre war sehr gut, das erwartete Wachstum ist nicht so hoch – doch Apple ist immer wieder für Überraschungen gut.

Außerdem dabei: Amazon, Bristol-Myers Squibb (ein Pharma-Unternehmen), Chipotle – ein schnell wachsendes Unternehmen im Fastfood-Bereich, Expedia – ein Online-Portal für Reisen, Kuka – ein deutscher Hersteller von Industrierobotern und Wirecard – ebenfalls ein deutsches Unternehmen welches (Online)-Bezahldienstleistungen anbietet.

Bis auf die letzten beiden handelt es sich bei allen Unternehmen um US-Firmen.

Die Cashflow-Analyse:

Ich fange gleich direkt mit der Auswertung der Cashflow-Bewertung an, da das eigentlich Thema des heutigen Beitrages ist.

Zuerst werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Cashflows der letzten 3 Jahre – ich habe den Bereich absichtlich enger gewählt, da sich bei einer Betrachtung eines längeren Zeitraumes (normalerweise betrachte ich 10 Jahre) Änderungen in der Dynamik ergeben können.

Free Cashflow 2012 2013 2014 Zuwachs p.a. Rang
APPLE 42.561,00 45.501,00 50.142,00 5,62% 4
AMAZON 395,00 2.031,00 1.949,00 70,24% 1
BRISTOL-MYERS SQUIBB 6.393,00 3.008,00 2.622,00 -25,70% 7
CHIPOTLE 222,93 328,85 429,48 24,43% 2
EXPEDIA 1.001,49 454,62 1.038,57 1,22% 5
KUKA 91,80 164,00 88,60 -1,18% 6
WIRECARD 45,15 75,78 54,16 6,26% 3

Amazon zeigt das stärkste Wachstum, allerdings ist bereits bei einer Betrachtung von 3 Jahren deutlich zu sehen, dass die Schwankungen sehr groß sind. Ein Rückschluß auf das tatsächlich in Zukunft zu erwartende Wachstum ist extrem schwierig.

Apple zeigt eine schöne stabile Entwicklung mit einem Zuwachs von 5,6% im Jahr.

Auch sehr stetig und noch besser als bei Apple ist das Wachstum bei Chipotle 

Die übrigen Unternehmen haben alle Schwankungen in der Entwicklung des Cashflows. Bristol-Myers Squibb hat sogar einen deutlich erkennbaren Rückgang.

Die DCF-Analyse:
  EK-Kosten impliziter Zuwachs Marketcap
APPLE 8,05% -2,08% 741.847,83
AMAZON 9,41% 25,45% 198.380,09
BRISTOL-MYERS SQUIBB 8,64% 15,55% 112.754,16
CHIPOTLE 7,14% 12,64% 19.633,09
EXPEDIA 9,84% 6,00% 13.191,19
KUKA 8,53% 14,77% 2.383,89
WIRECARD 8,10% 15,39% 4.834,04

In der Tabelle habe ich die Ergebnisse der DCF-Rechnung für die einzelnen Unternehmen zusammengefasst und nur die wichtigsten Daten gezeigt.

Die Eigenkapitalkosten entsprechen dem Abzinsungsfaktor um welchen die zukünftigen Cashflows abgezinst werden – sie werden ermittelt durch die durchschnittliche vergangene Performance des Länderindex multipliziert mit dem Beta-Faktor. Eine genaue Erklärung habe ich im Artikel über DCF geliefert.

Natürlich handelt es sich – wie bereits erwähnt – um Erfahrungswerte aus der Vergangenheit die hergenommen werden um die zukünftigen Ertragserwartungen des Marktes zu messen.

Wichtig ist die nächste Spalte: Der implizite Zuwachs (=erwarteter Zuwachs) ist das Ergebnis der DCF-Rechnung, wenn man auf die derzeitige Marktkapitalisierung (also den heutigen Börsewert)  kommen möchte. Also: welche Zahl muss man für den Wachstum des Cashflows in die Gleichung einsetzen wenn man möchte, dass das Unternehmen heute fair bewertet ist.

Das ist der Kern der heutigen Analyse: Wie stark muss ein Unternehmen in den nächsten 10 Jahren pro Jahr wachsen damit die heutige Bewertung gerechtfertigt ist.

Interessant ist, dass bei Apple sogar ein Rückgang der Cashflows eingepreist ist. Der Markt erwartet also, dass Apple nicht mehr weiter wächst sondern pro Jahr um über 2% weniger Cashflows erwirtschaften wird.

Bei Chipotle ist das erwartete Wachstum etwa 12% pro Jahr – das tatsächliche Wachstum über die letzten 3 Jahre war aber 24%.

Diese beiden Unternehmen scheinen also gemäß dieser Methode derzeit unterbewertet.

Bei allen anderen ist die Erwartung höher als das was sie in der Vergangenheit geleifert hatten. Einzige Ausnahme noch ist Amazon: Hier machen mir aber die starken Schwankungen bei den Cashflows Angst.

Mit diesem Wissen und dem Fokus auf die beiden Unternehmen Apple und Chipotle schauen wir uns die übrigen Kennzahlen – diesmal im Schnelldurchlauf – an:

Vergleich der Fundamentalkennzahlen:
Umsatz 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Zuwachs p.a. Rang
APPLE 13.931,00 19.315,00 24.578,00 37.491,00 42.905,00 65.225,00 108.249,00 156.508,00 170.910,00 182.795,00 212.164,00 35,33% 2
AMAZON 6.921,12 8.490,00 10.711,00 14.835,00 19.166,00 24.509,00 34.204,00 48.077,00 61.093,00 74.452,00 91.964,00 33,30% 3
BRISTOL-MYERS SQUIBB 19.380,00 19.207,00 17.256,00 18.193,00 17.715,00 18.808,00 19.484,00 21.244,00 17.621,00 16.385,00 16.109,00 -2,03% 7
CHIPOTLE 470,72 627,70 822,93 1.085,78 1.331,97 1.518,42 1.835,92 2.269,55 2.731,22 3.214,59 4.293,15 27,84% 4
EXPEDIA n/a 2.119,46 2.237,59 2.665,33 2.937,01 2.955,43 3.033,65 3.449,01 4.030,35 4.771,26 5.936,51 12,12% 5
KUKA $ 1.435,91 1.164,56 1.286,37 1.266,12 902,07 1.078,62 1.435,60 1.739,20 1.774,50 2.353,00 3,81% 6
WIRECARD 6,83 48,92 81,94 134,17 196,79 228,51 271,62 324,80 394,60 481,74 634,21 65,45% 1

 

Umsatzrendite 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Rang
APPLE 9,53% 10,30% 14,22% 16,32% 19,19% 21,48% 23,95% 26,67% 21,67% 21,61% 22,53% 1
AMAZON 8,50% 4,23% 1,77% 3,21% 3,37% 3,68% 3,37% 1,31% -0,06% 0,37% -0,44% 7
BRISTOL-MYERS SQUIBB 12,32% 15,62% 9,19% 11,90% 29,62% 56,42% 15,92% 17,46% 11,12% 15,64% 13,99% 3
CHIPOTLE 1,30% 6,01% 5,03% 6,50% 5,87% 8,35% 9,75% 9,47% 10,18% 10,19% 11,30% 4
EXPEDIA n/a 10,79% 10,95% 11,10% -85,73% 10,13% 13,89% 13,69% 6,95% 4,88% 7,69% 5
KUKA 2,90% -10,11% -5,55% 9,16% 2,41% -8,40% -0,80% 2,08% 3,20% 3,29% 3,04% 6
WIRECARD 0,78% 16,36% 18,84% 22,71% 21,50% 19,92% 19,87% 18,84% 18,57% 17,17% 18,19% 2

 

Nettogewinn 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015E
APPLE 1.328,00 1.989,00 3.495,00 6.119,00 8.235,00 14.013,00 25.922,00 41.733,00 37.037,00 39.510,00 47.808,00 51.908,10
AMAZON 588,45 359,00 190,00 476,00 645,00 902,00 1.152,00 631,00 -39,00 274,00 -406,00 1.259,41
BRISTOL-MYERS SQUIBB 2.388,00 3.000,00 1.585,00 2.165,00 5.247,00 10.612,00 3.102,00 3.709,00 1.960,00 2.563,00 2.253,00 2.930,18
CHIPOTLE 6,13 37,70 41,42 70,56 78,20 126,85 178,98 214,95 278,00 327,44 484,95 547,67
EXPEDIA n/a 228,73 244,93 295,86 -2.517,76 299,53 421,50 472,29 280,17 232,85 456,54 461,91
KUKA 48,80 -145,10 -64,64 117,88 30,49 -75,74 -8,61 29,80 55,60 58,30 71,60 80,01
WIRECARD 0,05 8,00 15,44 30,47 42,31 45,52 53,97 61,19 73,30 82,73 115,38 152,33

 

GewinnVeränderung 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2004-2014 Rang
APPLE 49,77% 75,72% 75,08% 34,58% 70,16% 84,99% 60,99% -11,25% 6,68% 21,00% 43,10% 2
AMAZON -38,99% -47,08% 150,53% 35,50% 39,84% 27,72% -45,23% -106,18% 802,56% -248,18% negativ 7
BRISTOL-MYERS SQUIBB 25,63% -47,17% 36,59% 142,36% 102,25% -70,77% 19,57% -47,16% 30,77% -12,10% -0,58% 6
CHIPOTLE 515,34% 9,89% 70,35% 10,83% 62,20% 41,10% 20,09% 29,34% 17,78% 48,10% 54,83% 1
EXPEDIA n/a 7,08% 20,79% -950,99% 111,90% 40,72% 12,05% -40,68% -16,89% 96,07% 7,98% 4
KUKA -397,36% 55,45% 282,37% -74,13% -348,40% 88,63% 445,95% 86,58% 4,86% 22,81% 3,91% 5
WIRECARD 15018,03% 92,91% 97,38% 38,84% 7,60% 18,56% 13,36% 19,79% 12,87% 39,47% 20,44% 3

 

GK-Rendite 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Rang
APPLE 16,53% 17,27% 20,31% 24,60% 22,77% 29,50% 34,48% 35,86% 21,04% 19,15% 20,79% 1
AMAZON 21,42% 12,20% 6,14% 8,53% 8,61% 6,78% 6,34% 2,75% 0,16% 1,03% -0,36% 7
BRISTOL-MYERS SQUIBB 10,58% 14,01% 9,87% 12,92% 22,22% 38,63% 14,99% 16,39% 7,47% 7,20% 7,35% 3
CHIPOTLE 1,92% 9,81% 6,90% 9,81% 9,52% 13,19% 15,96% 15,08% 16,66% 16,30% 19,05% 2
EXPEDIA n/a 2,94% 3,18% 4,18% -41,54% 6,53% 7,39% 8,69% 5,16% 3,92% 5,87% 5
KUKA 4,85% -6,07% -4,02% 14,79% 5,23% -7,50% 2,29% 5,31% 6,86% 6,32% 5,31% 6
WIRECARD 1,17% 7,41% 7,72% 7,66% 10,23% 8,71% 9,94% 8,87% 6,95% 6,19% 6,19% 4

 

EK /Aktie 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Zuwachs p.a. Rang
APPLE 0,93 1,27 1,67 2,38 3,59 5,02 7,45 11,78 17,98 19,63 19,02 35,28% 2
AMAZON -0,55 0,59 1,04 2,78 6,24 11,84 15,22 17,05 18,04 21,23 23,10 50,27% 1
BRISTOL-MYERS SQUIBB 5,24 5,73 5,09 5,35 6,20 8,69 9,25 9,47 8,36 9,23 8,98 5,54% 5
CHIPOTLE n/a 11,77 14,56 17,13 19,34 22,34 26,09 33,41 40,07 49,57 64,86 20,88% 4
EXPEDIA n/a 35,62 35,62 33,80 16,15 18,53 19,51 16,47 16,85 16,54 14,04 -9,82% 7
KUKA 13,34 7,09 4,48 8,73 8,39 5,71 6,03 7,40 8,73 11,14 14,68 0,96% 6
WIRECARD 0,48 0,88 1,09 1,61 2,03 2,41 2,85 3,35 4,83 5,42 8,69 33,60% 3

 

Free Cashflow 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Zuwachs p.a. Rang
APPLE 758,00 2.275,00 1.563,00 4.735,00 8.505,00 9.015,00 16.590,00 33.269,00 42.561,00 45.501,00 50.142,00 52,07% 3
AMAZON 477,43 529,00 486,00 1.181,00 1.364,00 2.920,00 2.516,00 2.092,00 395,00 2.031,00 1.949,00 15,10% 4
BRISTOL-MYERS SQUIBB 2.500,00 1.098,00 1.298,00 2.310,00 2.766,00 3.335,00 4.067,00 4.473,00 6.393,00 3.008,00 2.622,00 0,48% 6
CHIPOTLE -55,94 -5,61 6,29 6,38 46,41 143,48 175,98 259,95 222,93 328,85 429,48 667,70% 1
EXPEDIA n/a 797,58 524,81 625,41 360,86 583,99 469,01 617,89 1.001,49 454,62 1.038,57 2,98% 5
KUKA 110,50 -88,70 38,40 46,40 -80,10 -11,00 9,00 18,80 91,80 164,00 88,60 -2,18% 7
WIRECARD 0,27 8,50 1,73 94,87 27,87 53,41 -48,29 7,85 45,15 75,78 54,16 70,02% 2

 

Gewinnwachstum erwartet 2014 2015 2016 2017 2014 – 2017 Rang
APPLE 47.808,00 51.908,10 53.631,72 55.702,77 2,38% 7
AMAZON -406,00 1.259,41 2.735,21 4.266,85 84,06% 1
BRISTOL-MYERS SQUIBB 2.253,00 2.930,18 3.900,11 4.800,00 28,67% 2
CHIPOTLE 484,95 547,67 648,96 777,71 17,05% 6
EXPEDIA 456,54 461,91 627,27 759,58 18,49% 5
KUKA 71,60 80,01 115,94 134,06 23,25% 4
WIRECARD 115,38 152,33 191,11 242,07 28,02% 3

Beim erwarteten Wachstum sieht man schon, dass bei den meisten Kandidaten in den nächsten Jahren ein deutlich stärkeres Wachstum erwartet wird wie in der Vergangenheit. Einzig bei Apple sind die Erwartungen sehr verhalten. Bei allen anderen wird ein Zuwachs von deutlich über 10% pro Jahr beim Gewinn erwartet. Das erklärt auch die hohen Bewertungen bei der DCF-Analyse.

Also vorsichtiger Investor bin ich da natürlich skeptisch – besonders bei Amazon.

Gesamtranking Umsatz Umsatzrendite Gewinn GK-Rendite EK/Aktie Cashflow Wachstum Durchschn. Rang
APPLE 2 1 2 1 2 3 7 2,57 1
AMAZON 3 7 7 7 1 4 1 4,29 4
BRISTOL-MYERS SQUIBB 7 3 6 3 5 6 2 4,57 5
CHIPOTLE 4 4 1 2 4 1 6 3,14 3
EXPEDIA 5 5 4 5 7 5 5 5,14 6
KUKA 6 6 5 6 6 7 4 5,71 7
WIRECARD 1 2 3 4 3 2 3 2,57 1

Im Gesamtranking sind die Sieger Apple und Wirecard. Auf Platz 3 (eigentlich Platz 2, da es ja 2 Sieger gibt) ist Chipotle – der zweite Sieger im DCF-Test. Fundamental also eine gute Firma zu einer offensichtlich auch guten Bewertung.

Die Aussagekraft des KGV:
KGV 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 aktuell 2015E Durchschnitt Median Rang
APPLE 19,51 30,27 19,74 28,59 9,31 13,59 11,45 9,02 12,94 12,63 13,80 12,71 16,44 13,27 2
AMAZON 31,18 55,41 87,18 82,38 33,75 65,52 71,20 125,30 -2.847,60 657,15 -353,87 114,08 -181,13 68,36 7
BRISTOL-MYERS SQUIBB 20,90 14,99 32,66 24,83 8,63 4,13 14,60 16,10 26,87 34,32 43,73 33,62 21,98 22,86 6
CHIPOTLE n/a n/a 43,07 64,06 24,09 22,38 37,65 49,62 32,92 50,28 43,80 38,78 40,87 40,93 3
EXPEDIA n/a 35,74 28,42 30,69 -0,89 25,51 16,62 9,09 28,57 38,54 23,83 23,55 23,61 25,51 2
KUKA 11,01 -3,35 -7,97 5,87 11,05 -4,62 -65,36 16,09 16,88 19,81 29,41 26,32 2,62 11,03 5
WIRECARD 447,73 25,89 39,63 30,88 9,94 21,58 19,33 20,66 28,47 38,94 39,02 29,55 65,64 29,01 6

Apple ist meiner Ansicht nach sowieso deutlich unterbewertet, aber bei Chipotle sieht man, dass auch hohe KGVs gerechtfertigt sein können:
Ein KGV von aktuell 43,8 erscheint extrem hoch – dennoch hat das Unternehmen bei der DCF-Bewertung sehr gut abgeschnitten. Das eingepreiste (implizite) Wachstum ist deutlich niedriger als das Wachstum der letzten Jahre und das erwartete Wachstum von fast 20% für die nächsten Jahre ist ebenfalls höher als das implizite Wachstum. 

Bei Wachstumsunternehmen kann also ein hohes KGV gerechtfertigt sein, und sie können sogar “günstiger” sein als Unternehmen ohne Wachstum mit niedrigem KGV.

Ich werde aus diesem Grund Aktien der Firma Chipotle auch in der Finaceblog-wikifolio aufnehmen.

KBV 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 aktuell Durchschnitt Median Rang
APPLE 5,10 8,11 6,91 12,04 3,44 6,02 6,21 4,91 4,06 4,04 5,92 6,65 6,07 5,97 2
AMAZON -80,76 80,86 38,43 32,76 8,15 11,24 11,95 10,19 13,56 18,48 13,38 18,47 14,38 13,47 4
BRISTOL-MYERS SQUIBB 4,89 4,01 5,18 5,09 3,71 2,96 2,90 3,76 3,86 5,77 6,58 7,53 4,43 4,45 6
CHIPOTLE n/a n/a 3,76 8,04 3,03 4,03 8,31 10,21 7,34 10,70 10,56 9,76 7,33 8,18 3
EXPEDIA n/a 1,41 1,17 1,86 0,94 2,78 2,56 1,86 3,33 3,42 4,43 5,38 2,38 2,56 7
KUKA 1,50 2,57 4,27 2,96 1,58 2,17 2,84 1,90 3,15 3,05 3,89 4,41 2,72 2,90 5
WIRECARD 2,69 2,42 5,64 5,74 2,03 4,01 3,60 3,71 3,85 5,30 4,20 4,51 3,93 4,10 1

Auch vom KBV her sind Wachstumsunternehmen eher chronisch teuer. Das einzige was ein wenig beunruhigend ist, ist, dass kein einziges Unternehmen derzeit günstiger als die durchschnittliche Bewertung der letzten 10 Jahre ist – hier wird also erwartet dass jedes einzelne Unternehmen in den nächsten Jahren noch erfolgreicher ist, als es bisher war – ein Hinweis auf eine generelle Überbewertung.

Bewertung Div.Rendite Div. Wachstum 3 J KUV
APPLE 1,55% 21,00% 3,57
AMAZON 0,00% 0,00% 2,15
BRISTOL-MYERS SQUIBB 2,21% 2,90% 6,97
CHIPOTLE 0,00% 0,00% 4,57
EXPEDIA 0,65% 10,60% 2,23
KUKA 0,83% 0,00% 0,98
WIRECARD 0,42% 6,27% 7,59

In der letzten Tabelle sieht man, dass Wachstum und Dividenden Feinde sind: Unternehmen in der Wachstumsphase zahlen oft gar keine Dividenden bzw. sehr wenig. Die Dividendenrenditen sind durch die Bank recht gering.

Der Chart:

Wachstums-Unternehmen im Vergleich seit 2007Wachstums-Unternehmen im Vergleich seit 2007

Am Chart sieht man deutlich, dass alle Wachstums-Unternehmen den Vergleichsindex (S&P 500) um Längen schlagen konnten.

Ganz vorne sind Apple, Chipotle und Amazon.

Der Chart beweist also wieder einmal, dass die beiden Unternehmen die aus diesem Vergleich auch als Sieger hervorgegangen sind in der Vergangenheit auch die besten Performance bezüglich Aktienkurs aufs Parkett legen konnten.



(18.05.2015)

Apple headquarters, Infinite loop, Cupertino Asif Islam / http://www.shutterstock.com/editorial?cr=00&pl=edit, (© www.shutterstock.com)


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Michael Gredenberg

Inode-Gründer. Heute u.a. passionierter Radfahrer und Finanzautor via financeblog.at.

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