02.10.2014, 2833 Zeichen
Herbert Stepic, vielleicht das Gesicht der – lange Jahre positiv gesehenen – CEE-Story österreichischer Unternehmen und RBI-CEO zum Zeitpunkt des Börsegangs und lange Jahre darüber hinaus, holte bei einer WFIC-Tagung (siehe Bilder unten) weit aus.
Der Senior Consulter der RBI verwies auch auf die wenige Tage vor dem Event bekanntgegebene Gewinnwarnung; der Banker zu sein, wäre dieser Tage sehr schwierig, in CEE sei es eine riesige zusätzliche Herausforderung. „Alles, was wir bis 2008 lernten, war eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem, was ich nach Lehman lernen musste.“ Man dürfe aber nicht vergessen: Die einzigen Märkte mit Wachstum seien Emerging Markets und Amerika. Im Emerging Market CEE sei es so, dass es fast nur noch um Balance Sheets der Kunden gehe, der Banker-Job sei zu einem Consulting-Job geworden. Es sei eine Inflation des Reportings vorhanden, die Bedeutung von Riskmanagement als Tagesthema habe sich vervielfacht, die damit verbundenen IT-Costs hätten sich in der RBI auf zweistellige Millionenhöhe aufsummiert. Man brauche an die 60 Mitarbeiter nur für Stresstests. Das alles habe Auswirkungen nicht nur auf der Kostenseite, sondern vor allem in der Arbeitszeit je Kunden, schnelle Antwortzeiten an Kunden seien rar geworden. Freiraum und kreativer Platz bleibe so gut wie keiner mehr.
World Federation of Investors Corporations - Jahreskonferenz, Teil 1
„Wir müssen daher zu Hamburger- und Cola-Produzenten werden und standardisierte Produkte bringen“, so Stepic. Das Cost-Cutting würde auch einen gewaltigen Konzentrationsprozess mit sich bringen, Zehntausende Jobs seien in der Industrie in Gefahr. The Name of The Game, The Name of Frontpages bleibe: „Russia“. Stepic schloss vorsichtig optimistisch: „Ich glaube, dass wir mittelfristig wieder gute Möglichkeiten in Russland sehen werden, wenngleich Ukraine einen nachhaltigen Effekt haben wird. Die Menschen/Investoren werden das nicht vergessen.“ Den russischen Markt zu verlassen, sei die schlechteste Entscheidung, es sei lange der beste Markt gewesen. Als Bank habe man auch das Gesetz als Eigentümer, Richter würden wenig verdienen, die Risken, dass sie sich selbst helfen, sind gestiegen.
World Federation of Investors Corporations - Jahreskonferenz, Teil 2
Und die Sanktionen? Die bringe man immer dann, wenn einem sonst überhaupt nichts einfalle und sie würden die EU-Länder stärker treffen als Russland; Stepic sieht westeuropäische Politiker hier als vollkommen irrational. Den negativsten Impact würde es für den Finanzmarkt geben, das Szenario Putin vs. No Leadership in Europa würde den Märkten zusetzen. Rufe, auf den Heimmarkt zurückzukehren, seien falsch. Man würde sich im Heimmarkt killen und keinen Cent verdienen. Und: „Weniger Filialen, Standardisierung von Produkten, Electronic Banking, grosse Investments in Telefon Banking“.
Super Me Sunday: In der Defensive - Work-Work-Balance für mich viel grösseres Problem als Work-Life-Balance. Quo vadis?
1.
Herbert Stepic (Raiffeisen)
, (© photaq/Martina Draper) >> Öffnen auf photaq.com
Aktien auf dem Radar:Strabag, Austriacard Holdings AG, Verbund, Addiko Bank, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, RBI, ATX Prime, Pierer Mobility, VIG, Warimpex, Zumtobel, Porr, EVN, AT&S, Gurktaler AG Stamm, Lenzing, Polytec Group, Marinomed Biotech, Oberbank AG Stamm, Amag, FACC, OMV, Palfinger, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, Fresenius Medical Care, E.ON , HeidelbergCement, Siemens.
Kontron
Der Technologiekonzern Kontron AG – ehemals S&T AG – ist mit mehr als 6.000 Mitarbeitern und Niederlassungen in 32 Ländern weltweit präsent. Das im SDAX® an der Deutschen Börse gelistete Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von IoT (Internet of Things) Technologien. In diesen Bereichen konzentriert sich Kontron auf die Entwicklung sicherer und vernetzter Lösungen durch ein kombiniertes Portfolio aus Hardware, Software und Services.
>> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
Börsepeople im Podcast S18/24: Edda Vogt
Edda Vogt ist seit mehr als 25 Jahren als Finanzredakteurin tätig. Die Ökonomin, zertifizierte Börsenhändlerin und Portfoliomanagerin verantwortet die Anlegerkommunikation der Deutsche Börse. Mit B...
Pia-Paulina Guilmoth
Flowers Drink the River
2024
Stanley / Barker
Herbert Schwöbel & Günther Kieser
Hessischer Rundfunk. 81 Funkhausbilder.
1964
Hessischer Rundfunk
Le Corbusier
Aircraft
1935
The Studio