25.07.2014, 6921 Zeichen
Goldexperte Ronald Stöferle veröffentlichte mit Partnern die „Österreichische Schule für Anleger“. Das 350 Seiten starke Buch handelt aber nicht etwa vom ATX, sondern von Inflation & Deflation.
Ronald Stöferle: Die Österreichische Schule der Nationalökonomie entdeckte ich leider nicht an der Wiener Wirtschaftsuniversität, sondern erst im Rahmen meiner intensiven Auseinandersetzung mit Gold. In den vergangenen zehn Jahren bin ich zur Überzeugung gelangt, dass umfassendes Wissen über die monetäre Geschichte sowie das Verständnis der aktuellen internationalen Finanzordnung essenziell sind, um Gold wirklich begreifen zu können. Die Österreichische Schule bietet in diesem Zusammenhang entscheidende Vorteile: Sie zeigt u.a. konsistent die Verzerrungen auf, welche durch ein staatlich institutionalisiertes Teilreserve-Bankensystem entstehen, und erklärt präzise die wahren Wurzeln des Wirtschaftszyklus.
Je intensiver ich mich mit den Lehren dieser Denkschule auseinandersetzte, desto klarer wurden mir die historische Entwicklungen, aber auch die aktuellen wirtschaftlichen Zusammenhänge. Im Laufe der Jahre musste ich aber auch feststellen, dass eine verschwindend kleine Minderheit von Akteuren im Bankenbereich über tiefgehendes Wissen über das Geldsystem verfügt, geschweige denn sich jemals intensiv mit der Österreichischen Schule auseinandergesetzt hat. Auch mein Partner Mark Valek hat exakt die selben Erfahrungen im Asset Management-Bereich gemacht, wo er im Rahmen seiner Position als Fondsanalyst und Fondsmanager zig internationale, renommierte Kollegen auf die Österreichische Schule angesprochen hatte, aber nur in den allerwenigsten Fällen auf stichhaltiges Wissen gestoßen ist. Dieses in Vergessenheit geratene Wissen ist allerdings gerade in einer Zeit von monetärer Instabilität von besonderem Wert, insbesondere für Anleger. Letztenendes war dies dann auch der Grund, warum wir uns gemeinsam mit einigen Schweizer Partnern selbstständig gemacht haben. Aus unserer Sicht haben konventionelle Asset Manager nicht die richtigen Antworten für die kommenden Jahre, da die wenigsten von ihnen die richtige Frage – die Geldsystemfrage – stellen. Wir haben uns in den letzten Jahren intensiv damit auseinandergesetzt, zu identifizieren, welche konkrete Vorteile die Österreichische Schule für Investoren bieten kann, ohne aber zu vergessen, wo ihre Grenzen, bzw. auch die potenziellen Gefahren für Anleger sind. Gemeinsam mit dem Vorstand des Instituts für Wertewirtschaft, Rahim Taghizadegan, haben wir nun ein doch recht umfassendes Buch dazu geschrieben.
Fass mir doch kurz die Key-Message des Buchs zusammen.
Wird es weitere Bücher von dir geben? Das ‚In Gold We Trust‘ mit der Erste Group ist ja z.B. für einen Report auch ein ziemlicher Wälzer ...
Das würde ich nicht ausschließen. Einen Großteil meiner Lebenszeit verbringe ich mit der Verarbeitung von Informationen. Ich habe unlängst überschlagsmäßig nachgerechnet, pro Jahr lese ich in etwa 50 Bücher und Hunderte Artikel. Wir verfügen über ein internationales Netzwerk von teilweise sehr bekannten Investoren, mit denen wir uns aktiv austauschen. Das Niederschreiben ist eine sinnvolle Möglichkeit zur Aufarbeitung der Erkenntnisse, welche wir gewinnen. So gesehen sind die umfangreiche Analysen und auch das Buch gewissermaßen ein Nebenprodukt meiner Haupttätigkeit.
‚In Gold We Trust‘: auch da bitte kurz die Bottom Line. Ist Gold ein Kauf?
Wir betrachten Gold aus der monetären Perspektive und argumentieren, dass aufgrund der ‚Monetären Tektonik‘ – also dem Wechselspiel zwischen Inflation und Deflation – die Wahrscheinlichkeit stark zugenommen hat, dass das disinflationäre Umfeld (vor
allem im Dollarraum) nun dem Ende zugeht. Die Notenbanken haben es unmissverständlich klar gemacht, dass sie keine Preisdeflation dulden werden. Daher ist aus unserer Sicht Gold zurzeit ein interessanter Kauf, nicht zuletzt aufgrund des potenziell asymmetrischen Ergebnisses einer doch stärker als allgemein erwarteten Preisinflation. Die jüngsten Ereignisse an den Märkten könnten Vorboten für den Beginn einer neuen Bewertung der Marktteilnehmer hinsichtlich des zukünftigen Inflationsumfelds sein. Sollte sich der Inflationstrend umkehren, werden sich ausgesprochene Opportunitäten bei inflationssensitiven Anlagen, wie z.B. Gold und Goldaktien, ergeben.
Und Silber?
Silber wäre gerade in einem Umfeld steigender Preisinflation besonders interessant. Sollte jedoch ein deflationärer Schock eintreten, ist man mit Gold bestimmt besser bedient.
Wie läufts bei Incrementum? Was macht ihr, welche sind eure Flagship-Produkte?
Die Partner der Incrementum AG verwalten insgesamt drei Investmentfonds, wovon allerdings exklusiv der ‚Austrian Economics Golden Opportunities Fund‘ in Österreich zum Vertrieb zugelassen ist. Ich konzentriere mich gemeinsam mit meinem Partner Mark Valek ausschließlich auf das Management dieses Fonds. In diesem Fonds setzen wir eine aktive, vermögensverwaltende Strategie um. Vereinfacht gesagt, ist der Fonds ein aktiver Inflationsschutzfonds. Oftmals wird davon ausgegangen, dass ich einen Goldfonds oder reinen Goldminenfonds verwalten würde. Dies ist jedoch nicht der Fall. Wir sind der Überzeugung, dass man im derzeitigen monetären Umfeld sehr aktiv auf die Gegebenheiten reagieren muss. In den vergangenen drei Monaten hatten wir beispielsweise gar keine Allokation im Edelmetallbereich. Jüngst haben wir allerdings begonnen, uns wieder in dem Sektor zu positionieren und haben zu günstigen Preisen Minenaktien zugekauft. Infos zu unserem Fonds gibt
es auf www.incrementum.li, unserer Homepage.
Leseproben auf Runplugged
35 Minuten Theyer
Für die Financial Literacy App Runplugged, die via http://runplugged.com/spreadit gratis downloadbar ist, hat Stöferle knapp 19 Minuten aus seinem Buch in einem One Take eingesprochen; das Gleiche machte AT&S-Sprecher Martin Theyer für seinen dau- eraktuellen Fast-schon-Klassiker „Verlorenes Vertrauen: das Tsunami-Modell der Finanzkrise“, Dauer 35 Minuten. Beide Files sind gratis und exklusiv via Runplugged App hörbar und verstär- ken dort das Content-Angebot. Auf die Frage, wer Fussball-Weltmeister wird, antwortete Stöferle: „Die Niederlande, die spielen in der Runplugged- Farbe“. Die Takes wurden beim Börse Express aufgenommen, danke für die Gastfreundschaft.
Wiener Börse Party #648: AT&S neue Chancen, but why Friday? 4x High: Addiko Bank, Do&Co, ATX TR, Rosgix
1.
Ronald Stöferle, Gold, Silber http://www.schoeller-muenzhandel.at
, (© finanzmarktfoto.at/Martina Draper) >> Öffnen auf photaq.com
2.
Martin Theyer liest für http://www.runplugged.com aus seinem Buch "Verlorenes Vertrauen - das Tsunami-Modell der Finanzkrise", Christian Drastil im WM- und Runplugged-Fieber
>> Öffnen auf photaq.com
3.
Goldexperte und Buchautor Ronald Stöferle mit WM-Pokal und Wuzzler anlässlich einer Aktion für http://www.runplugged.com
, (© mit freundlicher Genehmigung der jeweils Abgebildeten) >> Öffnen auf photaq.com
4.
Goldexperte Ronald Stöferle durch die Scheibe fotografiert, mit Runplugged-Trinkflasche ...
>> Öffnen auf photaq.com
Aktien auf dem Radar:Österreichische Post, FACC, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, S Immo, Addiko Bank, Andritz, Rosenbauer, SBO, OMV, ams-Osram, AT&S, Gurktaler AG VZ, Polytec Group, Wiener Privatbank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Beiersdorf, Brenntag, Siemens.
Baader Bank
Die Baader Bank ist eine der führenden familiengeführten Investmentbanken im deutschsprachigen Raum. Die beiden Säulen des Baader Bank Geschäftsmodells sind Market Making und Investment Banking. Als Spezialist an den Börsenplätzen Deutschland, Österreich und der Schweiz handelt die Baader Bank über 800.000 Finanzinstrumente.
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Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
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