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14.09.2013, 4294 Zeichen

Ich finde es richtig gruselig, was so manche Leute alles kaufen. Ob sauteure Autos, Uhren oder Kunst, die Statussymbole gehen mir auf den Wecker.

Mein Handy ist vier Jahre, die Couch zehn Jahre, mein Fernseher vermutlich 15 Jahre alt. Vor acht Jahren verkaufte ich mein Auto. Mit dem Rad, zu Fuss oder per Bahn bin ich unterwegs. Meine Ikea-Möbel habe ich zum Teil gebraucht gekauft (das ist in New York hipp). 

Viel Zeug verschenken hier die Leute. New York ist eine Stadt, die ständig in Bewegung ist. Es findet ständig ein Zuzug und Wegzug statt. Daher leben die Leute lockerer. Sie verschenken ihre Bücher oder den Schreibtisch an den Nachbarn, bevor sie umziehen. Die Wohnungen sind in der Regel klein. Für Krimskrams ist kein Platz, die meisten haben nur das Nötigste. 

Das endlose Verprassen von Einkommen sind nicht mehr mein Ding. In New York habe ich gelernt, was mir wirklich wichtig ist. Irgendwann mal in meinem Leben hatte ich so eine Luxusphase. Zum Glück habe ich das abgeschüttelt.

Es ist ein psychologisches Spielchen, das die Markenanbieter mit uns spielen, wenn sie ihre Ware als hochwertig, außergewöhnlich, luxuriös anpreisen. Der Konsument kann sich so gedanklich von den Mitmenschen abheben. Nach dem Motto: „Sehet her, wie toll ich bin.“

Für die angebliche Top-Qualität muss der Kunden natürlich tief in die Tasche greifen. Für das Ego macht man das, logisch. Etliche Menschen stecken in einer Konsumfalle fest. Es ist so, als ob jemand in einem Hamsterrad rennt. Ständig was Neues. Immer mehr, teurer, besser, schneller.

Auf diese Konsumsucht treffen Sie gewöhnlich bei ganz „normalen“ Verbrauchern der Mittel- bis Oberschicht. Unter den Milliardären ist es besonders auffällig, weil die reichen Promis im Fokus der Medien stehen. Das Phänomen, seinen Reichtum zur Schau stellen zu müssen, finde ich zum Teil erschreckend.

Beeindruckend finde ich dagegen jene Superreiche, die eben nicht ihr Geld zum Fenster hinauswerfen. Etwa Börsenlegende Warren Buffett, Hedgefondsstar David Einhorn oder Bürgermeister Michael Bloomberg. Das Trio finde ich sympathischer als die „Verschwender“. 

Herr Bloomberg soll nur zwei paar Lederschuhe für die Arbeit besitzen, insgesamt wenig Zeug soll er horten. Gönnt sich Bloomberg etwas, weil es sein Hobby ist, wie einen Helikopter, zahlt er das aus seiner Privattasche und sitzt selbst im Cockpit. Von der Öffentlichen Hand hat er auf ein Gehalt als Stadtoberhaupt verzichtet. 

Einhorn nimmt den Regionalzug, fährt mitsamt Frau und Kids einen Honda Odyssey Minivan

Von Buffett ist seine Sparsamkeit allgemein bekannt (Autos aus zweiter Hand, uraltes Haus, günstige Essen).

Und ja, Mark Zuckerberg finde ich ebenfalls kultig, weil er bescheiden geblieben ist. Er unterrichtet nebenher in einer Schule, trifft jeden Tag neue Leute in seiner Stadt. Er trägt ganz normale Kleidung und lehnt die Verschwendug generell ab. 

Nehmen Sie dagegen den Milliardär Ira Rennert. Der erweitert sein Strandgrundstück auf den Hamptons (nahe New York) immer weiter. Die Nachbarn haben jetzt gegen einen neuen Bau Bedenken angemeldet. Sein Heim ist größer als das Weiße Haus. 

Der Luxus scheint wie ein Rausch zu sein.

„Jedem das Seine, mir das Meiste“ – so könnte das Motto für so manchen lauten. Die Gier wirkt schon mal unheimlich.

Der umstrittene Hedgefondslenker Steven A. Cohen, dessen Mitarbeiter zum Teil unerlaubt Insiderwissen ausgenutzt haben sollen, kauft gerne Kunst und leistet sich anderen Luxus. Seltsames, grausames Zeug ist darunter. So besitzt er einen echten Hai, der in einem riesigen Aquarium in einer Masse festsitzt. 

Cohen besitzt einen Kopf aus gefrorenem Blut. Seine Kunst hat einen Wert von mehreren hundert Millionen Dollar. 

Als der Staatsanwalt gegen Cohens Hedgefonds SAC Anklage erhob, schmiss der Milliardär kurz darauf eine Party in seinem Haus auf den Hamptons. Er ließ Thunfisch für 2000 Dollar anliefern.

Die Welt der Verschwendung ist ziemlich merkwürdig. Die Lebemenschen machen nicht den Eindruck auf mich, als ob sie glücklicher als die Sparsamen wären. All der Luxus scheint eher eine Wunderwelt zu sein, eine Flucht vor der Realität.

Microsoft-Mitgründer Paul Allen sammelt Flugzeuge, Yachten, uralte Bücher. Auf mich macht der Single Allen eher einen verbitterten Eindruck. 

Fazit: Legen Sie lieber etwas Geld zurück. Bescheidenheit tut gut.



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TIm Schäfer
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    Ich finde es richtig gruselig, was so manche Leute alles kaufen. Ob sauteure Autos, Uhren oder Kunst, die Statussymbole gehen mir auf den Wecker.

    Mein Handy ist vier Jahre, die Couch zehn Jahre, mein Fernseher vermutlich 15 Jahre alt. Vor acht Jahren verkaufte ich mein Auto. Mit dem Rad, zu Fuss oder per Bahn bin ich unterwegs. Meine Ikea-Möbel habe ich zum Teil gebraucht gekauft (das ist in New York hipp). 

    Viel Zeug verschenken hier die Leute. New York ist eine Stadt, die ständig in Bewegung ist. Es findet ständig ein Zuzug und Wegzug statt. Daher leben die Leute lockerer. Sie verschenken ihre Bücher oder den Schreibtisch an den Nachbarn, bevor sie umziehen. Die Wohnungen sind in der Regel klein. Für Krimskrams ist kein Platz, die meisten haben nur das Nötigste. 

    Das endlose Verprassen von Einkommen sind nicht mehr mein Ding. In New York habe ich gelernt, was mir wirklich wichtig ist. Irgendwann mal in meinem Leben hatte ich so eine Luxusphase. Zum Glück habe ich das abgeschüttelt.

    Es ist ein psychologisches Spielchen, das die Markenanbieter mit uns spielen, wenn sie ihre Ware als hochwertig, außergewöhnlich, luxuriös anpreisen. Der Konsument kann sich so gedanklich von den Mitmenschen abheben. Nach dem Motto: „Sehet her, wie toll ich bin.“

    Für die angebliche Top-Qualität muss der Kunden natürlich tief in die Tasche greifen. Für das Ego macht man das, logisch. Etliche Menschen stecken in einer Konsumfalle fest. Es ist so, als ob jemand in einem Hamsterrad rennt. Ständig was Neues. Immer mehr, teurer, besser, schneller.

    Auf diese Konsumsucht treffen Sie gewöhnlich bei ganz „normalen“ Verbrauchern der Mittel- bis Oberschicht. Unter den Milliardären ist es besonders auffällig, weil die reichen Promis im Fokus der Medien stehen. Das Phänomen, seinen Reichtum zur Schau stellen zu müssen, finde ich zum Teil erschreckend.

    Beeindruckend finde ich dagegen jene Superreiche, die eben nicht ihr Geld zum Fenster hinauswerfen. Etwa Börsenlegende Warren Buffett, Hedgefondsstar David Einhorn oder Bürgermeister Michael Bloomberg. Das Trio finde ich sympathischer als die „Verschwender“. 

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