Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.







Magazine aktuell


#gabb aktuell



09.08.2013, 3915 Zeichen

Wenn man einigen großen US-Wertpapierhäusern zuhört, wie sie über Europa und seine Branchen und diesbezügliche Politik befinden, dann wird man einigermaßen nachdenklich. Im „Land of the Brave“ ist man es ja gewohnt eine klare Sprache zu sprechen und die Dinge bis auf den Grund zu analysieren, insbesondere, wenn es sich um die Probleme Anderer handelt, aber so klar und deutlich war es schon lange nicht der Fall. Konkret betrifft es drei Branchen: Versorger, Telekommunikation und Energie

Die US-Sicht ist easy, weil durch billige Energie und wenig Wettbewerb bei Telekommunikation geprägt. Der kritische Blick auf Europa fällt einem da leicht. Als Ergebnis haben obige drei Branchen aus US-Sicht keine Chance: Versorger werden täglich auf der Opferbank der ökologisch reinen Energie via sinkende Strompreise zur Ader gelassen. Telekommunikation wird zur einseitigen Geschäftsbasis für kleine Unternehmen, die sich fast gratis auf die Netze der Großen setzen dürfen, und Energie aus herkömmlichem Erdöl ist ohnehin ein Relikt aus der guten alten Zeit als es Schiefer-Öl noch nicht gab. Schöne und einfache Welt. 

Trotz aller Kritik an einer zu oberflächlichen Analyse gibt es doch einige gute Seiten dieser auf den ersten Blick schäbig wirkenden Medaille: Zum Beispiel weckt sie hoffentlich Europas Politik ein wenig auf. Gerade in Wahlkampfzeiten sind radikale Änderungen ja nahezu denkunmöglich, weil ja jeder mündige oder sonstige Wähler noch rasch umworben werden muss, aber ein wenig Wahrheit tut der Sache vielleicht doch gut. Was wahr ist, ist nämlich, dass unsere Energieversorger gerade den „Long way down“ gehen. Nicht, weil sie so schlecht gemanagt haben, sondern weil ihnen die alternativen Energiequellen aufgrund deren angeordneter Priorisierung die Umsätze klauen. Wir fördern alternative Energien im Wind und Solarbereich, aber bezahlen tun wir es alle über die monatliche Stromrechnung. Da schenkt uns niemand etwas. Jeder, der sich diese Belastung genauer ansieht, wird dies hinter den teilweise kreativ anmutenden Bezeichnungen erkennen. Die herkömmlichen Kraftwerke werden währenddessen in der Produktionskette hinten angereiht und produzieren oftmals ins Leere. Teufelskreis. Aber sollte mal keine Sonne scheinen oder kein Wind wehen, dann muss die Versorgungssicherheit sehr wohl gewährleistet sein. Es fällt schwer, in einem solchen Umfeld von Marktwirtschaft zu sprechen. 

Ähnlich bei Telekommunikation: Die Roaming-Gebühren sollen europaweit fallen. Wunderbar! Endlich wird der Call nach Jesolo billiger und der You-Tube Download im Urlaub zum täglich geübten, weil preiswerten Vergnügen. Übersehen wird dabei nur geflissentlich, dass, wenn man kein Geld verdienen kann auch niemand investieren wird. Kein Netzausbau, keine Breitbandmöglichkeiten, kein Smartphones zum Sondertarif. Ups. Und die möglicherweise politisch angedachte Investitionsverpflichtung wird auch nicht funktionieren, weil kaum ein Telco noch über Staatsmehrheiten verfügt. 

Ein fast schon irrwitzig anmutendes Gedankenmodell ist es aber, hinter diesem Ganzen doch eine ökonomische Logik zu suchen: Es könnte ja gewollt sein, dass der Strompreis fällt, weil ja Industr ie und erzeugendes Gewerbe via Energiekosten ihre Wettbewerbsposition verbessern. Oder die enorme Generierung der Cash-Flows bei Telekom-Unternehmen als Mittel zum Zweck für langfristig ausgelegte Investitionen verstanden wird, was ja auch volkswirtschaftlich gut wäre. Aber am Ende kommt man zu keinem zufriedenstellenden Schluss. Marktwirtschaft lässt sich nicht anordnen und jede dieser Branchen ist ihren eigenen ökonomischen Zielen verpflichtet. Sollte es nicht mehr möglich sein, diese Ziele zu erreichen, bleibt nur ein Mittel: Zusperren, weil selbst Verstaatlichen diesen Prozess nur hinausschieben würde. 

Vielleicht sollten wir unseren „Freunden aus USA“ für solche Wake Up Calls sogar danken …
 

(Von: Wolfgang Matejka, Bilder von Wolfgang HIER)




BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #637: Egalite Addiko und Marinomed, AT&S nach 2 Monaten zurück, 19 Jahre RBI an der Börse, Strabag top




 

Bildnachweis

1. Telekom Austria, Telefon , (© Martina Draper)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Immofinanz, Wienerberger, Flughafen Wien, Warimpex, Porr, AT&S, Palfinger, Strabag, Uniqa, Verbund, Pierer Mobility, Andritz, Frequentis, S Immo, Oberbank AG Stamm, Amag, Agrana, CA Immo, Erste Group, EVN, Kapsch TrafficCom, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, VIG.


Random Partner

Kostad Steuerungsbau
Kostad ist ein österreichisches Familienunternehmen, das sich auf maßgeschneiderte Elektromobilitätslösungen spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet Produkte und Dienstleistungen rund um die Elektromobilität in den Bereichen Schaltschrankbau, Automatisierungstechnik, Kabelkonfektionierung, Elektroprojektierung und Software an. Kostad hat in mehreren Ländern der Welt Schnell-Ladestationen für Elektrofahrzeuge errichtet.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A2QS86
AT0000A2C5J0
AT0000A2U2W8
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 21-22: Frequentis(1)
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 20-21: Uniqa(1), Kontron(1)
    Star der Stunde: Pierer Mobility 3%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.6%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: Wienerberger(1), Agrana(1)
    Star der Stunde: RBI 0.91%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.6%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: AT&S(2), Immofinanz(1), S Immo(1)
    Star der Stunde: UBM 0.13%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.6%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: AT&S(1), Mayr-Melnhof(1)
    Star der Stunde: Rosenbauer 0.34%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.6%

    Featured Partner Video

    Wiener Börse Party #620: ATX stark in den April, Addiko Bank mit ICF Bank nun Xetra Frankfurt, Gregor Rosinger schichtet um

    Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm.. Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse....

    Books josefchladek.com

    Igor Chekachkov
    NA4JOPM8
    2021
    ist publishing

    Dominic Turner
    False friends
    2023
    Self published

    Helen Levitt
    A Way of Seeing
    1965
    The Viking Press

    Vladyslav Krasnoshchok
    Bolnichka (Владислава Краснощока
    2023
    Moksop

    Horst Pannwitz
    Berlin. Symphonie einer Weltstadt
    1959
    Ernst Staneck Verlag

    US-Wake-up-Call: Europas regulatorische Schwächen machen ganze Branchen kaputt (Wolfgang Matejka)


    09.08.2013, 3915 Zeichen

    Wenn man einigen großen US-Wertpapierhäusern zuhört, wie sie über Europa und seine Branchen und diesbezügliche Politik befinden, dann wird man einigermaßen nachdenklich. Im „Land of the Brave“ ist man es ja gewohnt eine klare Sprache zu sprechen und die Dinge bis auf den Grund zu analysieren, insbesondere, wenn es sich um die Probleme Anderer handelt, aber so klar und deutlich war es schon lange nicht der Fall. Konkret betrifft es drei Branchen: Versorger, Telekommunikation und Energie

    Die US-Sicht ist easy, weil durch billige Energie und wenig Wettbewerb bei Telekommunikation geprägt. Der kritische Blick auf Europa fällt einem da leicht. Als Ergebnis haben obige drei Branchen aus US-Sicht keine Chance: Versorger werden täglich auf der Opferbank der ökologisch reinen Energie via sinkende Strompreise zur Ader gelassen. Telekommunikation wird zur einseitigen Geschäftsbasis für kleine Unternehmen, die sich fast gratis auf die Netze der Großen setzen dürfen, und Energie aus herkömmlichem Erdöl ist ohnehin ein Relikt aus der guten alten Zeit als es Schiefer-Öl noch nicht gab. Schöne und einfache Welt. 

    Trotz aller Kritik an einer zu oberflächlichen Analyse gibt es doch einige gute Seiten dieser auf den ersten Blick schäbig wirkenden Medaille: Zum Beispiel weckt sie hoffentlich Europas Politik ein wenig auf. Gerade in Wahlkampfzeiten sind radikale Änderungen ja nahezu denkunmöglich, weil ja jeder mündige oder sonstige Wähler noch rasch umworben werden muss, aber ein wenig Wahrheit tut der Sache vielleicht doch gut. Was wahr ist, ist nämlich, dass unsere Energieversorger gerade den „Long way down“ gehen. Nicht, weil sie so schlecht gemanagt haben, sondern weil ihnen die alternativen Energiequellen aufgrund deren angeordneter Priorisierung die Umsätze klauen. Wir fördern alternative Energien im Wind und Solarbereich, aber bezahlen tun wir es alle über die monatliche Stromrechnung. Da schenkt uns niemand etwas. Jeder, der sich diese Belastung genauer ansieht, wird dies hinter den teilweise kreativ anmutenden Bezeichnungen erkennen. Die herkömmlichen Kraftwerke werden währenddessen in der Produktionskette hinten angereiht und produzieren oftmals ins Leere. Teufelskreis. Aber sollte mal keine Sonne scheinen oder kein Wind wehen, dann muss die Versorgungssicherheit sehr wohl gewährleistet sein. Es fällt schwer, in einem solchen Umfeld von Marktwirtschaft zu sprechen. 

    Ähnlich bei Telekommunikation: Die Roaming-Gebühren sollen europaweit fallen. Wunderbar! Endlich wird der Call nach Jesolo billiger und der You-Tube Download im Urlaub zum täglich geübten, weil preiswerten Vergnügen. Übersehen wird dabei nur geflissentlich, dass, wenn man kein Geld verdienen kann auch niemand investieren wird. Kein Netzausbau, keine Breitbandmöglichkeiten, kein Smartphones zum Sondertarif. Ups. Und die möglicherweise politisch angedachte Investitionsverpflichtung wird auch nicht funktionieren, weil kaum ein Telco noch über Staatsmehrheiten verfügt. 

    Ein fast schon irrwitzig anmutendes Gedankenmodell ist es aber, hinter diesem Ganzen doch eine ökonomische Logik zu suchen: Es könnte ja gewollt sein, dass der Strompreis fällt, weil ja Industr ie und erzeugendes Gewerbe via Energiekosten ihre Wettbewerbsposition verbessern. Oder die enorme Generierung der Cash-Flows bei Telekom-Unternehmen als Mittel zum Zweck für langfristig ausgelegte Investitionen verstanden wird, was ja auch volkswirtschaftlich gut wäre. Aber am Ende kommt man zu keinem zufriedenstellenden Schluss. Marktwirtschaft lässt sich nicht anordnen und jede dieser Branchen ist ihren eigenen ökonomischen Zielen verpflichtet. Sollte es nicht mehr möglich sein, diese Ziele zu erreichen, bleibt nur ein Mittel: Zusperren, weil selbst Verstaatlichen diesen Prozess nur hinausschieben würde. 

    Vielleicht sollten wir unseren „Freunden aus USA“ für solche Wake Up Calls sogar danken …
     

    (Von: Wolfgang Matejka, Bilder von Wolfgang HIER)




    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #637: Egalite Addiko und Marinomed, AT&S nach 2 Monaten zurück, 19 Jahre RBI an der Börse, Strabag top




     

    Bildnachweis

    1. Telekom Austria, Telefon , (© Martina Draper)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Immofinanz, Wienerberger, Flughafen Wien, Warimpex, Porr, AT&S, Palfinger, Strabag, Uniqa, Verbund, Pierer Mobility, Andritz, Frequentis, S Immo, Oberbank AG Stamm, Amag, Agrana, CA Immo, Erste Group, EVN, Kapsch TrafficCom, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, VIG.


    Random Partner

    Kostad Steuerungsbau
    Kostad ist ein österreichisches Familienunternehmen, das sich auf maßgeschneiderte Elektromobilitätslösungen spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet Produkte und Dienstleistungen rund um die Elektromobilität in den Bereichen Schaltschrankbau, Automatisierungstechnik, Kabelkonfektionierung, Elektroprojektierung und Software an. Kostad hat in mehreren Ländern der Welt Schnell-Ladestationen für Elektrofahrzeuge errichtet.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A2QS86
    AT0000A2C5J0
    AT0000A2U2W8
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 21-22: Frequentis(1)
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 20-21: Uniqa(1), Kontron(1)
      Star der Stunde: Pierer Mobility 3%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.6%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: Wienerberger(1), Agrana(1)
      Star der Stunde: RBI 0.91%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.6%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: AT&S(2), Immofinanz(1), S Immo(1)
      Star der Stunde: UBM 0.13%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.6%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: AT&S(1), Mayr-Melnhof(1)
      Star der Stunde: Rosenbauer 0.34%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.6%

      Featured Partner Video

      Wiener Börse Party #620: ATX stark in den April, Addiko Bank mit ICF Bank nun Xetra Frankfurt, Gregor Rosinger schichtet um

      Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm.. Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse....

      Books josefchladek.com

      Stefania Rössl & Massimo Sordi (eds.)
      Index Naturae
      2023
      Skinnerboox

      Futures
      On the Verge
      2023
      Void

      Naotaka Hirota
      La Scène de la Locomotive à Vapeur
      1975
      Yomiuri Shimbun

      Adrianna Ault
      Levee
      2023
      Void

      Kurama
      erotiCANA
      2023
      in)(between gallery