Anleihenmarkt: Nach Alpine nun Gerede um den Scholz-Bond

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01.08.2013, 3285 Zeichen



Credit-Märkte Österreich:

Nach den Geschehnissen rund um Alpine ist nur kurz Ruhe am heimischen Anleihenmarkt eingekehrt. Letzte Woche rückte für kurze Zeit die vergangenes Jahr in Österreich begebene Scholz Anleihe in das Investoreninteresse. So verlor der Preis der Scholz 8,5 % 08/03/2017 Anleihe von Montag bis Freitag letzter Wo- che 25 Punkte. Seitdem erholte sich der Preis leicht um 12 Punkte. Ein Grund für den plötzlichen Kursverfall war vorerst aus dem Newsflow nicht zu vernehmen. 

Erst gegen Ende der Woche wurde vom Unternehmen in einer Presseaussendung sowie während eines Conference Calls eine Stellungnahme zum aktuellen Stand des mit den Finanziers abgestimmten Restrukturierungsprogrammes gegeben. Leider waren aus beiden Informationskanälen wenig konkrete Informationen zu entnehmen. Die wichtigsten Punkte zusammengefasst: Das Management ließ die Frage bezüglich der Deckung des kurzfristigen Refinanzierungsbedarfs offen. Darüber hinaus soll das Ziel in den nächsten Jahren sein, die Unternehmens- verschuldung deutlich zu reduzieren (Nettoverschuldung zu EBITDA unter 4.0x; 2012: 5,2x) und sich bis 2015 von Nicht-Kerngeschäftsbereichen (z.B. Stahl, Alu) zu trennen.

Ausgehend von einem jeweils per Ende 2012 gleichbleibenden EBITDA und Cashbestand würde dies unseren Berechnungen zufolge eine Minderung der Verschuldung um mind. EUR 230 Mio. implizieren. Wir gehen davon aus, dass dies allein durch Verkäufe der Nicht-Kerngeschäftsfelder wohl eher nicht erzielbar ist. Scholz ist von keiner der drei großen Ratingagenturen geratet. Jedoch verfügt das Unternehmen über eine Bonitätsnote von Euler Hermes. Diese senkten ihr ur- sprüngliches Rating von BB (stabiler Ausblick) auf BB- (stabiler Ausblick) per 21. Mai 2013. Die nächste Ratingveröffentlichung von Euler Hermes erwartet Scholz für diesen August. Euler Hermes beschreibt in ihren Ratingreports BB bzw. B Emit- tenten wie folgt: „BB geratete Einheiten besitzen noch ausreichende zukunftsi- chernde Strukturen. Sie sind jedoch größeren Unsicherheiten ausgesetzt. Ne- gative Geschäftsentwicklungen oder Veränderungen der finanziellen und wirt- schaftlichen Rahmenbedingungen können dazu führen, dass sie ihren finanzi- ellen Verpflichtungen nicht mehr in angemessener Weise nachkommen.“ bzw. „B gerateten Einheiten fehlen üblicherweise zukunftssichere Strukturen. Negati- ve Geschäftsentwicklungen oder Veränderungen der finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen mit höherer Wahrscheinlichkeit dazu, dass sie ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr in angemessener Weise nachkom- men.“ Angesichts der jüngsten Entwicklungen halten wir eine Hinabstufung des Scholz Ratings durch Euler Hermes als realistisch.

Aufgrund der saisonbedingt ruhigeren Sommerwochen erwarten wir am österreichischen Primärmarkt erst danach die seit längerem angekündigte Anleiheemis- sion der PORR. Das Unternehmen wird voraussichtlich Ende August die Halbjah- resergebnisse 2013 veröffentlichen. Eine Emission nach dem Veröffentlichungs- termin erscheint für uns realistisch. Wir gehen davon aus, dass die Verschuldung per 30. Juni 2013 gegenüber Ende 2012 aufgrund der kommunizierten Immo- bilienverkäufe gesunken ist. 

Quelle:  Raiffeisen Research GmbH

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