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23.05.2013, 3906 Zeichen


(Von: Tim Schaefer )

Wir Börsianer lieben komischerweise Wahrsager. Diese Glaskugelgucker. Ich rate zur Vorsicht. Es ist unmöglich die Börse voraussehen zu können. Nicht mal FED-Chef Ben Bernanke weiß, wo die Wall Street Silvester schließen wird. 

Der DAX und der Dow-Jones-Index laufen im Sauseschritt nach oben. Nun mehren sich die Warnungen. Natürlich ist es sinnvoll über diesen Börsenboom kritisch nachzudenken. Wie weit können wir noch laufen? Wo kann das hinführen? War diese Rallye vielleicht zu schnell? Seit dem März 2009 geht es fast ohne Pause rauf. Vier Jahre lang. Im Schnitt dauern aber Erholungen vier bis fünf Jahre. Vielleicht kommt jetzt eine lange Pause? Niemand weiß das. 

Fakt ist: Es steht uns irgendwann die nächste Korrektur bevor. Natürlich ist ein neuer Crash im Anmarsch. Irgendwann wird es knallen. Nur wissen wir nicht: wann die Kurse abstürzen werden.

Sie finden an der Börse jede Menge Dauermahner wie Mister DAX, Dirk Müller. Der warnt, seitdem ich ihn an der Börse verfolge, vor einem Crash. Und Sie finden Daueroptimisten. Jeder Experte hat seine Theorien, jeder hat seine Kursziele. Alles schön und gut. Problem ist nur: Es handelt sich lediglich um Vermutungen.

Schauen Sie diesem Experten auf die Finger. Der warnt im Oktober 2009 vor einer scharfen Korrektur: "Die ökonometrische Fair-Value-Analyse zeigt einen extrem überbewerteten Aktienmarkt.“ Anschließend setzte sich die Rallye fort. Sie begann eigentlich erst. Dreieinhalb Jahre lang ging es nach seiner Warnung weiter rauf. Bis heute. Was für eine Fehlprognose! 

Im Herbst 2009 warnt das Handelsblatt vor einem Crash: „Das ist das höchste Niveau seit mehr als 75 Jahren“, fabuliert das Blatt. Statt Absturz erlebten wir eine der besten Rallyes eines Jahrhunderts.

Dirk Müller sagte im September 2009 im Fernsehen (DAF): Die Börse sei „euphorisch übertrieben“, „vollkommen überzogen“, „es ist ein unglaublicher Optimismus draußen im Markt“

Der Schein trog. Es war keine Euphorie.

In den Folgejahren kommentiert Dirk Müller Währungsturbulenzen und die Staatsschuldenproblematik. Er redete sich in Rage, sagte: „Finale Phase hat begonnen. Wir kollabieren.“ 

Was lernen wir daraus? Extreme Pessimisten und extreme Optimisten liegen meist daneben. Im Schnitt schneiden die Pessimisten noch schlechter ab, weil die Börse um ca. zehn Prozent per annum auf Sicht eines Jahrhunderts steigt.

Eine Aktienblase sehe ich gegenwärtig nicht. Ich habe schon die Dotcom-Blase erlebt, das war völlig anders. Die KGVs rangierten im Jahr 2000 bei über 100, sofern es überhaupt Gewinne zu melden gab.

Wie gesagt: Ich wage keinerlei DAX-Prognose. Keine Dow-Prognose. Ich kann es leider nicht einschätzen. So sehr ich mich auch anstrenge.

Ich bin übrigens nicht allein. Die Mehrheit scheitert mit ihren Voraussagen und ihrer Aktienauswahl. 75 Prozent aller Fondsmanager schneiden auf lange Sicht schlechter als der Index ab. Leider, es ist traurig. Die Branche steckt in einer tiefen Sinnkrise. Selbst Börsenstar Warren Buffett schafft es seit etlichen Jahren nicht mehr, den Markt zu übertreffen.

Es gilt grundsätzlich: Je aktiver Anleger sind, ob Profi oder Laie, desto schlechter schneiden sie offenbar ab. 

Welche Schlüsse können wir Anleger daraus ziehen? Versuchen Sie besser nicht, den Markt zu timen. Bleiben Sie langfristig in hochsoliden Aktien investiert. Gehen Sie vorsichtig mit Prognosen um.

Was in der gegenwärtigen Rallye hilft, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren: Verzichten Sie auf den Aktienkauf auf Pump, haben Sie keine absurden Erwartungen an die Börse, bleiben Sie langfristig engagiert, verzichten Sie auf das Trading. 

Behalten Sie etwas Cash auf der hohen Kante, um in einer Korrektur nachkaufen zu können. Statt nur kleine heiße Firmen zu kaufen, setzen Sie hauptsächlich auf die Dickschiffe, auf die Marktführer. Bei den ganz Großen ist in der Regel das Risiko geringer. Ein kostengünstiger Indexfonds hat seinen Reiz.





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