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Professor Klaus Mangold, seit vielen Jahren einer der profiliertesten Kenner Osteuropas, sieht große Probleme voraus, wenn es nicht gelingt, die zunehmende politische Isolation Russlands aufzuhalten. "Es ist in unserem eigenen Interesse, keinen kalten Frieden mit Russland zu haben", betonte er in einem Vortrag im Münchner ifo-Institut.

Mangold war nach Vorstands-Stationen bei Quelle und Daimler von 2000 bis 2010 Vorsitzender des einflussreichen Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft und hält auch jetzt in der "Rente" noch viele Kontakte nach Mittel- und Osteuropa. Er sieht die EU und Deutschland in der Pflicht, sich viel stärker mit Russland zu beschäftigen und das Riesenreich nicht weiter zu isolieren. Die Regierung in Moskau fühle sich durch viele Aktivitäten des Westens zunehmend angegriffen, von der Raketenabwehr in Polen über die Visumspflicht bis zum Bemühen der EU, den wirtschaftlich eng mit Russland verbundenen Nachbarn Ukraine in die Wirtschaftsgemeinschaft aufzunehmen.

Mangold weiß um die demokratischen Defizite in Russland, aber die ließen sich nicht mit zu starkem Druck aus dem Westen beseitigen sondern durch bessere Zusammenarbeit - vor allem in der Wirtschaft. Russland hat seiner Ansicht nach "noch nicht den Weg zu dem für das Land passenden Wirtschaftssystem gefunden". Dabei müsse man Moskau helfen, zumal das schwächere Wachstum den Reformdruck erhöhe und die Regierung offener für Kooperationen mache, wie die Hannover Messe gezeigt habe. 

Mangold sieht trotz aller Probleme wie Korruption und einseitiger Ausrichtung auf den Rohstoffsektor durchaus Fortschritte in der wirtschaftlichen Entwicklung Russlands, insbesondere sei die Rechtssicherheit für Ausländer inzwischen recht groß. Was Russland fehle, sei ein gesunder Mittelstand. Bei dessen Aufbau könne Deutschland als Vorbild und Partner dienen. Der Ost-Experte verweist auf das große Wachstumspotenzial in Russland außerhalb des Energiebereichs, das es zu heben gelte. So entwickle sich der Automarkt zu einem der größten der Welt. Die Dynamik beschränke sich ohnehin längst nicht mehr auf die Zentren Moskau und St- Petersburg, sondern habe auch die nächstgrößeren Städte erreicht, in denen eine kaufkräftige Mittelschicht entstehe.

Die Börse scheint den Chancen Russlands allerdings zurzeit viel weniger zu trauen als in all den Jahren zuvor. Denn mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter fünf ist Russland der mit Abstand billigste Markt unter allen größeren Ländern. Die Bewertung ist nicht einmal halb so hoch wie im Durchschnitt aller Schwellenländer und die Dividendenrenditen erreichen bei manchen Aktien zweistellige Werte. Daran wird sich vermutlich auch so lange nichts ändern, bis die dicke Eisschicht zwischen dem Westen und Russland zu schmelzen beginnt.

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