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23.03.2013, 3922 Zeichen

(Von: Tim Schaefer )

Die Finanzmärkte bestehen zu 99 Prozent aus „Experten“, die Prognosen abgeben. Sie sagen uns alles mögliche voraus. Wo Gold, wo die Chevron-Aktie stehen wird. Sie prognostizieren exakt, was das Fass Öl kostet im nächsten Jahr, was aus der Eurokrise wird, wo die Inflation landet. Sie wissen, wo der DAX, der S&P-500-Index stehen werden. Sie behaupten, zu wissen, welches Ergebnis je Aktie Facebook verdienen wird im Jahr 2016.

Es scheint, als hätte man es mit Alleswissern zu tun. Dabei wird jeden Tag zu viel Zeit und Energie mit Dingen verbracht, die wenig Nutzwert haben. Denn die Zukunft kennen wir nicht. Zum Glück.

Bricht ein Krieg aus oder wird ein riesiges neues Ölfeld entdeckt, steht der Ölpreis plötzlich woanders. Jeden Tag passieren völlig überraschende Dinge.

Es ist geradezu Aberglaube im Spiel, wenn es um all die Wahrsagereien geht. Ich verstehe gar nicht, warum so viele Menschen auf all diese Voraussagen setzen.

Ich denke, es ist von einem viel größeren Nutzwert sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Und mit dem jetzt und heute. Das sind Fakten und keine Phantasiewelten. Ich bin der Meinung die Vergangenheit sagt uns sehr viel mehr.

Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Wenn ein Unternehmen seit 50 Jahren die Dividende regelmässig erhöht hat, ist das eine herrliche Erfolgsserie.

Der Mensch neigt satt dessen dazu, Prognosen begierig aufzusaugen. Dabei stecken Prognosen voller Annahmen.

Warren Buffett beschäftigt sich nicht mit den Studien der Wall Street. Buffett sagt, er liest die Researchberichte nur, wenn er sich amüsieren möchte. Er liest am liebsten die Fakten, die Quartalsberichte, die Geschäftsberichte, wichtige Mitteilungen des Managements. Jeden Tag liest das Genie fünf Zeitungen. Wenn er daheim ist, trägt er einen Jogginganzug. Er geht ins Internet, liest Bücher. Basierend auf diesem Fundament, trifft Buffett seine Entscheidungen. Es sind reine Fakten. Er braucht keine Umsatzschätzungen eines Analysten, die 15 Jahre in die Zukunft reichen.

Wer sich an die Fakten hält, macht bessere Entscheidungen. Sie brauchen ein striktes Modell, nach dem Sie Aktien auswählen. Überlassen Sie diese Entscheidung nicht anderen, sondern denken Sie selbst nach. Natürlich sollten Sie viel lesen. Sie sollten aber am Ende des Tages frei von Emotionen entscheiden, welche Aktie ein Kauf bzw. Verkauf ist. Hier beschreibt Buffett seinen eigenen Entscheidungsprozess sehr gut.

Es gibt Vorstände, die erzählen Ihnen das Blaue vom Himmel. Die schwärmen, welch große Entdeckungen sie machen werden, welche Medikamente sie entwickeln werden. Sie sagen, sie können den Umsatz in vier Jahren verdoppeln und den Gewinn vervierfachen. Es gibt Schatzsucher, die erzählen Ihnen, welch gigantische Minen sie in fünf Jahren errichten möchten. Dabei haben sie noch nie in ihrem Leben zuvor eine solche Mine gebaut.

Börsianer, die in die Vergangenheit blicken, sehen, ob es womöglich ein Traum sein kann oder glaubwürdig klingt. Waren die zurückliegenden Jahre mau, sollten Sie skeptisch sein, wenn plötzlich alles besser werden soll. Eine gesunde Skepsis ist gut. Setzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand ein.

Wer sich von tollen Prognosen blenden lässt, wird auf die Nase fallen.

Beschäftigen wir uns mal kurz mit dem Normalanleger. Der kaufte im Jahr 1999 die AOL-Aktie. Der kaufte EM.TV-Aktien auf dem Allzeithoch – eine junge Münchener Medienfirma ohne Historie mit wunderschönen Träumen, mit relativ jungen Managern und einer absurden Milliardenbewertung.

Beschäftigen wir uns mit der jüngsten Finanzkrise. Was tat der Durchschnittsbörsianer? Dieser verkaufte seine Aktien während der Krise und hortet seither jede Menge Cash im Marmeladenglas. Der gewöhnliche Börsianer hat eine der besten Kursrallys in der Geschichte des Dow Jones verpasst. Woran liegt es? Weil sie Prognosen aufschnappen. Weil sie auf Untergangspropheten hören. Weil sie zu wenig lesen. Weil ihre Gefühle überhandnehmen.





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    23.03.2013, 3922 Zeichen

    (Von: Tim Schaefer )

    Die Finanzmärkte bestehen zu 99 Prozent aus „Experten“, die Prognosen abgeben. Sie sagen uns alles mögliche voraus. Wo Gold, wo die Chevron-Aktie stehen wird. Sie prognostizieren exakt, was das Fass Öl kostet im nächsten Jahr, was aus der Eurokrise wird, wo die Inflation landet. Sie wissen, wo der DAX, der S&P-500-Index stehen werden. Sie behaupten, zu wissen, welches Ergebnis je Aktie Facebook verdienen wird im Jahr 2016.

    Es scheint, als hätte man es mit Alleswissern zu tun. Dabei wird jeden Tag zu viel Zeit und Energie mit Dingen verbracht, die wenig Nutzwert haben. Denn die Zukunft kennen wir nicht. Zum Glück.

    Bricht ein Krieg aus oder wird ein riesiges neues Ölfeld entdeckt, steht der Ölpreis plötzlich woanders. Jeden Tag passieren völlig überraschende Dinge.

    Es ist geradezu Aberglaube im Spiel, wenn es um all die Wahrsagereien geht. Ich verstehe gar nicht, warum so viele Menschen auf all diese Voraussagen setzen.

    Ich denke, es ist von einem viel größeren Nutzwert sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Und mit dem jetzt und heute. Das sind Fakten und keine Phantasiewelten. Ich bin der Meinung die Vergangenheit sagt uns sehr viel mehr.

    Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Wenn ein Unternehmen seit 50 Jahren die Dividende regelmässig erhöht hat, ist das eine herrliche Erfolgsserie.

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    Warren Buffett beschäftigt sich nicht mit den Studien der Wall Street. Buffett sagt, er liest die Researchberichte nur, wenn er sich amüsieren möchte. Er liest am liebsten die Fakten, die Quartalsberichte, die Geschäftsberichte, wichtige Mitteilungen des Managements. Jeden Tag liest das Genie fünf Zeitungen. Wenn er daheim ist, trägt er einen Jogginganzug. Er geht ins Internet, liest Bücher. Basierend auf diesem Fundament, trifft Buffett seine Entscheidungen. Es sind reine Fakten. Er braucht keine Umsatzschätzungen eines Analysten, die 15 Jahre in die Zukunft reichen.

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    Beschäftigen wir uns mal kurz mit dem Normalanleger. Der kaufte im Jahr 1999 die AOL-Aktie. Der kaufte EM.TV-Aktien auf dem Allzeithoch – eine junge Münchener Medienfirma ohne Historie mit wunderschönen Träumen, mit relativ jungen Managern und einer absurden Milliardenbewertung.

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