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07.03.2013, 8783 Zeichen

(Von: Tim Schaefer )

Nordamerika hat die Große Depression nun endgültig hinter sich gelassen. Endlich. Alle Zeichen stehen auf Grün. Mit Hilfe des billigen Geldes der Zentralbanken werden die Kurse an der Wall Street auf ständig neue Höhe getrieben. Ich persönliche sehe in den täglich neuen Allzeithochs im Dow Jones keine Überhitzung. Ich glaube, die Rallye geht weiter. Langfristig erklimmt die Börse ohnehin ständig neue Höhen, wobei sie bei ihrer Klettertour immer wieder zurückfällt.

Im schlimmsten Fall müssen Sie mit einem schmerzhaften Absturz von bis zu 50 Prozent rechnen. Das passiert innerhalb eines Jahrhunderts ein paar Mal.

Wenn Sie sich einen Verlust von 20 oder 30 Prozent für Ihr Depot nicht ausmalen können, meiden Sie besser die Börse. Crashs gehören einfach dazu. Das Auf und Ab lässt sich nicht vermeiden. Sie können nicht alle Eventualitäten einplanen. Sie werden ständig von positiven und negativen Nachrichten überrascht werden. Das ist völlig normal. Einen Vollkaskoschutz gibt es leider nicht auf dem Parkett. Dafür bekommen Sie ja einen „Schmerzzuschlag“ auf lange Sicht, eben eine Mehrrendite gegenüber dem Sparbuch.

Jetzt, da die Kurse auf neue Höhen stürmen, werden die Menschen wieder übermütig. Das ist immer das gleiche. Daher habe ich für meine Blogleser acht Tipps, acht Ratschläge für die Börse in diesem aktuellen Boommarkt zusammengestellt. Denken Sie stets an diesen Spruch: Übermut tut selten gut.

1. Vernünftig bewertet

Aufgrund der Rekordjagd ändere ich meine Strategie nicht. Ich investiere in erfolgreiche, profitable Konzerne mit einem langfristigen Ansatz. Ich suche nach vernünftigen Bewertungen (KGV, KBV, KUV). Ich mag attraktive Dividenden. Großartige Konzerne sind natürlich in einem Crash umso spannender. Jetzt im Boom haben Sie ihren Reiz ein wenig eingebüsst. Trotzdem bleibe ich an Bord.

Es ist ratsam, eher bei einem Kursrücksetzer zuzukaufen, als auf einem Allzeithoch. Logisch. Stellen Sie sich die Börse wie einen Supermarkt in Ihrem Kopf vor. Sie möchten die beste Ware natürlich im Sonderangebot kaufen und nicht, wenn die Preise gerade erhöht worden sind.

Die Masse macht es aber komischerweise andersherum: Die Herde stürmt an die Börse, wenn die Preise auf Rekordniveau sind und flüchtet, wenn alles im Ausverkauf erhältlich ist. Warum das so ist? Nun, die Masse neigt dazu, pessimistischer im Krisenfall zu sein. Im Umkehrschluss ist die Herde zu optimistisch, wenn gerade alles rund läuft.

Wie können Sie sich davor schützen? Das ist schwierig. Wirklich schwierig. Meiden Sie nach Möglichkeit besonders beliebte Themen, machen Sie um die Lieblinge der Masse einen weiten Bogen. Blasen können lange laufen – bis sie platzen. Die Berechnung des Knalls ist unmöglich. Denn der Knall basiert auf den Gefühlen der Masse.

Jetzt machen Kursnachläufer Sinn. Suchen Sie nach vergessenen Aktien. Schauen Sie sich gehasste Wertpapiere an. Fragen Sie sich, ob nicht die Chance für eine Umkehr besteht. Viele Finanzdienstleister notieren noch unter Buchwert.

Nach einem Unfall (Exxon, BP) reagiert die Masse im Regelfall sehr kritisch und flüchtet. Manchmal bieten sich einmalige Chancen. Spin offs (Abspaltungen) werden gerne unterschätzt. Wer sich hier in ausgebombten Titeln tummelt, muss aber sehr, sehr vorsichtig sein.

2. Besser Qualität als endloser Sanierungsfall

Ich rate zur Vorsicht bei Turnaround-Kandidaten. Nicht jede Sanierung glückt. Es steckt ja oft ein tieferer Grund hinter einer Krise. Ich zahle lieber einen Tick mehr für ein erstklassiges Unternehmen. Damit reduziere ich das Risiko eines Totalausfalls oder eines Dauerproblems in meinem Depot.

Mit einem erfolgreichen Unternehmen ist die Zeit Ihr Freund. Denn je länger Sie warten, desto mehr Geld verdient Ihr Depotwert, desto mehr können Sie von Dividenden und Kurssteigerungen profitieren. Kaufen Sie dagegen einen Sanierungsfall, kann die Zeit gegen Sie arbeiten. Es kann dem Krisenunternehmen das Geld ausgehen respektive die Gläubiger (oder Kunden) bekommen kalte Füße.

3. Geduld ist besser als Hektik

Langfristig verdienen Sie an der Börse mit guten Firmen viel Geld. Sie haben im Idealfall eine enorme Geduld. Ich rate, mindestens für zehn Jahr an exzellenten Aktien festzuhalten. Das Risiko nimmt mit der Haltedauer stark ab. Das hat die Bank of America in einer Studiefestgestellt.

Jedes Jahr erleben wir neue Krisen, Kriege, Katastrophen – trotzdem klettert der Dow Jones und S&P im langfristigen Schnitt um gut zehn Prozent. Denken Sie an den Krieg in Vietnam, Afghanistan, Irak. Denken Sie an Ölschocks, an den Zerfall des Sowjetreichs, die Eurokrise ... nichts kann den Erfolg von guten Konzernen aufhalten.

Von kurzfristigen Spekulationen rate ich ab. Die Trades gehen in der Summe meiner Meinung nach in den geringsten Fällen auf. Sie müssen ja für das Trading jede Menge Nebenkosten einkalkulieren. Vergessen Sie nie die Steuern. Steuern einschließlich Nebenkosten können einen Gutteil der erzielten Rendite aufzehren. Ferner müssen die Trader Glück haben. (Natürlich wird es immer Trader geben, die auf der Gewinnerseite stehen und Kohle scheffeln.)

Die größte Gefahr der Privatanleger ist meiner Meinung nach eine zu hohe Aktivität, Selbstüberschätzung, Euphorie und aus dem Ufer laufende Nebenkosten.

Im Endeffekt ist die Börse so, als ob ein Senfkorn sprießt. Fällt das Senfkorn (Ihr Geld) auf einen fruchtbaren Boden (Unternehmen oder Index), wächst über Jahrzehnte ein schöner Strauch mit starken Zweigen heran, der Ihnen Schutz bieten kann.

4. Sie brauchen kein Genie sein

Es ist keine besondere Intelligenz nötig. So waren die genialen Wissenschaftler Sir Isaac Newton und Albert Einstein keine guten Anleger. Sie schnitten katastrophal ab. Ich bin der Meinung es genügt, den gesunden Menschenverstand einzusetzen. Es sind keinerlei komplexen Formeln nötig.

Im Endeffekt haben Sie als Privatanleger gegenüber den Profis viele Vorteile. Sie haben Geduld, keinen nervigen Chef, keine meckernden Kunden. Es ist Ihr Geld, Ihre Strategie. Sie sind niemanden Rechenschaft schuldig. Die Profis haben einen gewaltigen Druck.

5. Notreserve ist wichtig

Trotz der Kursrallye würde ich nie all meine Assets investieren. Bewahren Sie stets einen kühlen Kopf. Behalten Sie ausreichend liquide Mittel vor. Eine Notreserve sollten Sie unbedingt angespart haben. Auf dem Festgeldkonto, Girokonto, Sparbuch. Es sollte eine Summe sein, die Sie im Extremfall mindestens drei oder eher sechs Monate durchfüttern kann. Sie wissen nie, was Sie erwartet (Krankheit, Arbeitslosigkeit, Unglücksfall).

6. Verzichten Sie auf Kredite

Zur Kreditaufnahme zum Aktienkauf kann ich nur sagen: Machen Sie das besser nicht. Selbst hochintelligente Insider fallen mit dem Aktienkauf auf Pump auf die Nase. Investieren Sie nur Geld, das Sie nicht brauchen, auf das Sie langfristig verzichten können. Kommt nämlich ein Kurs unter Druck und Sie haben einen Wertpapierkredit in Anspruch genommen, können Sie Probleme bekommen. Spätestens wenn Ihre Bank mehr Sicherheiten sehen möchte, kann das Kartenhaus in sich zusammenfallen. Trotz des Kursbooms müssen Sie also weiterhin vorsichtig sein. Gerade in solchen Boomphasen nimmt der Übermut zu.

7. Lieber Langweiler als heiße Buden

Ich habe festgestellt, in meinem Depot sind die besten Aktien jene, die ich am längsten besitze und die ein simples Geschäftsmodell haben. Kann es Zufall sein? Ich glaube nicht. Mit langweiligen Produkten des Alltags, mit Lebensmitteln, Energie, Finanzdienstleistungen etc., können Anleger gutes Geld verdienen.

Exotische Produkte, Erfindungen oder „Modethemen“ mögen spannend klingen, ob aber damit auf lange Sicht Geld zu verdienen ist, das ist eben die Frage. Seien Sie skeptisch vor Neugründungen, heißen Biotechs oder Internetbuden. Machen Sie Ihre Hausaufgaben, bevor Sie bei einem kleinen Wert einsteigen. Setzen Sie vorzugsweise auf Unternehmen, die Sie kennen und verstehen. Im DAX, ATX oder Dow Jones sind die besten Unternehmen eines Landes vereint. Hier werden Sie sicherlich etwas Passendes finden. Ich weiß: Es kann ziemlich langweilig sein. Aber so ist das nun mal.

8. Zehn Prozent sind besser als 1.000 Prozent

Ich würde nicht darauf abzielen, einen schnellen hochprozentigen Zuwachs zu erwischen. Solche Wetten sind mir zu heiß. Lieber steigere ich mein Vermögen langsam, sicher, stetig. So wie eine Schildkröte wächst, so möchte ich mein Vermögen ausbauen. Die schnellen 1.000-Prozenter überlasse ich anderen. Ich ziehe zehn Prozent per annum vor. Statistisch gesehen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz bei Pennystocks um Meilen größer als bei den Dickschiffen. Ich möchteausdrücklich vor den Mini-Aktien warnen. Gerade Privatanleger neigen dazu, hier die Risiken zu unterschätzen.

Die Rekordjagd an den Weltbörsen wird viele Menschen vom Erfolgspfad abbringen. Passen Sie gut auf sich auf.



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Aktien auf dem Radar:Marinomed Biotech, SBO, LS000IWOIL03, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, Warimpex, Bawag, Erste Group, Lenzing, Cleen Energy, Gurktaler AG Stamm, Linz Textil Holding, S Immo, Stadlauer Malzfabrik AG, Verbund, Wolford, Wolftank-Adisa, Wiener Privatbank, Agrana, Amag, CA Immo, EVN, Immofinanz, OMV, Österreichische Post, Semperit, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Frequentis.


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    07.03.2013, 8783 Zeichen

    (Von: Tim Schaefer )

    Nordamerika hat die Große Depression nun endgültig hinter sich gelassen. Endlich. Alle Zeichen stehen auf Grün. Mit Hilfe des billigen Geldes der Zentralbanken werden die Kurse an der Wall Street auf ständig neue Höhe getrieben. Ich persönliche sehe in den täglich neuen Allzeithochs im Dow Jones keine Überhitzung. Ich glaube, die Rallye geht weiter. Langfristig erklimmt die Börse ohnehin ständig neue Höhen, wobei sie bei ihrer Klettertour immer wieder zurückfällt.

    Im schlimmsten Fall müssen Sie mit einem schmerzhaften Absturz von bis zu 50 Prozent rechnen. Das passiert innerhalb eines Jahrhunderts ein paar Mal.

    Wenn Sie sich einen Verlust von 20 oder 30 Prozent für Ihr Depot nicht ausmalen können, meiden Sie besser die Börse. Crashs gehören einfach dazu. Das Auf und Ab lässt sich nicht vermeiden. Sie können nicht alle Eventualitäten einplanen. Sie werden ständig von positiven und negativen Nachrichten überrascht werden. Das ist völlig normal. Einen Vollkaskoschutz gibt es leider nicht auf dem Parkett. Dafür bekommen Sie ja einen „Schmerzzuschlag“ auf lange Sicht, eben eine Mehrrendite gegenüber dem Sparbuch.

    Jetzt, da die Kurse auf neue Höhen stürmen, werden die Menschen wieder übermütig. Das ist immer das gleiche. Daher habe ich für meine Blogleser acht Tipps, acht Ratschläge für die Börse in diesem aktuellen Boommarkt zusammengestellt. Denken Sie stets an diesen Spruch: Übermut tut selten gut.

    1. Vernünftig bewertet

    Aufgrund der Rekordjagd ändere ich meine Strategie nicht. Ich investiere in erfolgreiche, profitable Konzerne mit einem langfristigen Ansatz. Ich suche nach vernünftigen Bewertungen (KGV, KBV, KUV). Ich mag attraktive Dividenden. Großartige Konzerne sind natürlich in einem Crash umso spannender. Jetzt im Boom haben Sie ihren Reiz ein wenig eingebüsst. Trotzdem bleibe ich an Bord.

    Es ist ratsam, eher bei einem Kursrücksetzer zuzukaufen, als auf einem Allzeithoch. Logisch. Stellen Sie sich die Börse wie einen Supermarkt in Ihrem Kopf vor. Sie möchten die beste Ware natürlich im Sonderangebot kaufen und nicht, wenn die Preise gerade erhöht worden sind.

    Die Masse macht es aber komischerweise andersherum: Die Herde stürmt an die Börse, wenn die Preise auf Rekordniveau sind und flüchtet, wenn alles im Ausverkauf erhältlich ist. Warum das so ist? Nun, die Masse neigt dazu, pessimistischer im Krisenfall zu sein. Im Umkehrschluss ist die Herde zu optimistisch, wenn gerade alles rund läuft.

    Wie können Sie sich davor schützen? Das ist schwierig. Wirklich schwierig. Meiden Sie nach Möglichkeit besonders beliebte Themen, machen Sie um die Lieblinge der Masse einen weiten Bogen. Blasen können lange laufen – bis sie platzen. Die Berechnung des Knalls ist unmöglich. Denn der Knall basiert auf den Gefühlen der Masse.

    Jetzt machen Kursnachläufer Sinn. Suchen Sie nach vergessenen Aktien. Schauen Sie sich gehasste Wertpapiere an. Fragen Sie sich, ob nicht die Chance für eine Umkehr besteht. Viele Finanzdienstleister notieren noch unter Buchwert.

    Nach einem Unfall (Exxon, BP) reagiert die Masse im Regelfall sehr kritisch und flüchtet. Manchmal bieten sich einmalige Chancen. Spin offs (Abspaltungen) werden gerne unterschätzt. Wer sich hier in ausgebombten Titeln tummelt, muss aber sehr, sehr vorsichtig sein.

    2. Besser Qualität als endloser Sanierungsfall

    Ich rate zur Vorsicht bei Turnaround-Kandidaten. Nicht jede Sanierung glückt. Es steckt ja oft ein tieferer Grund hinter einer Krise. Ich zahle lieber einen Tick mehr für ein erstklassiges Unternehmen. Damit reduziere ich das Risiko eines Totalausfalls oder eines Dauerproblems in meinem Depot.

    Mit einem erfolgreichen Unternehmen ist die Zeit Ihr Freund. Denn je länger Sie warten, desto mehr Geld verdient Ihr Depotwert, desto mehr können Sie von Dividenden und Kurssteigerungen profitieren. Kaufen Sie dagegen einen Sanierungsfall, kann die Zeit gegen Sie arbeiten. Es kann dem Krisenunternehmen das Geld ausgehen respektive die Gläubiger (oder Kunden) bekommen kalte Füße.

    3. Geduld ist besser als Hektik

    Langfristig verdienen Sie an der Börse mit guten Firmen viel Geld. Sie haben im Idealfall eine enorme Geduld. Ich rate, mindestens für zehn Jahr an exzellenten Aktien festzuhalten. Das Risiko nimmt mit der Haltedauer stark ab. Das hat die Bank of America in einer Studiefestgestellt.

    Jedes Jahr erleben wir neue Krisen, Kriege, Katastrophen – trotzdem klettert der Dow Jones und S&P im langfristigen Schnitt um gut zehn Prozent. Denken Sie an den Krieg in Vietnam, Afghanistan, Irak. Denken Sie an Ölschocks, an den Zerfall des Sowjetreichs, die Eurokrise ... nichts kann den Erfolg von guten Konzernen aufhalten.

    Von kurzfristigen Spekulationen rate ich ab. Die Trades gehen in der Summe meiner Meinung nach in den geringsten Fällen auf. Sie müssen ja für das Trading jede Menge Nebenkosten einkalkulieren. Vergessen Sie nie die Steuern. Steuern einschließlich Nebenkosten können einen Gutteil der erzielten Rendite aufzehren. Ferner müssen die Trader Glück haben. (Natürlich wird es immer Trader geben, die auf der Gewinnerseite stehen und Kohle scheffeln.)

    Die größte Gefahr der Privatanleger ist meiner Meinung nach eine zu hohe Aktivität, Selbstüberschätzung, Euphorie und aus dem Ufer laufende Nebenkosten.

    Im Endeffekt ist die Börse so, als ob ein Senfkorn sprießt. Fällt das Senfkorn (Ihr Geld) auf einen fruchtbaren Boden (Unternehmen oder Index), wächst über Jahrzehnte ein schöner Strauch mit starken Zweigen heran, der Ihnen Schutz bieten kann.

    4. Sie brauchen kein Genie sein

    Es ist keine besondere Intelligenz nötig. So waren die genialen Wissenschaftler Sir Isaac Newton und Albert Einstein keine guten Anleger. Sie schnitten katastrophal ab. Ich bin der Meinung es genügt, den gesunden Menschenverstand einzusetzen. Es sind keinerlei komplexen Formeln nötig.

    Im Endeffekt haben Sie als Privatanleger gegenüber den Profis viele Vorteile. Sie haben Geduld, keinen nervigen Chef, keine meckernden Kunden. Es ist Ihr Geld, Ihre Strategie. Sie sind niemanden Rechenschaft schuldig. Die Profis haben einen gewaltigen Druck.

    5. Notreserve ist wichtig

    Trotz der Kursrallye würde ich nie all meine Assets investieren. Bewahren Sie stets einen kühlen Kopf. Behalten Sie ausreichend liquide Mittel vor. Eine Notreserve sollten Sie unbedingt angespart haben. Auf dem Festgeldkonto, Girokonto, Sparbuch. Es sollte eine Summe sein, die Sie im Extremfall mindestens drei oder eher sechs Monate durchfüttern kann. Sie wissen nie, was Sie erwartet (Krankheit, Arbeitslosigkeit, Unglücksfall).

    6. Verzichten Sie auf Kredite

    Zur Kreditaufnahme zum Aktienkauf kann ich nur sagen: Machen Sie das besser nicht. Selbst hochintelligente Insider fallen mit dem Aktienkauf auf Pump auf die Nase. Investieren Sie nur Geld, das Sie nicht brauchen, auf das Sie langfristig verzichten können. Kommt nämlich ein Kurs unter Druck und Sie haben einen Wertpapierkredit in Anspruch genommen, können Sie Probleme bekommen. Spätestens wenn Ihre Bank mehr Sicherheiten sehen möchte, kann das Kartenhaus in sich zusammenfallen. Trotz des Kursbooms müssen Sie also weiterhin vorsichtig sein. Gerade in solchen Boomphasen nimmt der Übermut zu.

    7. Lieber Langweiler als heiße Buden

    Ich habe festgestellt, in meinem Depot sind die besten Aktien jene, die ich am längsten besitze und die ein simples Geschäftsmodell haben. Kann es Zufall sein? Ich glaube nicht. Mit langweiligen Produkten des Alltags, mit Lebensmitteln, Energie, Finanzdienstleistungen etc., können Anleger gutes Geld verdienen.

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    8. Zehn Prozent sind besser als 1.000 Prozent

    Ich würde nicht darauf abzielen, einen schnellen hochprozentigen Zuwachs zu erwischen. Solche Wetten sind mir zu heiß. Lieber steigere ich mein Vermögen langsam, sicher, stetig. So wie eine Schildkröte wächst, so möchte ich mein Vermögen ausbauen. Die schnellen 1.000-Prozenter überlasse ich anderen. Ich ziehe zehn Prozent per annum vor. Statistisch gesehen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz bei Pennystocks um Meilen größer als bei den Dickschiffen. Ich möchteausdrücklich vor den Mini-Aktien warnen. Gerade Privatanleger neigen dazu, hier die Risiken zu unterschätzen.

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