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02.03.2013, 3582 Zeichen

(Von: Tim Schaefer , die Grafik zur Super-Hausse gibt es unter http://finanzmarktfoto.at/page/pic/3236 )

Ich kenne Dr. Franz-Josef Leven vom Deutschen Aktieninstitut (DAI)schon seit über zehn Jahren. Ich habe etliche Veranstaltungen des DAI in Frankfurt besucht. Wenn ich mir Vorträge der renommierten Lobbyorganisation anhörte, leuchtete mir unglaublich schnell ein, warum die Aktienanlage hilfreich für eine Gesellschaft ist.

Leider wird die Aktie als Anlageform in Deutschland stiefmütterlich behandelt. Nach den jüngsten Erhebungen des DAI ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland weiter gesunken.

Hierzulande besitzen nur 13,7 Prozent der Bevölkerung direkt oder indirekt Aktien.

In den USA ist das Interesse an der Aktie als Anlageform ebenfalls zurückgegangen – bedingt durch die Finanzkrise, Bankskandale und den Crash. Trotzdem halten über 50 Prozent der US-PrivathaushalteAktien. Einer der Gründe: Washington fördert mit massiven Steuervorteilen das Sparen für die Rente über spezielle Wertpapierdepots. Arbeitgeber helfen ihren Mitarbeitern mit großzügigen Zuschüssen beim Aktiensparen. Wer sich zum Beispiel entscheidet, jedes Jahr 4.000 Dollar vom Gehalt direkt auf das Aktiendepot für die Rente einzuzahlen, erhält in vielen Fällen vom Chef die gleiche Summe als „Geschenk“ obendrauf.

Berlin hat solche steuerlich geförderten Aktiensparformen nicht geschaffen. Das Desinteresse der Deutschen an der Börse macht im Endeffekt keinen Sinn. Für Festgelder, Anleihen und Kapitallebensversicherungen gibt es nur mickrige Renditen. Aktien werfen im langjährigen Schnitt rund zehn Prozent Rendite per annum ab.

Als Anleger muss man natürlich umsichtig an der Börse agieren. Wer gewisse Spielregeln einhält, kann durchaus diese zehn Prozent Rendite erzielen.

Ich fragte Dr. Leven, warum die Deutschen die Aktie als Anlageform nicht schätzen. Er beantwortete meine drei Fragen per E-Mail für meinen Blog.



1. Warum sind die Deutschen Aktienmuffel? Liegt es an der Mentalität?

Dr. Franz-Josef Leven: In Deutschland gibt es mehrere Gründe, die das mangelnde Interesse der Deutschen an Aktien erklären. So führt die bislang sehr gute gesetzliche Altersvorsorge dazu, dass viele sich nicht um eine kapitalgedeckte Ergänzung kümmern müssen. In den USA ist das zum Beispiel ganz anders. Auch haben viele Deutsche ein schiefes Bild vom Rendite-Risiko-Profil der Aktie beziehungsweise eines breit gestreuten Aktiendepots, das heißt sie überschätzen das Risiko und kennen nicht die einfachen Instrumente, mit denen das Risiko weitgehend beherrscht werden kann. Die steuerliche Benachteiligung der Aktie darf auch nicht übersehen werden.

2. Wie können unsere Politiker der Aktienkultur helfen? Was sollte in Berlin besser gemacht werden?

Leven: Seitens der Politik wünsche ich mir zunächst eine positivere Einstellung gegenüber dem Kapitalmarkt und der Aktie. Der Kapitalmarkt ist - bei richtigen Rahmenbedingungen - die Lösung und nicht die Ursache von Problemen. Auf Basis dieser Einstellung brauchen wir eine steuerliche Gleichbehandlung der Aktie, eine bessere ökonomische Bildung (was weitgehend Ländersache ist) und den allmählichen Aufbau einer kapitalgedeckten Komponente der Altersvorsorge.

3. Was können wir Deutschen von den Amerikanern in Sachen Aktie lernen?

Leven: Die US-Amerikaner nutzen Aktie und Kapitalmarkt viel intensiver als die Deutschen. Das liegt zum Teil an dem Altersvorsorgesystem, zum Teil aber auch an einer anderen Einstellung gegenüber Risiken. Diese Einstellung kann man aber nicht erzwingen, sondern sie bedarf eines langfristigen Wandels und Vertrauensaufbaus.



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Die Knaus Tabbert AG ist ein führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen in Europa mit Hauptsitz im niederbayerischen Jandelsbrunn. Weitere Standorte sind Mottgers, Hessen, Schlüsselfeld sowie Nagyoroszi in Ungarn. Das Unternehmen ist seit September 2020 im Segment Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

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    „Deutsche haben ein schiefes Bild vom Rendite-Risiko-Profil" (Tim Schaefer)


    02.03.2013, 3582 Zeichen

    (Von: Tim Schaefer , die Grafik zur Super-Hausse gibt es unter http://finanzmarktfoto.at/page/pic/3236 )

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