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#gabb aktuell



18.02.2013, 4892 Zeichen

(Von: Tim Schaefer , die Grafik zur Super-Hausse gibt es unter http://finanzmarktfoto.at/page/pic/3236 )

Zügig geht die Weltwirtschaftskrise vorüber. Früher dauerten Finanzkrisen viel länger. Der Jobverlust hielt in den 1920er Jahren über ein Jahrzehnt lang an. Nun erholt sich schon vier Jahre nach dem Knallder amerikanische Arbeitsmarkt wieder. Langsam, aber stetig geht es nach oben. Gleichwohl wird die Börse sehr volatil bleiben. Das Börsenparkett ist nichts für schwache Nerven.

Warum startet heutzutage die Erholung zügiger? Zentralbanken und Regierungen haben aus der Vergangenheit gelernt. Sie haben unglaubliche Geldsummen in das kaputte System gepumpt. Die Angst weicht. Nordamerika, Europa und andere Kontinente erholen sich. Der Dow Jones Index befindet sich inzwischen nahe am Allzeithoch, während die Krisenwährung Gold erste Kratzer abbekommt.

Es scheint das „verlorene Jahrzehnt“ an der Börse abgehakt zu sein. Ich denke, die große Börsenrallye wird noch kommen. Die Konzernbilanzen sind kerngesund, die Kassenbestände sind auf Rekordniveau. Vorstände haben die Kosten auf ein niedriges Niveau gedrückt.

Die bevorstehende Hausse wird lange andauern. Haussen haben die Eigenschaft im Schnitt 21,2 Jahre zu brummen. In Boomphasen steigen die Börsenkurse um 17,2 Prozent per annum. Das hat Fidelity in einer Studie herausgearbeitet.

Sie sehen oben in Illustration die Börse seit 1871. Fidelity hat über die jeweiligen Abschwungphasen vier kleine Kästen skizziert. So wie es scheint, ist die jüngste Krise ausgestanden.

In der Ausarbeitung heisst es: "Aus technischer Sicht bestehen Hinweise, dass der Abwärtstrend brechen könnte und das Schlimmste für den Aktienmarkt vorüber ist. Wenn dies der Fall sein sollte, sollten sich womöglich Anleger nicht zu defensiv mit ihrem Portfolio positionieren. Eher sollte es darum gehen, von den Vorzügen der Aktien zu profitieren." Die Studie ist wirklich lesenswert.

Baissen dauern nicht so lange wie Haussen, im Schnitt nerven sie uns nur 14,5 Jahre. Und im Schnitt stagnieren die Kurse in der Baisse.

Warum dauern die Haussen länger? Das Vertrauen der Anleger baut sich nur langsam auf. Nach und nach kommen die Anleger zurück auf das Parkett. Flüssige Mittel, die auf Festgeldkonten und Sparbüchern praktisch ohne Rendite schlummern, wandern im Schneckentempo zurück an die Börse.

In der Krise passiert das Gegenteil. Blitzschnell rennt die Herde von der Börse. Schnell verkloppt die Horde ihre Aktien. Ist das Vertrauen zerstört, kann man den Absturz nicht vermeiden. Anleger flüchten in Scharen. Es kommt oft zu einer Panik, zum Crash.

Die Phasen des Aufs und Abs genau zu erwischen ist unmöglich. Das perfekte Timen ist ein Traum. Aus diesem Grund sind Langfristanleger meiner Meinung nach im Vorteil. Die Börse läuft auf lange Sicht immer höher, weil die Wirtschaft und das Volksvermögen stetig zunehmen. Im langjährigen Schnitt wächst die Wall Street um knapp zehn Prozent per annum.

Rücksetzer gehören selbstverständlich selbst in Haussen dazu. Im Endeffekt kommt es fast jedes Jahr an der Börse zu einem Rücksetzer von 20 Prozent. Die Kunst besteht darin, in solchen Momenten die Nerven zu behalten.

Wer glaubt, Banker seien im Timing perfekt, der irrt. Wie ist es sonst zu erklären, dass Bankaktien um 90 Prozent während der Finanzkrise abgestürzt sind? Hätten die Banker die Krise exakt kommen sehen, hätten sie sich sicherlich so manches Desaster erspart. Sie sahen es genauso wenig, wie die meisten anderen Anleger.

Ein Crash wird durch ein unvorhersehbares Ereignis ausgelöst. Wer hätte gedacht, dass Lehman Brothers am 15. September 2008 pleite geht? Hedgefondsguru George Soros investierte noch kurz vor der Insolvenz, riesige Summen in die legendäre 160 Jahre alte Investmentbank.

Dass niemand die Märkte exakt auf kurze Sicht einschätzen kann, zeigt die Deutsche Bank: Konzernchef Josef Ackermann übernahm drei Tage vor dem Lehman-Kollaps die Deutsche Postbank. Zumindest stieg Herr Ackermann mit 30 Prozent zu einem Kurs von 57,25 Euro ein. Drei Tage später kollabierten die Aktienmärkte. Im Rückblick war Ackermanns Timing eine Katastrophe. Hätte der Deutschbanker nur ein paar Wochen mit dem Deal gewartet, hätte er vermutlich ein paar hundert Millionen Euro sparen können. Ich mache ihm und der Deutschen Bank jedoch keinen Vorwurf. Das wäre unfair. Niemand kann so einen dramatischen Crash vorhersehen. Einfach niemand. Glück hatte die Post. Es war ein gigantischer Deal für Post-CEO Frank Appel.

Wenn die Schlussfolgerungen der obigen Studie zutreffend sind, steht eventuell ein 21 Jahre langer Aktienboom vor uns. Um 17 Prozent könnten die Kurse p.a. klettern. Das klingt ziemlich optimistisch. Es wäre phantastisch. Mir würden zehn Prozent p.a. Kursplus vollkommen genügen. Warten wir mal ab. Man weiß nie. Schon gar nicht genau.





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1.

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    Wir stehen vor der Super-Hausse (Tim Schaefer schreibt, Grafik anbei)


    18.02.2013, 4892 Zeichen

    (Von: Tim Schaefer , die Grafik zur Super-Hausse gibt es unter http://finanzmarktfoto.at/page/pic/3236 )

    Zügig geht die Weltwirtschaftskrise vorüber. Früher dauerten Finanzkrisen viel länger. Der Jobverlust hielt in den 1920er Jahren über ein Jahrzehnt lang an. Nun erholt sich schon vier Jahre nach dem Knallder amerikanische Arbeitsmarkt wieder. Langsam, aber stetig geht es nach oben. Gleichwohl wird die Börse sehr volatil bleiben. Das Börsenparkett ist nichts für schwache Nerven.

    Warum startet heutzutage die Erholung zügiger? Zentralbanken und Regierungen haben aus der Vergangenheit gelernt. Sie haben unglaubliche Geldsummen in das kaputte System gepumpt. Die Angst weicht. Nordamerika, Europa und andere Kontinente erholen sich. Der Dow Jones Index befindet sich inzwischen nahe am Allzeithoch, während die Krisenwährung Gold erste Kratzer abbekommt.

    Es scheint das „verlorene Jahrzehnt“ an der Börse abgehakt zu sein. Ich denke, die große Börsenrallye wird noch kommen. Die Konzernbilanzen sind kerngesund, die Kassenbestände sind auf Rekordniveau. Vorstände haben die Kosten auf ein niedriges Niveau gedrückt.

    Die bevorstehende Hausse wird lange andauern. Haussen haben die Eigenschaft im Schnitt 21,2 Jahre zu brummen. In Boomphasen steigen die Börsenkurse um 17,2 Prozent per annum. Das hat Fidelity in einer Studie herausgearbeitet.

    Sie sehen oben in Illustration die Börse seit 1871. Fidelity hat über die jeweiligen Abschwungphasen vier kleine Kästen skizziert. So wie es scheint, ist die jüngste Krise ausgestanden.

    In der Ausarbeitung heisst es: "Aus technischer Sicht bestehen Hinweise, dass der Abwärtstrend brechen könnte und das Schlimmste für den Aktienmarkt vorüber ist. Wenn dies der Fall sein sollte, sollten sich womöglich Anleger nicht zu defensiv mit ihrem Portfolio positionieren. Eher sollte es darum gehen, von den Vorzügen der Aktien zu profitieren." Die Studie ist wirklich lesenswert.

    Baissen dauern nicht so lange wie Haussen, im Schnitt nerven sie uns nur 14,5 Jahre. Und im Schnitt stagnieren die Kurse in der Baisse.

    Warum dauern die Haussen länger? Das Vertrauen der Anleger baut sich nur langsam auf. Nach und nach kommen die Anleger zurück auf das Parkett. Flüssige Mittel, die auf Festgeldkonten und Sparbüchern praktisch ohne Rendite schlummern, wandern im Schneckentempo zurück an die Börse.

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    Wer glaubt, Banker seien im Timing perfekt, der irrt. Wie ist es sonst zu erklären, dass Bankaktien um 90 Prozent während der Finanzkrise abgestürzt sind? Hätten die Banker die Krise exakt kommen sehen, hätten sie sich sicherlich so manches Desaster erspart. Sie sahen es genauso wenig, wie die meisten anderen Anleger.

    Ein Crash wird durch ein unvorhersehbares Ereignis ausgelöst. Wer hätte gedacht, dass Lehman Brothers am 15. September 2008 pleite geht? Hedgefondsguru George Soros investierte noch kurz vor der Insolvenz, riesige Summen in die legendäre 160 Jahre alte Investmentbank.

    Dass niemand die Märkte exakt auf kurze Sicht einschätzen kann, zeigt die Deutsche Bank: Konzernchef Josef Ackermann übernahm drei Tage vor dem Lehman-Kollaps die Deutsche Postbank. Zumindest stieg Herr Ackermann mit 30 Prozent zu einem Kurs von 57,25 Euro ein. Drei Tage später kollabierten die Aktienmärkte. Im Rückblick war Ackermanns Timing eine Katastrophe. Hätte der Deutschbanker nur ein paar Wochen mit dem Deal gewartet, hätte er vermutlich ein paar hundert Millionen Euro sparen können. Ich mache ihm und der Deutschen Bank jedoch keinen Vorwurf. Das wäre unfair. Niemand kann so einen dramatischen Crash vorhersehen. Einfach niemand. Glück hatte die Post. Es war ein gigantischer Deal für Post-CEO Frank Appel.

    Wenn die Schlussfolgerungen der obigen Studie zutreffend sind, steht eventuell ein 21 Jahre langer Aktienboom vor uns. Um 17 Prozent könnten die Kurse p.a. klettern. Das klingt ziemlich optimistisch. Es wäre phantastisch. Mir würden zehn Prozent p.a. Kursplus vollkommen genügen. Warten wir mal ab. Man weiß nie. Schon gar nicht genau.





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