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"Die Hinichen", Klaus Werner Lobo, Muff Sopper, Social Media ... (Robert Zikmund)

Magazine aktuell


#gabb aktuell



11.12.2012, 3954 Zeichen

Seit Tagen erregt man sich per Social Media über ein abgesagtes Konzert.

Mal ein paar Zeilen zur "Bierzelthooligan"-Band "Die Hinichen" vorab: Wer Texte wie "Oft ist die Oide deppert, sie spielt emanzipiert, dann ist es meist das Beste, wenn man ihr eine schmiert, und kriegt sie ihre Flaschn, ins Frauenhaus sie rennt, ich sag seids ja net deppert, die Hütten wird niederbrennt" auf einer Bühne und Tonträgern darbietet, ist weder ironisch-künstlerisch, noch ein zynischer Tabubrecher, sondern einfach nur ein Schreibtischtäter, der sich die öffentliche Ächtung verdient hat.

Was die Hinichen produzieren, ist nicht nur textlich sondern auch musikalisch unter aller Bierzelt-Sau, vermutlich nicht mal mit über zwei Promille erträglich und speist sich einzig aus der Empörung, die sie mit ihrer Provokation dann leider doch auslösen.
Und dennoch muss man das, sofern nicht tatsächlich ein strafrechtlicher Tatbestand nach §283 Abs.1-2 STGB erfüllt ist, aushalten können.

So hart sich das anhört. Denn, wie Robert Misik schreibt, die Freiheit der Kunst ist auch dann nicht verhandelbar, wenn fast alle der Meinung sind, dass dies natürlich keinerlei künstlerischen Mehrwert hat. Allerdings ist das auch gar nicht Gegenstand der Debatte, wie einige – allen voran ein paar übereifrige "Zensur"-Schreier von ganz rechts – noch am Wochenende meinten.

Das am Samstag abgesagte Konzert der Hinichen konnte nur deshalb per Anfrage des grünen Kultursprechers Klaus Werner Lobo gestoppt werden, weil der Gasometer pro Jahr mit über 700.000 € von der öffentlichen Hand subventioniert wird.

Und um diese Förderung zu erhalten, muss der Gasometer, wie auch alle anderen Subventionsempfänger, gewisse Auflagen einhalten. Dass man im Gasometer wie auch in der Szene Wien unter der Leitung von Muff Sopper manchmal Schwierigkeiten hatte, (und hat) dem Auftrag, "weniger kommerzielle Musik zu fördern" nachzukommen, ist eine Sache, dass nach den Richtlinien ganz dezidiert sexistische und rassistische Darbietungen nicht förderungswürdig sind, aber ein andere.

Mit dem Hinweis auf diese Vereinbarung von Förderrichtlinien konnte Lobo schlussendlich zur Absage beitragen. Die übergroße Zensur-Aufregung dreht sich also ausschließlich um die Frage, ob so eine Band auf einer öffentlich finanzierten Bühne etwas verloren hat.

Dass die meisten Veranstaltungslokalitäten in Österreich in irgendeiner Form gefördert werden und man natürlich auch beachten muss, ob tatsächlich direkt zurechenbare Kosten die Subvention fressen, also durch ein bestimmtes Konzert entstehen, möchte ich der Einfachheit halber an dieser Stelle mal außen vor lassen.

Vor allem betrifft diese Thematik ja nicht nur die Aggro-Bierzeltmucke der Hinichen (die übrigens schon 2011 mit weniger Aufsehen im Gasometer spielten): Erst vor ein paar Wochen fand ebenfalls im Gasometer ein Konzert der Südtiroler Nationalistenband Frei.Wild statt, vor kurzem wurde ein (nicht-subventioniertes) Club-Konzert der umstrittenen Neofolk Band "Death In June" von Aktivisten verhindert.

Einigermaßen bizarr lesen sich im Streit um Meinungsfreiheit und Zensur (der ja eben keiner ist, sondern halt ein Streit um Förderungen) auch die Stimmen der sich verfolgt Glaubenden. Während man sich bei der FPÖ im Rathaus in einer rotgrünen Meinungsdiktatur wähnt, sehen sich die Hinichen selbst gar als die heimischen Pussy Riot.

Was mich an der Causa nachgerade schreckt, ist allerdings ein ganz anderer Gedanke: Nämlich die Vorstellung, dass die "Hinichen", deren gesamte Resonanz auf provozierter Empörung fußt, es jetzt "endlich geschafft haben". Dass sie seit dem Wochenende ein Bier nach dem anderen aufmachen, während sie den erbosten Streit – der auch mitten durch die Grünen selbst geht – mit Schadenfreude beobachten und darüber lachen, plötzlich mehr Youtube-Klicks als jemals zuvor haben.

(Wortspende mit freundlicher Genehmigung von Robert Zikmund, FM4 - http://www.facebook.com/robert.zikmund ). Mehr von Robert Zikmund HIER.





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