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10.10.2012, 2858 Zeichen

(Von: Wolfgang Matejka)

Manchmal passieren Dinge, fast könnte man an Wunder glauben. So zum Beispiel letzten Freitag, als die Arbeitsmarktzahlen in den USA völlig unerwartet ein viel besseres Bild ergaben. Nach monatelanger Konstanz bei 8,1% sanken sie geradezu spektakulär auf 7,8%. Selbst so profunde Kenner wie Moodys wurden überrascht. Noch am Vormittag hatte die Rating Agentur vor einer langanhaltenden Misere am Arbeitsmarkt gewarnt und dann kam „out of a sudden“ die Erlösung. Marktbeobachter hatten kurz danach errechnet, dass eine solche Erholung auf ein Wirtschaftswachstum im letzten Quartal von über 5% in USA deutet. Wahrlich grandiose Aussichten! Und all das vor unseren Augen und vor jenen der US-amerikanischen bestens geschulten Volkswirte und Analysten. Wem da beim Augenzwinkern nicht der Blick bricht, dem ist der Glaube an die staatlich verkündete Wahrheit wahrlich nicht zu nehmen.

Bisher galten ja Chinas Datenexporte als jene am Globus denen man am wenigsten glauben wollte aber mangels Kontrollmöglichkeit glauben musste. Vielleicht hat aber ein globales Rennen um die Vorherrschaft im Datenfake bereits begonnen? Kann man es sich ruhigen Gewissens gefallen lassen, so mir nichts dir nichts in die zweite Reihe im Wirtschaftswachstum oder im Arbeitsmarkt durch die USA zurückgedrängt zu werden? Auf die nächsten ökonomischen Daten aus dem Land des Lächelns bin ich gespannt.

Ganz andere Statistiken prägen mittlerweile das europäische Bild. In Italien wurden erstmals seit dem zweiten Weltkrieg mehr Fahrräder gekauft als Autos. Die Arbeitslosigkeit in Spanien liegt bereit knapp unter 25% und in Griechenland wird Holz für den Winter gebunkert wie seit dem Weltkrieg nicht mehr.

Und als ob es noch eines Anlasses bedurfte schüttet Timothy Geithner, CFO der USA, zynisch Öl ins Feuer und betont wie gut es nicht den USA gerade gehe und wie schlecht die Wachstumsaussichten für Europa noch auf Jahre hinaus beschädigt sind. Wahlkampf. Nix anderes.

Die Erkenntnis ist nicht neu, dass man im Vorwahlkampf so manche „Beugung“ in der Interpretation von Wirtschaftsdaten erlebt. Jeder versucht, sich bestens zu positionieren. Da sind viele Politiker „gleich“. In unseren Kapitalmärkten ist aber die Aufmerksamkeit und die Reagibilität die letzten Jahre dermaßen hoch geschraubt worden, dies nicht zuletzt durch die Aktivitäten von US-Investoren, dass man mit einem solchen Verhalten nur Unruhe und Widerspruch erzeugt. Von einem Unternehmen, das am Markt sprunghafte Zahlen vorlegt, ohne Möglichkeiten der Kontrolle, und daher einzig auf Interpretationen aufbaut würde man sich wohl eindeutig zurückziehen. Für lange Zeit.

Vertrauen ist eine der Grundmaximen am Kapitalmarkt. Der Spagat zwischen dem Vertrauen in den Markt und dem Vertrauen in den Staat ist mittlerweile so weit wie selten zuvor. Auch das ist Statistik. Und die ist wahr.



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    10.10.2012, 2858 Zeichen

    (Von: Wolfgang Matejka)

    Manchmal passieren Dinge, fast könnte man an Wunder glauben. So zum Beispiel letzten Freitag, als die Arbeitsmarktzahlen in den USA völlig unerwartet ein viel besseres Bild ergaben. Nach monatelanger Konstanz bei 8,1% sanken sie geradezu spektakulär auf 7,8%. Selbst so profunde Kenner wie Moodys wurden überrascht. Noch am Vormittag hatte die Rating Agentur vor einer langanhaltenden Misere am Arbeitsmarkt gewarnt und dann kam „out of a sudden“ die Erlösung. Marktbeobachter hatten kurz danach errechnet, dass eine solche Erholung auf ein Wirtschaftswachstum im letzten Quartal von über 5% in USA deutet. Wahrlich grandiose Aussichten! Und all das vor unseren Augen und vor jenen der US-amerikanischen bestens geschulten Volkswirte und Analysten. Wem da beim Augenzwinkern nicht der Blick bricht, dem ist der Glaube an die staatlich verkündete Wahrheit wahrlich nicht zu nehmen.

    Bisher galten ja Chinas Datenexporte als jene am Globus denen man am wenigsten glauben wollte aber mangels Kontrollmöglichkeit glauben musste. Vielleicht hat aber ein globales Rennen um die Vorherrschaft im Datenfake bereits begonnen? Kann man es sich ruhigen Gewissens gefallen lassen, so mir nichts dir nichts in die zweite Reihe im Wirtschaftswachstum oder im Arbeitsmarkt durch die USA zurückgedrängt zu werden? Auf die nächsten ökonomischen Daten aus dem Land des Lächelns bin ich gespannt.

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    Und als ob es noch eines Anlasses bedurfte schüttet Timothy Geithner, CFO der USA, zynisch Öl ins Feuer und betont wie gut es nicht den USA gerade gehe und wie schlecht die Wachstumsaussichten für Europa noch auf Jahre hinaus beschädigt sind. Wahlkampf. Nix anderes.

    Die Erkenntnis ist nicht neu, dass man im Vorwahlkampf so manche „Beugung“ in der Interpretation von Wirtschaftsdaten erlebt. Jeder versucht, sich bestens zu positionieren. Da sind viele Politiker „gleich“. In unseren Kapitalmärkten ist aber die Aufmerksamkeit und die Reagibilität die letzten Jahre dermaßen hoch geschraubt worden, dies nicht zuletzt durch die Aktivitäten von US-Investoren, dass man mit einem solchen Verhalten nur Unruhe und Widerspruch erzeugt. Von einem Unternehmen, das am Markt sprunghafte Zahlen vorlegt, ohne Möglichkeiten der Kontrolle, und daher einzig auf Interpretationen aufbaut würde man sich wohl eindeutig zurückziehen. Für lange Zeit.

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